Hallo Zusammen,
ich leide derzeit an einem BSV an der LWS 5/S1. Ich bin 27 Jahre alt und arbeite als Filialleiter im Einzelhandel. Dort habe ich mir höchstwahrscheinlich auch den BSV zugezogen.
Im Oktober 2023 habe ich im Lager ein Paket angehoben und dabei ein knacken im Rücken gehabt. Daraufhin kamen schleichend immer mehr Beschwerden hinzu. Im Januar 24 war ich dann zum ersten Mal bei einem Orthopäden, welcher mir Bewegung in Form von Spaziergängen, Nordic Walking empfohlen hat. Ich habe leider nach der Arbeit oft nicht die richtige Bewegung gehabt und auf der Arbeit habe ich „normal“ weitergemacht.
Die Beschwerden wurden dann, mit der Zeit, immer schlimmer. Schlafen ging kaum noch, nachts oft wach geworden und von lange schlafen war eh nur zu träumen. Als ich dann ca. Ende März nur noch mit extremen Schmerzen aufgestanden bin, bin ich wieder zum Orthopäden gefahren. Dort berichtete ich, dass ich über Morgensteifigkeit leide, gefühlt in einem 90Grad Winkel aufstehe und erstmal eine halbe Stunde - Stunde brauche, um relativ normal laufen und stehen zu können. Dabei hat mir eine warme Dusche immer geholfen.
Mein Arzt machte ein Röntgenbild und stellte eine erste Verdachtsdiagnose, Morbus Bechterew. Da ist mir mein Herz in die Hose gerutscht.. und ich habe die darauffolgenden Tage wirklich dolle Angst gehabt. Habe viel geweint, aus der Angst vor der Krankheit. Zum Glück habe ich innerhalb von 2 Tagen einen MRT Termin bekommen, der einen ausgedehnten BSV in der LWS festhielt. Ich habe ausstrahlende Schmerzen ins linke Bein, jedoch habe ich kein kribbeln in den Beinen oder sonstige Ausfälle. Ich kann nur nicht mehr ohne schmerzen liegen und sitzen. Bei Bewegung geht es mir „gut“. Mein Orthopäde wollte mich sofort operieren, das sind seine ersten Worte gewesen, hat mich aber nicht gefragt, ob ich neurologische Ausfälle habe. Ich selbst musste ihm sagen, dass ich ja keine neurologischen Ausfälle habe und es gern erstmal konservativ probieren wollte. Er war meiner Meinung, wunderte mich aber wirklich, dass er gar nicht gefragt hatte, sondern gleich eine OP vorschlug.
Man hat mir 6x Krankengymnastik verschrieben, Kortison 8mg. Kortison habe ich ausschleichen lassen. Dadurch habe ich nur eine leichte Besserung feststellen können. Krankengymnastik habe ich jetzt auswärts 2x gemacht und zuhause 3-5x die Woche. Ich habe mir Diclofenac 75mg verschreiben lassen, welches ich morgens und abends einnehme. Zusätzlich helfen mir wärmegürtel. Auch habe ich eine kleine Radtour gemacht, welche sich auch gut angefühlt hat,
Seit Anfang Mai merke ich eine Verbesserung. Ich komme besser aus dem Bett, wenn auch mit schmerzen. Aber diese verschwinden nun deutlich schneller nach dem aufstehen. Ich kann nur auf der rechten Seite einschlafen, versuche nachts zwischen Rückenlage und Seitenlage zu wechseln, ist aber so gut wie nicht möglich, da eine Kontrolle zu bekommen. Längeres Sitzen vermeide ich und wenn es dazu kommt, dass ich mal 1-2 Stunden sitzen „muss“, dann hatte ich in den letzten Tagen deutlich weniger Beschwerden, als sonst. Ich bewege mich relativ viel, laufe am Tag meine 10.000-20.000 Schritte. Mache Liebscher & Bracht Dehnungen etc.
Jetzt haben wir den 19 Mai 2024. Es wird langsam besser, aber wirklich nicht wesentlich. Schlechter wird es immerhin nicht. Nun habe ich am 03.06.24 einen Termin beim Neurologen, der wohl sehr gut sein soll. Spritzen habe ich bislang keine bekommen.
Ich habe Angst, dass ich meinen Job verlieren könnte. Habe zwar einen Festvertrag, aber meine Firma ist alles andere als Human. Bin nun seit 2 Wochen krankgeschrieben und möchte auch nochmal um weitere 2 Wochen verlängern. Dazu habe ich auch eine Frage, kann man es empfehlen, langsam wieder zu starten? Dabei darauf zu achten, dass man nichts hebt, nicht zu lange steht und wenig bis kaum sitzt? Auf der Arbeit ging es mir eigentlich immer ganz gut , weil ich dort in die Bewegung kam, abends jedoch war mein Körper mir eher undankbar, dar ich normal gearbeitet habe, ohne groß darauf zu achten, mich zu „schonen“.
Ich bin über jeden Tipp sehr dankbar!
Bandscheibenvorfall LWS 5/S1
Ich würde mich so lange krankschreiben lassen, bis ich tatsächlich wieder arbeitsfähig bin.
Bei mir persönlich hat es über drei Jahre gedauert.
Du kannst natürlich auch so weitermachen und mit den Konsequenzen leben.
Sonnige Grüße
Hallo Sonne,
Meinst du mit „so weitermachen“ die Arbeit? Denn von der würde ich mich sogar trennen bzw. mich irgendwann kündigen lassen, wenn meine Gesundheit sonst auf dem Spiel steht. Oder meinst du generell, mit der vielen Bewegung, Rad fahren und Krankengymnastik?
Lieben Gruß
Na ja, die Sachen, die gut tun, solltest du natürlich weiterhin machen 😉
Die Problematik ist über einen recht langen Zeitraum entstanden, das wird sich nicht in kurzer Zeit wieder regulieren. Ich vermute du wirst viel mehr Zeit einplanen müssen und noch einiges ändern müssen, ehe dein Körper sich reguliert hat.
Lass dich arbeitsunfähig schreiben, denn genau das bist du zur Zeit.
Gute Besserung