Rechts Unterbauchschmerzen ohne Diagnose

Hallo,

ich habe mich angemeldet, weil ich ziemlich verzweifelt bin und fragen wollte, ob vielleicht irgendjemand noch einen Tipp hat, den man abklären könnte.

Seit einem Jahr habe ich starke Schmerzen im rechten Unterbauch. Angefangen hat es anfallsartig und ist nach ein paar Tagen immer wieder weggegangen.
Weil die Schmerzen aber nach Monaten immer wieder so schlimm waren, wurde ich letztes Jahr September am Blinddarm operiert. Dort wurde auch eine Laparoskopie gemacht.

Ergebnis: Aszites im Bauchraum als Zeichen eines chronisch-entzündlichen Reizzustandes, Lumphadenitis und eine Reizung des Blinddarms, aber keine Entzündung. Der Dünndarm ist teilweise bis 1cm mit Wasser gefüllt.
Die Blutwerte waren ansonsten völlig in Ordnung und die Ärzte waren sich selbst nicht sicher, ob die Reizung die Schmerzen verursacht.

Danach verlagerten sich die Schemezen eher in den rechten Rücken und die Hüfte, es wurde eine ISG-Böockade vermutet, auch gelöst durch einen Chiropraktiker.
Seitdem immer wieder Schmerzen in Hüfte, Leiste, ISG-Bereich.

Seit einer Woche sind die starken Unterbauchschmerzen wieder gekommen und besonders nachts sehr stark.
Ich bin sehr verzweifelt, da ich durch die Schmerzen seit Januar nicht arbeiten kann und kein normales Leben mehr führen kann.

Was alles untersucht wurde seit der OP:

-Becken-MRT 2 Mal
- LWS-MRT
- Magen- und Darmspiegelung und Fruktose, Glukose und Laktosetest (da wurde eine Histaminintoleranz festgestellt)
- Vaginaler Ultraschall und Untersuchung in Endometriose-Zentrum
- Blasenspiegelung und Urinintersuchung

Nichts konnte als Ursache der Schmerzen festgestellt werden.
Endometriose konnte nicht bestätigt werden (auch nicht ausgeschlossen, aber keine Anzeichen darauf außer der Schmerz und eine unregelmäßige, zu starke Monatsblutung seit 1 Jahr und 3 Monaten)

Ich bin 32 Jahre, immer schlank gewesen und ernähre mich sehr gesund.
Keiner in meinem Umfeld weiß mehr weiter, woran es liegen könnte.

Über Tipps oder Hinweise wäre ich sehr dankbar.

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Hallo!
Mein Rat ist zu einem Rheumatologen zu gehen. Es gibt verschiedenste rheumatologische Erkrankungen, die sich auch am Darm manifestieren können. Außerdem sollte wohl auch eine chronisch entzündliche Darmerkrannung ausgeschlossen werden (M. Crohn/colitis ulcerosa)
Gute Besserung!

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Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort!
Ich werde am Montag den Hausarzt danach fragen, ob ich eine Überweisung zum Rheumatologen bekommen kann.

Wie wird eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung festgestellt? Müsste man dann eine Kapselendoskopie machen?

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Ich denke eine Darmspiegelung mit Biopsie wäre da die beste Diagnostik.

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Hallo verhütetst du und wenn ja wie?

Mir macht tatsächlich das durchnehmen meiner Verhütung unerklärliche Beschwerden im rechten Unterbauch.

Ich hatte auch alles von MRT zu Verdacht auf blindarm Ultraschall Ambulanz im kh in der Radiologie.

Lg

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Hallo, vielen Dank für den Tipp!
Ich nehme seit Jahren schon keine Pille mehr und hatte auch länger keinen Partner, daher kommt es wohl nicht in Frage.

Habe aber auch schon öfter von Freundinnen gehört, die auch solche Probleme haben. Wirklich krass, dass es bei dir dann leider auch so ähnliche Schmerzen und Vermutungen waren.

Schön, dass du die Ursache dann zumindest gefunden hast und vielen Dank trotzdem für den Hinweis!

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Mir hat ein befreundeter Arzt mal gesagt, dass dort der Dünn- in den Dickdarm übergeht und da manchmal eine kleine Schwelle ist, an der Kot hängen bleiben kann, so dass der Bereich oft überdehnt und gereizt ist.
Ich hab dort auch oft Schmerzen. Und sonderbarer Weise sind die auch irgendwie zyklusabhängig, so dass ich zwischendurch auch den rechten Eierstock in Verdacht habe. Sieht aber immer alles unauffällig aus.

Mir hilft es, sehr sehr sehr auf eine gute Verdauung zu achten: Viel trinken, viele Ballaststoffe… im Akutfall massiere ich die Stelle (Aua) und pack Wärme drauf.
Was bei mir sehr viel Verschlechterung gebracht hat, war die Kupferspirale. Seitdem das Ding raus ist, sind die Schmerzepisoden seltener. Alles in allem finde ich diese Schmerzen auch echt mysteriös.
Wenn die Ärzte schallen, sagen die immer, da sei eigentlich nix, was weh tun könnte.

Vielleicht machst du auch mal Übungen zum Aufdehnen des Hüftbeugers?

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Ah interessant, das wusste ich auch nicht. Ich weiß nicht, ob man das bei der Dickdarmspiegelung dann gesehen hätte, aber wenn es der Übergang ist, vielleicht nicht?

Das hört sich wirklich ansonsten sehr ähnlich an, auch, dass es Schmerzepisoden sind und wenn es akut ist, auch die Darmmassage schmerzt, das ist bei mir auch immer so leider.
Leider ist es bei mir mittlerweile gar nicht mehr ohne Schmerzen, klingt nur ab und zu etwas ab und wird dann wieder sehr stark.

Ich achte eigentlich schon sehr auf eine ballaststoffreiche Ernährung, trinke auch sehr viel, aber vielleicht kann ich es noch ein bisschen mehr erhöhen, um zu schauen, ob es sich bessert.

Ja, wirklich mysteriös und das beim Schallen wurde mir auch schon öfter gesagt, dass da an sich nichts ist, wenn andere Ursache ausgeschlossen werden.
Bei mir ist es zyklusabhängig auch oft schlimmer, aber nicht immer.
Wie lange hast du die Schmerzepisoden denn schon?

Und vielen Dank auch für den Tipp mit dem Dehnen! Das mache ich seit ein paar Tagen auch, aber weiter versuchen kann nicht schaden.

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Ich hab das seit, keine Ahnung, 5 Jahren, oder so?
Aber anders als bei dir immer mal wieder, nicht durchgängig… als das losging, war ich damit sogar mal in der Notaufnahme, weil ich dachte, es sei Blinddarm. Also: Wenn es da ist, tut es schon sehr arg weh und sehr punktuell. Ich kann drauf zeigen… nur findet man da eben nix.

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