Nikotin Pouches aus Hedonismus?

Ich bin gerade dabei für mich etwas Klarheit zu bekommen. Mein Partner war nie Raucher, hat sich aber irgendwann (ich kann es bis heute nicht verstehen) nikotin pouches angewöhnt, er "mag es einfach", spricht von reinem Hedonismus. Ich versteh es nicht, grundsätzlich ist es ja nikotin plus dann halt noch ein Geschmack (Minze, Beere) dabei. Ich finde das gesundheitlich schwierig, weil ich glaube, dass man diese Teile viel unbedachter konsumiert, man braucht ja nicht mal ne "Rauchpause" dafür einlegen an nem normalen Arbeitstag. Das heißt, man sitzt da gemütlich und spürt für sich selbst eine Steigerung der Nutzung gar nicht mal unbedingt. Was ich noch schwierig finde, wir haben ein Kleinkind in der erweiterten Familie und versuchen selbst, ein Baby zu bekommen (aus medizinischen Gründen, die bei mir liegen, schwierig), aber: es bleiben immer mal vereinzelt solche Nikotin Pouches aus Nachlässigkeit irgendwo liegen, am Boden unterm Bett, unter der Couch etc (sie sind dann quasi 'halt aus der Hosentasche gefallen'). Dass für ein Kleinkind das Verschlucken gefährlich ist, kann man ja nachlesen. So, nun ist es also so, dass ich am liebsten hätte, dass irgendwann konsequent die Entscheidung gefällt würde, eh darauf verzichten zu können, aber: 'Hedonismus!' - warum soll man auf Dinge verzichten, die Spaß machen? Die Frage kann man natürlich bei allerlei Ungesundem stellen, das ist mir klar. Und es gibt vieles, was man an Ungesundem im Alltag ausmachen kann, wenn man hinschaut, wo mancher dennoch nicht verzichten kann und will. Für den einen der Süßkram, für den anderen der rgm Alkohol etc. Das hat der Mensch generell so an sich.
An die Gesundheitsbewussten unter uns, die sich als ausgewogen und bedacht erachten: was ist eure Meinung dazu?

Bearbeitet von apfelsaftnaturtrueb
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Hedonismus auf Kosten der Gesundheit bei sich selbst und ganz besonders beim eigenen (zukünftigen) Kind geht für mich gar nicht. Er schiebt das Fancy-Wort einfach vor, weil er bereits süchtig ist und dich mit dem Argument kleinkriegen möchte. Denkt er bei allem so? Er und seine Lust, sein Genuss zuerst? Ich sehe das als red flag, aber nur du kennst eure Beziehung ganzheitlich.

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'Red flag' ist natürlich auch ein fancy Wort :) Hm, aber ja, mir geht's leider so, dass es mich stört, dass halt das gesundheitliche für ihn in dem Punkt so nebensächlich ist. Was rumliegen lassen betrifft, stimmt er mir mit Sicherheit zu, vielleicht versucht er auch es zu reduzieren, aber irgendwie halt halbherzig, eher als Gefallen an mich, was ja üblicherweise der falsche Motor ist.

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Hallo,

nachdem ich gerade erstmal nachsehen musste, was diese Pouches sind, würde ich die tatsächlich vergleichen mit Alkohol oder Zigaretten. Nicht von den Wirkungen oder Nebenwirkungen sondern als "Genussmittel" gesehen.

Freiheit bedeutet, Dinge falsch machen zu dürfen.

Also sein Leben auch gesundheitlich, "unkorrekt" führen zu dürfen. Denn wo fängt es an, wo hört es auf? Soll man Rauchen und Alkohol verbieten, weil es Krankheiten auslösen kann? Muss jeder auf genügend Bewegung und ausgewogenes Essen achten? Es gibt so viele Aspekte, die gesundheitlich förderlich oder schädlich sind und jeder für sich muss rausfinden, was er befolgen kann oder möchte.

Allerdings sollte man so sensibel und aufmerksam sein, seine Genussmittel (oder auch Putzmittel, Lösungsmittel, Medikamente, ...) außer Reichweite von Kindern aufzubewahren. Das wäre ein Punkt, der für mich Konfliktpotential hätte.

Bearbeitet von Klickklack
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Es ist wirklich schwierig für mich. Grundsätzlich finde ich auch, dass 'man' gar nichts verbieten sollte. Es ist jetzt nur so, dass ich mir eigentlich einen Partner mit gesundem Lebensstil gewünscht habe und eigentlich auch dachte, wir würden uns da gleichen. Männer werden tendenziell sowieso weniger alt. Für unseren Kinderwunsch achte ich auf vieles, er ist da sehr interessiert und dahinter. Dadurch, dass es bei ihm aber kein offensichtliches Leiden in der Hinsicht gibt, spürt er bei sich selbst weniger eine Dringlichkeit auf einzelne ungesunde Aspekte zu verzichten. Ich versteh es gut, weil wenn man was für sich als Genuss betrachtet, verzichtet man ungern, ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass wenn man für sich anerkennt, dass etwas ungesund ist, man theoretisch mit gutem Willen darauf verzichten kann. Also irgendwie ist das Thema gerade tiefschichtiger. Es geht um unsere Gesundheit als Paar (nicht speziell wegen dem Kinderwunsch, daran spiegelt es sich nur), sondern langfristig. Herzgesundheit ist in seiner Familie auch ein Thema. Da wäre es theoretisch auch besser, keinen Gefallen an Nikotin zu finden. Aber natürlich rechnet jeder seine Laster dann auch wieder selbst auf gegen die Dinge, wo man der eigenen Gesundheit wirklich Gutes tut: und davon gibt es schon ein 'Gegengewicht'. Ja, der Punkt mit dem Unachtsam verstreuen wird spätestens beim eigenen Kind dann hartnäckig verfolgt, seinerseits vermutlich genauso. Und nachdem ich bei Besuch von Kleinkindern sowieso im Vorfeld alles auf potenzielle Gefahrenquellen sichte, sollte natürlich auch nix sein. Aber es geht mir halt dennoch so, dass ich es jedes Mal ärgerlich finde, wenn mir (nicht sehr oft, aber halt doch) einzelne Täschchen irgendwo herum verstreut unterkommen.

Bearbeitet von apfelsaftnaturtrueb
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Leider reicht es nicht, zu wissen, dass etwas gesund oder ungesund ist, um sein Verhalten zu ändern. Wenn das so einfach wäre, würde es keine Raucher mehr geben oder keine Übergewichtigen oder keine Freeclimber, Skifahrer,...

Und leider hat man keine Garantie auf ein langes, gesundes Leben. Natürlich kann es sein, dass eine Person, die zeitlebens so gesund und tugendhaft gelebt hat, wie man es sich vorstellen kann, uralt wird. Aber da spielen noch so viele andere Faktoren mit rein, die man nicht selbst beeinflussen kann, dass man auch sagen könnte, dass es einfach Zufall ist.

Ausserdem muss ja der eine Faktor für den Anderen ja nicht automatisch so wichtig sein, wie für einen Selbst. Jeder muss für sich entscheiden, auf welche "Freuden" er verzichten möchte oder welche "Anstrengungen" er leisten möchte für sein eigenes Leben.

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