Frühchen 23+2

Hallo,

mein Name ist Meli, eigtl heiße ich Zita, Freunde nennen mich aber bei meinem Zweitnamen.

Meine 4linge wurden aufgrund einer Plazentaablösung und einer schweren Gallengangkompression mit Leberrückstau und beginnender Gelbsucht bei 23+3 geboren. Zwei meiner Töchter starben nach 3 Stunden wegen ihrer Unreife und Lungenblutungen. Unsere 3 Tochter starb an Tag 3 nach Geburt an einer schweren Sepsis durch NEC und Multiorganversagen.

Unserer 4 Tochter geht es allen Aussichten zum Trotz, sehr gut. Sie wiegt nun knapp 600g und atmet selbststämdig. In der Nacht hat sie eine Sauerstoffbrille zur Unterstützung. Im letzten Kopfultraschall war alles bestens.

Leider kann ich meine Muttermilch nicht verwenden. Sie bekommt Spendermilch. Ich mach mir Sorgen, da sie nicht die Vormilch erhalten hat, diese soll ja besonders viel Abwehrstoffe enthalten. Hat
es besondere Auswirkungen auf ihr Immunsystem? Die Vormilch ist ja für immer verloren!

Wir kuscheln viel, dass kuscheln tut ihr sehr gut, ihre Atemfrequenz wird immer langsamer und sie hat dann sehr wenig Bradykardien. Die Berührungen fallen mir noch schwer, ich habe Angst, dass sie krank wird, wegen der fehlenden Vormilch.

Sie hat sehr schuppige Haut, was kann man dagegen tun? Gibt es für Solch winzige Babys schon Sauger? Sie saugt so gern am Wattestäbchen!

Danke für die Beantwortung meiner Fragen!

LG Meli

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Hallo, Meli,

unsere Antwort hat sich etwas verzögert, weil ich zu diesem Thema unsere Stillberaterin befragen wollte:
Wir können Sie nur darin bestärken, viel mit dem Kind zu kuscheln und Hautkontakt zu haben, weil der auch der Körperkontakt das Immunsystem des Babys stärkt.

Sie haben ja auch schon bemerkt, wie gut dies ihrem Baby tut.
Was das fehlende Kolostrum (Vormilch) betrifft, sollten Sie sich keine Vorwürfe machen.

Durch die dramatischen Ereignisse unter der Geburt und dem Tod der anderen Kinder haben Sie genug zu verarbeiten, so dass Sie ihre Kraft und Fürsorge für ihre kleine Tochter brauchen.

Leider schreiben Sie nicht, warum Sie ihre Milch nicht verwenden dürfen, aber Spenderfrauenmilch ist eine sehr gute Alternative.

Die Babys saugen häufig in der Klinik an Wattestäbchen, die mit Frauenmilch getränkt wurden, weil das die Verdauung anregt und unterstützt.

Es gibt zwar auch Frühchenschnuller, aber die Verwendung wird in den Kliniken unterschiedlich bei Frühchen gehandt habt.

Wir glauben, dass der Watteträger aus den oben genannten Gründen gegeben wird.

Wir wünschen Ihrer kleinen Tochter alles Gute auf dem Weg zu einem gesunden großen Mädchen.

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Vielen Dank für diese tolle Antwort!

Ich darf meine Milch noch nicht geben, da ich durch die Gelbsucht viele Medikamente erhalte. Diese Medikamente gehen in die Muttermilch über, so wurde es mir erklärt.

Wenn es mur wieder gut geht, dann werde ich stillen. Mein Körper denkt wahrscheinlich, er müsse für 4 Babys produzieren, so üppig ist meine Milch.

Unsere Tochter wog bei der Geburt etwa 430g, hat nun seit dem 01.03. gute 170g zugenommen. Sie bekommt pro Mahlzeit 7-10 ml. Bei höheren Sondierungsmengen läuft meist etwas zurück. Sonst macht sie das ganz toll.

Ihr Ductus ist noch offen. Wie lamge darf das noch so bleiben? Ich versuche zwar viel auf Station zu fragen aber es ist hier so viel los, dass man sich manchmal nicht getraut zu "Nerven".

Vielen Dank für ihre Antwort, ich habe mich
sehr gefreut!

LLG Meli