Häufige Stuhlgänge und abgenommen meine Mama

Hallo,

meine Mama 62 Jahre jung hat seit ein paar Jahre Probleme. Es ging los vor 4-5 Jahren das sie plötzlich auf Honigmelone und frische Feigen mit häufigen Stuhlgang reagierte. Sie lass die Obstsorten weg . Dennoch ging es weiter mit mehrfacher Stuhlgänge. Sie lass weitere Obstsorten weg wie Pfirsich und Aprikose. Aktuell ist es soweit das sie die häufigen Stuhlgänge auch ohne Obst hat. Sie kriegt Bauchkrämpfe und muss auf Stulgang. Wenn alles raus ist ( geht dann mindestens 5x mal) ist alles vorbei. Kommt alle 1-2 Wochen aktuell wieder. Davor waren die Abstände größer. Meine Mama ist seit letzten Jahren auch immer sehr schnell erschöpft. Sie hatte Anfang Dezember Corona. Hatte kein richtigen Appetit mehr vor allem auf warmes Essen. Hat mehrere Kilos abgenommen.Aktuell sagt sie hätte sie nur 1-2 Kilo weniger als sonst aber alle sprechen sie drauf an, dass sie extrem abgenommen hat. Ich persönlich finde auch das sie sehr abgenommen hat. HA letzte Blutuntersuchung unauffällig.
Haben jetzt am Montag in der Inneren ein Termin vereinbart. Was könnte es sein? Vielleicht eine entzündliche Darnerkrankung . Hat jmd sowas ähnliches erlebt. Ich würde mich über einen Austausch freuen.

Lieber Gruß

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Das mit dem Obst könnte eine Fructose-Intoleranz sein. Wurde mal auf Lactose-und Fructose-Intoleranz getestet? Da gibt es diese H2-Atemtests. Dann braucht sie dazu eine Ernährungsberatung.
Und es gibt auch verschiedene chronische Darmentzündunfen, das sollte zügig abgeklärt werden.

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Das sagte ich ihr auch. Ich als Tochter habe eine stark ausgeprägt Laktoseinterolanz sowie milde Fructoseinterolanz.
Sie wurde diesbezüglich noch nie getestet. Es hieß immer , man hätte sowas seit der Kindheit und würde sich nicht mit der Zeit entwickeln.
Das mit der entzündlichen Darmerkrankung ist auch meine Sorge. Hoffe wird zeitnah geklärt.

Liebe Grüße

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Es gibt 2 verschiedene Formen. Die angeborene Intoleranz ist das Unvermögen des Körpers, die entsprechenden Verdauungsenzyme zu produzieren.
Die im Laufe des Lebens erworbene Intoleranz ist ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Mangel an Verdauungsenzymen, der sich immer wieder verändern kann und auch wieder verschwinden kann. (kann z. B. durch Magen-Darm-Infekte ausgelöst werden).

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Hallo,

Ich schildere dir mal meinen Weg, vielleicht findest du Parallelen.

2015 Beginn Magenschleimhautentzündungen, immer wieder. Test auf Helicobacter pylori (Hausarzt) negativ. Ich hatte zu der Zeit sehr viel beruflichen Stress.
2020 merkte ich dass ich nach verschiedenen Lebensmitteln (Milchprodukte, Brot hauptsächlich) schnell Durchfall bekam. Damit ging ich (viel zu spät) zum Hausarzt. Ich bekam eine Überweisung für ein Magen-Darm-Zentrum. Dort aber erst 6 Monate später den ersten Termin. Gut, überleben bis dahin. Es wurde immer schlimmer. Dann: Test auf Lebenmittelunverträglichkeiten, Laktose, Gluten, Fructose. Alles negativ.
Zu dem Zeitpunkt habe ich mich hauptsächlich von Kartoffel-Möhrenpampe und Babygrießbrei ernährt, anderes ging kaum. Schmerzen hatte ich keine, nur Durchfälle völlig unkontrolliert, Zeitpunkte wild verteilt über den Tag. Ich bin nirgendwo hingegangen wo kein Klo war, ich kannte alle Toiletten der Stadt. Furchtbar.

Dann habe ich mich mit dem Thema Fodmap (was auf Reizdarm abzielt) beschäftigt weil ich so verzweifelt war. Ich hatte keine Laktoseproblematik, saß aber nach sämtlichen Milchprodukten auf der Toilette, gleiches mit Getreide. Fodmap lehrte mich dass der Fencheltee, von dem ich dachte er sei magendarmfreundlich bei meiner Problematik ungeeignet ist. Das betraf einige Lebensmittel, von denen ich dachte ich tu mir was Gutes. Es gibt bei Fodmap rote (nicht geeignet) und grüne Lebensmittel. Meine Ernährung bestand hauptsächlich aus rot.... ließ mich dann Dinkel und Hafer ausprobieren und siehe da, funktioniert. Gleichzeitig Terminvereinbarung zur Magen-Darm-Spiegelung, 9 Monate Wartezeit.

Ich habe Haferflocken mit Mandelmilch super vertragen und Dinkelbrot z.B. war auch kein Problem. Und Dinkel enthält wie doof Gluten ... damit hatte ich nicht gerechnet.
Meine Hausärztin sagte von Reizdarm sprechen wir erst wenn die Spiegelung nix zeigt. Sie meinte es wird heutzutage alles gerne auf Reizdarm geschoben ohne genauer nachzuforschen.

Bei der Spiegelung im September 2021 waren Magen und Dickdarm ohne Befund, man wollte daher versuchen in den Dünndarm zu kommen und dort Proben zu entnehmen. Da kommt man ja nicht weit rein. Alle 6 Dünndarmproben von beiden Seiten zeigten in den tieferen Schichten Bakterien. Somit war klar, dass mein Stress meine Magenschleimhautentzündungen ausgelöst umd diese sich dann irgendwann in den Dünndarm abgesetzt haben und mir ne hübsche Entzündung beschert haben.

Da ich selbst schon gut dabei war mit sehr vorsichtigem Essen und wenig Ausprobiererei habe ich das offenbar über die Zeit selbst in den Griff gekriegt. Die Durchfallproblematik wurde immer weniger. Seit ungefähr einem Jahr ist alles weg/normalisiert.

Ich hatte ehrlich gesagt auch Angst vor Darmkrebs. Hat deine Mama mal eine Spiegelung machen lassen ab 55? Wenn nicht, husch husch.

Gute Besserung!

Bearbeitet von Nachteule
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Lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Erst einmal muss ich sagen das meine Mama auxh unter Stress steht.
Sie war gestern beim Internisten. Er verschrieb ihr Tabletten und meinte das würde die Darmschleimhaut regulieren und beruhigen. Wenn es in einem Monat nicht besser wird dann die Überweisung zum Gastroenterologen. Deine Geschichte ist so interessant werde ich meiner Mama so weitergeben.