Pseudokrupphusten - Erfahrungen

Hallo zusammen,

Wir haben nun das dritte Mal den lieben Pseudokrupphusten. Das erste Mal war es knapp an Atemnot vorbei. Beim zweiten Mal waren wir beim Arzt, weil zeitgleich ein anderer Infekt mit Fieber dabei war und dem Arzt es dann aufgefallen ist. Er hat uns an dem Tag auch direkt die Notfallzäpfchen bei Atemnot mitgegeben, da er erklärte, dass wenn man es einmal hatte, anfällig sein wird bis zum 6. Lebensjahr. Wir müssten nun auch kein Notarzt anrufen sondern so handeln wie er es uns erklärt hatte.

Jetzt ist es heute Nacht die erste Nacht gewesen - also wieder Pseudokrupphusten...der Husten war ertragbar... Jedoch ist mir aufgefallen, als mein Kind wieder eingeschlafen war, dass die Atmung sehr pfeifend und flach war. So extrem war es die letzten zwei Mal nicht. Sollte ich beim nächsten Mal ein Zäpfchen geben obwohl keine akute Atemnot besteht? Könnte sie "leise" ersticken oder würde dann wirklich erstmal der Husten wieder einsetzten?

So wie ich es verstanden habe, entsteht die Atemnot ja nur, weil beim Husten die geschwollene Stimmritze verkrampft. Da dürfte im Schlaf eigentlich ja nichts unbemerkt passieren.

Hat jemand Erfahrung und kann uns weiterhelfen?

1

Die Zäpfchen sind wirklich nur für den ganz akuten Notfall.
Was ihr machen könnt: Kind dick einpacken, Hals frei lassen und Fenster auf.
Wir hatten es mur einmal und da mit akuter Atemnot. Wir sind in den Garten gegangen und dann hat der Kleine gleich wieder Luft bekommen. Die Kälte hilft.

15

Bei akuter Atemnot hilft das Zäpfchen ohnehin nicht - es braucht 20-60 Minuten, bis es seine Wirkung entfaltet.

2

Ich habe noch nie gehört, dass Kinder lautlos an einem Pseudokrupp Anfall ersticken. Eigentlich gehört zu dem Anfall immer der Husten.

Kind einpacken und kalte, feuchte Luft atmen lassen, waren bei solchen Anfällen auch bei uns die Gamechanger. Die Notfallzäpfchen habe ich nie gebraucht.

Grüsse
BiDi

10

Es geht auch ohne Husten, nur mit Atemnot.

17

Is so - Heizungsluft btw kontraproduktiv. Musste Jahrelang im Keller schlafen 😆 (also da sind Gästeschlafräume aber Luft kühler/feuchter weil halb unterirdisch und wg. fehlenden Tagesaufenthalt, weniger beheizt).

3

Anderes Land, andere Herangehensweise:
Uns hat man gesagt und wir haben gute Erfahrungen damit gemacht:
Frühzeitig Ibuprofen zur Nacht geben.
Ist auch entzündungshemmend

Wir hören den Unterschied, ob es normaler Husten ist oder ob das ein Pseudokrupp Husten ist.
Wir lüften immer das Kinderzimmer wenn das Kind schlafen geht + wenn wir ins Bett gehen.
Damit verhindern wir vermutlich eine ganze Menge.

Das Zäpfchen ist für den Notfall, korrekt. Aber auch da bin ich „grosszügig“ wenn es plötzlich in der Nacht auftritt (war zweimal der Fall).
Wirklich was passieren tut nichts, wenn du es zu schnell gibst. Anschliessend hast du drei Tage ruhe.

Dies soll nicht bedeuten, dass man schnell zu Medikamenten greifen soll. Es ist eher ein Abwägen sein , ob ein Pseudokrupp Anfall wirklich besser ist als vorschnell ein Medikament zu geben.

Seit unsere Kinder 4,5 Jahre alt sind, ist es deutlich besser geworden, weil der Kehlkopf grösser geworden ist und dementsprechend die Entzündung nicht mehr alles zuschwellen lässt.

4

Oh das mit dem ibusaft probiere ich heute abend direkt mal. Lüften machen wir immer früh und dann abends lang bevor wir ins bett gehen.

Ansonsten werde ich auch mal etwas früher ein Notfallzäpfchen geben.


Das erste mal war es ans Fenster bei kälter Luft. Das zweite mal war nicht so heftig. Jetzt das dritte Mal ist es ein Mittelding aus den zwei davor... Jedoch eben beim Schlaf etwas komischer, wenn gerade der Husten abgeklommen ist.

Danke!

6

Wir geben drei Tage zur Nacht Ibuprofen. Meistens ist der Spuck dann vorbei.
Wenn Fieber kommen möchte, kann er über Tag kommen. Was ich sagen will: man unterdrückt keinen fiebernden Infekt, wenn man einmal täglich zur Nacht Ibuprofen gibt.
Ist halt das kleinere Übel zum Kortison Zäpfchen

Gute Besserung

Übrigens: ich habe deswegen mal den Rettungsdienst gerufen. Bin also ein gebranntes Kind.

Bearbeitet von 2mauuse
5

Mein Sohn hatte kürzlich innerhalb 2 Monate 2 mal Pseudokrupp…beim ersten Mal ging’s, da hat kalte frische Luft immer super geholfen..bei. 2 ten mal hat er einfach nicht mehr aufgehört zu husten, wir waren genau da beim Kinderarzt gewesen und er hat ununterbrochen gehustet, uns wurden Gott sei dank die Notfall Zäpfchen verschrieben. Zur Sicherheit. Wo bei es zu dem Zeitpunkt noch ging. Paar Stunden später hat irgendwann kalte Luft nicht mehr geholfen, er war nur am Husten, die Stimme wurde ganz komisch kloßig, er sagte selber „Mama irgendwas ist komisch“ und da hab ich ihm ein Zäpfchen gegeben, man konnte richtig zu gucken wie es besser wurde. Und dann war die Sache auch durch. Hat sich nicht mehr verschlechtert. Das Zäpfchen wirkt ja 1-2 Tage.

Also ich bin definitiv niemand der vorschnell Medikamente nimmt/gibt, aber sollte das nochmal hier passieren würde es das Zäpfchen wohl früher geben. Mein Sohn hat Asthma bronchiale und ist gut eingestellt, bzw. sind wir bei Infekten einiges an husten gewöhnt und wissen damit umzugehen aber Pseudokrupp fand ich richtig heftig. Hat mir richtig Angst gemacht.

Finde aber bei euch klingt es nicht so das ein Zäpfchen nötig ist. Normalerweise gehört da ja der Husten dazu.

7

Puh, dass war sicher eine schlimme Erfahrung.

Ja Husten ist ja trotzdem extrem da... Heute Nacht 1 1/2 h am Stück aber ohne Luftnot. Erst als sie danach einschlief eben so ein komisches Atemgeräusch.

9

So ein richtiger Anfall kann aber nicht verpasst werden.. die Kinder bekommen kaum Luft, das starke Giemen beim verzweifelten Einatmen ist deutlich hörbar..
Der Husten klingt auch ganz anders als normaler trockener Reizhusten.

Wir haben seit dem ersten heftigen Anfall Kortison in „Saftform“ zu Hause.. bisher noch 1x gebraucht
Gebe ich nur wenn der Kleine wirklich Atemnot hat und es durch Kälte nicht schnell besser wird.

Lüften, Luftbefeuchter, mit Kochsalz inhalieren - wenn ich es schon merke dass so gute Attacken dabei sind, lege ich ihm oft den Ultraschallvernebler zum Gesicht, Ibuprofen als 1. Maßnahme.. (Ibuprofen wurde uns im KH auch empfohlen.. beim 1. Mal hatte er eigentlich bereits 1 Dosis erhalten, wir sollten für die Fahrt aber gleich noch eine geben.. sind mit dem Privatauto gefahren, weil sie akute Attacke nach 10 Minuten ohnehin abgeklungen war)

weiteren Kommentar laden
8

Zäpfchen nur im Notfall.

Fenster auf, frische Luft tut gut und ggfs nasse Handtücher aufhängen.

11

Hallo,

wir waren mal stationär im Krankenhaus mit dem Kleinen wegen Pseudokrupp mit Atemnot.

Sind es Cortisonzäpfchen was du bekommen hast?
Da wäre nämlich wichtig zu wissen, dass es eine halbe Stunde dauert bis die wirken, deshalb sollte man bei Verdacht auf Atemnot lieber direkt ins Krankenhaus, hat mir der Oberarzt damals geraten.

Wenn du unsicher bist und es an der kalten frischen Luft nicht merklich besser wird, würde ich es abklären lassen. Im Krankenhaus kann man dann mit Adrenalin inhalieren oder mit Sauerstoff.

Alles Gute.

12

Hallo, Pseudokrupp ist wirklich eine doofe Sache. Bei uns haben es auch beide Kinder, bzw die Große zum Glück mittlerweile nicht mehr.
Ich nehme an, die Zäpfchen, die du bekommen hast, sind 100mg Prednisolon, Handelsname meist Rectodelt. Das ist ein Cortison und ein Notfallmedikament und ja, man sollte zurückhaltend sein, das zu geben. Cortison systemisch zu geben, ist schon ein echter Hammer. Systemisch bedeutet, dass es nicht wie bei einer Creme nur an eine Stelle kommt, sondern eben in den ganzen Körper. Gleichzeitig ist Atemnot ein wirklich schlimmer Zustand, der auch sehr beängstigend für das Kind sein kann. Mein Mann hatte als Kind auch Pseudokrupp und weiß heute noch, welche Angst ihm das eingejagt hat. Und wenn es heftig wird, kann auch die Sauerstoffsättigung des Blutes sinken.
Abzuwägen, wann man ein Zäpfchen geben soll, finde ich auch nicht immer einfach. Ich nehme an, dein Kind ist noch zu klein um in dieser Situation zu sprechen? Ein Hinweis, dass Atemnot besteht, sind so genannte intercostale Einziehungen. Das bedeutet, dass sich zwischen den Rippen die Haut nach innen zieht und die Rippen stärker hervortreten („costa“ bedeutet Rippe und „inter“ zwischen). Wenn du das sehen kannst (eventuell in einer ruhigen Minute noch einmal googeln, wie das aussieht), gib auf jeden Fall ein Zäpfchen.
Was wir auch gemacht haben, ist nur ein halbes Zäpfchen zu geben. Du kennst es wahrscheinlich von Fieberzäpfchen (Paracetamol oder Ibuprofen), dass man die Dosis des Wirkstoffs an das Gewicht des Kindes angepasst. Bei Notfallmedikamenten wie Rectodelt ist das nicht der Fall, da kriegt jedes Kind dieselbe Dosis. Der Hintergrund ist wohl, dass im Notfall nicht mehr gerechnet werden muss und man sicher sein kann, dass es genug ist. Unserer Erfahrung nach reicht bei kleinen Kindern aber ein halbes Zäpfchen vollkommen aus.
Was auch hilft als erste Maßnahme, ist kühle Luft in der Lunge. Also Kind samt Schlafsack in eine warme Decke einwickeln und dann auf den Balkon oder wenn ihr keinen habt ans offene Fenster. Schlafzimmer vor dem Schlafengehen lüften. Kalte Luft ist allerdings auch trocken, was nicht so gut ist, daher dann auch da gegensteuern zB mit Luftbefeuchter oder feuchten Tüchern über der Heizung. Wir lassen auch nach dem Baden das Wasser über Nacht in der Wanne, damit es die Luft in der Wohnung befeuchtet.
Es gibt auch noch ein anderes Medikament, das heißt Infecto-Dexa-Krupp. Bei einem akuten Anfall kann man es nicht mehr geben, aber wenn das Kind schon eine Pseudokrupp-Nacht hatte, vorbeugend für die nächste Nacht. Das ist nicht ganz so ein krasses Medikament. Allerdings ist es ein Saft zum Schlucken und den muss man erst einmal in das Kind hinein bringen… bei uns quasi unmöglich.

Alles Gute für euch!

Bearbeitet von Feldlerche
13

Moin,

Nein, es ist keine Verkrampfung, sondern eine Verengung, die durch eine Entzündung von Teilen des Kehlkopfes entsteht. Der Husten ist eine Reaktion auf die Verengung, die auch ohne das Verkrampfen beim Husten die Atmung stark einschränken kann. Unser Kind hat da richtig bei jedem Atmezug nach Luft gerungen.

also bis die Wirkung der Zäpfchen merklbar beginnt dauert es schon fast 20 Minuten, bis die Zäpfchen wirklich wirken dauert es über eine Stunde. Da sollte man sowieso nie warten bis zur akuten Atemnot!

Es ist NUR Cortison! Auch wenn das die Zuckerkügelchenfraktion jetzt anders sehen will, es ist etwas, was unser Körper auch natürlich produziert und gerade bei einmaliger Anwendung echt relativ unproblematisch. Man sollte es nicht unbedarft geben, aber auch nicht warten, bis die Lippen blau sind, denn dann ist es eigentlich schon zu spät.

Man sollte sich bei all dem mal vor Augen halten, was der Pseudokrupp ist!
Es ist eine Entzündung des Kehlkopfdeckels. Tagsüber produziert der Körper von selber Cortisol, die Produktion sinkt im Schlaf ab, Tiefpunkt liegt um Mitternacht herum, dann steigt sie langsam wieder an. Diese Zäpfen bringen nur den Cortisonlevel auf das Nievau, das das Kind tagsüber im Wachzustand hätte. Das nimmt dann zwar auf Dauer etwas vom Erholungslevel und Regenerationslevel weg, aber die hat das Kind das mit giemender Atmung schläft ja auch nicht in dem Ausmaß.

Und wie sehr Kinder es haben ist sehr vom Kind abhängig. Klar gibt es milde Verläufe, die mit frischer, feuchter Luft ausreichend gelindert werden können. Aber wenn bei schweren Verläufen die Lippen blau werden und akute Atemnot besteht reicht manchmal auch nicht mal das Zäpchen. Unser Frühchen hatte das so extrem, dass es teilweise trotz Zäpfchen morgens noch einen zweiten Anfall bekommen hat und schwer geatmet hat. Wir hatten nicht nur Zäpfchen, wir hatten noch als absolutes Notfallmedikament noch zusätzlich L-Epinephrinspray im Kühlschrank, das wir nach einer Schulung im Krankenhaus erst geben durften. Wir gaben das Zäpfchen, wenn es losging. Aber wie gesagt, bei uns war es so schlimm, dass wir auch mit Zäpfchen zweimal Adrenalin in der Klinik bekamen.

Ich würde beim Arzt anrufen, das Giemen beschreiben und fragen, ob nicht alleine das Giemen schon Grund genug für die Gabe des Medikament ist.

14

Pseudokrupp ist im Endeffekt eine Kehlkopfentzündung, wo der Kehlkopf anschwillt, was eben bei kleineren Kindern zum typischen Husten führt.
Den rasselnden Atem bzw. das Atemgeräusch (Stridor) hatte mein Sohn auch, teilweise über Stunden. Das ist einfach ein Symptom von Pseudokrupp.
Pseudokrupp kann übrigens auch im Sommer vorkommen, da ist dann nix mit kalter Winterluft, wie hier oft geraten.

Was bei uns geholfen hat, Pseudokrupp abzuwenden bzw. vorzubeugen:
- Prophylaktisch Ibuprofen - wenn der Husten anfing, etwas komisch zu klingen, haben wir Ibuprofen gegeben. Das ist entzündungshemmend, wirkt also abklingend auf die Kehlkopfentzündung.
- Eis. Ebenfalls entzündungshemmend ist Kälte. Wir haben dem Kind also mehrmals am Tag und bei Bedarf auch in der Nacht Quetschie aus dem Kühlschrank oder selbstgemachte Eislutscher gegeben, damit der Kehlkopfbereich nicht allzu stark anschwillt oder wieder abschwillt. Letztere haben auch gut abgelenkt.

Was man wissen sollte:
- Das "Notfallzäpfchen" wirkt nicht sofort, sondern braucht mindestens 20, eher 45 oder sogar 60 Minuten, bis es wirkt. Da ist es bei akuter Atemnot viel zu spät oder der Anfall ist meistens eh schon wieder vorbei. Das Schlimmste dran ist meistens die Panik, die sich beim Kind natürlich noch verstärkt, wenn man selbst auch panisch reagiert.
Schaut also lieber, dass sich Pseudokrupp gar nicht richtig entfaltet. Mit ein bisschen "Erfahrung" hört man es schon frühzeitig, wenn der Husten etwas trockener / bellend wird und kann vorbeugend eingreifen.

Bearbeitet von jinglebells