Hallo Zusammen,
Ich habe seit Jahren täglich Magenschmerzen und Übelkeit. Da alles organische ausgeschlossen wurde, muss es psychisch sein.
Ich arbeite 70%, die Arbeit ist toll. Kollegen sowie Chefin auch. Aber daheim ist Katastrophe. Zwei Kinder mit 11 und 13. streiten oft. Und beide auf dem Gymnasium. Wir lernen wie blöd, es ist furchtbar anstrengend. Die große macht viel allein, da muss man nur abfragen. Der kleine ist schwierig, hat LRS und bockt immer, wenn’s ums lernen geht. Das macht mich kaputt. Weiß aber nicht, wie ich da raus komme.
Nun hab ich schon ganz viele Psychologen angerufen, es gibt aber hier keine Termine. Hab über 30 absagen bekommen oder Warteliste mit mind 1 Jahr Wartezeit. Nun wollte ich ne Psychotherapie daheim machen. Gibt ja viele Bücher. Hat jemand Tipps?
Hier ist nur schlechte Stimmung, so schlimm
Psychotherapie für zu Hause
Was meinst du mit Psychotherapie daheim? Da wird es nichts geben, was einem echten Therapeuten ersetzt. Klar gibt es Tausende Bücher dazu. Die einem bestimmt auch helfen können, wenn man das richtige für sich findet. Aber es wird keine Therapie ersetzen. Zumal sich jeder Coach, Lebensberater usw. nennen und ein Buch schreiben darf. Ich meine es gibt über die Krankenkasse oder den Hausarzt die Möglichkeit, einen Dringlichkeitscode zu bekommen und dann muss einem innerhalb von 4 Wochen zumindest ein Erstgespräch vermittelt werden. Natürlich schadet es nicht parallel zu schauen, was einem noch helfen könnte und das kann auch das passende Buch sein.
Werde mich morgen mal bei der Krankenkasse melden. Dringlichkeitscode bekomme ich vom Arzt nicht, er sieht es nicht so dringend. Ich „funktioniere“ ja, fehle nie auf der Arbeit. Da geh ich auch wirklich gerne hin, aber ansonsten geh ich langsam am Stock. Ich kann viel überspielen, das hab ich so gelernt und davon muss ich weg. Das weiß ich ja
Hallo,
wenn du so viele Absagen bekommen hast, dann hast du eigentlich ein Recht auf die Kostenerstattung durch deine Krankenkasse für eine Behandlung in einer Privatpraxis. Frag mal bei deiner Krankenkasse, was genau die dafür haben wollen. Es gibt ein bestimmtes Formular, in dem der Therapeut eintragen kann, welche Diagnose er vermutet, welche Therapie er empfiehlt und, dass er selbst keinen Platz hat.
Ich hoffe, das hilft dir weiter!
Es gibt mittlerweile einige psychiatrische Kliniken, die eine Behandlung zuhause anbieten. Die kommen dann zu dir nach Hause zur Therapie. Dafür brauchst du dann aber eine Einweisung vom Arzt.
Ich meinte damit, ich versuche es zu Hause mit Büchern, nicht, dass ein Therapeut kommt.
Ich halte von "Selbsttherapie" mit tollen Ratgeberbüchern nicht wirklich viel. Da hat irgendwer was schlaues zusammengeschrieben in der Hoffnung, dass es dem ein oder anderen hilft.
Für mich ziemliche Zeitverschwendung, wenn Überlastung ja ohnehin ein Problem bei dir zu sein scheint.
Für unsere Stadt gibts ein Therapeutennetzwerk mit Online Formular. Da gibst du an was dein Problem ist und zu welchen Tageszeiten du Zeit hast und die Therapeuten können, wenn sie Kapazitäten haben, einen Terminvorschlag zum Kennenlernen an dich schicken. Ziemlich coole Sache, hab zwar auch 2 Monate auf einen Termin warten müssen, hab mir aber das Abtelefonieren der Telefonlisten und Anrufbeantworter gespart.
Ich würde auch lieber zu einem Therapeuten gehen, aber Termine sind so Mangelware hier. Wohne halt nicht in der Großstadt. So ein Netzwerk gibt es hier nicht, dann muss ich wohl weiter telefonieren 🫣
Hallo
versuch es mal bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie. Die meisten sind richtig gut. Ich war in Therapie bei einem Psychotherapeuten, der war gut, aber er kam an einem gewissen Punkt mit seinen Methoden nicht mehr weiter.
Da bin ich auf Empfehlung zu einer Heilpraktikerin Psychotherapie. Sie hatte noch einen ganz anderen Ansatz und konnte mir richtig gut helfen.
Und da ich mehrere Leute kenne, die zum Heilpraktiker Psych gingen und sehr gute Erfahrungen gemacht haben, kann ich das, ggf auch nur für den Übergang, empfehlen.
Nachteil, man ist Selbstzahler - Vorteil, es erscheint in keiner Krankenakte.
LG
Direkt Terminanfrage gestellt. Danke für den Tipp. Ich habe eh eine Heilpraktikerversicherung, die das übernimmt.
Viele Grüße
Vielleicht würde eher eine Erziehungsberatung helfen und die Kinder auf passende Schulen schicken?
Ich empfehle das Buch von Stefanie Stahl "Das Kind in mir muss Heimat finden" sehr. Ausserdem gibt es von ihr Kurse für daheim und sie hat eine Praxis, die Therapie über Zoom für Selbstzahler anbietet.
Hallo!
Eine Psychotherapie für zuhause ist meiner Meinung nach sinnfrei. Klar kann man mit schlauen Büchern und Lebensratgebern sich das Leben etwas leichter machen und die mentale Belastung runterfahren, aber ein Therapie kann das in meinen Augen nicht ersetzen.
"Zwei Kinder mit 11 und 13. streiten oft. Und beide auf dem Gymnasium. Wir lernen wie blöd, es ist furchtbar anstrengend. Die große macht viel allein, da muss man nur abfragen. Der kleine ist schwierig, hat LRS und bockt immer, wenn’s ums lernen geht. Das macht mich kaputt. Weiß aber nicht, wie ich da raus komme."
Ich hab die gleiche Konstellation nur 2 Jahre älter: Die Große ist 15 und ein Selbstläufer, der Kleine ist 13 und braucht nach wie vor Unterstützung. Er hat zwar keine LRS-Diagnose (evt. aber eine isolierte Leseschwäche, allerdings steht hier eher ein ADS im Raum, außerdem hat er eine Hashimoto-Thyreoiditis, die auch die Konzentration beeinflussen kann), aber die Schule war immer ein wenig Problematisch. Ich hab allerdings nach den Erfahrungen, die meine Tochter auf dem Gym bereits machen durfte, meinen Sohn nie auf dem Gymnasium gesehen und ihn deswegen auf eine Realschule geschickt.
Hier stellt sich mir die Frage: Wie leistungsstark ist denn Dein Sohn? Wieviel muss er für welche Note lernen? In jedem Fall scheint es mir so zu sein, dass ihm die Motivation schlichtweg fehlt. Und die Motivation zum Lernen muss von innen kommen, sonst wird es irgendwann sehr schwer (spätestens in der Pubertät kannst Du ihn nicht mehr zum Lernen zwingen!). Ich würde den Kleinen lassen und diese "Baustelle" von mir schieben. Wenn er ohne Druck auf dem Gymnasium nicht klar kommt, nimm ihn runter und schick ihn auf die Realschule. Und wenn er wirklich Probleme hat, organisier Nachhilfeunterricht. Das nimmt Dir ein stückweit den Kampf ums Lernen.
Und was das Streiten angeht: Die beiden sind in einem schwierigen Alter. Die Große mitten in der Pubertät, der Kleine noch ein Kind - dazwischen liegen Welten. Glaub mir, bei uns sind auch oft die Fetzen geflogen, die beiden haben sich bis aufs Blut bekämpft! Mittlerweile ist der Kleine auch in der Pubertät, benimmt sich wie ein Teenager und nicht mehr wie ein Kind. Gleichzeitig ist die Große aus dem Gröbsten raus, sie ist im letzten Jahr deutlich ruhiger geworden. Und seit dem Sommer sind die beiden richtig gut zusammengewachsen und streiten deutlich weniger.
LG
Du könntest dir auch einen guten Coach suchen. Wenn du eine Empfehlung brauchst, sag Bescheid. Sie arbeitet auch online.
Buchempfehlungen gibt es viele. Nur ersetzt ein Buch nie das Coaching. Dein System ist darauf ausgelegt, dich zu schützen und von alleine kannst du manche Knoten nicht lösen - meine Erfahrung.