Hallo!
Ich bin ein DDR-Kind und gerade zum ersten und letzten Mal Mutter geworden. Da ich mein Kind natürlich nach Bedarf stille, darf ich mir bei jedem Besuch bei "unseren Müttern" anhören, wie es zu DDR-Zeiten war. Also, aller 4h stillen und nachts erst wieder nach 8h. Außerdem waren die Babys im Krankenhaus dauerhaft im Kinderzimmer (mind. 20 Kinder) und wurden nur zum Stillen gebracht.
Väter durften ihre Kinder im KH gar nicht/nur durch die Glasscheibe sehen.
Jetzt meine Frage: War das vor ca. 25/30 Jahren auch in West-Deutschland so?
Freu mich auf Antworten!
Viele Grüße, Mel
War das im Westen auch so?
Hallo!
Hmmmm... meine Nichte ist 23 Jahre alt. Als sie geboren wurde gab es Rooming in (oder wie das heißt).
Baby war tagsüber mit bei der Mutter im Zimmer, nachts aber im Kinderzimmer. Die Mütter wurden nachts zum stillen geweckt.
Besuchen durfte jeder, auch der Vater , der übrigens sogar bei der Geburt anwesend war.
Ich hoffe, dir ein bischen weitergeholfen zu haben
LG Petra
Oh ja, danke!
Also ganz anders als hier. Wie schön für die Kinder und Mütter.
Boar, ich kann das irgendwie gar nicht fassen, was damals hier gemacht wurde.
Ich bin froh, jetzt Mutter geworden zu sein.
Danke für Deine Antwort!
LG Mel
Hallo Mel!
Ich bin auch ein DDR-Kind.
Meine Eltern haben mir erzählt, dass den Vätern (die ja nicht bei der Geburt dabei sein dürften) nicht mal am Telefon erzählt wurde, ob es ein Junge oder Mädchen ist.
Das nach Bedarf stillen gab es nicht, nur feste Zeiten. Meine Mutter hat mich trotzdem nicht geweckt, da ich gern die Mahlzeiten verpennt habe.
LG
Ina
Ja, genau diese Geschichten kenne ich auch. Ist das nicht schrecklich? Ich fühl mich gleich komisch bei dem Gedanken daran, dass mit meinem Kind so machen zu müssen. Naja, heutzutage ist ja zum Glück alles anders.
Danke für Deine Antwort!
LG Mel
Die Geschichten stimmen.
Ich weiss noch wie entsetzt ich war, als meine Kusine mein Patenkind vor 20 Jahren entbunden hat und ihr Mann nicht dabei sein durfte und nicht mal das Geschlecht erfahren hat.
Entfremdung des Kindes von der 1. Minute an zur Erfüllung des Plans und des höheren Wohls. Kinderkrippe nach 4 Wochen. Alles mit System.
Hi!
Ich wurde vor 33 Jahren hier in Westdeutschland geboren und wie meine Mutter erzählt gab es da noch kein rooming in (zumindest in dem KH nicht). Die Babys lagen im Kinderzimmer hinter einer Glasscheibe durch die die Besucher (auch die Väter) sie sich anschauen konnten. Für Fotos hat die Schwester mich an die Tür gebracht.
Auch mit dem Stillen war das so. 4 Stunden zwischen jeder Mahlzeit (nachts weiß ich jetzt nicht), vor und nach dem Stillen wurde dann jedesmal gewogen (habe noch die Aufzeichnungen von meiner Mutter) ob das Baby auch genug getrunken hatte.
Heute ist es zum Glück ja nicht mehr so (auch wenn man das immer noch als Ratschlag zu hören bekommt).
LG
curlysue
Letztendlich seid ihr aber alle groß geworden.
Ich kenne das auch noch so das Kinder in etwa alle 4 Stunden was bekommen.
Meine Kids haben sich glücklicherweise selbstständig dran gehalten.
Jede Stunde füttern finde ich grausam, da kann man ja gar nichts planen.
Also war es ähnlich.
Es ist furchtbar. Vielleicht wären wir andere Menschen, wenn wir die Nähe zu unseren Eltern gehabt hätten. Ich bin irgendwie geschockt darüber und mir fällt es schwer das zu glauben.
Danke für Deine Antwort!
Gruß, Mel
Laut meiner Mutter fand da gerade das Umdenken statt. Mein ältester Bruder ist 29 und wurde ihr noch im vier Stunden Rythmus gebracht, der nächst ältere ist 28 und den durfte sie schon auf dem Zimmer behalten.
Bei der Geburt vom älteren war mein Vater noch nicht dabei, das war damals angeblich nicht üblich, beim zweiten dann schon.
Hallo
auch DDR Kind, 6 Wochen zu früh geboren. Meine Mama durfte mich nur einmal sehen, dann kam ich für 6 Wochen auf die Station. Sie hat mich in der ganzen Zeit nur einmal im Arm halten dürfen Sie hat abgepumpt, jeden Tag und mein Papa ist den weiten Weg in die Klinik gefahren damit ich meine Milch bekomme. Mit Sicherheit auch aller 4 Stunden.
Was ich noch viel schlimmer find. Da lag ich, frisch geboren, im Glaskasten ganz allein, wochenlang. Ich hab das Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" Jean Liedhoff gelesen und musste weinen. Ich will gar nicht wissen, wieviele Stunden ich alleine jeden Tag schreien musste.Gewickelt und gefüttert wurde ja streng nach Zeitplan, die restliche Zeit hat sich kein Mensch für die Babys interessiert. Ich bin mir sicher ich wäre ein anderer Mensch geworden, wenn es anders gelaufen wäre!
Meine Mama hat mir auch erzählt, dass die Babys früher zum stillen den Müttern gebracht wurden. Nicht wie heute, jedes in seinem Glasbettchen. Nee 3-4 Babys pro Schwester auf dem Arm oder übereinandergestapelt im Schiebewagen. Eines ist dabei mal runtergefallen und gestorben
Mensch, dass waren echt Zustände
Grüßle
Sylvia
Hallo,
bei meiner Schwiegermutter (kommt aus der DDR) war es genauso.
Meine Oma kommt hier aus dem Westen,aber viel anders war es nicht.Sie erzählte mir das die Babys zu festen Zeiten gefüttert und gewickelt wurden.Außerdem mussten sie so Baby Sport machen,also Gymnastik Übungen für Babys...
Alles lief nach einem strengen Zeitplan ab und es war undenkbar das der Vater bei der Geburt dabei war.Bei meiner Mutter,also als wir geboren wurden,war das alles schon gaaaaaaaaaaaaaanz anders.
Hallo!
Ja, bei uns in Wolfsburg war das ganz genauso, wie Du es schreibst!!
Das mit der Glasscheibe ist sogar noch viel kürzer her. Zumindest kann ich mich erinnern, daß ich irgendein Baby auch nur durch die Glasscheibe sehen durfte.
Liebe Grüße, Shakira0619
Also wir sind alle in der DDR geboren und es waren menschenunwürdige Zustände. Ich würde fast behaupten die haben Experimente gemacht mit den Kindern. Meine Schwester kam 8 Wochen zu früh 1971, meine Mutter durft sie nur durch eine Glasscheibe sehen, Milch abpumpen, aber nicht anlegen. Meine Schwester hat ein gestörtes Verhältnis zu meiner Mutter und wir sind uns alle einig das dies sicher auch auf die Geburt zurück zu führen ist.
Ich kam 1979 die Zustände waren die selben, meine Mutter bekam mich nach Plan, Rooming In gab es nicht. Mutter und Kind wurden abgeschottet. Nur so viel Kontakt wie nötig, aber so wenig wie möglich.
Meine Schwester kam 1990 zu Welt, die Situation etwas besser, jedoch auch hier keine gute Stillberatung, kein Rooming in, anlegen nach Plan. Kinder unter 14 auch Geschwister durften das KH nicht betreten. Ich sah meine Schwester also erst als sie 6 Tage später nach Hause kam.
Meine Tochter 1998 geboren, für die damalige Zeit noch immer katastrophale Zustände. Heute würde ich mich wehren und sofort das KH verlassen. Auch zu dieser Zeit in der ehemaligen DDR noch immer kein Rooming in selbst das Stillen in der Nacht wurde nur auf drängen der Mutter gewährt, sonst hat man den Babys einfach eine Flasche gegeben.
Gruß W. die gespannt ist wie das heute abläuft....
Hallo,
ich bin heuer 30 geworden und lebe in Bayern und wurde auch hier geboren. Meine Mama erzählt immer, daß Väter bei der Geburt noch undenkbar waren, die mußten draussen auf die "frohe Botschaft" warten. Ob er mich auf den Arm nehmen durfte weiß ich nicht, aber alle Besucher mußten die neugeborenen Baby´s durch eine Glasscheibe ankucken. Nach der Geburt wurde meine Mutter sofort gefragt: "Sie wollen nicht stillen, oder?" Das war damals total unmodern und jede Mutter bekam sofort eine Abstilltablette. Dann gab´s alle 4 Stunden nach Zeitplan eine Flasche. Meine Schwiegermutter ist immer noch der Meinung das Stillen doch absolut das Letzte ist und wie ich meinen beiden Kindern das nur antun kann und dann auch noch immer wenn sie hunger haben und nicht nach Plan und wiegen tu ich sie auch nicht jedesmal vorher und nachher. Ich bin wohl eine Rabenmutter. Sie hat echt jedesmal wenn wir bei ihr waren und die Kleinen gestillt werden wollten gesagt: "Du armes Kind, wann bekommst Du denn endlich mal was gescheites zu trinken..."
LG,
Juliane