Hallo liebe Betroffene,
ich möchte meine Leidensgeschichte teilen um anderen Menschen zu helfen.
Vorab: ihr müsst euch nicht schämen! Meine Mutter hat mir damals die Impfung gegen HPV verboten und ich war noch nicht volljährig. Heute bin ich 28 Jahre alt und hatte jetzt eine sehr leidvolle Feigwarzen Geschichte mit vielen Schmerzen hinter mir.
Meine Geschichte:
Ich ging nachdem ich 4 kleine Pickelchen um meinen After herum ertastete zu einer Gynäkologin. Diese diagnostizierte mir keine Feigwarzen und verkaufte mir die Hautveränderungen als ''Ausschlag weil es ja Sommer sei und die Haut gereizt sei vom Schweiß '' obwohl ich sie sogar fragte ob es Feigwarzen seien.
Darauf wurden innerhalb von 2 Monaten die Pickelchen mehr und mehr und begannen zu jucken. Ich suchte mir einen anderen Gynäkologen der mir sagte es seien Feigwarzen. Er verschrieb mir das Medikament Aksumin als Creme welche aber nicht half und alles verschlimmerte. Warum das so war erfährt ihr nachfolgend. Er schickte mich außerdem wegen einem PAP 3D Abstrich am Gebärmutterhals zu einer Frauenklinik.
Die Frauenklinik nahm hauptsächlich meinen PAP 3D Abstrich ernst welche sich als CIN 1 herausstellte (eine Vor-Vorstufe von Krebszellen, die sich aber von alleine zurückbilden kann). Sie schlugen das Lasern meiner Feigwarzen vor und das Weglasern der CIN 1 Zellen am Gebärmutterhals in Vollnarkose.
Mit den Wochen bemerkte ich Schmerzen beim Stuhlgang und ein Gefühl als stecke ständig etwas in meinem Enddarm. Ich las mich in medizinische Fachartikel ein und stellte fest: FEIGWARZEN KOMMEN AUCH IM ENDDARM VOR!
Noch vor meiner geplanten OP konfrontierte ich die Gynäkologen der Klinik und schilderte meinen Verdacht. Ich erhielt eine Überweisung zum Proktologen welcher mir endlich meinen Hauptbefund lieferte: Feigwarzen im Enddarm. Hierher kamen auch die äußerlichen Warzen. Sozusagen der Beginn allen Übels.
Hätte ich mich nicht selbst darum gekümmert und Dinge hinterfragt so wären die Warzen immer und immer wieder gekommen und könnten mit unter Krebs im Darm auslösen. Die OP wäre nutzlos gewesen.
Nun hatte ich vor einigen Tagen meine Enddarm OP beim Proktologen.
Es gibt wenig Studien um das Thema Feigwarzen und einer nachträglichen HPV Impfung. Ich wage jedoch den Schritt mich mit Gardasil 9 impfen zu lassen nachdem meine Haut verheilt ist. Es gibt viele Erfahrungsberichte von Betroffenen die nach der Impfung kein erneutes Auftreten hatten.
Was will ich anderen zu den Thema sagen?
1. Holt euch eine Zweitmeinung. Fragt nach.
2. Macht einen Gebärmutterhalsabstrich.
3. Wenn ihr Feigwarzen an den Pobacken, um den After herum oder egal wo habt- geht zu einem Proktologen um Feigwarzen im Enddarm auszuschließen.
4. Lasst euch nach der Behandlung ggfls. impfen (keine 100% evidenzbasierte Prävention) die Impfung muss man selbst bezahlen aber ein Versuch ist es wert.
5. Nehmt einen Impfstoff der Gegen den Virustyp bei HPV- Feigwarzen hilft.
6. Klärt andere Menschen auf. Bei Frauen werden Feigwarzen im Enddarm oft nicht diagnostiziert weil davon ausgegangen wird das Frauen keinen Analverkehr haben. Bei homosexuellen Männern wird jedoch immer ein Proktologen Termin empfohlen.
7. Alles wird gut! Ihr seid nicht alleine. Schämt euch nicht :)
8. Da Feigwarzen ein Tabu Thema sind, klärt andere Menschen auf. Es ist nicht besser oder schlechter als Herpes Viren. Die einen haben nunmal Pech und entwickeln Warzen. Jedoch tragen 80% der Menschen HPV in sich.