Aufstehen in ÖVM - SILOPO

Ich muss Luft freilassen. Ich muss täglich mit Baby und Schulkind Ubahn fahren zur Schule und ehrlich, jedesmal muss ich mich aufs neue empören, wie individualistisch und egoistisch die Leute sind. Unabhängig von Corona, es steht kein Mensch auf für eine Schwangere, jemand mit Krücken/Gips, Erwachsener mit Baby auf dem Arm. Da wir zur U-Bahn Fahrrad fahren bei guten Wetter, habe ich in den letzten Tagen in der Ubahn dem Baby auf dem Arm. Selten steht jemand auf für Ältere Leute, meist sind es auch Frauen, aber immerhin passiert das ab und zu. In der ganzen Schwangerschaft sind nur 2 Leute für mich aufgestanden: ein Inder und eine Frau mittleren Alters.

Hilfe mit Kinderwagen bei Treppen: Fehlanzeige! Gerade Männer in dem Alter, dass sie Väter sein können, nie! 2x Mal wurden wir von ca. 18-20 jährigen „Türken“ geholfen, 1x von einer Frau mittleren Alters. Ich glaube, am schlimmsten sind es deutsche Männer. Mein eigener Deutscher Mann, bin ich mir ziemlich sicher und gefragt habe ich ihn auch, hilft auch kein Mensch. Ich habe ihn natürlich das an den Kopf geworfen. Können sie sich nicht in anderen Menschen reinversetzten? Dass sie sich vielleicht auch mal freuen würden, wenn jemand die eigenen Frau hilft? Aber anscheinend nicht. Jeder ist sich selbst am nächsten in den ÖPNV.

Jetzt mit Corona ist es nur noch schlimmer. Baby trägt keine Maske, das ist den meisten vollkommen egal und setzen sich dicht daneben oder gegenüber. Am besten mit eigener schlecht sitzende Maske. Aber Hauptsache ein Platz. Das die Mütter mit Baby aus Selbstschutz dann aufstehen müssen, ist die Wurscht. Mittlerweile sage ich sogar was, weil es mich so aufregt.

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"Mittlerweile sage ich sogar was, weil es mich so aufregt"

Ja dir würde ich was husten wenn du mich blöd anmachen würdest. Also dich nervt, wenn andere Menschen sich auf einen dafür vorgesehenen Platz setzen, für welchen sie ja genau so zahlen wie du? Nur weil du ein Baby dabei hast und gerade Corona ist? Was wäre denn deine Erwartungshaltung? Dass gefälligst die Plätze rings um dein Baby frei zu lassen sind? Und wenn es auch ein Mann mit Krücken ist? Der soll gefälligst auf seinem kranken Bein stehen damit niemand eventuell vielleicht dein Baby mit Viren anatmen könnte? Merkst du noch, wie du gerade drauf bist?

Und was soll die Betonung auf die Nationalitäten? Hört sich hier für mich nach Rassismus gegen Deutsche an..

Wenn du mit Kinderwagen und Treppen nicht alleine zurecht kommst, solltest du dringend etwas ändern. Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass immer irgendwo irgendjemand ist, der dir den Kiwa die Treppe runterträgt🙄 Und gerade jetzt, in der Pandemie. Also es darf sich keiner in Atemnähe zu deinem Baby setzen, aber den Kiwa haben sie gefälligst die Treppe runter zu tragen?

Und zu guter Letzt: Deine Beobachtungen können hier die wenigsten, inkl. mir, bestätigen. Hier steht immer mal jemand auf für einen Krückengänger/Schwangere/Ältere! Sowohl ich selbst (w, 40) als auch junge Männer. Ich sage nur soviel: Man strahlt gewisse Empfindungen aus. Einer frustrierten gehässig undankbar wirkenden Person würde ich meinen Platz auch nicht anbieten, vielleicht solltest du dir das Mal zu Herzen nehmen.

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Hmmmm, ich hatte es so verstanden, dass sie was sagt, wenn jemand seine Maske nicht korrekt trägt oder eben wenn jmd einem Hilfebedürftigen keinen Platz anbietet- habs aber vll auch falsch verstanden 🤷‍♀️😅

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Wie hältst Du es denn mit der Hilfe und Rücksicht anderen Menschen gegenüber?

Bevor ich mich über andere aufrege, frage ich mich, wie ich anderen Leuten gegenüber auftrete.

Ich habe bisher eigentlich viele positive Erfahrungen gemacht, sehe das gar nicht so negativ wie Du.

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Selbstverständlich helfe ich andere Menschen. Erst neulich habe ich den Notruf gewählt: eine ältere Frau lag auf dem Boden, hat sich kaum gerührt. Jeder lief an ihr vorbei

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Huhu,

ich habe zum Glück bisher gegenteilige Erfahrungen gemacht.
Treppen meide ich jedoch eh, wenn ich mit Kinderwagen unterwegs bin, da habe ich keine Erfahrungswerte...
Aber ich würde da an deiner Stelle auch auf jeden Fall was sagen 👍

VG

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Ich muss gestehen, dass ich in der Vergangenheit anderen Menschen, bei denen ich dachte sie würden sich über einen Platz freuen, mehrfach meinen Sitzplatz angeboten habe, aber mehrfach dafür angepampt wurde. Daher bin ich dazu übergegangen mich nicht mehr auf die für Beeinträchtigte vorgesehenen Plätze zu sehen und nur aufzustehen, wenn nach einem Platz gebeten wird (und wenn jemand wirklich klappriges um die Ecke kommt). Wer etwas möchte, kann fragen. So halte ich es umgekehrt aber auch. Ich freue mich über ungefragte Hilfe (die ich in einer deutschen Großstadt doch bekomme!), aber wenn ich fragen muss, ist das für mich völlig OK. Vielleicht haben die anderen Menschen genau dieselben Erfahrungen gemacht wie ich?
Was ich jedoch nicht verstehen kann, ist, dass niemand aufsteht, wenn ich (damals im 9. Monat schwanger und es waren 30°) darum bitte mich auf den Sitz, der u.a. für Schwangere vorgesehen ist, setzen zu dürfen.
Hier decken sich meine Erfahrung mit deiner: Mitteleuropäische Männer im Alter von 20-45 stehen am seltensten und unliebsten auf. Jugendliche stehen bereitwillig auf, wenn sie gefragt werden (ich vermute sie können die Situation oft noch nicht einschätzen, aber ich habe bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, auch wenn ich gebeten hatte, dass sie Musik leiser stellen. :-), Rentner und Frauen stehen ebenfalls gerne auf ohne, dass sie gebeten werden. :-) Männer mit sichtbarem Migrationshintergrund habe ich in der Tat stets als sehr hilfreich erlebt.

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Ich habe das Gefühl, in Deutschland ist die "schwanger, nicht krank" Einstellung weit verbreitet. Für mich hat auch nie jemand Platz im Bus gemacht und ich wurde beim Einsteigen mehrfach zur Seite gedrängt trotz großen Bauchs. Was das Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln angeht, finde ich die Deutschen ziemlich furchtbar, da kann man sich vom Ausland ein paar Scheiben abschneiden.
Vielleicht hängt das auch mit den öffentlichen Verkehrmitteln zusammen. Draußen bieten mir oft Männer Hilfe an, wenn ein Laden eine Stufe hat. In der S-Bahn guckt keiner nach links und rechts. Warum das so ist, keine Ahnung 🤷‍♀️

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Also ich fahre nur selten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber kenne es anders. Ich selbst stehe zwar selten für andere auf, aber nur weil ich es nicht wahrnehme. Ich achte da meist nicht so drauf. Wenn mir aber jemand auffällt, der oder die den Sitzplatz dringender als ich bräuchte oder ich drauf angesprochen werde, stehe ich natürlich auf. Wenn ich bei Treppen jemanden mit Kinderwagen sehe, frage ich auch, ob ich helfen kann. Oft ist dann aber schon jemand vor mir da und hilft.
Als ich mit Kinderwagen unterwegs war wurde mir nicht jedes mal geholfen, manchmal schon. Grundsätzlich habe ich aber auch eine andere Einstellung dazu. Ich erwarte keine Hilfe und komme im Allgemeinen gut allein zurecht. Ich konnte den Kinderwagen auch auf den hinteren Rädern die Stufen langsam runter fahren. Ich helfe gern, möchte aber anderen nicht gern zur Last fallen.
Ich bin mir übrigens sicher, dass mein Mann auch hilfsbereit wäre. Ebenso mein Vater und mein Onkel würden mit über 70 sofort beim Kinderwagen mit anfassen.

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Juhu,

mich hat mal jemand in der super vollen Straßenbahn gefragt, ob ich nicht den Bauch einziehen könnte. Da war ich kurz vor der Entbindung#schock

Damals als meine 3 Kinder noch klein waren und ich mit dem Kinderwagen unterwegs war, ist mir immer wieder aufgefallen, dass Männer einem die Türen aufhalten und Frauen lassen Sie vor deiner Nase zufallen.
Das war auch immer eine schöne Erfahrung. Ich bin dann immer rückwärts durch die Türen geganen und habe mir selber alles aufgehalten.

Viele liebe Grüße

Melanie

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Das mit den Männern und Frauen ist mir auch schon aufgefallen. Im Straßenverkehr. Wenn ich jemanden netterweise die Vorfahrt lasse. Männer bedanken sich immer ganz freundlich, Frauen gucken starr weg…