Hallo,
ich wollte mal höre wie die Allgemeinheit (sprich Urbia) so über mein "Problem" denkt.
Also... wir leben zur Zeit mit unserer kleinen Tochter auf dem Lande. Haus (gemietet), Riesengarten, 30er Zone die gerne als Rennstrecke benutzt wird (Kind auf der Straße spielen lassen ist also nicht), uralter Hund (dem der Weg zum Gartentor schon zu anstrengend ist).
Kurzum, ich will in die Stadt (gemeint ist ne Kleinstadt mit ca 80000 EW), wir kennen diese Stadt sehr gut, mit allen vor und Nachteilen. Unsere beiden Arbeitsplätze sind dort, sind beide dort aufgewachsen. Wohnraum ist bezahlbar und vorhanden. Natürlich will niemand Hunde haben (wie überall).
Jetzt habe ich eine Wohnung gefunden, die alle Kriterien unserer "must have" Liste erfüllt. Sie ist extrem günstig. Sie hat nur einen Haken, sie liegt direkt neben eines der Problemeckchen der Stadt. Also man muß dort durchfahren um am Haus anzukommen. Ganz ehrlich, der dort gebaut hat kann niemals aus unserer Gegend kommen. Wir bekämen quasi ne Luxuswohnung für 4€/qm. Als der Makler die Adresse sagte habe ich auch erst geschluckt. Aber heute bei der Besichtigung war ich so positiv überrascht.
Mein Mann benimmt sich gerade wie ne Katze die ins Wasser soll und ich verstehe seine Bedenken nur zu einem Bruchteil, die Vorteile der Wohnung überwiegen einfach.
Seine Argumentation ist einfach nur von Vorurteilen geprägt (Drogenhandel, Kriminalität, "Ghetto" usw). Ich finde das einfach nur lächerlich und muß auch sagen das ich ihn so überhaupt nicht kenne. Einbrüche gab es in unserer Stadt mehr in den Stadtteilen, die er bevorzugen würde, als dort. Handtaschen werden überall geklaut. Bei allen Spielplätzen muß man erst einmal schauen was da so rumliegt, besonders im Sommer wenn die Jugendlichen abends da waren. Aber man hat aus diesem Stadtteil wirklich lange nix mehr "spektakuläres" gehört. Im Gegenteil, die Einbrüche mit verletzten Bewohnern finden in den besseren Vierteln oder auf dem Land statt.
Wie seht ihr das Ganze? Bin ich zu naiv? Mein Mann zu panisch?
Die "richtige" Wohngegend?
Hallo,
Ich selber wohne auch nur 1 Kilometerchen von so einem ''ghetto'' entfernt und solange ich mich da nicht aufhalten muss, ist alles in Ordnung.
Die Polizei fährt täglich mit Blaulicht und Tatütata in diese Richtung an meiner Wohnung vorbei und erst neulich ist eine halbverweste Leiche aus einem der Fenster geworfen worden aber das bekommen wir hier irgendwie nur in Form von ''Dorfbuschfunk'' mit.
''Die'' bleiben unter sich und wir quasi Nachbarn haben keinerlei Kontakt.
Natürlich muss man immer auf Spielplätzen schauen was da herumliegt, aber meiner Erfahrung nach sind ''Dorfspielplätze'' dreckiger und ''Stadtspielplätze'' meistens nicht ganz so dreckig weil das Jungvolk noch andere Treffpunkte hat um seine Flaschen und Kippen herumliegen zu lassen.
Vor Einbrüchen muss man sich sowieso immer schützen und je ''wohlhabender'' die Gegend, desto mehr muss man sich schützen.
Was ich an deiner Stelle überlegen würde ist folgendes:
Was machst du, wenn deine Tochter mit ''diesen'' Kindern dann in den Kindergarten und die Schule geht? Nimmst du es hin, dass sie dann in dem Problemeckchen auch Kinder besucht, eventuell mal bei einer Freundin übernachtet?
Ich würde die Wohnung sofort nehmen, keine Frage, aber du musst eben überlegen wo dein Kind die Freunde hernimmt und ob du den dadurch zwangsläufig entstehenden Kontakt auch billigen würdest bzw natürlich auch was dein Mann dazu dann sagt.
Lg Cait die gerne beim Aldi vorm ''Ghetto'' einkauft und mal hochschaut was die Leutchen so alles aus den Fenstern werfen...
Hallo,
ich denke jetzt mal nur bis zum Kindergarten. Umziehen kann man immer noch Mal, ich liebe Umzüge. Also Stichwort Kindergarten: Das ist das Witzige das auf der anderen Straßenseite eine "begehrte Wohngegend" beginnt, dort wird Luftlinie von der Wohnung ca 250m ein großer neuer Kindergarten gebaut. Und da sitzen dann eh alle Kids gemischt an einem Tisch.
Das mit den späteren Freunden meiner Tochter kann man jetzt ja noch nicht beurteilen, es werden bestimmt immer welche dabei sein, die ich nicht so toll finde. Da muß ich dann halt durch.
Ich war vorhin nach dem Termin noch kurz auf dem Spielplatz dort, ich wurde gleich angesprochen ob ich hier neu bin. Sehr lieb und freundlich. In der Krabbelgruppe hier aufm Dorf wurde ich nicht mal begrüßt und beim Einkaufen wird diskret in die andere Richtung geschaut. Tja, mit wem hat man dann später wohl lieber zu tun wenn das Kind im Kiga ist?
Aber von Leichenentsorgung auf diese Art und Weise habe ich aus keinem unserer Ecken der Stadt gehört. Klar liegt mal jemand etwas länger in der Wohnung rum, das kommt schon vor. Vielleicht gibt es ja bald beim Aldi Bestattungszubehör.....okay, der war gemein. Paß gut auf dich auf, dir könnte da was auf den Kopf fallen.
LG
Okay okay also in dem Fall wäre für mich der Umzug auch beschlossene Sache
Jaja is immer wieder Spannend da an der Bushaltestelle zu stehen und auf den hässlichen Plattenbau zu starren und irgendwas fällt immer....Teppiche...Kinderfahrräder oder eben auch mal Leichen.. Das prekäre an der Sache war, dass besagter verwester Mensch just vor das Fenster des ansässigen Kindergartens geplumpst ist... das muss ja nu auch nich sein
info: http://www.ksta.de/rodenkirchen/verweste-leiche-in-koeln-meschenich-toter-vom-koelnberg-identifiziert,15187572,27466068.html
hrhr
Ich habe so ein Superschnäppchen wegen dem Schulsprengel mal abgelehnt und es sehr bereut. Mein Kind geht sowieso auf eine Privatschule und das Haus wäre toll gewesen. Ohne Privatschule würde ich es aber nicht machen und vom Haus in eine Wohnung sowieso nicht ziehen. Nur andersrum.
Schule hat noch Zeit. Da kann man dann ja noch mal übers Kisten packen nachdenken. Obwohl eine gute Grundschule in der Nähe ist. Die Andere hat keine Betreuung und kommt dann eh nicht in Frage. Die weiterführenden Schulen sind eh alle im Zentrum, da ist es egal wo man wohnt.
Ich habe jetzt keine Probleme mich zu verkleinern, mich schauen jeden Tag 2000qm Garten an und ich krieg seit dem Kind dabei ne Krise. Nen Haus wo mir der Nachbar aufn Küchentisch gucken kann kommt eh einer Wohnung gleich. Ich seh das nicht so eng.
also ich glaube schon, dass mich das auf dauer stören würde. Würde die Schule im "Ghetto" eure Sprengelschule sein? Wie sieht es mit Kindergarten und Spielplätze aus? Wie sehen die Einkaufsmöglichkeiten aus? Ich weiss natürlich nicht, von welcher Stadt du redest und was genau mit "Ghetto" gemeint ist, aber ich kann dein Mann verstehen und würde eher nicht einziehen. In den letzten 10 Jahren mit und ohne Kind sind wir schon viel umgezogen und die Qualität des Stadtteils habe ich inzwischen schätzen gelernt.
Ich wohne in einen sehr durchmischten Stadtteil. Es gibt bei uns mehrere Spielplätze. zu zwei davon gehe ich so wenig wie ich nur kann, weil mir diese "Klientel" einfach nicht zusagt und wenn ich mir vorstelle, wie die aussehen würden in einen Stadtteil, wie du es beschreibst....ich meine, hier ist wirklich nun kein Ghetto (wenn so was überhaupt gibt in München), aber durchaus sehr gemischt. Neulich war ich mit einer Bekannte und ihre Kinder in einer diesen Spielplätze. Die Tochter im Grundschulalter kennt diesen Spielplatz auch, da sie auch in dem Stadtteil wohnen. Das Kind von selber aus sagte zu mir, dass sie die Leute in diesem Spielplatz komsich findet. Und das war ein Kind!! Anscheinend sehen nicht nur erwachsene das so...mit den anderen Spielplatz sieht es ähnlich aus. Aber dafür gibt es ein paar anderen mit "normale" Besucher, wo man abweichen kann. Ich glaube, in einen richtigen "Ghetto" Stadtteil sieht es anders aus. Ich habe kein Problem mit fahren usw. aber mit Kind, das weiss du wahrscheinlich selber, geht man doch gerne dorthin, wo am nächsten ist und nicht am anderen Ende der Stadt.
Danke für deine Meinung. Bitte klär mich aber mal auf was "Sprengelschule" bedeutet. Bei Sprengel muß ich an Schokolade denken. .
Ich glaube (nachdem ich oben von catielynn den link gesehen habe) ist das hier nur eine Ansammlung von Minihochhäuschen, kein Müll, kein Dreck. Nicht vergleichbar mit Köln, München oder Berlin.
Das andere Ende der Stadt ist in 5 Minuten mit dem Auto erreicht.
Ach so, hier in München sind die Schulen in Sprengel unterteilt. Man hat keine keine freie Wahl der Grundschule, sondern muss zu der Grundschule von dem Sprengel gehen. Ausnahmen gibt es natürlich, ist aber nicht so einfach, wie es sich anhört. Wir gesagt, wir wohnen in einen sehr gemischten Stadtteil und kenne einige, die es versucht haben, das Kind in eine andere Schule zu schicken aber leider klappte es nicht.
Ich glaube, hier in Müncen gibt es keine "echte" Ghettos so wie ich das aus Hamburg oder Berlin kenne (dort haben wir mal gewohnt) oder man so dass von den Rührgebiet hört. Aber für meinen persönlichen empfinden sind diese von mir genannten Spielplätzen-Klientel eher in einen Ghetto zu treffen. Aber klar, kein Vergleich zu Hambug oder Berlin. Ich weiss nicht, wie bei euch in der Kleinstadt das ist. Jedenfalls würde ich heute nie bewusst in einen Stadtteil ziehen, wo ich weiss, dass es für ihren schlechten Ruf bekannt ist. Es ist nämlich schon wichtig, welche "Klientel" man in den Spielplätzen, Kindergärten usw. findet, ob zweilichtige Gestalten vor den Supermärkte stehen usw.
Also als wir in unsere Kleinstadt gezogen sind hab ich auch nen Termin ausgemacht für eine unschlagbar günstige Wohnung, wir sind allerdings umgefallen als wir dort ankamen. Ein "ghetto"
Also wirklich eine Straße ohne alles und hinten kamen zwei Hochhäuser in denen Menschen leben mit denen ich nicht leben will. Müll überall verteilt, Fenster offen aus denen seltsame Gerüche strömten, laute Musik kam etc. Dann war die Wohnung ganz oben ohne Aufzug und egal an welcher Partei man vorbeikam, der halbe Hausrat flog draußen im Flur rum.
Nein danke, unsere jetzige Wohnung liegt zentral am Marktplatz und ist super schön und sogar noch günstiger.
Vllt schaut ihr noch ein bisschen rum und wartet ab. Ich denke die Wohnung wird bestimmt noch einige Zeit frei sein
Klar schauen wir weiter. Mein Mann sagt selten zu meinen Ideen "Nein", so deutlich wie bei dem Thema hier habe ich ihn noch nie erlebt.
Das würde für mich aufgrund des entsprechenden Schuleinzugsgebiets grundsätzlich nicht in Frage kommen.
Eine Schulfreundin meiner Tochter wohnt so, wie Du es beschreibst, und sie darf mit 11 noch nicht allein in der Nachbarschaft losziehen... aus gutem Grund.
Passieren kann überall etwas, aber ich hätte ein ständig schlechtes Gefühl.
Hi,
zum eigentlichen Thema kann ich nichts sagen - ich bin ein eingefleischtes Dorfkind, aber ich frage mich gerade:
80.000 Einwohner = Kleinstadt
Hier bei uns werden Gemeinden mit max 10.000 Einwohnern als Kleinstadt bezeichnet...
Was bitte ist für Dich eine Großstadt?
VG
Kim
Hallo,
jetzt muß ich doch lachen. Hm, vielleicht empfinde ich diese Stadt als Kleinstadt weil ich dort aufgewachsen bin. Obwohl Großstädte für mich eigentlich Hamburg, Berlin, Köln, Bremen sogar Hannover sind.
Ich lebe ja zur Zeit aufm Land, unser Dorf hat durch Eingemeindungen (heißt das so?) um die 15.000 EW verteilt auf gaaaanz viel Fläche, nennt sich jetzt Landgemeinschaft oder so. Eigentlich ja schon ne Stadt, aber hier gibt es so viele Bauern, die bestehen auf ihr "Dorf".
LG
15.000 Einwohner und Dorf
Bei uns gibt es Dörfer, die haben gerade mal 6 Häuser... und Ort hat ca 1300 Einwohner (und trotzdem Grundschule, Kindergarten, Metzer, Bäcker, Edeka, Handwerker, Bank, Aärzte, Phyisotherapeuten, etc.).
Wir sind gerade aus einer Kleinstadt (die in den letzten Jahren ziemlich drogen, assi und ausländerlastig geworden ist) in ein kleines Dorf gezogen.
Nie, nie, niemals will ich wieder in der Stadt wohnen, auch nicht, wenn mir einer ne Villa schenken würde.
Ich sags Dir jetzt schon, wenn Ihr das macht, wirst Du das beizeiten bitter bereuen.
Ich kenne beide Seiten. Habe immer so gelebt wie es gerade gepasst hat, mal Stadt mal Land. Mich zieht es einfach wieder in die Stadt. Seit dem Kind sind für mich ganz andere Dinge wichtig geworden, als ich es mir vorher vorgestellt hatte. Ich möchte ein Krankenhaus in der Nähe haben, ich möchte Sonntags ohne großen Aufwand einfach ein Eis essen gehen können. Ich möchte einfach nicht mehr das Gefühl haben mein Leben im Auto zu verbringen (ich hasse Autofahren).
Aber die Wohnung steht nicht mehr zur Diskussion. Mein Mann sagt Nein und das sagt er wirklich sehr, sehr selten. Stadt ist für ihn auch okay, aber nen anderer Stadtteil....also wird weitergesucht, uns jagt ja niemand.
ich wünsche euch viel Erfolg bei der Suche!
"Seine Argumentation ist einfach nur von Vorurteilen geprägt (Drogenhandel, Kriminalität, "Ghetto" usw)."
Ich kenne den Mietspiegel des besagten Ortes nicht. Sofern dort Wohnungen mit gehobener Ausstattung nicht generell so günstig zu haben sind, wird es nicht von ungefähr kommen, dass der Vermieter nur 4,00 Euro pro Quadratmeter verlangt...und an seiner sozialen Ader wird das vermutlich eher nicht liegen.
Die Bedenken deines Mannes kann ich also durchaus nachvollziehen...