Extreme Niedergeschlagenheit vor der Periode

Guten Morgen zusammen,

vor einem Jahr habe ich die Pille abgesetzt, habe sie auch nur ein Jahr genommen. Es hat über ein halbes Jahr gedauert, bis ich wieder einen Zyklus hatte, laut Frauenarzt sind alle Werte und Ultraschall in Ordnung.

Früher hatte ich da nie Probleme, seit ich aber jetzt wieder meine Periode habe, ist der Zyklus teilweise länger (32-34 Tage) und meine Brüste sind schon etwa 10 Tage vor der Blutung stark geschwollen (Wassereimlagerungen). Was mich allerdings noch mehr einschränkt ist extrem niedergeschlagene Stimmung über diese kompletten 10 Tage (müde, innerlich angespannt und ängstlich, ich denke niemand mag mich, habe Sorge, dass mein Freund mich nicht mehr liebt, überhaupt kein Selbstbewusstsein).

Spätestens 2 Tage nach Beginn der Periode bin ich wieder ich.

Wer kennt das und was hilft euch in der Zeit?

Freue mich über Rückmeldungen.

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Hallo Katja,

da hast du das PMS-Syndrom aber in einer ziemlich heftigen Ausprägung erwischt. Das tut mir sehr leid.

Hast du mal mit deiner Gyn darüber gesprochen, wie schlecht es dir vor der Periode geht? Sie würde ich als erstes konsultieren, denn auch wenn die Werte und alles weitere in Ordnung ist (die Zykluslänge ist übrigens auch noch völlig im Rahmen) - die PMS ist ja trotzdem da und es sollte zumindest versucht werden, sie abzumildern.
Was mir dazu spontan einfällt, wäre der Versuch mit Mönchspfeffer (Agnus Castus). Das wäre etwas, was ich mit der Frauenärztin besprechen würde. Ansonsten gibt's auch noch andere Möglichkeiten, mit Medikamenten gegenzusteuern.

Depressive Verstimmungen vor der Periode kenne ich auch gut, inklusive unterirdischer Laune, grundlosem Weinen und dem Verlust des ansonsten ausreichend vorhandenen Selbstbewusstseins 😵‍💫 Ich glaube sogar, dass ich mich in dieser Zeit optisch komplett anders wahrnehme, ich mäkle an mir rum, finde jedes Haar in der Suppe, bin nur noch unzufrieden. Es ist ein Graus.
Besser wurde es, als bei uns ein Hund einzog und ich seither täglich, bei Wind und Wetter, draußen unterwegs bin. Da gibt's dann auch keine Ausreden mehr: der Hund muss täglich viel bewegt werden und ich somit auch. Seitdem haben sich die Symptome abgemildert. Auch die körperlichen, hatte immer schon Tage vorher Krämpfe und Rückenschmerzen.

Und das, was jetzt noch an Symptomen übrig ist, akzeptiere ich, zwar widerwillig, aber ich akzeptiere. Ich warne, wenn er es nicht eh selbst merkt, meinen Partner vor, bitte um Verständnis und mache ansonsten, was mir gut tut. Mir ist nach Heulen? Dann mache ich das (alleine für mich, muss ja nicht jeder mich hysterische Kuh dabei beobachten 😉). Ich will erst ein hartgekochtes Ei und dann direkt hinterher Schokolade essen? Ja, mein Gott...mir kommt in der Zeit eh alles zwischen die Kiemen, was essbar ist, da ist die Reihenfolge auch schon egal.

Meine Tipps für dich also in aller Kürze:
- Schauen, wie sich die heftigen Symptome abmildern lassen, mit ärztlicher Begleitung
- Bewegung, falls das nicht eh schon auf dem Programm steht
- den "unbezwingbaren Rest" akzeptieren. Mit Humor geht's einfacher.

Alles Gute dir!

Liebe Grüße,
DieKati

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Hallo Katja,

ich hab das leider auch. Das fing nach den Kids an und wurde Ü40 schlimmer.
Geholfen hat mir bisher leider nicht groß was ausser dass ich mir eine Erinnerung in den Kalender geschrieben habe damit ich um die Zeit nicht vergesse, dass schon wieder Zeit ist und ich dann besser auf die schlechtere Verfassung reagieren kann.

Mönchspfeffer sollte laut FA helfen - bei mir aber nicht.
Das ganze mit Kalender-Vorwarnung eher.

LG shealove

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Das könnte Richtung PMDS, der noch böseren Schwester von PMS gehen. Bei so starken Wassereinlagerungen würde ich mal den Progesteron-Spiegel in der zweiten Zyklushälfte checken lassen und mir entweder Utrogest oder Progesterongel verschreiben lassen.

Mir hilft in der Zeit vor allem der Leitsatz: Du musst nicht alles glauben, was du denkst.

Und ich schraube die Ansprüche an mich ganz weit runter und konzentriere mich darauf, niemanden zu töten und mich selbst nicht komplett fertig zu machen. Das muss in der Zeit reichen.
Sport hilft tatsächlich auch, auch wenn ich mich dazu immer in der Phase ganz extrem aufraffen muss.

Ich las jüngst das Buch „Superpower Periode“ und bin seither viel nachsichtiger und umsichtiger mit mir. Ich arbeite jetzt er mit meinem Zyklus, nicht dagegen. Hilft ja eh nichts anderes so richtig.

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Leide leider auch darunter.
Habe das Gefühl, dass es mit zunehmendem Alter schlimmer wird.
Als junge Frau hatte ich von PMS keine Ahnung und konnte mir unter den Schilderungen einer Kollegin nicht so wirklich was vorstellen.
Heute warne ich auch meine Kinder, Kollegen und meinen Partner vor - nicht angenehm :(

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Mir hat geholfen, in der 2.Zyklushälfte auf tierische Eiweiße zu verzichten/zu reduzieren.

Ich kann dir das Video dazu empfehlen
https://youtu.be/MlGxp9ktxnQ?feature=shared
Das ist ein Gynäkologe, der Fragen beantwortet.