Liebe alle,
ich bin eigentlich stille Mitleserin, aber da ich gerade mit meinen Nerven ziemlich unten bin, versuche ich mal mir hier alles von der Seele zu schreiben.
Zu meiner Vorgeschichte (auch um mein dünnes Nervenkostüm ggf. besser zu verstehen): Ich bin 40 und habe seit einem Jahr mit meinem Partner einen Kinderwunsch (nach einer früheren Trennung sind wir noch nicht ganz so lange zusammen). Parallel zum Start an der KiWu Arbeit ich mein Vater, zu dem ich immer eine sehr enge Beziehung hatte, schwer an Krebs erkrankt. Wir haben ein Jahr gehofft, er hat ein Jahr gelitten und gekämpft und ist letztlich Anfang Juli diesen Jahres verstorben.
Da es mit dem schwanger werden nicht klappen wollte und meine Gyn meine extrem kurze Lutealphase (~ 8 Tage!) nicht ernstgenommen hat, haben wir uns in einem KiWu Zentraum vorgestellt. Bei eine Eileiteruntersuchung wurde eine feste Masse mit 2,8 cm an einem Eierstock festgestellt - meine Gyn hatte im Februar auch schon eine Zyste erwähnt (aber eben eine Zyste, keinen Tumor). Die Ärztin, die die Untersuchung durchgeführt hat, meinte man könne das beobachten. Die Ärztin die mich anderweitig im KiWu Zentrum behandelt war aber der Ansicht, dass "das rausmüsse". Es sei zu 95% gutartig da es optisch nicht nach Krebs aussehen würde und ich kein Wasser im Bauch hätte. Auf der Überweisung steht Dermoid DD Endometriose. Für letzteres hatte ich nie Anzeichen und bei dem Dermoid frage ich mich, warum der Anfang Februar noch wie eine Zyste aussah?! Ich habe leider erst Mitte Oktober einen Termin zur Bauchspiegelung bekommen, und weiß nicht wie ich die Zeit bis dahin durchstehen soll. Eine andere Klinik kommt für mich nicht in Frage, weil das KiWu Znetrum diese Klinik so gelobt hat und ich weiß, dass Eierstockops in erfahrene Hände gehören.
Ich hab so massiv Angst, dass mein schlechtes Gefühl eine genauso richtige Intuition ist, wie sie bei meinem Vater war (da hatte ich trotz Aussage vieler Ärzte auch von Anfang ein ganz schlechtes Gefühl). Ich habe tierisch Angst, dass es sich um Krebs handelt, dass mein Eierstock bzw beide beschädigt werden und mein AMH Wert (1.01) noch mehr sinkt und ich dadurch komplett unfruchtbar werde.
Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen: ich war letztes Wochenende für zwei Tage schwanger, hatte aber sehr schnell menstruationsartige Blutungen und hab das Kind vermutlich nach wenigen Tagen Schwangerschaft verloren.
Bitte entschuldigt den langen Text, ich bin gerade nicht besonders gut sortiert. Vl hat ja jemand irgendwelche Erfahrungen die mir weiterhelfen können.
Deperate24
Dermoid/Endometriose/Krebs & Kinderwunsch --> Panik
Eine Dermoidzyste kann alles Mögliche enthalten, neben Zähnen 7nd Haaren auch Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit enge kann sich ändern und je nach Winkel des Schallkopfes sieht man mehr die festen oder mehr die flüssigen Anteile. Wahrscheinlich haben einfach beide "Recht".
Mach dich nicht verrückt, warte den Termin ab. Wenn es "schlimm" ausgesehen hätte, wärst du schon längst operiert.
Flüssigkeitsmenge
Danke, vermutlich wäre ein Dermoid bzgl des KiWu auch günstiger als Endometriose. Diese ganze Warterei macht mich verrückt, ich bin normalerweise jemand der versucht Dinge immer sofort zu lösen (ja genau, Kontrollfreak - hilft ungemein beim KiWu Thema und sicher auch wenns dann wirklich mal klappen sollte *seufz*)
Ich kann nicht wirklich helfen, möchte dir aber einfach mal gut zusprechen. Dass die Ärztin erst einmal eine positive Einschätzung über die Art der Zyste gibt, ist gut! Es ist ganz schlimm, dass dein Vater Krebs hat, aber dein schlechtes Gefühl damals war nicht prognostisch, sondern Zufall und auch ganz verständlich. Bitte lass dich jetzt nicht auf magisches Denken ein ('Ich habe ein schlechtes Gefühl, deshalb ist es sicher Krebs'). Vertrau den Ärzten, arbeite mit den Informationen, die du gerade hast und hab Hoffnung. Könntest du dir vorstellen, vielleicht auch zu einer psychologischen Beratung zu gehen?
Danke fürs Mut zu sprechen. Zum Glück besteht ein Großteil meines Freundeskreises aus Psychotherapeuten, daher habe ich da eine recht kurze Leitung hin und wirklich guten Support - der sehr tolerant gegenüber meinen Ausflippern ist und das vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse sogar ziemlich normal findet. Und ja du hast recht, magisches Denken ist absolut absurd, eigentlich bin ich Wissenschaftlerin und predige sowas auch ständig anderen. Aber wenn man selbst betroffen ist, ist es eben anders. Hat ChatGPT auch gesagt .
Das war einfach alles zusammen etwas zuviel in letzter Zeit...
Huhu,
auch von mir ein Mutmach-Post. Ich hatte einen Tumor von 4 cm, der zwischen Blase und Eileiter saß (übrigens, Tumor ist nur der Oberbegriff für jedwede Raumforderung im und am Körper, also selbst wenn der Begriff mal fällt - keine Panik, auch wenn das natürlich leichter gesagt als getan ist). Mein unerwünschtes "Gewächs", von dem die Ärzte auch sagten, dass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gutartig sei, hatte ein sogenanntes Binnenecho, bereitete mir Schmerzen und Probleme beim Wasserlassen und GV und wurde deswegen per Laparoskopie entfernt und untersucht. Ergebnis: Paratubarzyste, alles gutartig, wie die meisten aller angeborenen oder neugebildeten Zysten im gebärfähigen Alter. Auch wenn es ein Dermoid sein sollte - diese Zysten haben ein sehr geringes Risiko, zu entarten.
Alles Gute für die Bauchspiegelung! Und keine Panik!
Liebe Grüße,
DieKati
Ich weiß wie du dich fühlst, das Warten ist unerträglich. Aber bald hast du Gewissheit und es wird bestimmt alles gut sein, ansonsten würden sie nicht so lange mit der OP warten!
Bei mir wurde vor Jahren auch eine Bauchspiegelung wegen einer Dermoidzyste durchgeführt. Diese Zyste wurde von meinem alten Frauenarzt vor vielen vielen Jahren bereits im US gesehen, war nur knapp 1cm groß. Wurde damit auch schwanger und erst nach einigen Jahren bei einem neuen Frauenarzt wurde diese Zyste wieder gesehen und erwähnt, da hatte sie schon über 5cm. Bei der Bauchspiegelung wurde auch gesehen, dass ich Endometrioseherde habe. Trotzdem bin ich damals schwanger geworden.
Alles wird gut!
Ich danke Euch, mir hat die Unterstützung hier im Forum wirklich geholfen emotional etwas runterzukochen. Ich hatte mittlerweile einen Termin bei meiner Gyn, die ganz sicher war, dass es nichts bösartiges ist. Da ein Teil meiner Angst auch daher rührte, dass Eizellen beschädigt werden und dies vermutlich auch die rationalere Angst ist, habe ich mich in Absprache mit ihr dafür entschieden, die OP auf Januar zu verschieben. Letztlich haben ja auch die zwei anderen Ärztinnen gesagt, dass man es auch beobachten könnte, allerdings hat die zweite KiWu Ärztin da "keinen Sinn drin gesehen". Das war allerdings auch vor der chemischen Schwangerschaft (= ganz früher Abgang). und die KiWU Ärzte sind halt sehr auf die künstliche Befruchtung fokussiert (was eine Stimulation beinhaltet, die mit einer Zyste/Tumor ungünstig ist).
Da in den ersten 3 Monaten nach einer chemischen Schwangerschaft die Chance auf eine weitere (auch gesunde) Schwangerschaft erhöht sind, möchte ich diese Zeit noch nutzen um es auf natürlichem Wege zu versuchen. Die Gyn fand den Plan in Ordnung, auch wenn Sie die Chance für eine gesunde Schwangerschaft aufgrund meines Alter für gering hielt (bzgl. der Kinderwunsch-Thematik halte ich sie allerdings für wenig kompetent, aber das ist ein anderes Thema).
So bleibe ich zwar etwas länger in Ungewisstheit was dieses "Gewächs" (danke für für das Wort ) jetzt ist, aber kann mich besser damit anfreunden, dass nach der OP ggf. die künstliche Befurchtung wirklich die einzige Chance auf eine Schwangerschaft ist. Keine Ahnung ob die Entscheidung nun richtig ist, aber der Termin ist verschoben (einen früheren bekomme ich nun auch nicht mehr) und letztlich weiß man ja ohnehin erst im Hinterher, ob Entscheidungen richtig waren.