Rechtschreibung unwichtig?

Guten Morgen,

mich regt schon lange etwas auf und jetzt wollte ich mal fragen, ob ich da einfach zu pingelig bin oder ob es auch anderen so geht.
Ich habe das Gefühl, mittlerweile schreibt kaum jemand vollständig und vor allem richtige Sätze. Von "dass und das", "Gleiches und Selbes" oder "wie und als" mal ganz abgesehen... Klar macht jeder Fehler, gerade weil auch viel am Handy geschrieben wird und das schneller zu Fehlern führt. Das ist ja auch in Ordnung aber manche Texte in Foren kann man kaum lesen und muss sich die Hälfte denken.
Aber was ich noch viel schlimmer finde: ich lese immer öfter Artikel oder sogar Bücher die Rechtschreibfehler enthalten. Das geht meiner Meinung nach gar nicht. Gerade alles was offiziell veröffentlicht wird, muss doch korrekt geschrieben sein!

Wie seht ihr das?

Was denkt ihr über Rechtschreibfehler?

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"Kaum jemand" scheint mir übertrieben;-).
Rechtschreibfehler stören mich nicht so sehr. Flüchtigkeitsfehler können passieren, und Autokorrektur sowieso. Mein Handy meint oft, es wisse besser, was ich schreiben will als ich und ändert mir was ab, ohne dass ich das merke. Und eine Rechtschreibschwäche sagt über Intelligenz oder Sorgfalt auch nichts aus.

Empfindlicher bin ich bei Grammatikfehlern. Wenn ich hier Sätze lese wie "Ich liebe mein Mann", dann möchte ich schreien, dass der Mann kein Neutrum ist und im Akkusativ steht. Oder wenn eine Frage gestellt wird wie "Was liest/trägt/hält ihr..."dann frag ich mich auch immer, was an der 2. Pers.Pl. so schwer ist, oder ob ich nur einen Dialekt nicht kenne.
Nö, Rechtschreibfehler stören mich nicht so sehr, da hat mich mein Sohn mit LRS doch demütig gemacht.

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Du hast recht, an solche Dinge habe ich auch bei meinem Beitrag gedacht. Es werden teilweise echt gruselige Dinge geschrieben...

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An die "Gebährmutter" und ähnliches hab ich mich bei urbia schon fast gewöhnt, wenn auch zähneknirschend. Wobei ich aber zum HB-Männchen werden könnte (falls Du die Werbung noch kennst:-) ) ist die Frage:"was soll ich tuen" oder Whatsapp-Abkürzungen der Wörter bis hin zu BFF und ähnlichem. Dann noch 200 Zeilen ohne Absätze und Satzzeichen, da mache ich mir mittlerweile nicht mehr die Mühe, das zu lesen - schade um die Zeit. Perfekt bin ich auch nicht, aber hingerotzte Postings wird man von mir nicht finden. LG Moni

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Das finde ich schwer allgemein zu beantworten.

Bei Flüchtigkeitsfehlern bin ich großzügiger, vermutlich weil ich die selbst auch zur Genüge mache.

Systematische Fehler können mich hingegen schon nerven, da gibt's Dinger, die sind penetrant wie eine Nudel an der Nase und erschweren es sehr, sich noch auf den Inhalt zu konzentrieren.

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In Büchern stört es mich.
Dort wo Menschen schreiben, es um Gefühle und den eigentlichen Inhalt geht: blende ich es aus. Da fühle ich mit, bin gedanklich bei den Menschen dahinter.

Bei einem Buch habe ich eine fehlerhafte Ausgabe erwischt. Es lag eine Entschuldigung dabei, dass die fehlerhafte Version versehentlich in den Druck ging. Kein Problem. Ich konnte es ausblenden. Nach der dritten Seite hat sich mein Gehirn darauf eingestellt. Ob Zahlen für Buchstaben stehen oder eben so viele Fehler im Text waren: mein Hirn wusste es und baute es passend zusammen.


Grammatikfehler in offiziellen Schreiben: stören mich.
Grammatik beim schnacken, reden, etc. mit anderen Menschen: egal. ist halt Slang, Dialekt oder einfach Kommunikation mit Körpersprache, Mimik, Gestik

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Nachtrag zu Zeitungsartikeln und Bücher....stimmt, hier sind sehr oft Fehler zu finden. Ich fragte mich schon, ob die Verlage an Rechtschreibprogrammen sparen. Bei ebooks ist es oft noch schlimmer, da hab ich schon Mails an Verlage geschrieben, die ziemlich gepfeffert waren. LG

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In einem Forum (oder Whatsapp) ist mir das ziemlich egal.......ich kontrolliere bei meinen Beiträgen meistens nicht, ob ich einen Fehler drin hab (und bei anderen mache ich das auch nicht).
Schreibe ich mit dem Handy, schreibe ich alles in Kleinbuchstaben aus Bequemheit.

Dialektische Fehler find ich absolut nicht schlimm.

Bei einer Bewerbung, wichtigen oder offiziellen Schreiben ist mir die Rechtschreibung dafür sehr wichtig.
Wenn sich jemant mit vielen Fehlern bewerben würde, wäre das für mich schon ein halbes Ausschlusskriterium.

Auch einen Lehrer oder Erzieher, der fehlerhafte Elternbriefe schreibt, würde ich in seiner Kompetenz nicht mehr für voll nehmen.

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“Dialektische Fehler” - das ist ein wirklich witziger Fehler!

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Ich wüsste jetzt gar nicht, wie das richtig heißt#hicks

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In gedruckten und professionellen Werken sollte sowas natürlich nicht passieren, keine Frage.
Ich finde es aber regelmäßig furchtbar, wenn einige sich dadurch überlegen fühlen, indem sie ihre orthografische Kompetenz immer wieder betonen müssen. Warum eigentlich?
Im Internet weiß ich doch gar nicht, wenn ich vor mir habe.
Es gibt etwa 12% Deutsch, die funktionale Analphabeten sind. Muss man diese entmutigen, indem man sie dann noch öffentlich vorführt? Oder haben diese kein Recht, sich im Web 2.0 irgendwie zu äußern?
Dann gibt es zahlreiche Migranten. Deutsch ist auch nicht meine Muttersprache und sicher werde ich auch Grammatikfehler machen! Und trotzdem schreibe ich hier!

Und wie wird es wohl jemanden gehen, der erst kurz Deutsch lernt und all seinen Mut zusammennimmt, um auf Deutsch etwas zu posten und dann werden ihm die falschen Kasus angekreidet und ihn lächerlich macht? Ist irgendwem damit geholfen?

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Ja es ist echt schwierig. Ich bin auch nicht in Deutschland geboren aber mir ist die Rechtschreibung und Grammatik wichtig, deshalb bemühe ich mich richtig zu schreiben und Satzzeichen richtig zu setzen. Und wenn ich nicht sicher bin, google ich das auch schon mal.
Deshalb auch meine Frage, ob es den Leuten einfach nicht wichtig ist...

Und ich glaube nicht, dass alle die hier schreiben und viele Fehler machen, eine Rechtschreibschwäche haben oder erst kurz in Deutschland sind.

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#pro super geschrieben.


Als Kind war ich pedantisch, was Rechtschreibung betraf. Mir fielen sie sofort auf, egal wann, egal wo.
Dann kam die Rechtschreibreform, die Reform von der Reform und weitere Umstellungen.

Irgendwann habe ich aufgeben. Manchmal nutze ich noch die alte Rechtschreibung (vor der ersten Reform), manchmal eine dazwischen und oftmals blicke ich nicht mehr durch.
Meinem Kind habe ich einen aktuellen Duden gekauft. Ich selbst traue mir nicht mehr zu, zu helfen.


Nach der ersten Reform hatte ich eine hitzige Diskussion mit einer Deutschlehrerin.
Damals blieben Champignons gleich, während Spaghetti zu Spagetti und Mayonaise zu Maionäse wurde. Ich hoffe ich habe die Wörter richtig geschrieben #schock

Der Grund der Diskussion war, weil ich die Logik dahinter nicht verstanden habe.

Champignons kommen aus dem Französischen und sind essbar. Deswegen bleiben sie als übernommenes Wort gleich.
Spagetti und Maionäse würden deutschen Kindern mit der neuen Rechtschreibung einfacher fallen. Dass diese beiden Wörter auch aus einer anderen Sprache kamen und essbar sind, galt nicht. Immerhin wären sie eingedeutscht worden, während die Champignons ein eigenständiger Begriff seien.

An der Stelle habe ich aufgegeben!

Rechtschreibung war für mich immer LOGISCH + Ausnahmen lernen.

Dieses hin und her hat mich kirre gemacht.
Ich erkenne keine Logik mehr dahinter und habe als Erwachsene nicht die Zeit, mich mit den Regeln der Reform der Reform der Reform und weiteren Änderungen zu befassen. Außerdem habe ich nach all den Jahren Angst, dass sich wieder etwas ändert.

Meinem Kind stehe ich nur mit dem Duden bei. Was für MICH falsch aussieht, ist laut Duden richtig und mein Kind benutzt dann die zweite im Duden richtig stehende Version.


In der Schule Gymnasium lief es damals übrigens so ab.
Lehrer, die pedantisch an der alten Rechtschreibung festhielten.
Lehrer, die nur noch die neue Rechtschreibung wollten, sich selbst auch einlasen.

Als Fehler angestrichen werden, durfte fast nichts mehr. Es sei denn, es war weder nach der alten, noch nach der Neuen, noch nach der Reform der Reform erkennbar falsch. Irgendetwas stimmte also immer, auch dann, wenn man es mischte.

"Dass" und "daß" im gleichen Text waren ok. So lange man nicht "Dass" und "das" verwechselte. Wobei das zwischen all den anderen Irritationen kaum noch auffiel.

In Nebenfächern galt ohnehin, dass Rechtschreibfehler angestrichen, aber nicht bewertet werden durften.
Anfangs meinten manche Lehrer einen auf Kampf machen zu wollen: für oder gegen die Reform. Daher strichen sie alle falsch geschriebenen Wörter an. Da man vor lauter Rotstift nichts mehr erkennen konnte, gaben sie auf. Außerdem konnten Schüler, die Spaß daran hatten, hier und dort widerlegen, dass es ein Fehler sei. Immerhin galten ja beide Schreibweisen.

Dieses Chaos will ich nicht noch mal erleben. Zeit und Nerven mich mit den vielen Neuerungen zu befassen habe ich nicht. Lust habe ich erst Recht nicht.

Auch wenn ich immer schlecht in englisch war. Ich liebe es, dass ich mich DORT auf die GELERNTEN Regeln verlassen kann. Wenn ich es dann falsch schreibe: Pech. So lange mein Gegenüber versteht, was ich meine. Lektorin oder ähnliches werde ich sowieso nie werden, daher dürfen mit Fehler in der Zweitsprache passieren #schein


Und beim Deutschen: so lange ich verstehe, was jemand meint, prima.
Es gibt genug, die sich zwar grammatikalisch perfekt ausdrücken können, deren Rechtschreibung perfekt ist. Beim Inhalt bkäme ich jedoch Lust ihnen eins in die PunktPunktPunkt zu ..... #schein


Ob ich in Foren Texte lese, entscheide ich immer noch selbst. Sind sie mir zu lang oder es interessiert mich nicht: meine Entscheidung. Manchmal ist es, dass ich nichts verstehe, manchmal ist es mir zu lang (das kommt bei mir auch mal vor #schein), manchmal habe ich keine Lust, manchmal ist es das Thema usw. dann lass ich es einfach.

Beruflich ist es schwieriger. Da muss ich manchmal etwas lesen.
Verträge mit ihrer eigenen Sprache finde ich im übrigen anstrengender zu lesen, als urbia Texte mit nicht-Rechtschreibung. Einfach weil ich es anstrengend finde, mir den Inhalt erst mal in Alltagssprache zu "übersetzen" und zu überlegen, welche Auswirkungen, welcher Paragraph für mich hat - und mir dann erst Hilfe zu suchen, weil es zu viel Interpretationsspielraum für Laien gibt. :-p

Bei urbia kann ich nachfragen. Bei Texten muss ich erst mal jemanden, der sich damit auskennt und dann zusätzlich Fragen dazu so beantworten kann, damit ich die Antworten auch verstehe. #schein

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Ich muss sagen, dass mich einige Fehler zwar nicht aufregen, aber sie drängen mich dazu den Rotstift anwenden zu wollen.

ABER ich weiß, dass es etwas ganz anderes ist wenn wir auf den Handys tippen. Meines verbessert oft falsch bzw kommt hin und wieder ein "nicjt" zustande. Es wurde mal IRGENDWANN falsch eingetippt und seitdem verbessert es jedes "nicht".

Was mir aber wirklich immer auf den Keks geht ist die falsche Verwendung von "wie" und "als". Außerdem "Einzigste" ...

Schwierig finde ich auch Texte ohne Punkt und Komma. Wobei ich mir oft einen Spaß daraus gemacht habe und die Texte die mir über eine Dating App geschrieben wurden vorlas. So, wie sie getippt wurden. Das war immer herrlich.

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Also EIN "nicjt" find ich jetzt in einem Post nicht so schlimm weil man da sofort erkennt was es sein sollte.
Aber als und wie stört mich auch sehr...

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Wie und als.... das kann ich auch gar nicht leiden, wenn das falsch verwendet wird.

LG

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Hallo

Fehlende oder falsch gesetzte Kommata (oder allgemein fehlende / falsch gesetzte Satzzeichen) stören den Lesefluss und sagen oft so einiges über die Textersteller aus.

Gruss
mindgames

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So ist es... ich vertippe mich am Handy selbst oft, aber das sind andere Fehler. Dass und das kann kaum noch jemand und das Komma davor fehlt. In Zeitungen finde ich auch immer so viele Fehler... traurig.
LG

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Am besten sind die Sätze, wo mal zufällig vor einem "das" ein Komma steht und daraus ein "dass" wird, einfach weil das Komma da ist und man mal gelernt hat, nach einem Komma kommt ein "dass" :-)