Hallo zusammen,
mein Sohn (17 Jahre)hatte in der Nacht von Freitag auf Samstag eine schwere allergische Reaktion. Vermutlich ausgelöst durch Mohn.
Ich war nicht zuhause, vom Vater bin ich getrennt, er wohnt im selben Ort. Er hatte ihn und einen Freund um 23 Uhr zu uns nach Hause gefahren. Die Mutter des Freundes hatte Mohnschnecken gebacken und welche mitgegeben. Meinem Sohn haben die Hände gekribbelt, als er sie in der Hand hatte. Dabei hatte er sich nichts gedacht. Er hat sie dann im Auto gesessen. Zuhause ging es ihm plötzlich schlechter. Er hat seinen Freund gebeten zu gehen. Er hatte dann am kompletten Körper rote Quaddeln, ein stark rotes Gesicht, das teilweise angeschwollen ist. Das war um 24 Uhr. Er hat dann eine Citerezin genommen. Ab 1 Uhr wurde es dann deutlich schlechter, sein Gesicht ist extrem angeschwollen, er hat Durchfall bekommen, hatte Kreislaufprobleme, blaue Lippen und hat schlecht Luft bekommen. Er hat dann seinen Vater angerufen und danach selbstständig den Notruf gewählt. Im Krankenwagen hat er kurz nach dem Einsteigen plötzlich gar keine Luft mehr bekommen und hatte einen Krampfanfall. Er wurde "beatmet", hat Adrenalin, Cortison und noch einiges anderes bekommen. Mittlerweile hatte mein Mann mich weinend erreicht. Ich hab sofort ein Taxi zur Uniklinik genommen. Als er soweit stabil war, ist der Krankenwagen losgefahren.
Mich würde interessieren, ob einer von euch so eine Erfahrung gemacht hat. Ich kenne so schwere allergische Reaktion an Nahrungsmitteln (sofern es jetzt der Mohn war) nur von Nüssen. Das steht bei vielen Lebensmitteln ja auch drauf, kann Spuren von Nüssen enthalten. Eine Mohnallergie ist wohl sehr selten. Wie soll man damit künftig den Kontakt vermeiden?Das steht ja nirgendwo drauf. Jetzt am Wochenende war der Allergologe und der Pleunologe nicht da, mit denen kann ich morgen sprechen. Gibt es Fragen, die im Nachhinein wichtig für euch gewesen wären? Er wird auf jedenfall eine Notfallset erhalten und wir müssen alle eine Schulung machen. Ob es Mohn tatsächlich war, wird noch geprüft. Dafür wird er stationär aufgenommen. Uns haben jetzt 3 Ärzte gesagt, dass wenn er nicht selbstständig den Notruf gewählt hätte, es ganz böse hätte ausgehen können. Er hätte sich damit vermutlich selbst das Leben gerettet. In Zukunft soll er beim kleinsten Anzeichen das Set nutzen und den Notruf wählen. Mir macht das alles Angst. Bis dato hatte er lediglich eine Pollenallergie. Mehr nicht.
Anaphylaktischer Schock
Hallo.
Helfen kann ich dir nicht wirklich.
Im Krankenhaus wird ihm Blutabgenommen und auf einiges getestet.
Dazu solltest du eine Beratung verlangen, wies weiter geht, was darf er essen usw..
Obs der Mohn war, weiß man nicht, oder?
Hast du mal die Mama vom Kumpel gefragt, was genau in der Schnecke war?
Vielleicht war da doch Nuss drin?
Mein Kind hat eine Haselnussallergie.
Ich studiere auch alle Zutatenlisten.
Dennoch kam es vor ein paar Tagen dazu, dass er Schokolade mit Nuss aß. Es stand nichts davon drauf.
Seine Reaktion war " nur " ein zugeschwollener Hals, er hat ein Medikament bekommen, war aber völlig neben sich.
Wir haben auch das anaphylaxieset immer dabei.
Seine Reaktionen sind auch deutlich stärker geworden mit den Jahren.
Genau, ganz sicher ist das mit dem Mohn nicht. Früher hat er auch Mohnbrötchen gegessen, hat er tatsächlich die letzten 2,3 Jahre nicht mehr. Er sagte jetzt, dass er dann immer ein Kratzen im Hals hatte und die dann einfach nicht mehr gegessen hat. Hatte sich nichts dabei gedacht. Er ist jetzt gerade beim EEG, die Ärzte möchten auf Nummer sicher gehen wegen dem zusätzlichen Krampfanfall, der wäre eher ungewöhnlich.
Die Mutter seines Freundes hat uns die Zutatenliste geschickt, es waren nur die üblichen Backzutaten + Mohn drin.
Ich werde gleich auf jedenfall nachfragen, wie es weiter geht.
Ich hatte heute morgen mal verschiedene Rezepte durch gesehen. Einige waren mit Marzipan.
Aber wenn das da nicht drin war, das bleibt ja bloß der Mohn.
Das Kratzen im Hals, war das erste Symptom bei meinem Sohn.
Wir haben das auch viele Jahre abgetan bzw.nicht weiter darüber nachgedacht.
Ich drücke euch die Daumen, das es "nur" der Mohn ist, bezüglich des Krampfanfalls.
Lass dir von der Mutter das genaue Rezept geben, vielleicht war auch Marzipan oder Zimt drin... Ihr braucht alle Zutaten, die dann getestet werden müssen.
Mohn sieht man normalerweise ganz gut, der kann nicht so leicht versteckt werden wie Milch, Ei, Nüsse. Und Mohn wird viel seltener benutzt als andere Lebensmittel.
Mit einer Anaphylaxieneigung kann man lernen zu leben. Mein Sohn ist mittlerweile 23 Jahre alt und hatte schon oft einen allergischen Schock. Mittlerweile nur noch selten.
Wende dich an den Deutschen Allergie und Asthmabund (DAAB), die haben ganz viele Informationen und Webinare zu dem Thema.
Mein Mann hat das mit Sesam. Er hatte erst immer mal ein Kribbeln im Mund, wenn mal auf einem Brötchen Sesam drauf war. Dann mit Mitte 20 (da kannten wir uns noch nicht), hat er abends Falafel gegessen. Da muss Sesam oder Sesamöl in größerer Menge enthalten gewesen sein. Er war aber zum Glück nicht alleine. Er bekam Atemnot, alles schwoll zu. Seine damalige Freundin hat den Notarzt gerufen. Er bekam diverse Spritzen und musste ins Krankenhaus.
Er ist jetzt 47 Jahre und die Sesamallergie ist Alltag. Sie ist aber nicht so schlimm, dass er auf Spuren reagiert. Wir können auch in seinem Beisein normal Sesam essen oder Hummus oder Sesamöl. Die Kinder und ich essen es gerne. Aber bei Brot und Müsli achte ich natürlich drauf.
Schwierig ist es bei Restaurantbesuch, dienstlichen Veranstaltungen etc. Sesam ist beliebte Deko. Er muss immer vorher fragen. Und auch deutlich machen, dass sonst der Notarzt kommt und trotzdem musste er schon Gerichte zurück gehen lassen, die mit Sesam bestreut waren. Daher geht er am liebsten Italienisch oder mexikanisch essen.
Wir haben ein Notfallset zu Hause. aber seit 18 Jahren zum Glück nicht gebraucht. Also wird immer nach ein paar Jahren ausgetauscht.
Alles Gute für deinen Sohn!