ewig lange Migräne - Medikamente ändern?

Hallo,

ich habe schon sehr viele Jahre Migräne.
Mit den Schwangerschaften hat sich die Anfallsdauer verändert. Früher waren es krasse 8 h Anfälle mit Totalausfall, mittlerweile sind die Anfälle nicht mehr ganz so schlimm aber sie ziehen sich über mehrere Tage.

Ich nehme Sumatriptan aber nach ziemlich genau 12h geht es wieder los. Ich brauche bestimmt 4 oder 5 mal Sumatriptan bis die Migräne weg ist. Und obwohl ich nur eine geringe Dosis brauche und die schlimmen Schmerzen weg sind, machen mich die Nebenwirkungen echt fertig. Ich krieg in der Zeit nur das Allernötigste hin.

Der Neurologe findet das völlig ok so, hat sich meiner Meinung nach aber auch überhaupt keine Zeit für mich genommen.

Was habt ihr denn für Erfahrung gemacht?
Lohnt sich ein Medikamentenwechsel oder irgendetwas anderes oder muss ich mich damit einfach abfinden?

LG

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Hallo,
Ich bin auch Migränepatientin.

Wahrscheinlich hast du das schon probiert, aber nimmst du Magnesium? Hochdosiert?

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Nein, tatsächlich nicht in Bezug auf Magnesium. Nur Drogerietabletten manchmal wegen Krämpfen. Danke, ich informiere mich mal genauer.

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Du könntest versuchen deine Nährstoffe aufzufüllen. Wichtig sind Magnesium, B-Vitamine und ev. Omega 3.
Müsstest du dich austesten. Gute Besserung!

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Das höre ich heute zum ersten Mal in Bezug auf Migräne.

Ich kaufe ab und zu Drogerietabletten Magnesium. Das ist vermutlich zu gering dosiert oder schlecht aufnehmbar nehme ich an?

Wo kauft ihr eure Tabletten und wo informiert ihr euch seriös über die Dosierung?
(Ich tu mir da schon mit Vitamin D echt schwer.)

Dankeschön!

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Sehr gern! Habe dir eine PN geschrieben :-)

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Abfinden musst du dich damit definitiv nicht. Ich hatte jahrelang starke Migräne und wurde schlussendlich mit dem Medikament Ajovy behandelt. Mir geht es seither viel besser und wenn ich trotzdem mal Schmerzen habe reichen mittlerweile normale Schmerzmittel und Ruhe aus. Ich vermeide auch die Dinge, die bei mir Migräne auslösen können.

Sprich unbedingt nochmal mit deinem Neurologen darüber, ansonsten würde ich den Arzt wechseln.

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Sind das diese Spritzen, die man jeden Monat bekommt?

Das hat mir meine Hausärztin mal vorgeschlagen. Bevor die Kasse das übernimmt, muss man aber auch Betablocker und Antiepileptika und was weiß ich noch alles vorher erfolglos getestet haben.

Dafür bin ich (noch) nicht bereit.

Vg

PS. Auslöser kenne ich in den meisten Fällen. Aber nicht alles lässt sich vermeiden...

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Helfen andere Triptane besser? Mir hilft Naratriptan besser als Sumatriptan, empfinde ich zumindest so. Außerdem sollte man nicht mehr als 10 im Monat nehmen, dann sind sie kontraproduktiv und lösen Kopfschmerzen aus.

Autogenes Training wurde mir noch empfohlen.

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Der Neurologe meinte, er sei sich sicher, dass andere Triptane genauso Nebenwirkungen haben und ich das beste quasi ausgeschöpft habe...

Das mit den 10 Tagen weiß ich und da komme ich auch nicht drüber. Meist habe ich 1x im Monat Migräne, ab und zu häufiger aber das sind dann Ausnahmen.

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Wie viele Medikamententage hast du im Monat? Man sagt, es sollen nicht mehr als 10 Tage sein, da ein Übergebrauch letztlich Kopfschmerzen und Migräne auslöst 😵‍💫 Ich kann die App der Schmerzklinik Kiel sehr empfehlen. Damit kann man sowohl die Attacken, als auch die Medikamente gut dokumentieren.
Bei wiederkehrenden Schmerzen nach Wirkzeitende lohnt es sich, ein anderes Triptan mit längerer Wirkungdauer auszuprobieren. Ich komme mit Allegro gut zurecht. Das wirkt deutlich länger als Sumatriptan und hat bei mir weniger Nebenwirkungen. Es dauert allerdings auch länger bis zum Wirkbeginn.
Zudem solltest du mit deinem Neurologen über Prophylaxemöglichkeiten sprechen. Dabei hilft ebenfalls eine gute Dokumentation.

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Dankeschön!
Das mit den 10 Tagen weiß ich und da komm ich in der Regel auch nicht drüber.

Je länger ich euch lese, desto mehr denke ich, ich sollte den Neurologen wechseln und andere Medikamente probieren.

Vorbeugend tu ich alles, was möglich ist. Da ist nichts mehr zu optimieren.

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Hole die auf jeden Fall eine zweite Meinung, wenn du dich nicht gut betreut fühlst. Auch Fachärzte haben oft nochmal eine Spezialisierung bzw. einen Interessenschwerpunkt und handeln Sachen außerhalb eher nach Schema X ab. Leider funktionieren gerade Frauen dank Zyklus oft nicht nach Schema X. Gerade wenn es um Medikamente geht.

Hast du auch schon eine medikamentöse Prophylaxe ausprobiert? Mit Stressmanagement, regelmäßigen Schlafenszeiten, Bewegung, Ernährung etc. kann man viel drehen, aber irgendwann kommt man an seine Grenzen. Das Leben muss schließlich weitergehen und kann sich nicht ausschließlich auf die Krankheit ausrichten.