Hi,
die Frage steht ja schon oben. Ich bin ein Mensch, der gerne und viel über alle möglichen Sachen nachgrübelt. Irgendwie bin ich jetzt darauf gekommen und finde keine wirkliche Antwort. Habe das auch schon mit meinem Freund diskutiert, aber auch er weiß keine richtige Antwort.
Es geht darum, wie man einem Kind den Tod erklärt, zum Beispiel, wenn ein Haustier stirbt. Meist heißt es ja dann, das Tier kommt in den Himmel usw.
Mir wurde als Kind immer erzählt, meine Uroma ist jetzt mein Schutzengel und passt auf mich auf.
Ich glaube nicht an Gott und bin der Kirche und der ganzen Materie gänzlich abgeneigt...nun ist meine Überlegung, ob es überhaupt einen anderen Weg gibt, Kindern das Sterben und den Tod "kindgerecht" zu erklären ohne jedesmal wieder in die Richtung abzudriften...
LG
Wie erklärt man einem Kind den Tod ohne Einfluss von Religion??
Hallo,
das wird schwer
Also ich glaube auch nicht an Gott und diesen ganzen Kram!
Aber wir erzählen Leonie trotzdem das Oma und Opa im Himmel sind und sie sehen kann und aufpassen...
Finde das hat auch nichts großartig mit Religion zu tun!
Es sind ja auch Sterne dort oben und man könnte sagen sie sind jetzt ein Stern, oder sind auf einen drauf und schauen runter...
Aber mal sehen was andere dazu berichten!
LG Nicki & Leonie Mai`07
Es gibt doch aber nur die zwei Möglichkeiten:
Mit religiösem Touch oder Naturwissenschaftlich.
Im letzteren Fall stirbt man um Platz für etwas Neues zu machen. Ohne Tod hätte es kaum Fortschritt und Entwicklung gegeben.
"Im letzteren Fall stirbt man um Platz für etwas Neues zu machen"
Finde ich nicht besonders naturwissenschaftlich, allenfalls teleologisch....
Hallo,
bisher hatten wir noch keinen Todesfall in der Familie seit ich meine Kinder habe. Auch nicht bei Haustieren.
Ich gehe aber ab und zu mit meinem Großen zum Grab meines Opas und habe ihm erklärt wie es ist.
Wenn man stirbt wird man (wenn mans nicht schon ist) angezogen und hergerichtet. Die Haare werden gekämmt und das Gesicht gewaschen. Dann wird man von den Bestattern abgeholt und ein Sarg wird vorbereitet. Da wird man reingelegt und in einer Trauerfeier beerdigt.
Mein Sohn hat das gut verkraftet, nun kann es aber bei anderen Kindern wiederum ganz anders sein.
Viele liebe Grüße
Hallo!
Meine Freundin starb mit 27 Jahren.Sie hinterließ 2 kleine Kinder.
Als ich beim ausräumen ihrer Wohnung half, zupfte die Ältere an meinem Shirt und sagte meine Mama ist tot :(
Sie waren nicht religiös, ich auch nicht.
Ich sagte ihnen (Tränen zurückgehalten) das Mama tot ist, aber im Himmel ist.
Sie passt auf euch auf.Ihr seht sie nicht, aber sie wacht über euch.
Unabhängig vom Glauben...Ich finde, es sollte trotzdem sowas wie Engel oder Schutzengel geben.Das gibt Kindern Kraft.
LG
Man kann den Kindern einfach die Wahrheit sagen.
Alternativ kann man schöne Vorstellungen nähren: schön wäre es doch für die Leute, die sterben müssen, wenn sie sich aussuchen könnten was nach dem Tod passiert.
Ich habe die Wahrheit gesagt, in etwa wie parzifal sagt "naturwissenschaftlich" so weit es mir bei einer damals 3,5-Jährigen möglich war.
Man sollte vllt das sagen, was man selber denkt und glaubt.
Also ein Körper, ein Mensch, Tier, auch Pflanzen sind nicht für die Ewigkeit gemacht und eines Tages sterben sie, weil der Körper verbraucht ist oder verletzt oder so krank, daß er nicht mehr funktionieren kann.
Glaubt man an sie Seele, irgendetwas an Energie, was noch bleibt, Energierhaltungssatz, dann kann zum Trost auch sagen, daß es eben etwas gibt, was sich vom Körper trennt, daß der Körper im Tod nicht mehr gebraucht wird.
Hallo,
unser Sohn hat alleine in unserer Familie in den letzten 4 Jahren 4 Todesfälle erlebt. Wir wurden also schon früh damit konfrontriert es ihm kindgerecht erklären zu müssen.
Wichtig ist, dass Du authentisch bleibst, also auch in gewissen Maße hinter dem stehst was Du erzählst. Es bringt gar nichts, wenn Du erzählst die Verstorbenen sind im Himmel wenn Du persönlich gar nichts damit anfangen kannst. Und erklär auch nur soviel wie die Kinder wissen wollen. Wenn etwas nicht klar ist fragen sie nach.
Wir haben unserem Sohn erzählt, Oma, Opa usw. sind bei den Sternen. Ich selber kann mit der Kirche auch (nichtmehr) so viel anfangen, glaube aber trotzdem dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Der Rest der Familie ist katholisch und erzählen auch immer vom Himmel. Also fand ich die Sterne einen guten Kompromiss, denn dort sind sowohl die Engel, die Sterne sind am Himmel und auch über den Wolken (alles Varianten die er von anderen Erwachsenen zu hören bekam, denn es hält leider keiner für nötig die Eltern anzusprechen wie es den Kindern erklärt wurde, ist aber auch ok so, denn jeder glaubt was anderes und so bekommen es die Kinder auch mit). Ich habe unserem Sohn auf Nachfragen aber auch immer erklärt (altersgerecht), dass ich nicht genau weiß was nach dem Tod wirklich ist, denn wenn wir sterben bleiben wir auch da und so glaubt jeder das was er am Besten findet (sinngemäß).
Auch dass der Körper im Sarg liegt hat unser Sohn erst Stückweise mitbekommen, demnach wie weit er gerade war/ist. Die allererste Variante war dass das Grab eine stelle ist, an der man Blumen hinstellen kann und Kerzen oder andere Geschenke und der Opa, wenn er von oben herunterschaut genau weiß die sind nur für ihn. inzwischen weiß er, dass der Sarg mit dem Körper in dem Grab liegt und irgendwann nur noch die Knochen übrig sind und die Seele zu den sternen geht.
Es gibt auch wunderschöne Bücher zu dem Thema in denen der Tod kindgerecht erklärt ist. Unsere Favoriten waren "leb wohl lieber Dachs", "Nie mehr Oma Linatag" und ergänzend dazu "Opa ich kann Hummeln zähmen". Es gibt sooo viele Varianten, dass ich meist empfehle in die Bücherei zu gehen und zu schauen welches Buch einem persönlich am meisten zusagt.
Von "Willi wills wissen" gibt es auch eine Reportage, wo er sehr einfühlsam und kindgerecht erklärt was passiert wenn jemand gestorben ist. Er begleitet ziemlich religionsneutral einen Bestatter, redet mit einem Sterbenden, einem Seelsorger, Angehörigen nach einer Bestattung und auch Kindern.
Ich bin schon der Meinung dass man Kindern auch religionsneutral erklären kann wie das mit dem Tod ist, ohne dass man gleich mit Würmern, Verwesungsprozess usw. kommt. Es ist nur nicht immer einfach den für sich und seinen Kindern richtigen Weg zu finden, manchmal muss man auch kl. Umwege gehen. Wichtig ist, dieses Thema nicht zu tabuisieren und zu verschleiern. Tod gehört zum Leben ohne Leben kein Tod und ohne Tod kein Leben. Er ist etwas natürliches und sollte auch so behandelt werden. Und wir sollten unseren Kindern auch mal etwas mehr zutrauen und das nicht nur in Bezug auf z.B. Selbstständigkeit, Klettern auf dem Spielplatz und Durchsetzungsvermögen in Kindergarten und Schule. Sie gehen mit dem Thema Tod viel natürlicher um als wir Erwachsenen und verstehen mehr als wir vermuten.
LG
curlysue
Hallo,
hier lag ein toter Vogel vor der Haustür.
Der ist gestorben.
Steht der wieder auf?
Nein, nie mehr.
Mehr wollen Kinder gar nicht wissen.
Gruß Marion
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Mehr wollen Kinder gar nicht wissen.
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Naja, das kommt aber sehr auf das Alter an.
Meine Tochter hat mit 3,5 1000 Fragen gestellt, da lassen sie sich nicht mehr so einfahc abspeisen.
Manche Fragen ergeben sich auch aus den Erklärungen.
Es geht um zwei Aspekte.
Natürlich kann man den Tod "naturwissenschaftlich" erklären. Aber den meisten Leuten ist das unheimlich, sie wollen ihr Kind nicht nur mit so einer Erkenntnis stehen lassen. Denn die enthält keinen TROST!!
Es geht also darum, das Sterben zu erklären UND Trost zu vermitteln. Das meinen die meisten Leute mit "kindgerecht" -Trost! Und warum sollte da die Erklärung, dass Tote in den Himmel kommen, falsch sein? Für ein Kind ist das doch ein tröstlicher Gedanke.
Deswegen wird das Kind doch nicht gleich begeistertes Mitglied einer Kirche, tritt dort morgen ein und wird ein Kirchensteuersklave!
Wenn man Trost will in dieser Welt, braucht man mehr als Naturwissenschaft. Man braucht Hoffnung und ja, ich sage das Wort mal, man braucht GLAUBE.
Das tröstet die Menschen. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt von Religion.
Und hat zuallerst einmal mit Kirche nichts zu tun!
Ich würde dem Kind sagen, dass das Tier in den Himmel kommt.
lg die hinterwäldlerin
"der ganzen Materie gänzlich abgeneigt"
Tja, dann hast Du ja jetzt Gelegenheit, diese Einstellung zu ueberdenken... letztlich gibt es nur zwei Alternativen: Religion oder das Gestaendniss, dass wir Tod und Leben nicht erklaeren, sondern nur akzeptieren koennen.
Au weia - bin Deiner Meinung
ich werde meine sogleich ueberdenken...