Seit 10 Monaten keine Periode - PCOS, Schilddrüsenunterfunktion?

Hallo liebe Mitglieder,

ich habe seit meinem Kinderwunsch viel im Internet recherchiert und bin immer wieder auf dieses Forum gestoßen. Deshalb dachte ich, es könnte gut tun, sich mit euch auszutauschen und von euren Erfahrungen zu hören.

Zu meiner Situation: Im Januar 2024 habe ich die Pille abgesetzt, seitdem aber weder meine Periode bekommen noch Anzeichen dafür gehabt (mittlerweile sind es 10 ½ Monate). Während der Pilleneinnahme hatte ich regelmäßig Abbruchblutungen und keinerlei Probleme. Die Pille habe ich etwa 7–8 Jahre lang genommen.

Das Schwierige an meiner Situation ist, dass ich vor der Einnahme der Pille nur einmal meine Periode hatte, da ich sie sehr spät bekam. Daher kann ich nicht sagen, ob mein Zyklus jemals regelmäßig war, was die Situation komplizierter macht.

Mein Mann und ich versuchen seit Januar 2024, ein Kind zu bekommen – daher der Verzicht auf die Pille – allerdings bisher ohne Erfolg. Im Juni 2024 habe ich einen Termin bei meiner Frauenärztin gehabt. Beim Ultraschall sah man deutlich polyzystische Ovarien, und sie stellte direkt die Diagnose PCOS. Zur Sicherheit wurde dennoch Blut abgenommen, das Ergebnis war jedoch negativ, also kein PCOS laut Blutwerten.

Ich dachte, die Situation könnte vielleicht an der langjährigen Pilleneinnahme liegen, und mein Umfeld meinte, ich setze mich selbst zu sehr unter Druck, da ich mit 23 Jahren ja noch jung bin, weshalb ich mich entschieden habe noch etwas abzuwarten.

Leider änderte sich auch in den Monaten danach nichts, weshalb ich erneut einen Termin bei derselben Frauenärztin machte. Beim Zweitgespräch erklärte sie, dass mein Ultraschall letztes Mal ja gut aussah und der Grund auch bei meinem Mann liegen könnte - was ich natürlich nicht ausschließe. Mein Mann hat auch bereits einen Termin beim Urologen vereinbart. Trotzdem irritierte mich ihre Aussage, da ohne Periode normalerweise ja auch kein Eisprung stattfindet. Sie machte jedoch keine weiteren Untersuchungen und empfahl mir, mich direkt bei einer Kinderwunschklinik vorzustellen – allerdings meinte sie, sie würden dort aber nicht viel machen, da ich noch nicht 25 bin. Dieses kurze Gespräch ließ mich mit vielen offenen Fragen zurück.

Ich entschied mich, eine zweite Meinung einzuholen, und suchte eine andere Frauenärztin auf. Sie untersuchte mich ebenfalls und stellte erneut polyzystische Ovarien fest. Sie bestätigte die Diagnose PCOS und fragte sich, warum die vorherige Ärztin dies verneint hatte. Sie meinte ich sollte für meinen Kinderwunsch die Pille einnehmen und danach machen wir weiter mit Clomifen.

Jetzt stehen für mich drei Fragen im Raum:

1. Hat euer Frauenarzt noch weitere Untersuchungen durchgeführt außer die Blutuntersuchung und den Ultraschall?

2. Welche Untersuchungen habt ihr nach eurer PCOS-Diagnose machen lassen? Zum Beispiel Schilddrüsencheck oder OGTT?

3. Könnte bei mir auch etwas anderes vorliegen, wie eine Schilddrüsenunterfunktion, da meine Symptome für PCOS eher untypisch sind und die Blutwerte negativ waren? Wichtig zu erwähnen: Ich habe keine weiteren typischen PCOS-Symptome wie Akne, Haarausfall, übermäßige Behaarung oder Übergewicht. Nur polyzystische Ovarien und das Ausbleiben der Periode sind bei mir vorhanden. Ich weiß, dass laut den Rotterdam-Kriterien, nur zwei Symptome erfüllt werden müssen, was ich ja in dem Fall mache, aber irgendwie bin ich immer noch etwas verunsichert…

Vielleicht findet sich jemand, der eine ähnliche Situation erlebt hat, oder Tipps für die weitere Vorgehensweise hat. Ich freue mich über euren Austausch!

Vielen Dank schon einmal!

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Hallo!
Also erstmal glaube ich, bist du im Kinderwunsch-Forum besser aufgehoben! 😊
Dennoch: mein/unser Werdegang war ähnlich und hat sich letztendlich drei Jahre gezogen. Hatte zwar meine Periode aber super unregelmäßig. War anfangs noch geduldig und hab mir bis zu einem Jahr Zeit gelassen, dass sich das einpendelt. Hat es aber nicht. Und ich habe viel probiert, darunter auch Inositol. Das gilt als der heilige Gral unter den PCOS‘lern. Für mich war es rausgeschmissenes Geld.
Ein Mittel der Wahl, welches vom Arzt verschrieben wird, ist Metformin (soll ähnlich/gleich wirken wie Inositol). Das hat mir meine FÄ mal „so zum probieren“ verschrieben. Hab’s genommen, gebracht hats nix. Hatte dann im dritten Jahr die Schnauze voll und hab mich zur Kiwu-Klinik überweisen lassen (hätte ich viel eher tun sollen). Die haben dann ein ganz einfaches Zyklus-Monitoring gemacht und Schilddrüse bisschen eingestellt. Haben mit Letrozol stimuliert, Eisprung ausgelöst und dann Progesteron nach Eisprung weitergemacht. Und das hat dann im dritten Zyklus den Erfolg gebracht. Es war bei mir also recht simpel.
Zwei Dinge: 10 Monate keine Periode zu haben, ist nicht normal, das muss abgeklärt werden. Lass dir nicht einreden, du setzt dich unter Druck. Das ist Blödsinn, unser Kind ist unter größten Druck entstanden.
Ganz viel Kraft und viel Erfolg für die kommende Zeit! 🍀

(Achja: meine Kiwu-Klinik hätte nach dem dritten erfolglosen Zyklus weiter mit Diagnostik gemacht, von daher hatte ich auch nur Ultraschall und Blutuntersuchungen!)

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Hallo, vielen Dank für deine Antwort. Habe mich sehr gefreut. Ich dachte irgendwie ich hätte das Kinderwunsch-Forum eingestellt, aber anscheinend habe ich es leider falsch gemacht, danke für den Hinweis☺️

Freut mich zu hören, dass es bei euch trotz allem geklappt hat, immer schön sowas zu hören😊

Ja, das alles habe ich auch durch: Inositol, Mönchspfeffer und was es nicht gibt, aber ich merke davon wirklich keine Besserung. Wie alt warst du denn, als du in der KiWu-Behandlung warst? Musst du natürlich nicht beantworten, wenn es dir zu persönlich ist. Ich scheue mich bisschen vor der KiWu-Klinik aufgrund meines Alters, aber einerseits denke ich mir, dass ich dort viel schneller an mein Ziel kommen würde und alles an einem Ort erledigt wird. Die Behandlung durch ein Zyklus-Monitoring würde ja auch von der Krankenkasse übernommen werden, auch unter 25.

Muss ich mir alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, aber danke für die schönen Worte, sie helfen ungemein in so einer Zeit☺️ ich wünsche dir und deiner Familie auch nur das Beste🍀

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Danke 🙏

Ja, ich war schon älter als du, 29 Jahre. Und auch mir hat jeder gesagt:“Du bist noch so jung, du hast noch so viel Zeit.“ Drei Jahre Kiwu, egal wie jung, ist trotzdem zu viel.
Das Ding ist glaube ich, dass sich wenig niedergelassene Frauenärzte so mit der Materie auseinandersetzen können oder wollen. Und für die in der Kiwu-Klinik ist das einfach täglich Brot und das sind ja auch keine „normalen“ Gynis sondern das geht ja schon in die Reproduktionsmedizin, das sind also ganz andere Fachleute. Nur nochmal so als Gedanke. 😊 ihr werdet euren weg schon finden 🙏

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Ich kann dir nur von meiner besten Freundin erzählen. Sie hatte lange die Pille genommen und da dann eben immer eine Abbruchblutung gehabt. Nach dem Absetten hatte sie dann knapp ein halbes Jahr ihre Tage nicht bekommen. Per Ultraschall und Blutabnahme wurde PCOS festgestellt. Weitere Untersuchungen hatte sie meines Wissens nicht. Sie begann erst mal nur mit mönchspfeffer und darauf stabilisierte sich ihr Zyklus direkt. Im vierten Monat wurde sie dann schwanger mit ihrer Tochter. Mit ihrem Sohn wurde sie dann später mit clomifen schwanger.

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Hallo, vielen Dank für deine Antwort.

Es macht Hoffnung, dass es dann doch sogar zwei mal funktioniert☺️ Zudem interessant zu hören, wie sie es geschafft und welche Möglichkeiten es gibt.

Vielen Dank und alles Gute🍀