Vor etwa 14 Wochen hatte ich Corona. Ich war lange zu Hause und habe mir ständig eingebildet einen Herzinfarkt zu bekommen und bin deswegen dreimal ins Krankenhaus. Dazu muss ich sagen seit Anfang des Jahres hatte ich öfter mal Panikattacken beziehungsweise scheinbar eine Angststörung. Nach dem dritten Mal Krankenhausaufenthalt bekam ich plötzlich Brummkopfschmerzen im Hinterkopf. Ich konnte meine Augen kaum öffnen und hatte solche Schmerzen, dass ich, wie neben mir stand und ständig geweint habe, weil ich nicht wusste, was mit mir los war. Dadurch bin ich wieder ins Krankenhaus, aber keiner nahm mich ernst. Seitdem sind noch Symptome, wie Tinitus Schwindel flackern vor den Augen und Müdigkeit aufgetreten. Ich bin dann wieder zum Arzt. Ich bekam ein Krankengymnastik Rezept, da der Verdacht auf dem Halswirbel lag. Schlussendlich war ich im MRT. Dort ist alles unauffällig. Beim HNO war ich auch, Dort ist auch nichts. Beim Zahnarzt war ich auch, alles Ordnung. Nächste Woche Dienstag habe ich einen Termin beim Psychiater und danach die Woche noch einmal bei einem Neurologen. Ich habe seit diesen 14 Wochen ständige Angst, krank zu sein, beziehungsweise zu sterben. (Hintergrund. Ich bin erst 24, hatte aber als ich 17 war Krebs) eigentlich bin ich mir innerlich bewusst, dass meine ganzen Symptome gar nicht an einer an einer Krankheit liegen, sondern wirklich vom Kopf kommt. Ich wollte aber nur einmal Erfahrungen hören von anderen Leuten, den es vielleicht auch schon mal so ging. Wie lange hat das gedauert, bis ihr aus diesem Kreislauf wieder rausgekommen seid und ein normales Leben führen konntet? Ich konnte nicht mal in den letzten Wochen Autofahren, ohne keine Angst zu haben oder einkaufen zu gehen, was für mich ziemlich untypisch ist, da ich eigentlich eine selbstständige Frau bin. Es ist schon Wahnsinn, was ein Kopf alles anrichten kann. Und jetzt hoffe ich auf eure Erfahrungen zum Austausch.
Seit Wochen Kopfschmerzen und andere Symptome. Krank oder nur die Psyche?
Nur weil man im MRT Nix sieht, heißt das aber nicht, dass du keine Funktionsstörung in der HWS hast..
Das kann Schwindel, Ohrgeräusche, Kopfweh etc. Auslösen. Das spürt der Physio - sieht man aber nicht am Bild!
Ich hatte selber Corona vor 7-8 Wochen und hab seitdem auch öfter mal Ohrenrauschen.. also vll noch eine Nachwirkung? Oder es liegt an meinem Baby das nachts 10x stillen mag 😅
Nun du hast jetzt sogut wie alles untersuchen lassen, also versuche dich zu entspannen. Leichter gesagt als getan. Ich hoffe du bist bereits in Therapie um deine Ängste aufzuarbeiten. Physio oder Osteo als Ergänzung wäre bestimmt nicht schlecht.
Ja, das mit dem HWS habe ich auch zu meinem Orthopäden gesagt aber dieser ist der Meinung dort wäre nichts und es wäre alles in Ordnung.
Ich habe auch erst gedacht, dass es eventuell Nachwirkung von Corona sein können. Aber da ich wie gesagt, seit Anfang des Jahres mit dieser Panik zu tun habe, gehe ich von aus, dass es dort herkommt. In Therapie bin ich leider noch nicht. Habe aber nächste Woche den Termin beim Psychiater und hoffe da auf weitere Hilfe.
Dann geh doch zum Hausarzt und lass dir eine Verordnung schreiben.
Klar ist „da nix“ du bist jung - da ist meist strukturell zum Glück noch alles okay :)
Ändert nix dran, dass Muskeln verspannt sein können, kleine Gelenke etwas verzwickt….
Ab zum Hausarzt!
Und neben Psychiater wäre eine Gesprächstherapie sicher gut für dich!
Hallo
ich kann dir nachfühlen, denn ich habe auch eine Angsterkrankung.
Was mir sofort einfiel, nachdem ich las, dass du mit 17 Jahren an Krebs erkrankt warst und nun mit Corona länger lagst: das hat dich zusätzlich angetriggert und die Ängst bzw. Angstsymptome wurden stärker.
Angst ist eine fiese Begleiterin denn sie kommt aus dem Hinterhalt, mit immer wieder anderen Symptomen. Ich kenne das auch, hat sie mit dem einen Symptom keinen Erfolg mehr, weil ich gelernt habe, damit umzugehen bzw. nicht mehr drauf einzugehen, weil ich es erkenne und gelassen bleibe, so versucht sie ein neues.
Und die Symptome sind auch nicht eingebildet, sie sind da, es sind Schmerzen, Schwindel, komische Gefühle, Verspannungen (durch den erhöhten Muskeltonus, der aus der Fluchtbereitschaft bei Panik resultiert).
Bei Corona werde ich natürlich auch hellhörig, weil eben viele Long / Post Covid - Erkrankte über Angstattacken und Depressionen klagen bzw das nachgewiesen ist. Auch diese Müdigkeit ist ein Symptom.
Dazu gibt es eine tolle Seite, wo man sich allerdings anmelden muss.
Wenn du magst und meinst, es triggert dich nicht zu viel, schau einfach mal rein.
https://health4future.com/
Ich wünsche dir gute Besserung
Tatsächlich gehe ich auch davon aus, dass es einfach die letzten Jahre viel zu viel für mich und mein Körper war. Nach dem Krebs und Chemo, ein Jahr später schon ein Kind bekommen, dann alleine erziehend, ständig arbeiten mit Überstunden. Ich denke, dass sich daraus dann dieser Angststörung resultiert hat Beziehungsweise die Panik. Und das ist manchmal gar nicht so einfach zu erklären. Manchmal habe ich das Gefühl wenn ich jemanden davon erzähle ich bin verrückt aber die Seite werde ich mir auf jeden Fall einmal anschauen und bedanke mich für deine Rückmeldung.
Hallo
das hört sich ganz danach an, als wenn du nun wirklich am absoluten Limit bist.
vielleicht kannst du schon mal auf mittelfristig eine Mutter-Kind-Kur beantragen? Dass du einfach mal raus aus der Tretmühle Alltag kommst.
Und ja, verrückt ist ein gutes Stichwort. Als ich meinem damaligen Therapeuten sagte, dass ich manchmal das Gefühl habe, verrückt zu werden, gab er mir zur Antwort und zum Drübernachdenken folgendes:
Frau XY, Sie sind verrückt, im eigentlichen Wortsinne: ver-rückt. Verrückt aus Ihrer Mitte, Ihrer Kraft, Ihrer Lebensfreude. Das gilt es wieder herbei zu schaffen. Das erfordert Mut und Arbeit, beides Ihrerseits und letzteres meinerseits, Ihnen dabei zu helfen. Aber wir schaffen das gemeinsam, das werden Sie sehen. Es werden viele Tränen fließen bei Ihnen, aber die müssen raus, die senken den Druck. Sie dürfen auch in den Wald gehen und schreien und Zetern und auch wütend auf ein Kissen einprügeln. Das alles hilft Ihnen, aufgebauten Druck rauszulassen...
Das waren so tolle Sätze, die habe ich noch immer 1:1 im Ohr und wenn es mir mal wieder richtig schlecht geht, es ist ja mit den Angsterkrankungen ein Auf und Ab, man muss gut auf sich aufpassen, dann hole ich mir die hervor und sage sie mir ganz bewusst mit noch einigen ganz persönlichen Sätzen.
Ich wünsche dir das beste, eine schöne und entspanntere Vorweihnachtszeit als du die Zeit gerade erlebst
LG
Corona kann einiges kaputt machen, habe leider selbst Langzeitfolgen. Von daher kann es sein dass doch irgendwas ist, aber nachweisen ist schwierig. Ich habe seitdem Herzprobleme, die auch auf dem EKG ersichtlich sind. Hat nichts mit Angst oder Einbildung zu tun, aber die Ursache ist unbekannt. Das EKG sieht allerdings nach der Infektion nicht mehr so toll aus. Aussage ist immer "das ist noch nicht erforscht". Irgedwie werden aber die ganzen Angebote für diese Leute mit Folgen jetzt eingestampft. Halte ich für den falschen Weg, da ich ja auch andere kenne die diese Probleme haben. Und auch mein Kardiologe sagt, seit Corona hat er zig junge Leute und die Praxis sei überlastet mit jungen Menschen und Herzproblemen, allesamt nach Infektion.
Ich würde weiterschauen. Gut ist schonmal, dass du guckst und einige Dinge wie MRT einiges ausgeschlossen haben.