Ich hatte eine OP für einen Muttermundverschluss. Grund ist, dass wir unseren Sohn in der 22. Woche wegen einem vorzeitigen Blasensprung verloren haben. Davor zwei frühe Fehlgeburten. Für den Eingriff habe ich mich für die Vollnarkose entschieden.
Am Tag vor der OP hatte ich erstmal Vorgespräche. Erst mit den Oberarzt. Der nannte mir natürlich auch mögliche Risiken usw. Dann meinte er noch das ich die Wahl habe zwischen Spinalanästhesie und Vollnarkose. Seine Ansicht war, dass ich das ganz persönlich entscheiden muss. Für das Ergebnis der OP mache es keinen Unterschied. Ich soll mich bloß nicht zu irgendwas überreden lassen.
Musste danach dann natürlich noch zum Narkosearzt Gespräch. Und der war direkt ablehnend der Vollnarkose gegenüber. Spinal sei besser für mich und das Baby. Innerlich bekam ich schon Panik und beharrte auf die Vollnarkose. Der schrieb dann alles auf usw. Dann quasi schon beim gehen zwischen Tür und Angel haute der dann noch raus "kann natürlich auch zur Fehlgeburt kommen wegen der Vollnarkose".
Ich fand das irgendwie total daneben das ganz am Ende noch so eiskalt rauszuhauen. Natürlich wusste ich um die allgemeinen Risiken (Verletzung der Fruchtblase usw), das hatte der Arzt alles vorher auch aufgeklärt. Dennoch hatte mich das den ganzen Abend noch verfolgt, dass ich schon überlegt hatte den Eingriff komplett zu lassen, am Heulen war usw. Mein Mann konnte mich dann noch runterfahren wieder.
Der Eingriff ist letztlich gut gegangen. Danach wurde auch paar mal noch Ultraschall gemacht. Unserer Maus gehts gut, Herzchen schlägt und sie bewegt sich fleißig.
Das Thema lässt mir aber trotzdem irgendwie keine Ruhe.
Ich weiß das tagtäglich zig Frauen so eine Spinalanästhesie bekommen, sei es für Kaiserschnitt oder Schmerzmittel bei der Geburt und das bei denen auch alles gut geht.
Ich persönlich habe aber eine panische Angst vor diese Art der Betäubung.
Zum einen möchte ich gar nichts bei einer OP mitbekommen. Mir geht es schon bei den normalen Vorbereitungen total schlecht, bin vor Angst total am zittern usw. Ich bin dann immer froh, wenn endlich das Mittel zum Einschlafen gegeben wird und ich nichts mehr von all den mitbekomme.
Zum anderen meine Angst vor Nadeln. Die haben bei mir schon immer extreme Probleme beim Blutabnehmen oder Zugang legen, dass ich da immer eher ein Nadelkissen bin. 3 oder 4 Versuche brauchen die meistens mindestens. Mag sein, dass die Nadel in den Rücken "technisch" was ganz anderes ist, keine Ahnung. Aber diese Vorstellung eine Nadel in den Rücken zu bekommen und dann treffen die nicht... nein ich könnte das einfach nicht.
Wieso beharren Anästesisten da so sehr drauf und versuchen ein quasi zu bekehren? Ist die Spinale einfacher für die? Hat es wieder irgendwelche Kostengründe wie so oft in der Medizin?
Wieso beschäftigt mich das so? Der Eingriff ist ja vorbei. Nun... auch wenn es gefühlt noch ewig hin ist bis dahin, denke ich über einen Wunschkaiserschnitt nach. Aus den oben genannten Gründen käme für mich da auch nur Vollnarkose in Frage. Nur wird da der Gegenwind wahrscheinlich noch größer und ich bin echt nicht gut darin jemanden von meinen Argumenten/Beweggründen zu überzeugen.
Wie sind da eure Erfahrungen? Hat man euch auch schon versucht in irgendeine Richtung zu drängen? Wie seid ihr dagegen angekommen?
Spinalanästhesie / Vollnarkose
Ich kenne mich nicht aus, denke aber, dass eine Spinalanästhesie einfach schonender für das Ungeborene Baby ist.
Eine Vollnarkose ist ja nicht so ohne und der Anästhesist hast die Verantwortung für 2 Leben.. Ich glaube, dass die spinale aus rein medizinischen Gründen die bessere Wahl ist 🤷♀️
Ansonsten erlebe ich hier, dass seit einiger Zeit oft schon jungen Patienten für Knie OPs etc. Eine Vollnarkose nahe gelegt wird. Also die spinale Betäubung nicht mehr unbedingt als die bessere Wahl dargestellt wird. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile.
Bei euch ist alles gut gegangen, das ist das Wichtigste! Jetzt wünsche ich euch, eine ruhige weitere Schwangerschaft:)
alle deine Lebensfunktionen werden bei einer Vollen einmal runtergefahren und in Hände anderer gelegt. Thats all. Narkose hat eben viele Stadien die der Körper durchläuft und belastend sind für den Organismus. Bleibt bei der Spinalen aus und die Belastung beschränkt sich auf ein Teil des Körper (Nerven-Schmerzempfinden) und nicht ganzen Organismus (wo es eben auch Fötus abbekommt). In Relation zu ein so einen kurzen Eingriff eben max. Aufwand für Paar Minuten.
Warum es dich beschäftigt, weil die Frage sicher wieder aufkommen könnte bei der Geburt 🤪
Ich möchte dir gerne mal aus der Sicht einer Anästhesistin berichten 😉
„Technisch“ macht es bei jungen, gesunden Patienten keinen Unterschied, ob VN oder SpA und auch bei Unschwangeren ohne Risikofaktoren hat weder die eine, noch die andere Art der Narkose wesentlich mehr oder weniger Risiken und Nebenwirkungen.
Wärst du nicht schwanger, würde ich dich auf keinen Fall zu einer SpA überreden wollen, wenn du sagst, du möchtest das nicht.
Nun bist du aber schwanger und dein ungeborenes Kind wird auch der Narkose ausgesetzt. In diesem Fall ist die SpA definitiv die bessere und sicherere Wahl, da einfach schonender für dich und das Kind! Zusätzlich wird das Kind nicht der systematischen Wirkung der Narkosemedikamte ausgesetzt. Ich hätte dich auch sicherlich sehr ausführlich aufgeklärt und versucht, die dir SpA schmackhaft zu machen. Und JA, auch eine Fehlgeburt zählt als mögliches Risiko und es war absolut richtig, dass der Kollege dich darüber aufgeklärt hat und das auch dementsprechend dokumentiert hat (das WIE ist natürlich noch mal eine andere Sache).
Stell dir vor, du hättest dein Kind durch die Narkose verloren und wärst vorher nicht darüber aufgeklärt worden! Dann könntest du klagen und sagen, wenn ich das vorher nicht gewusst hätte, hätte ich das Risiko nicht in Kauf genommen und den Eingriff erst gar nicht machen lassen!
ABER: die Narkoseverfahren sind mittlerweile so sicher, dass sie in den allermeisten Fällen der Schwangerschaft nichts anhaben können.
Bzgl. (geplanten)Kaiserschnitt würde ich mich aber an deiner Stelle noch mal frühzeitig mit deinen Ängsten auseinandersetzen! Hier sind die Risiken für dein Kind UND dick bei einer VN noch einmal völlig anders zu bewerten als in der früheren Schwangerschaft und die VN Bro einem geplanten Kaiserschnitt ist der absolute Ausnahmefall!
Aber auch hier geht in 99% der Fälle alles gut 😉
Alles Gute für dich und dein Kind! 🍀🍀🍀
Achso: und wie dein Venenstatus ist jat überhaupt nichts damit zu tun, wie gut sich bei dir die SpA stechen lässt 😉
Achso, und meine Erfahrung ist, dass Chirurgen im Allgemeinen relativ wenig Ahnung von Anästhesie haben und welche Form der Narkose für welchen Patienten geeignet ist 😉
Ich hatte einen Kaiserschnitt mit Spinalanästhesie und hatte davor auch ordentlich Respekt. Ich wollte deswegen auch erst im ersten Moment eine Vollnarkose, aber der Anästhesist hat gute Argumente geliefert, woraufhin ich mich schnell bereit erklärt habe, doch die Spinale zu nehmen.
Bei mir ist die Angst sicher nicht so ausgeprägt wie bei dir, aber die Vorstellung, eine Nadel in den Rücken zu bekommen, fand ich auch ganz schlimm. Ich kann dich beruhigen: es war wirklich weniger als halb so schlimm wie befürchtet.
Ich hatte den Anästhesisten noch gefragt, was der schlimmste Teil ist, und er meinte, die Betäubung vor der eigentlichen Narkose. Er hatt Recht, und genau diese Betäubung war etwa genau so schlimm wie eine Impfung. Es piekt ein bisschen.
Die Nadel danach habe ich kaum gespürt und es war auch nicht unangenehm, obwohl er bei mir erst nicht richtig getroffen hat und etwas länger stochern musste. Auch der Kaiserschnitt an sich war völlig entspannt. Ich war echt überrascht, wie unkompliziert und schnell vorbei alles war! Im Internet liest man so viele Horrorgeschichten, da möchte ich dir und allen die hier mitlesen einfach mal Mut zusprechen.
Bei Meinem Kaiserschnitt wurde nur kurz über Vollnarkose gesprochen. Die ist für das Baby ungleich anstrengender, da die Medikamente ja auch aufs Kind wirken.
Ich hatte auch große Angst vor der spinalen Anästhesie. Klar, der Gedanke dass da eine Nadel in den Rücken gestochen wird, ist megagruselig. Und ich kann auch nicht sagen, dass ich das jetzt noch superoft machen muss, aber es war rückblickend schnell vorbei und erträglich. Es gibt eine lokale Betäubung und das eigentliche Legen der Spinalanästhesie tut nicht weh. Es drückte halt ein wenig und nach der OP hatte ich einen blauen Fleck und ein paar Tage das Gefühl, dass da ein Bluterguss drückt.
Sprich mit den Ärzten und den Pflegenden, die sind bei mir superhilfreich gewesen. Eine Hebamme hat mir quasi die ganze Zeit „Händchen gehalten“ :)
Ich hatte auch eine OP während der Schwangerschaft.
Auch mir wurde damals die Spinalanästhesie empfohlen. Ich habe diese aber abgelehnt und um eine Vollnarkose gebeten. Das wurde auch so akzeptiert.
Den geplanten Kaiserschnitt habe ich dann unter Spinalanästhesie gemacht. Und in dieser Situation fand ich das wirklich überhaupt nicht schlimm!
Ich kann es mir nach wie vor nicht für andere OPs vorstellen! Aber einen eventuellen weiteren Kaiserschnitt würde ich sofort wieder mit Spinalanästhesie machen lassen!
Ich kann dir nur empfehlen, dich dort wirklich noch einmal gut beraten zu lassen und es dir zu überlegen.