Verdienst Männer-Frauen

Hallo zusammen,

ich möchte euch was fragen: warum ist es so, dass Mädchen zwar oft die besseren Schulabschlüsse oder tolle Examen haben, also studieren, und später so viel weniger verdienen als die Männer.
In meiner Familie ist es nicht so und ich dachte immer, dass das woanders sicher auch viele Familien gibt, wo es ähnlich ist, muss aber gerade im Freundeskreis immer wieder das Gegenteil feststellen.
Meine Freundin ist finanziell auf ihren Mann angewiesen, weil sie zwar einen super Schulabschluss hatte, aber Arzthelferin ist, sie kann sich keine eigene Wohnung leisten.
Meine andere Freundin ist Frisörin, wie ihr Mann, er hat seinen Meister gemacht und einen Laden eröffnet, sie arbeitet als Gesellin in einem anderen Frisörladen und wird echt mies bezahlt, sie kriegt jetzt, aufgrund der Gesetzesänderung endlich 8,50 die Stunde. Ach ja, er war ein mieser Schüler, ist zweimal sitzen geblieben und sie hat die höhere Handelsschule gemacht.
Meine Arbeitskollegin hat Mathe und Informatik studiert und arbeitet jetzt als Sekretärin, während ihr Mann, der das gleiche studiert hat, eine leitende Funktion als Programmierer in einem großen Unternehmen hat.
Frauen machen Abi, studieren und machen dann weniger draus als die Männer.
und selbst wenn sie die gleiche Arbeit machen, werden sie oft schlechter bezahlt.
Das kann es doch nicht sein.
Ich kenne die Tarife für meine Branche und weiß auch dass die meisten weit über Tarif bezahlt werden, also spreche ich das bei Gehaltsverhandlungen auch so an.
Meine Schwester ist Lehrerin am Gymnasium und da sie verbeamtet ist, verdient sie genauso viel wie ihre männlichen Kollegen und auch mehr als ihr Mann.
Ich verdiene genauso viel wie mein Mann, habe allerdings den weitaus besseren Schulabschluss und auch ein Studium absolviert....mir hat die Teilzeittätigkeit das Genick gebrochen.
Wie seht ihr das? Könntet ihr als Frau die Familie allein ernähren, habt ihr gute Abschlüsse und auch was draus gemacht.
Und warum verdienen Männer oft so viel besser? Wie kann das sein wo Mädchen in Schule und Studium den Jungs doch gleichauf sind oder oftmals sogar besser?

7

Erstmal halte ich es für ein Gerücht, dass Mädels bessere Schulabschlüsse haben als Jungs.

Desweiteren liegt es wohl hauptsächlich an den Frauen selbst, dass sie weniger vedienen als ihre männlichen Kollegen. Sie geben sich mit weniger zufrieden und verkaufen sich eben auch schlechter, wie oben schon bemerkt. Dazu kommen die Kinder, Teilzeitbeschäftigung usw.

Ich werde nach Tarif bezahlt und bekomme exakt das gleiche, wie meine männlichen Kollegen. Ich könnte auch trotz Teilzeit und ohne Studium die Familie ernähren.
Wenn ich einen Beruf wie Frisörin oder Arzthelferin erlerne ist mir doch von Anfang an klar, dass ich keine Millionen verdiene.

Frauen jammern oft, kommen aber nicht in den Pott. Schade.

1

hi,

ich war beamtin und da geht es nicht nach geschlecht, sondern nach dienstgrad und nach stundenanzahl. ich hätte unsere familie mit meinem gehalt locker durchbringen können.
in meinem umfeld ist es so, dass frauen oft nicht mehr in ihren erlernten berufen arbeiten, sondern "jobben" gehen, weil sie nicht bereit sind, ihre kinder ganztags betreuen zu lassen. ihr verdienst reicht natürlich nicht.

in meinem job fehlte den frauen oft der mut, sich z.b. in führungspositionen zu begeben. außerdem werden ganztagskräfte in führungspositionen bevorzugt und frauen sind ja wegen der kinder oftmals halbtagskräfte--allerdings in meinem umfeld selbst gewählt.

lg

2

Hi,

ich hab mal einen Bericht gelesen, das Frauen die Arbeit nach der Schule wählen, die sie mögen....sei es im sozialem Bereich, etc.
Heute auch noch ausschlaggebend, das Kinder & Arbeit kompatibel sind.

Männer wählen sie im ersten Punkt, womit sie eine Familie ernähren können, Status und Anerkennung. Sie sind einfach Zielstrebigef wenn es ums Geld und Karriere geht;-).

Außerdem verkaufen sich Männer/ Frauen im selben Beruf anders.
Frauen verkaufen ihr Wissen, Männer verkaufen ein Wissen mit viel mehr Potential als sie tatsächlich haben.....und steigen damit viel schneller höher;-)

Dann das Problem.....Frauen können schwanger werden und könne somit eher eine Abfuhr bekommen.

LG
Lisa

3

Frauen verkaufen sich oft unter Wert, sind in Gehaltsverhandlungen wenig selbstbewusst und viel zu Dankbar als wär ihre Anstellung ein Almosen und nicht wegen ihrer Kompetenzen.

Mein Mann und ich haben beide studiert. Er verdient schon mehr aber das liegt an seiner Branche. Nun ist es bei uns auch klassisch so, dass ich 2 Jahre Erziehungszeit genommen habe und jetzt noch nur 30 Stunden die Woche arbeite. Ich sehe das aber als Privileg und genieße die Zeit als Mama auch sehr. Ich entwickle mich beruflich dennoch kontinuierlich weiter und meine Erfahrungen im Job sind sehr gefragt. Ich hab also keinen Grund nicht selbstbewusst zu sein. Ich kann es mit Männern in meiner Branche locker aufnehmen und sie verdienen auch nicht mehr als ich.

Ich könnte also auch die Familie ernähren wenn ich auf 40 Stunden aufstocke und nicht Lohnsteuerklasse 5 hätte #rofl

5

Ok.
Das mit der Lohnsteuerklasse ist natürlich so eine Sache.
Da ich nicht mehr in Deutschland arbeite, sieht das bei uns anders raus.
Früher hatten wir auch mal drei/ fünf oder vier/ vier.
Nach dem Lohnsteuerjahresausgleich lief das aufs Gleiche raus. :):).

4

Hi,
es kommt immer darauf an.

Aber die meisten Männer verkaufen sich einfach besser.

Damals sind von 5 Azubis 3 übernommen worden. 2 Mädels und 1 junger Mann. Der hatte bei der Antwort, auf seine Frage wieviel es wohl gibt, mit legen sie noch 500 Euro drauf und ich bleibe auch, die 500 Euro mehr verdient als seine mit Azubis.

Die 2 Mädels waren einfach froh übernommen worden zu sein und haben den Mund gehalten.

Mein Mann ist auch viel zu gutmütig, aber als er dann einen unterirdischen Betrag für als Disponent bei einem Kurierdienst genannt bekam, machte er zum Glück den Mund auf.

Der Verdienst ist immer noch wesentlich weniger, als die Erzieherinnen bei uns im Bekanntenkreis verdienen, aber auch 500 € mehr, als das 1. Angebot.

Es gibt Branchen da wird halt auch weniger bezahlt. Bei dem o.g. Job nützt sein Fachwirt u.s.w nämlich gar nichts. Deswegen finde ich es immer leicht nervig, wenn dann der Tip mit dem Weiterbilden kommt.

Gruß Claudia

6

Hallo,

dein Thread erinnert mich an eine Sache die ein Professor vor vielen Jahren mal im TV gesagt hat.

Er sagte:

"Das ist wie ein großer Kuchen mit 10 Stücken. Es stehen 10 Männer und 10 Frauen da, also eigentlich gleiche Chancen. Nur meist kommen recht schnell 7 Männer und holen sich ein Stück Kuchen und für die Frauen bleiben dann nur 3 Stück Kuchen übrig, also Verhältnis von 7:3 für die Männer."

Ich denke da ist schon was dran. Einige Vorredner haben es ja schon gesagt, Frauen mögen sich oft bessere Abschlüsse haben (Wobei man immer noch fragen muss, was heisst besser), nur Sie sind oft nicht schnell genug sich eine Arbeit zu angeln die hochdatiert ist.

Lieben Gruß

Andy

8

Na ja. Wenn ich eine Uni habe, dann arbeite ich und dAnn werde ich irgendwann im fortpflanzungsfähigem Modus. Wen förderst du ? Und dann kommen die Kids tatsächlich. Ich falle 5 Jahre raus.

Natürlich ist die Sache äußerst ungerecht aber teilweise doch verständlich.

Ich kriege aufgrund des öffentlichen Dienstes das gleiche, wie der männliche Kollege. Ich sage mir - Gott sei dank. Es ist transparent.

Ich kann aber verstehen, dass sich die kinderproblemagok irgendwie spiegeln muss. Obwohl du leider nicht nur an ihr liegt.

#winke

20

Wieso man wegen Kindern 5Jahre ausfallen muss verstehe ich nicht. Ich hab jeweils nach 9Monaten wieder voll gearbeitet (wobei es hier nur 9 Monate Geld gibt und man spaetestens nach einem Jahr wieder arbeiten oder halt kuendigen muss). Die Kinderbetreuung war/ist teuer, was aber bedeutet dass wenn Nr 2 I'm September in die Schule kommt sich das sehr positiv auf dem Konto bemerkbar machen wird.
Ich verdiene naemlich mittlerweile mehr als doppelt so viel wie vor dem ersten Kind (das jetzt 6 ist). Haette ich Mich auf Teilzeit beschraenkt saehe das natuerlich anders aus.

9

hallo,

ja, ich denke, ich könnte unsere Familie mit meinem Gehalt und Kindergeld ernähren. Wäre zwar nicht mehr so einfach wie mit 2 Vollzeitgehältern, aber durchaus machbar. Ich arbeite als Schadenssachbearbeiterin bei eine Versicherung. Hier werden Männer und frauen nach tarif, also gleich bezahlt. Wie es bei den außertariflichen Postionen aussieht, kann ich nicht einschätzen, aber das wird vermutlich wieder dem entsprechen, was du beschreibst.
ich bin gerade mal so im Kopf unsere Freunde und Bekannten durchgegangen und ich würde sagen, dass die Frauen zum größten teil das selbe verdienen wie ihre Männer (ganz normale Berufe: Bank, Steuerfachangestellte, KKH...). es sei denn es handelt sich nun wirklich um einen schlecht bezahlten Job (angestellte Friseurin z.B.). Wir wohnen allerdings auch in Sachsen-Anhalt und wir alle sind mit jeweils Vollzeit arbeitenden Eltern groß geworden. Es war also auch für die Frauen normal, trotz Kinder schnell wieder arbeiten zu gehen. Alle diese Frauen (mich eingeschlossen) sind nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen und soweit ich weiß, keine unter 30 stunden. Eher mehr.
Ich persönlich glaube, dass vielen Frauen ihre nicht vorhandene Flexibilität im Wege steht. Diese kann "selbstverschuldet" sein (mein Kind muss 3 Jahre von mir betreut werden) oder aber fremd verschuldet, weil entweder die Schichten nicht kompatibel sind oder Betreuungsplätze schlichtweg nicht vorhanden oder überteuert sind. Und dabei möchte ich ersteres gar nicht werten, denn ich glaube, es ist einfach eine Erziehungsfrage, welche Vorstellung man hat bzgl Familie und Kinderbetreuung.
Hinzu kommt, dass viele Dinge wie Krankheitsbetreuung oder Erziehungszeiten immer noch den Müttern zugeschrieben werden. Zumindest, kann man das denken, wenn man hier so mit liest. Von dem schlechten Gewissen, wenn man eben nicht die ganze Zeit nur Mutter sein möchte, will ich dabei gar nicht sprechen. Das reden sich die Frauen entweder selbst ein oder die Umwelt macht das. Und ich denke, es ist schwer, sich davon frei zu machen.
All diese Dinge sind es meiner Meinung nach, die daran Schuld sind, dass Frauen noch immer schlechter bezahlt werden. Weil sie einfach nicht als flexibel wahrgenommen werden oder sich nicht als flexibel darstellen.

vg, m.

11

Ich denke, da gibt es Unterschiede, je nachdem, in welchem Teil der Republik man lebt.
Also in Bezug auf den Wiedereinstieg, Länge der Elternzeit umd generell der Erwerbstätigenquote der Frauen.
Ich komme aus Westdeutschland, aus einer sehr konservativen Ecke und hier war ich weit und breit die einzige, die nach 8 Wochen wieder halbtags gearbeitet hat und nach 18 Monaten auf Vollzeit ist.
In meinem beruflichen Umfeld kommt das oft vor, aber im privaten eher wweniger.

Nur meine Schwester hat auch immer gearbeitet, trotz Kind.
Genauso die Frau meines Bruders.
Also engste Familie.
Ist schon bemerkenswert, wie sehr das gesellschaftliche Umfeld und die Sozialisation da rein spielen.

10

Hi,

das kommt darauf an was man aus seiner Ausbildung macht!

Wenn man eine 1er Mittlere Reife hingelegt hat und dann Friseurin oder Altenpflegerin wird, ist man irgendwo auch selbst Schuld, wenn man kaum was verdient.
Genauso wie einem ein super tolles Informatikstudium nichts bringt, wenn man danach als Sekretärin ein paar Termine für den Chef verwaltet oder man als Sozialpädagogin in der Kita Windeln wechselt....

Ich habe zwar auch "nur" eine solide Ausbildung und kein Studium aber verdiene auch nicht weniger als meine studierte Kollegin die im Grunde den gleichen Job macht.;-)

Mein Mann verdient auch sehr viel mehr als ich, aber das liegt einfach daran das er studiert hat, wirklich gut ist in allem was seinen Bereich betrifft und auch über diesen Bereich hinaus sehr viel Ahnung hat. Viele seiner früheren Studienkollegen dümpeln immer in Gehaltsbereichen herum die kaum höher sind als meiner.

Es kommt also definitiv darauf an, welchen Ehrgeiz man zu Tage legt und welche Prioritäten man setzt!

LG

15

Hallo!

Also was mich an dieser Diskussion ein bisschen stört... es hört sich so an, als ob alle Frauen, die in nicht so gut bezahlten Branchen arbeiten, selbst schuld sind, nichts aus ihrem leben machen und über haupt sich total unter Wert verkaufen. Aber das solche Jobs auch jemand machen muss bzw will, bleibt völlig aussen vor.
Ich hab auch abi gemacht, wusste lange nicht, was ich beruflich machen will. Relativ kurz vorm abi war mir dann klar, dass es was soziales wird. Hab dann meine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester gemacht. Ich arbeite jetzt seit knapp 20 Jahren in dem Beruf und verdiene wahrlich nicht sehr viel. ABER es ist mein traumjob . Natürlich könnte ich noch Pflegemanagement oder so studieren und dann auch mehr verdienen...aber dann würde ich nur in einem Büro hocken und mich mit Papier kram rumschlagen...und das will ich nicht!

Ganz klar... mit meinem Gehalt, auch wenn ich vollzeit arbeiten würde, könnte ich meine Familie kaum ernähren... wenn, dann nur mit krassen Abstrichen. Aber da mein Mann gut verdient, kann ich das arbeiten, was mir Spass macht!

Lg tina

17

Das ist richtig was du schreibst.

Ich denke, es ist nicht richtig, dass eine Krankenschwester, die Dienste am Mensch verrichtet, so schlecht bezahlt wird.
Dein Beruf ist sehr wichtig und immerhin kümmerst du dich um das Wertvollste was wir haben.
Das müsste auf jeden Fall besser bezahlt werden.
Da ist unsere Gesellschaft auf dem Holzweg.

Ich hab Kinderkrankeschwestern als Mutter mit Neugeborenen kennen gelernt, also wie die meisten.

Das was da geleistet wird, ein offenes Ohr für die Mütter, der liebevolle Umfang mit den Babys....das hat mir enorm geholfen, meine Ängste und Unsicherheit zu mindern.
Auch dass ich mit dem Kind nicht gut klar kam und ich es oft bei den Schwestern gelassen habe, wurde akzeptiert und ich da abgeholt, wo ich war.
Eine Freundin von mir ist auch Kinderkrankeschwester und sie liebt ihren Beruf auch sehr.
Sie gibt Kurse für Babymassage und bei allen drei Kindern habe ich ihren Kurs besucht.
Wie gesagt, es kann nicht sein, dass Computerspezialisten besser bezahlt und höher geschätzt werden als Menschen, die soziale Berufe ausüben.

weitere Kommentare laden