Guten Abend zusammen,
Ich habe eine mutmaßliche angstsstörung, konkret eine große krankheitsangst speziell aufs herz bezogen und hatte dadurch, bevor ich mir bewusst wurde, was das überhaupt ist, einige panikattacken und war in der Notaufnahme, weil ich immer dachte, ich hätte einen herzinfarkt und würde gleich sterben.
Die Wende brachte ein sehr einfühlsamer Kardiologe, der körperliche Ursachen gründlich ausgeschlossen und mir erklärt hat, welch starken Einfluss die psyche auf den Körper hat.
Seitdem geht es mir deutlich besser, wenn ich merke, die Angst kommt, kann ich sie meistens "weg schicken" und eine panikattacke von vornherein verhindern. Ich denke, ich habe einen guten Umgang damit gefunden.
Um allerdings die zugrunde liegenden Ursachen anzugehen und bestenfalls die angst aufzulösen,
versuche seit langer Zeit, einen Platz bei einem psychotherapeuthen zu bekommen, zwischendurch hab ich auch mal aus Frust aufgegeben und vor einigen Wochen doch wieder angefangen zu suchen.
Jetzt hat mir mein Hausarzt (der ist auch naturheilkundlich bzw alternativmedizinisch unterwegs) empfohlen, vielleicht mal einen Heilpraktiker für Psychotherapie auszuprobieren, weil ich da schneller einem Termin bekommen würde.
Ich war mittlerweile so weit, dass ich mir denke ok, warum nicht, einem versuch ist es wert.
Eine bekannte von mir ist tatsächlich Heilpraktikerin für Psychotherapie, systemische Therapie und Coach, so in der Art, ich hab die genaue Bezeichnung nicht im Kopf, auf jeden Fall staatlich geprüfte Heilpraktikerin und ausgebildet nach Maßstab der deutschen Vereinigung der systemischen Therapeuten oder so in der Art, steht so auf ihrem Flyer, hab gegoogelt, bedeutet quasi seriöse Therapeutin und nicht nur esotherisches geschwafel ohne hintergrundwissen.
Aber zurück zum Thema, sie meinte das Thema krankheitsangst wäre ein gutes Thema, an dem man mit einer (systemischen familien-)Aufstellung arbeiten könnte, durch die Visualisierung mit relativ geringem emotionalem Bezug (sie arbeitet mit kleinen Figuren) könnte man gut von außen auf die Situation schauen und sehen wo kommt die Angst her, was will sie sagen, wie kann man sie lindern bzw loslassen.
Hört sich für mich echt gut an und ich denke, einem versuch ist es wert.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Aufstellungen und kann berichten?
Erfahrungen Familienaufstellungen
Wie schön,daß du einen Weg gefunden hast,deine Panikattaken zu reduzieren oder garnicht mehr entstehen zu lassen.
Da steckt sehr viel harte Arbeit hinter.Ich freue mich sehr für dich.
Nun zu deiner Frage.Ich war als junge Erwachsene für 2 Monate in einer Psychosomatischen Klinik.Hatte auch Angststörungen Essstörung usw.
Ziemlich am Ende hatte ich auch eine Familienaufstellung.Wir haben diese mit den anderen Teilnehmern gemacht.
Ich wurde oft für andere Bewohner aufgestellt und habe auch meine eigene bekommen.
Es liegt nun schon über 20 Jahre zurück,aber ich kann dir sagen,das diese Art von Therapie die Tiefste und wirkungsvollste bei mir war.Sie hat sehr viel Bewirkt und ich würde es jederzeit wieder machen.
Hallo
Familienaufstellung in verschiedenen Formen kenne ich seit langem und habe damit tolle Erfahrungen machen dürfen. Es ist schwer vorstellbar, dass die Stellvertreter tatsächlich so agieren wie die Familienmitglieder, für die sie stehen. Aber immer wieder faszinierend zu erleben und wie viele Dinge dadurch heilen können.
Bei mir hat tatsächlich erst eine Heilpraktikerin für Psychotherapie den entscheidenden Durchbruch gebracht, nachdem ich beim Psychotherapeuten nicht mehr weiter kam.
Die HP haben noch mal ganz andere Ansätze und bieten auch andere Therapieformen an.
Auch eine Gruppentherapie ist eine klasse Sache, wo man in einem geschützten Raum durch die anderen Teilnehmer und ihre Geschichte voneinander lernen kann.
Es ist schön, dass Du eine Bekannte hast, die HP Psych ist, aber überlege dir gut, ob du mit ihr arbeiten magst. Du wirst viel von dir und deinem familiären Umfeld preisgeben. GGF kommt bei dem Familienstellen auch etwas ans Tageslicht, von dem du nicht möchtest, dass das Bekannte wissen.
Auch wenn sie der Schweigepflicht unterliegt, mir wäre das unangenehm, zu wissen, dass sie das alles weiß. Verstehst du, was ich sagen möchte?
Ich war schon bei Familienaufstellungen dabei, da sind Teilnehmer gegangen, weil sie auf Bekannte getroffen sind. Alle unterliegen der Schweigepflicht, aber das Wissen, das sie dann u U erlangen, den Einblick in die Familiensituation, mit ggf sehr sensiblen Themen, haben sie dann und das kann nicht nur einer Seite, äußerst unangenehm sein.
Ich persönlich würde nicht bei einer Bekannten aufstellen.
LG
Hallo!
Vielen Dank für deine Erfahrungen und deinen Denkanstoß!
Ich habe da jetzt keine Bedenken, weil sie eine bekannte ist, im Gegenteil, nach meinem Gefühl ist das ein Vorteil, weil ich sie eben aus ganz unverfänglichen slltagssituationen kenne und weiß, dass wir auf einer Wellenlänge sind.
Ich hätte eher Bedenken bei einer fremden Person, ob ich mich da so öffnen könnte.
Kommt vielleicht davon, dass wir ziemlich ländlich wohnen und eh jeder jeden kennt.
Ich laufe auch regelmäßig meiner Hausärztin und ihren Kolleginnen und Kollegen im Supermarkt, kirchengemeinde oder schule/ Kindergarten beim abholen der kinder/enkel über den weg, da hält man auch mal einen privaten Plausch, der nicht seltsam ist, obwohl mein Gegenüber meine teilweise sehr intimen körperlichen und seelischen wehwehchen kennt.
Von daher glaub ich wir kriegen das beide gut hin, die Ebene "Therapie" und die Ebene "treffe bekannte im Supermarkt und halte ein belangloses Schwätzchen" zu trennen.
Hallo noch einmal
da dich das nicht stört, sondern du eher ein positiveres Gefühl hast, mach das.
Beide Daumen hoch für Familienaufstellung, ich habe sowohl mit Figuren als auch mit menschlichen Stellvertretern gearbeitet und jedesmal sehr gute und tiefe Erfahrungen machen dürfen.
Schau mal, was sie noch so anbietet an Therapieformen, vielleicht kannst du das ergänzend noch hinzu nehmen!
LG und viel Erfolg
Ich fühle mit dir, denn das sind auch meine Hauptängste...