Hallo,
Seit nunmehr 8 Wochen plage ich mich mit einem Bandscheibenvorfall der LWS. Es fing langsam an mit leichtem Ziehen und eingeschlafenem linken Fuß und hat sich fortlaufend verschlechtert. Immer, wenn ich denke, es geht nicht mehr schlimmer, haut es noch mehr rein. Bis vor 1 Woche konnte ich sogar noch arbeiten, aber nun geht nichts mehr. An Schlaf ist nicht zu denken (diese Nacht 3x 1,5 h mit 1h massiven Schmerzen zwischendurch).
Schmerzmittel helfen immer nur kurzfristig. Immerhin hat mir mein Arzt jetzt Tilidin für die Nacht aufgeschrieben und ich hoffe, dass es etwas besser wird. Er ist damit eher zurückhaltend und hat mir empfohlen, mich mit einer OP zu beschäftigen ☹️
Erstmal möchte ich es noch ohne OP probieren und brauche einfach mal ein paar positive Berichte, um mich aus dieser Negativspirale aus Schmerzen, Müdigkeit und langsam einsetzenden Pessimismus rauszuholen.
Also, wer von euch hatte auch einen BSV und hat ein paar aufbauende Worte oder eine Geschichte, wie lange es gedauert hat, bis es besser wurde?
VG
Bandscheibenvorfall LWS
Hallo
Wurden denn schon andere konservative Behandlungsmethoden gemacht außer die Gabe von Schmerzmittel?
Ich denke da so an, Infusionstherapie mit Kortison und Akupunktur, krankengymnastik oder PRT Injektionen unter CT oder Röntgen?!
Hallo,
Bisher hatte ich nicht wirklich viel anderes.
Erst war ich beim Orthopäden, da hatte ich noch keine stärkeren Beschwerden, sodass das erstmal nicht nötig war. Als es stärker wurde habe ich die Schmerzmittel bekommen.
Ich musste lange aufs MRT warten und bin seitdem beim Neurochirurgen. Der hat mir Cortison als Tabletten gegeben, was ich gerade nehme, aber vorerst ohne Erfolg. Es ist sehr niedrig dosiert und keine Stoßtherapie. Auf die anderen Möglichkeiten ist er noch nicht eingegangen, sondern empfiehlt eher Richtung OP (vermutlich klar als Chirurg), drängt mich aber auch nicht.
Ich muss bald wieder hin und werde das nächste Mal nach den weiteren Optionen nachfragen. Physiotherapie soll ich dann auch bekommen.
Wie lange so etwas dauert ist sehr individuell.
Es kann sein, dass der BSV "eintrocknet" und es dann besser wird.
Kann nach 3 Monaten besser werden, kann aber auch deutlich länger dauern.
Ich hatte vor 5 Jahren einen BSV in der HWS mit extreme Schmerzen im linken Arm. Zusätzlich dazu verspürte ich ein Brennen am ganzen Körper, dass im Laufe des Tages zunahm. Damals war ich 45.
Ich konnte nicht mehr arbeiten gehen, hatte schon eine schiefe Haltung und nichts half: CT-PRTs, Physio, Stoßwellentherapie, alles probiert und ohne Erfolg.
Ich habe auch Pregabalin genommen, dass hemmt die Nervenfunktion und hilft bei neuropathischen Schmerzen.
Hat ein relativ ungünstiges Nebenwirkungsprofi, habe es aber gut vertragen.
Irgendwann konnte ich nicht mehr. Nur noch Couch und Schmerzen? Sollte das mein Leben sein? Dabei bin ich so ein aktiver Mensch. Der pure Horror und Lebensfreude gleich Null.
Deine Negativspirale kenne ich.
Nach einem halben Jahr Leiden dann doch OP. Ich war am Ende.
Aus der Narkose aufgewacht und die "Stromstöße" im linken Arm waren weg! 1 Monat danach waren die Schmerzen fast verschwunden! 2 Monate nach OP lief ich schon wieder 10 km.
Die OP war 2018 in der Clinic Bel Etage in Düsseldorf. Kann ich nur empfehlen.
Ich lasse mein Implantat dort regelmäßig kontrollieren. Sitzt perfekt, alles okay.
Ich fühle mich so, als wenn nie etwas gewesen wäre: Treibe viel Sport, gehe fast täglich laufen oder Mountainbiken. Alles kein Problem.
Die OP sollte immer das Ultima Ratio sein. Versuche alles, um drum herum zu kommen. Ich habe das viel Glück gehabt, dass ich so hervorragend betreut worden bin.
Ich wünsche dir alles Gute. Nicht aufgeben. Alles wird gut!
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Gerade auch mit erfolgreicher OP, wovon sonst immer gleich abgeraten wird („Lass dich bloß nicht zur OP überreden“). Ein halbes Jahr Schmerzen ist extrem lang und mindert einfach extrem die Lebensqualität und Lebenslust. Das kann man erst nachvollziehen, wenn man in einer ähnlichen Situation ist.
LG
8 Wochen sind ja noch relativ frisch. Da ist es eigentlich noch zu früh, um über ne OP nachzudenken.
Nach 4-5 Monaten, wenn man nicht voran kommt, dann vielleicht.
Bei mir gab es keine Besserung. Nicht mal einen Hauch davon. Damals musste ich sagen: Jetzt oder nie, friss oder stirb.
Denn wenn man zu spät eine Entscheidung trifft, ist eventuell der Zug abgefahren.
Das hatte ich immer im Hinterkopf. Also zu lange darf man auch nicht warten. Sonst werden Schmerzen chronisch.
Wenn du allerdings Besserung bemerkst, dann rate ich dir auf jeden Fall konventionell weiterzumachen. Drehst du dich nach einem halben Jahr immer noch im Kreis, dann kann man sich Gedanken machen. Natürlich nur zusammen mit einem guten Neurochirurgen, der nicht nur wegen dem Budget operiert.
Deshalb würde ich mir für diesen Fall immer mindestens 2 Meinungen anhören.
Frag die dann, was und wie man operieren kann. Es gibt nämlich mehrere Methoden: mit und ohne Versteifung.
Ich würde auch vorab fragen, welche Implantate die dann einbauen und mich dann im Netz darüber schlau machen.
Vielleicht mit Leuten sprechen, die dieses Implantat verbaut bekommen haben.
In den sozialen Netzwerken gibt es viele Gruppen mit Leidensgenoss*innen zum Thema BSV, die sich dort rege austauschen.