Orthopäde, danke für nix, auskotzpost

Hallo liebe urbis,

Ich hatte heute meinen lang ersehnten Termin beim Orthopäden.

Der war leider total fürn Allerwertesten.

Ich habe seit längerem Probleme im bws und lws Bereich, seit einigen Wochen auch im hws Bereich, ausstrahlende Schmerzen in schultern, teilweisebis in die Fingerspitzen bei falscher Bewegung, taubheitsgefühle in den Händen bei bestimmten körperhaltungen, schwindel bei bestimmten kopfbewegungen, deshalb hat mir meine Hausärztin eine Überweisung zum Orthopäden gegeben.

Also akut hws Bereich, generell aber ganzer Rücken katastrophengebiet, hatte immer schon mal physio, aber trotz auch zu Hause weitergeführter Übungen (morgens und abends dehnübungen, für mehr reicht die Zeit leider nicht)
Keine nachhaltige Verbesserung und jetzt eben zusätzlich die hws Problematik.

Ja, was soll ich sagen, nach zwei Sätzen meinerseits war die "anamnese" beendet, dann hat er noch ein paar Reflexe und schmerzpunkte in den Beinen getestet, auf meine Nackenschmerzen wurde, nachdem ich gesagt habe im bws Bereich und im Bereich von steißbein/hüfte tuts auch weh, gar nicht mehr eingegangen.

Durch die Blume wurde mir gesagt, dass ich zu fett (das weiß ich selbst, dass knapp 100 kg für meine größe zu viel sind, ich komme allerdings von 120 kg nach meiner letzten Schwangerschaft und war zwischendurch auch schon mal unter 90, da waren meine schmerzen auch nicht anders oder besser) und zu faul (mit dem hund spazieren reicht nicht, dass das 8 bis 10 h walking pro woche sind, dazu kam ich gar nicht das zu sagen) wäre, ich solle täglich eine stunde Fahrradfahren und regelmäßig schwimmen gehen und dann würde das schon wieder.

Generell liegen meine Schmerzen aber sicher an einem internistischen Problem, weil Menschen wie ich mit zu wenig Bewegung (körperliche Arbeit im Beruf und 10 bis 15 k Schritte täglich, interessiert nicht) und einem unpassenden Gewicht mit solchen Beschwerden wären meistens unerkannte diabetiker (meine Werte von letzten checkup vor zwei Jahren sagen zwar was anderes, aber wurscht, wollte er gar nicht hören). Sicherheitshalber soll ich mal zum Neurologen, aber mit der wirbelsäule kann das alles nichts zu tun haben...

So wurde ich nach 10 Minuten aus dem behandlungsraum geschickt, ohne mein Problem überhaupt richtig schildern zu können.

Danke für nix. Ich hatte so viel Hoffnung in diesen Termin gesteckt ...

Jetzt hab ich mir mal einen Termin bei meiner Hausärztin in zwei Wochen gemacht, um alle blutwerte etc checken zu lassen, mal schauen, was die dazu sagt ...

Bitte spart euch negative Kommentare, ich habe für heute genug frustrierende Erfahrungen gemacht, ich wollte mich einfach nur mal auskotzen.

LG waldfee

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Hallo waldfee,

puh, den Frust kann ich verstehen. Da wartet man eh eine gefühlte Ewigkeit auf den Termin und dann sowas...

Ist mir so ähnlich auch schon mal passiert. Ich hatte über Jahre Probleme mit der linken Schulter, starke Schmerzen, die zu solchem Schwindel führten, dass ich mich übergeben musste.

Ich weiß nicht, wie oft ich beim Arzt war. Erst beim Hausarzt - da bekam ich Schmerzmittel und später dann Ortoton. Später beim Orthopäden- wieder Ortoto. "Sie müssen sich halt auch bewegen" - ja, klar, stimmt schon. Dass ich recht sportlich bin und Bewegung mein kleinstes Problem war, versuchte ich zwar zu erklären, aber..."Ja, wissen Sie, die richtige Bewegung muss es sein!" Okay, also gab's mal ne Überweisung zum Physio. Massagen, Übungen wurden mir gezeigt, die ich brav daheim nachmachte - keine Verbesserung. Also wieder Ortoton. Dass ich das Zeug nicht vertrage und nach jeder Tablette aus den Latschen kippe, erzählte ich dem Arzt auch, wollte er mir aber entweder nicht glauben oder es war ihm egal.

Dann zogen wir um, neuer Hausarzt, andere Arbeitsphilosophie. Und der sagte: Gehen Sie zum Osteopathen. Ihre Kasse zahlt das nicht, ich kann Sie leider nicht überweisen, aber machen Sie das trotzdem.

Und da war ich dann. Zweimal. Danach hatte ich keine Schmerzen mehr, nie wieder. Sie fing bei den Füßen an zu behandeln, behandelte mein Becken, die Knie, den Kopf, den ganzen Körper. Sie war so sanft in ihren Bewegungen, nicht wie beim Physio, wo ich mich nach jeder Behandlung wie ausgekotzt fühlte, weil da nur der Schmerzpunkt behandelt wurde. Ich stand von ihrer Liege auf und sagte: "Sie haben ja fast nichts gemacht", da lachte sie und sagte "Sie werden morgen Muskelkater haben." Hatte ich. Und dann war ich den Schmerz los.

Ich empfehle es immer wieder gerne, auch dir. Einen Versuch ist es meiner Meinung nach wert.

Liebe Grüße,
DieKati

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Danke für deine Antwort,

Osteopath wäre tatsächlich auch noch eine Idee, die ich noch nicht probiert habe.

Eine Freund hat mir jetzt auch ihren Physiotherapeuten auf selbstzahlerbasis empfohlen, der ihr nach einer wirbelsäulenop wieder auf die Beine geholfen hat.

Der macht wohl erstmal selbst eine ausführliche diagnostik anhand von gangbild und bestimmten Übungen/ bewegungsabläufen...

Mir ist mittlerweile echt fast egal, was es kostet, an unserem gesundheitssystem bin ich am verzweifeln, da wartet man monatelang auf einen Termin und kann nicht mal sein Anliegen komplett zur Sprache bringen, wofür zahle ich eigentlich Krankenkassenbeiträge...

Ich suche auch schon länger einen Psychotherapeuten, da bin ich mittlerweile auch so weit, dass ich mir einen Termin bei einer Heilpraktikerin gemacht habe, weil alles andere in utopischer zeitlicher Ferne liegt.

Vielleicht wollen mir ja Leute, die ich privat bezahle tatsächlich helfen.

LG waldfee

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Ich bin auch absolut pro Osteopathie.
Ich habe auch Probleme mit meiner bws und HWS und LWS.
Der orthopäde hat auch nichts gemacht außer gesagt abnehmen und mehr sport.als ob das immer alles löst
Irgendwann bin ich bei der Osteopathie gelandet und kann nur sagen, dass war die lösung.
Mein Becken macht eine leichte Drehung das das löst die Blockaden in der ganzen wirbelsäule aus.
Das hat der orthopäde nicht gesehen.

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Huhu, das tut mir leid, dass du da so schlechte Erfahrungen gemacht hast. Gab es den schon ein MRT oder andere bildgebende Diagnostik?
Ich bin selbst Physio und weiß inzwischen einige wenige Orthopäden bei uns in der Gegend wirklich zu schätzen, die sich echt Mühe geben. Leider ist das nur ein Bruchteil und der Rest speist die Leute mit den gleichen hohlen Phrasen ab, die du auch abbekommen hast.
Schade aber auch, dass der Physio nicht selbst ein wenig nachgeforscht hat, wir dürfen zwar keine Diagnosen stellen, aber trotzdem dürfen wir vernünftig befunden!
Ein Physio mit sektoralen Heilpraktiker wäre für dich vielleicht auch noch eine Anlaufstelle, falls du keinen anderen Anlaufpunkt hast. Die haben die Erlaubnis zur Diagnostik, ist aber alles leider Selbstzahlerbasis. Es gibt aber die Möglichkeit sich bei den GKV Zusatz zu versichern, da sind dann gewisse Heilpraktikeranwendungen mit drin.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass jemand sich die Zeit nimmt, dir zuzuhören und dich ganzheitlich behandelt und ihr dann deine Probleme lösen könnt :)

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Hallo!

Danke für deine Antwort.

Nein, bisher keine bildgebende diagnostik welcher Art auch immer.

Braucht's laut dem Orthopäden auch nicht, die ganze wirbelsäule röntgen wäre aus "strahlenhygienischer Sicht" nicht angebracht, die hws alleine brauchts nicht, weil kann ja nur neurologisch sein und was anderes stünde seinerseits auch nicht zur Debatte, vielleicht wenn der Neurologe das anordnet, dann könnte ich ja ggf mit den Bildern wieder kommen...

🤣🤣🤣 Der Witz war allerdings wirklich gut, über die Türschwelle dieser Praxis werde ich unter Garantie nie mehr einen Fuß setzen.

Meine Hausärztin hat mir beim Termin, wo sie mir die Überweisung gegeben hat, den Kopf nach hinten gestreckt, bis sie das kribbeln/ taubheitsgefühl in meinem Arm ausgelöst
hat, keine Ahnung was das aussagt, sie hat nur gemeint, das wäre wohl was an der hws und es wäre sinnvoll, wenn ein Orthopäde drauf schaut, hat mir auch eine Überweisung für ein mrt gegeben und gesagt mit allem weiteren warten wir ab, was der Orthopäde sagt.

Nun ja und da steh ich jetzt wieder...

Der physio war auch so ein Thema, der hat mich ein paar mal eingerenkt und meinte, das passt schon, hat mir auch noch ein paar dehnübungen gezeigt für die bws bzw hws die ich auch jetzt noch mache und die auch kurzzeitig Linderung bringen, aber dauerhaft besser wirds davon nicht und jetzt ist eben auch noch die hws Problematik dazu gekommen vor einigen Wochen, konkret als mein Sohn einen schlimmen pseudokrupp Anfall hatte, da hab ich ihn die halbe Nacht rumgetragen, was bei knapp 20 kg wahrscheinlich nicht unbedingt rückenfreundlich war. Seitdem ist die bws/ hws Geschichte mehr oder weniger akut.

Ich habe auch schon versucht einen Termin bei meinem physio zu bekommen, aber der ist leider komplett ausgebucht die nächsten Wochen.

Danke nochmal für die guten Wünsche, ich hoffe auch sehr, dass ich jemanden finde, der mir hilft mir selbst zu helfen.

LG waldfee

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Die taubheitsgefühle kommen durch einen eingeklemmten Nerv.
Meine Osteopathin fragt immer ob oder welche Finger taub werden, dann kann sie den Wirbel genau lokalisieren.
Noch ein kleiner Tipp.
Hole dir im Vorfeld eine Überweisung vom Hausarzt.
Das mache die eig immer weil das Selbstzahler Leistung ist aber die meisten KK zahlen dann einen Teil der Behandlung dazu wenn du das dann zusammen einreichst

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Hallo,
ich kenne das leider zu gut. Mein Mann ist 12 Jahre von Arzt zu Arzt gerannt bis endlich die Ursache gefunden wurde. Die letzten zwei Jahre hat er zum Glück dann auch opiate verschrieben bekommen. Und obwohl der letzte Arzt mündlich als erster eine Diagnose gestellt hatte, stand im Arztbrief Schmerzmittelabhängigkeit und Ärztehopping und nicht die Diagnose.. also nach mindestens 10 vorherigen Diagnosen von unterschiedlichen Ärzten.. teilweise bestanden die anderen Probleme wie z.B. Bandscheibe ja auch waren aber nicht Auslöser des Problems..
Er hatte recht etwas seltenes oder wahrscheinlich eher unterdiagnostiziertes. Die Krankheit heißt TOS und da gibt es dann aus unbekannten Gründen eine Verengung im Bereich der oberen Rippen. Durch diese Verengung funktioniert die Blutversorgung im Arm dann nicht mehr richtig und arm/Hand werden blau und kribbeln und sowas und es löst auch unfassbare Nackenschmerzen und alle möglichen anderen Symptome aus. Man kann das letztendlich auch ganz einfach testen weil der Arm wohl in einer bestimmten Position einfach blau wird.
Alles Gute dir

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Oh mann, da habt ihr auch einiges mitgemacht...

Ich habe heute mit einer Freundin da drüber geredet bzw geschrieben und sprachnachrichten ausgetauscht, die hat den Begriff "medical gasligthing" in den Raum geworfen.

Ich musste erstmal googlen, was das ist, puh, da hab ich etliche Geschichten wie die von deinem mann gelesen und war richtig schockiert, dass es sowas anscheinend relativ oft gibt.

Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass ich tatsächlich eine ganz ordinäre Fehlhaltung/Verspannungen/Abnutzung/ Bandscheibenproblem hab und mir der von meiner Freundin empfohlene Physiotherapeut helfen kann.

Zusätzlich werd ich mich auch mal bzgl Osteopathie schlau machen, wo ich hier in der Gegend so eine(n) finde.

LG waldfee