Hallo zusammen,
dieser Gedanke beschäftigt mich schon geraume Zeit.
Erstmal zu "meiner" Vorgeschichte:
Mein Vater ist schon sehr lange psychisch krank. Das erste Mal kam er in die Psychiatrie als ich ca. 3 Jahre alt war. Was er damals genau hatte, weiß ich leider nicht. Das nächste Mal war ich 13. Er hatte Depressionen und litt unter Verfolgungswahn - er wollte sich auch das Leben nehmen. Damals war er ca. ein Jahr in der Klinik. Ist eingewiesen worden.
Das nächste Mal war ich 19. Da ist er dann freiwillig gegangen und diesmal dauerte es nur ca. ein halbes Jahr. Jetzt bin ich 26 und bis jetzt ist alles "in Ordnung".
Jetzt frage ich mich, warum auch immer, ob ich vllt. auch irgendwann mal das Problem haben werde? Habe da irgendwie Angst vor, auch wenn ich überhaupt keine Anzeichen (Depressionen) habe. Aber habe trotzdem Angst, dass es mich vllt. mal erwischt
Gerade seitdem mein Kleiner auf der Welt ist, habe ich diese Gedanken.
Bin ansonsten eigentlich kein ungewöhnlicher Mensch. Das einzige Problem, was ich habe: Ich kann nachts nicht im Wald spazieren gehen u. auch nicht mit dem Auto durch einen Wald fahren - da kriege ich Panik. Aber ich denke, dass das doch wohl noch "normal" ist, oder? Jeder hat doch vor irgendetwas Angst?!
Vllt. weiß jemand von euch ja, ob "es" vererbbar ist...?!?!
LG Nina
Vater psychisch krank - vererbbar?
Es gibt keinen Automatismus, aber sehr wohl eine genetische Disposition, d.h. die Wahrscheinlichkeit, eine Depression zu bekommen, ist höher als bei Menschen mit "gesunden" Eltern. Allerdings bedeutet es auch nicht zwangsläufig daran zu erkranken.
"Familien-, Zwillings- und Adoptionsstudien belegen eine genetische Disposition für Depression. Zwillingsstudien zeigen, dass im Vergleich zu Effekten der gemeinsamen familiären Umgebung genetischen Faktoren eine entscheidende Bedeutung zukommt. [2] So sei das Risiko für Kinder, bei denen ein Elternteil depressiv erkrankt ist, bei 10–15%, ebenfalls zu erkranken und bei vorhandener Erkrankung beider Elternteile von 30–40%.
Die Zwillingsstudien zeigen umgekehrt auch, dass die genetische Komponente nur ein Teilfaktor ist. Selbst bei identischer genetischer Ausstattung (eineiige Zwillinge) erkrankt der Zwillingspartner des depressiven Patienten in weniger als der Hälfte der Fälle. Beim Entstehen einer Depression spielen immer auch Umweltfaktoren eine Rolle. Darüber, wie die mögliche genetische Grundlage der Depression allerdings aussehen könnte, besteht keine Einigkeit. Einvernehmen herrscht nur darüber, dass es ein isoliertes „Depressions-Gen“ nicht gibt.
Zu bedenken ist, dass zwischen genetischen Faktoren und Umweltfaktoren komplizierte Wechselbedingungen (Genom-Umwelt-Kovarianz) bestehen können. So können genetische Faktoren z.B. bedingen, dass ein bestimmter Mensch durch eine große Risikobereitschaft sich häufig in schwierige Lebenssituationen manövriert. [3] Umgekehrt kann es von genetischen Faktoren abhängen, ob ein Mensch eine psychosoziale Belastung bewältigt oder depressiv erkrankt."
http://de.wikipedia.org/wiki/Depression#Genetische_Ursachen
Sei einfach aufmerksam bei dir selber, so dass du im Notfall rechtzeitig eingreifen kannst. Aber mach dir nicht soooo einen Kopf darum...
Viele Grüße
Claudia
Danke für deine Antwort.
Habe mir alles durchgelesen
LG Nina
wie alt war dein vater jeweils wenn er eingewiesen wurde?
es gibt auch die "altersbedingte" zwangserlebnisse - du selber näherst dich dem alter in dem dein vater das erste mal war (allein schon dein hinweis wie alt DU dabei jeweils warst) und daraus leitet der mensch unbewust ab "ich muss das auch so durchexerzieren" - bei manchen menschen IST das tatsächlich so vorgesehen - bei anderen nicht. und sowas kann auch generationen überspringen. - was auch wichtig ist: es muss nicht bekannt sein.
bei mir zb. jahre danach durch ein eigenes erlebnis stellte ich fest und erfuhr ich folgendes:
mein oma hatte mit dem gleichen lebensalter wie ich eine totgeburt eines buben - meine mutter hatte definitiv in diesem alter eine abtreibung durchführen lassen.
es gibt es das generations-weitergeben. sowas wird aber nur überwiegenderweise im thema berühmter musiker untersucht. bzw wurde mal untersucht. so einige musikgrössen teilweise noch lebend - sind definitiv in familien auf die welt gekommen die auf weit zurück führende klassisch berühmte menschen zu führen sind. sprich - es liegt eine genetisch nachweisbare verwandtschaft vor.
da dieses thema nur wenig von der wisschenschaft bedient wird - hauptsächlich im unterhaltenden aspekt - und eigentlich überhaupt nicht im krankheitlichen kannst natürlich annehmen - das das was ich schreibe totaler quatsch ist. nochdazu - das ich das selber in meinem leben beobachtete. so einiges was mein lebenslauf ist - ist äuserst gleichlautend mit dem lebenslauf meiner weiblichen mir bekannten vorfahren direkter linie - mutter und grossmutter.
was ich gemacht hab - sobald es möglich war - ich habe mich damit auseinander gesetzt. nicht um zu vermeiden sondern wenns passiert besser damit leben zu können. ok- die totgeburt und die abtreibung wurde mir nie erzählt - erst nachdem ich mein eigenens durch hatte - dazu konnte ich das nicht verwenden. ABER ich hatte das gefühl einfach in bezug auf meine mutter. weil ihr zustand damals irgendwie "gleich" war. als ich ihn miterlebte.
und nein es gibt kein medikament dagegen.
Danke für deine Antwort
Das erste Mal müsste mein Vater so um die 33 Jahre alt gewesen sein; das 2. Mal 43 und das 3. Mal war er..49/50.
Das was du schreibst, irgendwie kommt mir das bekannt vor. Allerdings haben meine Oma, meine Mutter und ich es geschafft, alle mit 25 das erste Kind zu kriegen. Fand das dann erstmal sehr lustig, weil mir das vorher überhaupt nicht aufgefallen ist...
Ich denke auch, falls es mich denn erwischen sollte, dass ich damit nicht so "unterdrückend" umgehen würde, wie mein Vater. Er fand es damals total schlimm, dass er psychisch krank ist, meine Mutter hat mir verboten, mit irgendjemanden darüber zu reden. Ich habe es dann aber trotzdem irgendwann getan. Auch meinen besten Freund musste ich lang in der Psychiatrie besuchen gehen...
Ich hoffe einfach, dass meine Selbsteinschätzung richtig ist, denn das klinkt irgendwie total absurd. Meine Mutter sagte schon immer, ich wäre sehr schüchtern (oki, stimmt), sensibel etc. und wäre "anfällig", damit man mich fertig macht o.ä.
Aber je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass das komischerweise gar nicht so ist. Früher musste man mich nur anschauen u. ich habe fast geweint. Aber mittlerweile ist es fast egal was man macht, ich fange nicht an zu weinen...
(Mein Vater sagt ja jetzt noch, ich wäre doch labil *vogelzeig*) Ich mein, ich weiß was ich will, ich weiß, dass ich nicht "krank" bin, aber irgendwie habe ich Angst, dass mein Vater vllt. doch irgendwann mal Recht hat..
Oh Gott, hab ich jetzt wirres Zeug geschrieben...
Höre jetzt lieber auf, sonst blickt man da gleich gar nicht mehr durch...
LG Nina
Hey, lass dir nichts einreden von deinen Eltern. Warum solltest du labil sein? Lass dich nicht manipulieren und runterziehen!
Ich glaube nicht, dass du gefährdet bist, weil dein Vater depressiv war.
Und nachts allein durch den Wald marschieren, also meins wäre das auch nicht, diese Angst halte ich für völlig normal.
liebe Grüsse
Karin