Hallo,
diesen Ausspruch "Ich halte meinem Mann den Rücken" frei, damit er seinem Vollzeitjob nachgehen kann, hört man immer wieder. Und ich frage mich dann immer wieder:
- Wie sieht das aus, dieses "Rücken freihalten"?
- Wie schaffen es Männer/Väter, deren Frauen auch arbeiten gehen - vielleicht sogar auch Vollzeit -, trotzdem ihren Vollzeitjob auszuüben? Wer hält diesen Männern den Rücken frei?
Gruß,
B.
Ich halte meinem Mann den Rücken frei ...
Hallo,
ein Angeberspruch finde ich.
Damit wollen Männer und auch die Frauen ausdrücken, dass der Mann "einen anspruchsvollen, sehr arbeitsintensiven, anstrengenden und "gut bezahlten") Job haben.
und nun wirklich für die alltäglichen banalen Dinge usw. keine Zeit mehr finden.
Gruß
Anne
Das stimmt!
ich habe da noch nie drüber nachgedacht, aber es ist tatsächlich ein Spruch von Arztgattinnen oder Managerehefrauen etc.
Von Frauen von Bauarbeitern oder Sachbearbeitern hört man das selten.
Hm, keine Ahnung, was damit gemeint ist!
Vielleicht ist damit gemeint, dass er sich voll und ganz auf die Karriere konzentrieren kann, sie daheim alles putzt, wäscht, seine Hemden bügelt, damit er, wenn er heimkommt, sich nur noch an den Tisch setzen muss zum Essen? Und danach sich ausruhen???? Jedem das seine, aber für mich wäre das auch nicht die Erfüllung meines Lebens! Aber wem es gefällt, für die ist es ja schön!
Ich halte meinem Mann also "nicht den Rücken frei"! Aber ehrlich gesagt, denke ich da auch an mich, ich möchte unabhängig bleiben! Wer garantiert einen auch, dass eine Ehe ewig hält? Niemand! Selbst die beste Ehe kann auseinander gehen! Und dann stehen leider die Frauen immer am dümmsten da, die immer alles für ihren Mann getan haben und nicht auf sich und ihr Arbeitsleben geschaut haben! Nach Jahren ohne Job hat man es dann sehr schwer, wo eingestellt zu werden! Mir tun diese Frauen dann schon sehr leid, denn die Männer, für die sie jahrelang alles getan haben und ihnen den "Rücken frei gehalten haben", denen ist es doch dann egal, was aus der Frau wird, wenn sie eine Neue haben!
So definiere ich diese Wort!
Liebe Grüße
Hallo,
genau so einen Fall habe ich gerade im Kolleginnenkreis. Der Mann verdient sehr, sehr gut und hat sich in all den Jahren um nichts gekümmert. Wirklich nur um seine Karriere. Das auch noch in einer anderen Stadt. Er war nur unregelmäßig mal an den Wochenenden zu Hause. Meine Kollegin ist auch die ganzen Jahre arbeiten gegangen und hat sich zusätzlich komplett um alles was die Kinder anging gekümmert. Sie war auch diejenige, die immer zu Hause bleiben musste, wenn die Kinder krank waren. Da der Mann sehr gut verdient hat, konnte sie verkürzt arbeiten. Ich glaube, es waren 20 h in der Woche.
Das ging so lange gut, bis der Mann eine Kollegin kennen und lieben lernte. Er hat sich von meiner Kollegin getrennt.
Jetzt steht sie da und muss wieder Vollzeit arbeiten. Was eigentlich nicht so schlimm ist. Das Schlimme an der Sache, was sie so ärgert ist, dass sie die ganzen Jahre nur so wenig in die Rentenkasse eingezahlt hat, dadurch das sie immer nur ein paar Stunden gearbeitet und sich dann um die gemeinsamen Kinder gekümmert hat, während er das Geld scheffelte. Ganz übel in dem Fall ist noch, dass die beiden nie geheiratet haben. Die Hochzeit sollte irgendwann mal stattfinden, wenn der Mann Zeit dafür gehabt hätte.
Dumm gelaufen, kann ich da nur sagen. Mir tut sie leid.
LG, Cinderella
Hallo Cinderella!
Danke, dass du verstehst, was ich meine! In meinem Umfeld bringt man mir wegen dieser Meinung nicht viel Verständnis entgegen!
Wenigstens aber war die Kollegin so schlau, und ist nicht jahrelang "nur" daheim geblieben! Sie ist ja wenigstens in ihrem Job geblieben und nicht, wie so viele, nach Jahren total "weg vom Fenster"!
Klar, bei ca. 20 STd geht wenig in die Rentenkasse ein (ist bei mir z.Z. auch so), aber wenigstens kann sie jetzt in ihrem Job mehr arbeiten und muss nicht irgend etwas absolut Unterbezahltes machen!
Nur, viele bleiben jahrelang ganz zu Hause! Wenn denen dann das passiert, was leider deiner Kollegin passiert ist (und mir, dir und allen anderen ebenso passieren kann), dann bekommen die nach jahrelanger Abwesenheit in ihrem Beruf keine Stelle mehr!
Ich bin ein Jahr daheim geblieben, eigentlich auch schon zu lange, da sich in jedem Beruf innerhalb eines Jahres schon so viel ändern kann! Arbeite z.Z. auch nur Teilzeit, aber ich verliere wenigstens nicht "den FAden" und kann, im Falle des Falles in meinem Beruf wieder Vollzeit arbeiten!
Aber genau das wollen leider viele nicht verstehen! Ich hoffe, deine Kollegin bekommt alles gut auf die Reihe und kann wieder glücklich werden kann! Ich wünsche ihr alles Gute!
LG Kittycat
Hi.
Ich denke, dass mit "ich halte ihm den Rücken frei" gemeint ist, dass er sich nicht um die Betreuung des Kindes im allgemeinem aber auch im Krankheitsfall kümmern muss.
Mein Partner und ich arbeiten beide Vollzeit. Und in unserem Fall hält uns der Kiga dafür den Rücken frei.
Wird das Kind allerdins krank, muss mein Partner ebenso oft zuhause bleiben wie ich. Ich seh es garnicht ein, dass ich ständig diejenige bin, die daheim bleiben "muss".
Manchmal hält uns die Oma aber auch im Krankheitsfall den Rücken frei. Dann können wir beide gehen
LG,
Enelya
Hallo,
Mutti hält Haus und Kinder in Ordnung und der Herr hat Zeit für Karriere und Hobbys.
Dumm ist dann bloss, wenn Mutti auch noch arbeiten gehen muss und Haus und Kinder von ihr zusätzlich gestemmt werden müssen.
GLG
Hallo,
Wie lustig. Vermutlich haben wir gerade den gleichen Beitrag gelesen
Ich überlege da auch immer, was das nun eigentlich bedeuten soll. Ehrlich gesagt kenne ich keinen Man, dem man - in welcher Form auch immer - den Rücken frei halten müsste, damit er "Karriere" machen kann.
Männer gehen doch ganz anders ans Leben heran. Wenn die Frau nicht zu Hause wäre oder gar nicht vorhanden, würden sie die Dienstleistung eben kaufen. Haushaltshilfe, Kinderfrau, Wäscheservice. Oder Abstriche in der Haushaltsführung machen.
Ich glaube ebenfalls, es ist eine Schutzbehauptung mancher Frauen, weil sie das Gefühl haben, sich rechtfertigen zu müssen, wenn sie das klassische Rollenmodell leben.
Ähnlich ist der aufwertend klingende Begriff "Familienmanagerin".
Frau braucht's fürs Ego.
Aber vielleicht erlangen wir hier ja noch ausführliche Aufklärung dazu
Liebe Grüße
Litha
ich habe natürlich nicht die interpretationshoheit fürs "rücken frei halten" aber ich kann dir vielleicht kurz erzählen, was es für mich bedeutet
Mein Mann und ich hatten beide bevor wir Kinder bekamen Jobs in denen wir recht flexibel sein mußten.
Am abend zu erfahren, daß ich die nächsten 24 oder 48 stunden nicht zur verfüng stehe (oder noch länger) war nicht ungewöhnlich, am abend einen termin am nächsten tag 800km weiter auszumachen ganz normal für meinen mann
es war uns beiden klar, daß wir mit Kindern nicht mehr beide diese flexibilität haben werden.
wir haben uns also für ein modell entschieden, in dem ich in den meistne fällen diejenige bin, die "den rücken" frei hält.
also in den zeiten, in denen mein mann auswärts ist, muß er sich hier um nichts kümmern.
ich muß dann also termine absagen oder verschieben, kann nicht so spontan sein (und habe daher auch einen andenre job) und bin immer ansprachpartnerin falls mit den kindern etwas ist (krank, muüssen früher aus dem kiga abgeholt werden, babysitter springt in letzter minute ab...)
meine termine, die ich also anbiten kann, sind begrenzt
umgehekrt hält mein mann dann in der zeit, in der er zu hause ist mir "den rücken frei"- ich kann dann also dsa hany ausmachen, kann mich voll auf die arbeit konzentrieren ohne bedenken zu haben, daß ich gleich auf plan b oder c zurückgreifen muß
ich merke den unterschied deutlich, ob mein mann zu hause (arbeitet) und ich also beruhigt und voll und ganz bei der sache sein kann oder ob ich immer im hinterkopf habe (oh, kindergarten macht gleich zu, ich habe noch eine fahrt von 45 minuten vor mir, hoffentlich ist kein stau, hoffentlich bin ich jetzt hier pünktlich, jetzt muß ich gleich unterbrechen, früher aus dem termin mich verabschieden....)
ich fühle mich erheblich freier, wenn ich weiß, daß mein mann die kidner holt, daß sie gut betreut sind, daß da jemand anders ist, der sich in der zeit, in der ich arbeite um alles kümmern kann, statt noch schnell auf dem weg zum kindergarten einzukaufen, den autofritzen anzurufen und dann wieder kurz vor knapp zu kommen
Ich finde, du hast das sehr schön erklärt.
"Den Rücken freihalten" heisst im Grunde ja nichts anderes als "Arbeitsteilung".
Wenn man es bildlich erklärt, wird es sogar noch einleuchtender:
Zwei Soldaten werden im Krieg von der Einheit getrennt, finden sich zu zweit in irgendeinem Graben wieder und werden von beiden Seiten beschossen. Der eine schiesst also nach vorne und der andere wehrt Angriffe von hinten ab. Hält ihm den Rücken frei.
Redewendungen leicht gemacht
Naja, vielleicht etwas blutrünstig, aber was solls...
Grüsse
serdes
dachte ich mir doch, daß das aus so einem zusammenhang kommt- war nur zu faul nachzusehen:)
aber seit ich jedes zusammentreffen mehrer leute, die mich nicht gut kennen mit den worten beginne:
"ich werde mein handy anlassen, weil ich für immer erreichbar sein muß, falls etwas mit einem meiner beiden kinder ist"
weiß ich, wie schön und angenehm es sein kann, einfach das blöde ding in einem wichtigem gespräch ausschalten zu können ohne sich ständig sorgen machen zu müssen.
oder am abend ganz entspannt sagen zu können: "du, morgen wirds übrigens später bei mir, ich hab noch..."
ohn mich ans telefon klemmen zu müssen und notfall plan c anzurufen und zu versuchen, ds Iiiiirgendwie hinzubekommen..
und ic hglaube, da mein mann ebenfalls beide seiten kennt, geht es ihm ähnlich, wenn er sich in der zeit, die "ihm gehört" voll und ganz auf seine sachen konzentrieren kann
wenn ich mich nicht um Kinder und Haushalt kümmern würde, dann müsste es mein Mann tun. So einfach ist das.
Wer hält wem den Rücken frei, wenn beide berufstätig sind?
dann muss einer Abstriche machen, oder man bekommt einfach keine Kinder
Dann hat man das Problem ja nicht...
wir haben uns das übrigens gründlich überlegt wie wir das managen, bzw. wer für welche Dinge zuständig sein wird. Wir nennen das Arbeitsteilung.
Nichts desto trotz gehe ich meinem Beruf nach - wenn auch nicht in dem Umfang wie es vor de Geburt unseres Sohnes der Fall war.
Viele Grüße
Flammerie
Hallo,
das kann meiner Einschätzung nach alles und auch nichts bedeuten. Meine Mutter hat das auch immer gesagt und meinte damit Haus und Kinder versorgen. Die Familienbuchhaltung blieb jedoch an meinem Vater hängen. Andere meinen damit, dass sie wirklich nur die Alltagssorgen fern halten (Papa wird nicht angerufen, nur weil sich Junior in der Schule gekloppt hat, oder die Toilette zuhause schlecht abläuft) und wieder andere machen das Full-Service-Programm am besten morgen noch mit raus gelegtem Hemd und abends mit den Puschen.
Insofern ist das ganze sehr weit auslegbar.
Ich mag den Ausdruck übrigens genau deshalb nicht, weil er eben nichts konkretes aussagt.
Ich finde es schade, wenn Frauen meinen das sagen zu müssen, damit sie ihr Aufgabengebiet in der heimischen Rollenverteilung legitimieren können. Ist doch keine Schande gerne Haushalt und Kinder zu "machen" warum also hinter leeren Floskeln verstecken?
Ich muss da immer an die Vorwerk-Werbung denken: "Ich manage ein kleines Familienunternehmen." - Da könnte ich brechen, denn durch diese pseudo-pro-Hausfrau Werbung wird den Frauen doch nur wieder suggeriert, dass es nicht okay ist Hausfrau und Mutter zu sein, sondern dass man irgendwas managen muss um gesellschaftsfähig zu sein...
In diesem Sinne...
VG,
Kitty