Hi,
ich habe bei mir auf Arbeit eine Dame der das Kind vom Jugendamt entzogen wurde.
Sie hat jetzt am 9.02 'ne Anhörung beim Jugendamt und ich habe ihr angeboten mich bisschen zu informieren.
Die Geschichte:
Der Papa von ihrem 2 Jahre alten Sohn hat sie wohl geschlagen und misshandelt. Sie hat sich aber kurz nach der Geburt von ihm getrennt und hat auch sonst keinen Kontakt zu ihm.
Laut ihr ist das der Grund, weswegen der Kleine weg ist.
Ich habe jetzt aber ihren psychologischen Bericht gesehen, in dem steht, dass sie wohl psychisch relativ instabil ist und im allgemeinen recht wenig eigenständig ist. Die Frau ist auch ca. 37 schätz ich mal, gefragt habe ich nicht.
Sie kommt auch eher ziemlich naiv rüber und weiß wohl auch nicht so recht, wie sie das jetzt anstellen soll, dass sie ihren Sohn wiederbekommt.
Ich hab das Gefühl sie lässt sich ziemlich leicht beeinflussen und das sie halt eben bisschen neben der Spur ist. Nein sie trinkt nicht und ist auch sonst nicht auffällig.
Ich finde sie ist halt einfach vielleicht nur nicht so ne Power Frau. Sie kann sich nicht durchsetzen und das was in ihrem Bericht steht, lässt auch darauf schließen.
Es ist jetzt aber nicht so dass das Jugendamt von Kindesmissbrauch o.ä. ausgeht.
Ich hatte ihr eben jetzt angeboten, dass ich gucke, was für Möglichkeiten sie sonst hätte.
Was klar ist, ist das sie eine Psychotherapie braucht und das will sie ja auch selber.
Ich hatte ihr gesagt, dass vielleicht ein Mutter Kind Heim eine Option wäre, damit sie wenigstens ihren Kleinen bei sicht hat, aber sie meinte die in hamburg wären wohl zurzeit alle voll.
Nun such ich halt Optionen heraus, die sie dann dem Jugendamt vortragen kann, damit die vielleicht sehen, dass sie sich Mühe gibt (was sie auch tut, obwohl ich jetzt schreibe und nicht sie).
So sorry das es so lang wurde, aber ich wär sehr erfreut über produktive Antworten.
Mfg Nina
Jugendamt hat das kind entzogen
Es gibt z.B. die Möglichkeit des betreuten Wohnens. Vielleicht wird das auch in eurer Region angeboten?
Man bleibt dabei ganz normal in seiner Wohnung, wird aber regelmäßig in den unterschiedlichsten Bereichen unterstützt. Damit soll eine Heimunterbringung oder eine stationäre Maßnahme nach Möglichkeit verhindert werden.
Vielleicht ist das ein Weg für die Frau? (Müsste dann im Vorgespräch mit der Einrichtung geklärt werden, ob sie zum Personenkreis derer gehört.)
Ich schicke dir mal einen Link, damit du dir ein besseres Bild machen kannst.
Grüßle
p
Du wurdest von der Frau sicher sehr einseitig informiert. So schnell und einfach gibt es keine Inobhutnahme vonseiten des Jugendamtes. Da wird wohl letztendlich eine Kindeswohlgefährdung vorgelegen haben. Wenn die Mutter psychisch krank ist, ist es besser, das Kind erstmal in eine Pflegefamilie zu geben, wo es vermutlich jetzt schon sein wird?! Wenn die Mutter eine Therapie erfolgreich absolviert hat, wird es, so möglich, wieder eine Zusammenführung von Mutter und Kind geben. Bis dahin hat die Mutter sicher genügend Möglichkeiten Kontakt zu dem Kind zu halten.
LG
simsim
Darf ich mal laut lachen?
Inobhutnahmen gehen ziemlich einfach. Eine Kindswohlgefährdung zu konstruieren, ist für das JA kein Problem. Es kann auch sein, daß es denen zu lästig ist, der Frau eine Familienhilfe oder ähnliches zur Seite zur stellen. Kind im Kinderheim - Jugendamt hat keine Probleme mehr. So einfach machen die sich das viel zu häufig.
Ein 2-jähriger bindet sich ganz schnell an eine Pflegefamilie und dann ist er erstmal weg, weil es ja schlecht für das Kind wäre, ihn da wieder rauszureißen. Es kann auch gut sein, daß Kontakte mit der Mutter unterbunden werden - zum Wohle des Kindes. So läuft das beim deutschen Jugendamt.
Da muß schleunigst etwas unternommen werden, daß dem Kind ZUSAMMEN mit seiner Mutter geholfen wird.
Pflegefamilien gibt es ja wie Sand am Meer, und Heimunterbringung ist ja sooo viel billiger und einfacher als eine Familienhilfe....
Die JA-Mitarbeiter sitzen den ganzen Tag in ihren Büros und drehen Däumchen. "Ach, lasst uns doch mal wieder eine Kindeswohlgefährdung konstruieren, sonst schlaf ich gleich ein."
Wenn das Thema nicht so ernst wäre, wär's direkt lustig, was du für einen Quatsch schreibst.
Uliku (Insider)
Hallo,
dein Ehrgeiz ist sicher gut gemeint.
ABER: Da muss eine ganze Menge vorfallen, bevor das Kind entzogen wird.
(selbst Mittags aufstehen, Kind vorm Fernseher parken und abends auf Partys gehen reicht nicht)
(So ein Heimplatz ist nämlich sauteuer.)
Gruß Marion
Genauso sieht es aus!
Nein, da muß nicht viel vorfallen. Es reicht, wenn es dem Jugendamt zu lästig ist, Hilfe vor Ort zu leisten. Kind im Heim ´- Problem gelöst. Eine Gefährdung läßt sich leicht konstruieren, wenn die Mutter psychisch labil ist.
Es hat schon einen Grund, daß Deutschland 2007 von der EU für die Praktiken seiner Jugendämter verurteilt wurde.
Hast du sie schon mal darauf aufmerksam gemacht, dass es dafür auch Anwälte gibt? Wir alle wissen nicht, wie man mit dem JA umgehen muss - zumal ja immer mal wieder Schauermärchen veröffentlicht werden.
Wenn die Mutter wirklich definitive Hilfe haben möchte, sollte sie sich anwaltlich beraten lassen.
LG
Birgit
Hallo,
also was Jugendamt Familienhilfen und so weiter angeht,kenne ich mich sehr gut aus.Erst mal ist es so das einer mutter nicht einfach so das Kind weg genommen wird,auch nicht wenn sie Psychisch krank ist.Es muß eine Kindeswohlgefährdung gegeben haben nur dann dürfen die Jugendämter Kinder für 48 Stunden in Obhut nehmen.Dann oder bevor die 48 Stunden rum sind und die Mutter ihre Einwilligung für die Unterbringung nicht gibt,wird das Familiengericht eingeschaltet die dann weiter entscheiden.Bevor ein Kind raus genommen wird,wird vorher noch einiges andere ausprobiert,Familienhilfe Sozialhelfer und einiges mehr.Ich denke sie wird dir nicht alles gesagt haben.
Nadine
Hey,
ich finde es völlig ok wenn du ihr hilfst,leider gibt es zu wenig Menschen von dir.Viele werden abgestempelt.Sag ihr das sie dir gegen über offen sein muß damit du ihr helfen kannst.Schreib mich ruhig über VK an kann dir dann mehr sagen Tipps geben u.s.w
Nadine
Hej,
ja sie hat einen Anwalt eingeschaltet, habe das jetzt mit dem betreuten Wohnen erstmal ausgedruckt.
Sie war heute leider nicht auf Arbeit, weswegen weiß keiner, sie ist bei uns nur als Aushilfe angestellt.
Wir haben heute auch nochmal auf Arbeit drüber egsprochen, weil wir uns alle so unsere Gedanken machen und ich denke auch, dass mehr vorgefallen sein muss.
Vor allem denke ich, dass es wohl mittlerweile daran liegt, dass sie sich auch anscheinend nicht wirklich viel Mühe gibt.
Wenn man sie sieht kommt relativ schnell das Gefühl der Überforderung im Allgemeinen auf.
Sie tut mir halt leid und ich kann nicht anders als ständig mit ihr drüber zu sprechen, weil ich sowas halt nicht verstehen kann, wie sie überhaupt klarkommt wenn ihr Sohn nicht bei ihr ist.
Ich finds unverständlich und mein Helfersyndrom drängt sich da vielleicht auch zu sehr auf.
Ich hab jetzt MuKi Einrichtungen rausgesucht und Beratungsstellen, dass mit dem BetreutenWohnen und mehr werd ich da nun auch nicht mehr machen.
Trotzdem danke
Die Frau braucht vor allem eins: eine versierte Anwältin!
Gruß
Manavgat