Nahrungsmittelunverträglichkeit festgestellt / laut Kinderarzt jetzt mit 10 Monate Allergie gegen alles, was Ei und ei-ähnliches enthält

Oh man, mir raubt es echt den Schlaf weil ich mega überfordert bin mit der Situation, dass unser Baby nix Essen kann/darf, was Hühnerei enthält oder ei-ähnliche Substanzen :-( . Wenn er auch nur in Berührung kommt mit der Flüssigkeit, die gekochte Eier unter der Schale haben, reagiert unser kleiner Mann 5min. Später in Form einer quälenden Nesselsucht. So richtig mit Blasenbildung (Quaddeln). Sorry schonmal wegen des langen Textes und vielen Dank fürs Lesen.

Das ist Premiere bei mir als 4fach-Mama weil meine 3 Großen nicht mal ansatzweise irgendetwas nicht vertragen. Die sind kerngesund.

Laut Kinderarzt kann es gut möglich sein, dass sich in den nächsten Monaten weitere Unverträglichkeiten bei unserem Baby herauskristallisieren können. Um mir / uns da ein Überblick verschaffen zu können muss jetzt alles, was unser kleiner Spatz zu Essen und zu trinken bekommt, genaustens dokumentiert werden.

Hat jemand Erfahrung mit Allergien/Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Babys?

Ich hab kein Plan, wie das jetzt werden wird/soll. Auch in Bezug auf den Rest unserer Familie. Hab schon Mecker bekommen weil wir keine Eier mehr im Kühlschrank haben oder kein Kuchen mehr gebacken wird. Mir ist halt ganz anders geworden als der Arzt erzählt hat, dass die Nesselsucht eigentlich "harmlos" ist. Juckt zwar, könnte auch brennen je nach Hauttyp, aber schlimmer ist es, wenn die Atemwege bei einem Allergieschock dick werden, sodass unser Baby keine Luft mehr bekommt bzw. nicht mehr bekommen könnte.

Die Nudeln, die Ei enthalten, hab ich schon gegen welche mit Hartweizengrieß ausgetauscht. So kann er wenigstens zumindest Nudeln mitessen.

Ich bin gerade richtig planlos, was ich Baby jetzt vom Tisch überhaupt noch geben kann/darf in Hinblick auf die ärztl. Vorwarnung, dass da noch mehr kommen könnte an Allergien. Irgendwie hab ich richtig Angst davor, ihm unser Essen "probieren" zu lassen weil ich es nie erleben will, wie mein kleiner Spatz vor uns liegt und er im schlimmsten Fall nach Luft ringt weil es etwas "Neues" gibt, was er nicht verträgt.

Für so ein Fall haben wir Kortisonzäpfchen (Rectodelt) bekommen. Aber helfen diese Zäpfchen auch wirklich SO schnell, dass es nicht zum kompletten Versagen der Atmung kommt?

Kann mir jm. von euch aus Erfahrung etwas dazu berichten, wie es bei euch bzw. bei euren Babys ist/war? Wie händelt ihr das in eurer Familie, wenn die oder der Kleinste der Familie was nicht essen darf? Wie gestaltet ihr das Einkaufengehen?

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Hallo, hat euch der Kinderarzt nur die kortisonzäpfchen aufgeschrieben? Eigentlich bekommen Allergiker ein Notfallset. Bei meiner Tochter, die eine Nussallergie hat, besteht es aus Cetericin Saft, Kortisonzäpfchen und einem Adrenalinpen. Bei einer richtig schweren Reaktion mit Atemnot bringen die Kortisonzäpfchen nicht viel da sie nicht schnell genug wirken. Da muss der AdrenalinPen zum Einsatz kommen.
Ich würde an deiner Stelle zu einer allergologischen Ambulanz an einer Uniklinik zb gehen, die werden euch die richtigen Medikamente verschreiben und dort gibt es normalerweise auch eine Ernährungsberatung, die deine Fragen beantworten kann.
Das Gute ist, dass sich eine Hühnerei Allergie meist bis zum Schulalter verwächst.

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Vielen lieben Dank für deine Antwort. Von einem "Notfallset" höre bzw. lese ich eben tatsächlich zum ersten Mal etwas. Da werde ich direkt mal anrufen und nachfragen. Die Kinderärzte in unserer Kia-Praxis haben es nicht so mit "Medikamente" verschreiben und wenn man nicht explizit sagt, was man haben will, bekommt man bei denen nicht mal ein Hustensaft für die Kids.

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Mein neffe darf nix mit Ei essen. Er hat eine allergie gegeb Eiweiß und eine Unverträglichkeit auf Eigelb.

Meine Schwester kommt damit gut klar. Sie brauchte bisschen Zeit aber mittlerweile ist sie da total eingespielt.
.Kuchen muss sie natürlich immer selber backen.
Entweder einen ohne Ei komplett oder mit eiersatz.

Sie freut sich natürlich über alle vegane Gerichte oder ersatzmöglichkeiten weil sie so halt auch Einiges machen kann.

Aber sie sagt das er z.N bei mecces die chicken nuggets essen darf aber von burger King nicht weil die Panadd mit Ei ist.


Und da ja alles billiger produziert wird und sie es genau beobachtet (alles mit Ei produziert ist teurer) wird natürlich ganz vieles nicht mehr mit Ei produziert. Was sie natürlich freut.

Sie hat komplett Ei aus dem Haushalt verschwinden lassen.
Auch wenn der kleinere Bruder Ei essen darf. Aber die kommen super damit klar.:-)

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Ach herje, das hab ich zum Beispiel auch gar nicht auf den Schirm mit der Panade von Nuggest & Co.. Nur gut, dass wir nicht so oft bei den Fastfoodketten was zu Essen holen. Vielen Dank für den Hinweis

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Bei jeder allergie und jeder Unverträglichkeit steht man erstmal wie ein Blödmann da.
Aber da fuchst du dich rein. Schaust auf die Inhaltsangabe und gut..:-)

Das dauert ein Moment aber das hat man schnell raus.

Für pommes gibt es dann irgendwann nur Ketchup oder vegane Mayo ...
Oder der Kartoffelsalat eben mit Veganer mayo oder eben mit öl/essig...

Nur bei hühnersuppe kotzt meine Schwester immer ab. Die muss sie wirklich frisch kochen. Mit ganzem huhn usw weil es die "fertig" nicht ohne ei gibt.

Verbanne ne zeit lang einfach alles mit Ei aus deinem Haushalt und wenn ihr woanders esst hab Alternativen dabei. :-)

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Hi,ich finde es auch sehr merkwürdig,das ihr den Pen nicht bekommen habt.Im Notfall schiebt man dem Kind nicht erst n Zäpfchen rein.
Mein Neffe hatte lange mit echt schlimmen Ausschlägen zu kämpfen --sah teilweise wie verbrannte Haut auf seinem Körper aus,ganz schlimm.
Ende vom Lied: erst ein Allergietest hat gezeigt was er nicht verträgt.Er hat auch sofort das Notfallset bekommen.
Würde den Arzt nochmal fragen wie er sich das denkt,dir solche Angst zu machen,aber nur n Zäpfchen mitzugeben.
LG Jani

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Das ist eine gute Frage bezüglich dieses Pens. Ich weiß noch nicht einmal etwas davon, das es so ein Teil gibt für den Notfall. Hatte das sogar angesprochen was im schlimmsten Fall passiert, wenn das Zäpfchen ausgeschieden werden würde bevor es seine Wirkung entfalten kann. Da kam nur die plumpe Antwort das er nicht davon ausgeht, dass es zur Anwendung kommen wird. Wenn ich das von dir bzw. euch hier so lese hab ich jetzt noch ein Grund mehr, die Praxis zu wechseln (was äußert schwierig ist in der heutigen Zeit weil man fast nirgendwo mehr reinkommt bei nem neuen Kinderarzt)

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Ja, einen guten Eindruck macht der Arzt nicht gerade. Aber wie ich schon oben geschrieben habe, bitte um eine Überweisung zu einem Facharzt oder einer allergologischen Ambulanz für Kinder an einer Uniklinik, die kennen sich dort richtig gut aus und dort seid ihr Allergietechnisch eh besser betreut als bei einem Kinderarzt.

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Hallöchen
Ich bin zwar nicht selbst betroffen,kannte aber während meiner Ausbildung eine Mama deren Kind hochgradig allergisch auf eiweiß reagiert hat.
Neben einer Ernährungsumstellung müsste sie beim Kinderarzt auch spezielle Impfungen für ihr Kind bestellen,weil die normalen üblicherweiße von einer Protein (eiweißhülle)umgeben sind.
Frag da ruhig nochmal beim Kinderarzt nach.

Ich hoffe es ist bei euch alles halb so wild und ihr bekommt das gut in den Griff.

Notfallset finde ich aber auch wichtig

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Hey,

Unser Sohn hatte im Babyalter quasi von Geburt an extrem starke Neurodermitis. Als es mit 6 Monaten so schlimm war, dass er am ganzen Körper nässende Stellen hatte und wir ohne Cortisonzäpfchen nicht weitergekommen sind, haben wir einen Allergietest übers Blut gemacht.
Er verträgt kein Hühnereiweiß und keine Nüsse. Allerdings machen sich beide Allergien ganz unterschiedlich bemerkbar. Auf Eiweiß reagiert er "nur" mit der Haut, von einem Cashewkern bekommt er allerdings schon während des Essens Husten, Bauchschmerzen und es schwillt alles im Gesicht (und eben auch die Atemwege) an.
Wir hatten zum Glück Cortison Saft (Da er auch mit Pseudokrupp zutun hatte) da und Fenistil Tropfen.
Allerdings haben wir uns jetzt nach dem Vorfall auch mit dem Adrenalin PEN ausgestattet, für die Kita haben wir auch ein Set aus den 3 Medikamenten zusammengestellt.

Was die andere Sache angeht: Wir kochen und backen mittlerweile ganz automatisch ohne Ei und ich muss sagen, dass ich mich in keiner Weise eingeschränkt fühle. Fehlt uns im Alltag gar nicht. Nusskuchen fällt halt für ihn auch flach, aber er isst zum Beispiel eh gar nicht gerne Kuchen.
Da wächst man gut rein finde ich :)

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Mein 1. Kind hatte damals auch sehr viele Allergien in Kombination mit starker chronischer Nesselsucht, die man auch Urtikaria nennt. Es vetrug sehr viele Lebensmittel, Waschmittel, Shampoos, Kälte und Wärme nicht. Es hatte außergewöhnlich viele Unverträglichkeiten. Selbst die Lebensmittel, die meist keine allergischen Reaktionen auslösen, vertrug es nicht

Dinge wie Sport, schwimmen, durch den Schnee, Eis essen oder schwitzen waren lange Zeit leider undenkbar.

Glücklicherweise hat sich alles als es in die Pubertät kam, herausgewachsen. Da stellt sich der Körper nochmal um und wenn man Glück hat, verschwinden auch solche Unverträglichkeiten.

Doch bis dahin mussten wir sehr viele Dinge vermeiden und herausfinden, was sie nicht verträgt.
Und wir wussten auch nicht, ob es je weggehen würde.

Wir mussten Diätpläne einhalten und z.B. ein Essenstagebuch führen. Natürlich nicht nur in Eigenregie sondern in Absprache mit Fachärzten. Wir wurden von Fachleuten eingeschult. Dazu zählten z.B. auch Diätassistenten die mit den Fachärzten kooperierten.

Wir waren bei vielen Allergologen und auch in Fachkliniken. Es war eine harte Zeit. Hinzu kam, dass sie Antiallergikas lange Zeit nicht vertragen hat. Also war es umso wichtiger herauszufinden, was unser Kind nicht vertrug und diese Auslöser dann zu vermeiden

Als wir dann wussten was es war und die entsprechenden Auslöser vermeiden konnten, ging es schon besser. Die Zeit als wir es nicht wussten und es sich durch die Beschwerden so quälte, würde ich als härter bezeichnen.

Mein Kind hatte immer ein Notfallset dabei. Auch wurde der Kindergarten z.B. vom Kinderarzt, der Allergologe war, eingeschult.

Das Notfallset bestand z.B aus Rectodelt Zäpfchen, Adrenalinspritze (bei Kreislaufschock durch Anaphylaxie) Paracetamol (zur Temperaturabsenkung gegen Körperwärme wegen Wärmeunverträglichkeit) und Kortisoncreme (gegen Juckreiz bei Quaddelbildung).

Normalerweise wäre noch Antihistamin als relativ harmloses und gutes Medikament dabei, was es auch frei verläuflich in Apotheken gibt und bei ersten allergischen Symptomen schon gut helfen kann und manchmal auch schlimmeres bzw eine stärkere Reaktion vermeidet Aber das vertrug unser Kind leider nicht.

Meine beiden anderen anderen Kinder haben zum Glück garkeine Unverträglichkeiten und sind gesund.
Bin echt froh dass wir das Thema hinter uns haben und wünsche euch auch gute Besserung und ganz viel Glück.

Ich werde den Text hier noch weiter schreiben/bearbeiten... moment

Meine Tipps:

Lasst euch fachärztlich beraten, wenn nicht schon geschehen. Ein einfacher Kinderarzt reicht da nicht aus, es muss ein Allergologe sein. Eine einzige Blutabnahme führt nicht zu einem zuverlässigen Ergebnis. Stichwörter: Pricktests, Beobachtungen, IGE Antikörper, klinische Provokationen, klinischer Nachweis...

Verzichtet auf Ei. Es gibt mittlerweile Eiersatz und Rezepte ohne Ei und alle anderen Allergieauslöser eures Kindes. Sonst werdet ihr es schwerer haben, euer Kind beschwerdefrei zu bekommen. Es ist halt vieles kontaminiert, wenn man z.B. einen Muffin mit Ei zubereitet und isst.

Merke: Es können bis zu 72 Stunden vergehen, bis es zu einer allergischen Reaktion kommt ab Kontakt mit dem Allergen. Das ist wichtig zu wissen, wenn man neue Lebensmittel usw ausprobiert und auf Verträglichkeit testet.

Rectodelt wirkt nicht sofort, höchstens ein bisschen direkt am Anfang. Besser als nichts. Aber für den Fall, dass es schneller wirken muss, solltet ihr noch ein weiteres Medikament verschrieben bekommen und entsprechend eingeschult werden. Ausserdem wäre die Behandlung mit einem harmloseren Medikament vielleicht eine Option. Zum Beispiel Antihistamin z.B. Cetirizin. Oder Salben z.B. Laticort. Sprich mit einem Allergologen darüber.

Bearbeitet von Inaktiv
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Nach meinem durchscrollen des Threads hier wird für mich deutlich, dass du ärztlich noch nicht gut beraten wurdest. Das liegt daran, dass du scheinbar nur einen einfachen Kinderarzt für euer Kind aufgesucht hast.

Der Kinderarzt macht auf mich auch keinen guten Eindruck.. er hätte euch einen Allergologen empfehlen müssen und auch nicht nur Kortisonzäpfchen verschreiben sollen finde ich.

Sucht einen Allergologen auf.

Und natürlich sind in fertig verarbeiteten Lebensmitteln wie bei Mc Donalds oft Ei verarbeitet.

Jetzt immer auf die Inhaltstoffe achten..

Immer auf die Berpackung und Deklarierung achten. Schauen, welcher Zusatzstoff Ei enthält, z.B E1105

Es gibt genug Alternativen heutzutage...z.B. die veganen Nuggets von Rügenwalder ;-)

Gute Besserung! 🍀

Bearbeitet von Inaktiv