Hallo an alle.
Mich beschäftigt seit geraumer Zeit das Thema Selbstfindung.
Ich bin fast Mitte 30 und habe in vielen Belangen noch immer das Gefühl mich nicht gefunden zu haben.
Meine Schrift sieht immer anders aus, ich könnte die Innendekoration zu Hause ständig ändern (grundlegend andere Stile, nicht nur Gegenstände verrücken), ich habe auch keinen Look, wo man sagen würde, das sei mein Stil, weil ich da auch sehr schnell unzufrieden bin und was anderes suche.
Andere haben einen „Signature Duft“, bei dem jeder weiß xy kommt jetzt rein, ich probiere mich noch immer wild durch.
Ich bin seit 5 Jahren verheiratet und wir haben ein Kind, es ist nicht so, als wäre ich generell so sprunghaft.
Kann man etwas tun, was zur Selbstfindung beiträgt? Manchmal fühle ich mich wie ein Teenager, der noch nicht weiß, was er will
Habt ihr euch selbst gefunden?
Hallo,
Ich bin jetzt 32 und habe mich selbst schon irgendwie gefunden, aber irgendwie auch nicht.
Ich weiß, wer ich jetzt bin, was ich jetzt möchte und wie ich jetzt riechen möchte.😉
Ich stelle mir das Leben sehr langweillig vor, wenn immer alles gleich bleibt. Es unterliegt doch eh einem stetigen Wandel.
Das einzige, bei dem ich mir sehr sicher bin, dass es für immer in meinem Leben bleiben darf, ist mein Mann (und meine Kinder natürlich). Der hat auch schon so einige Versionen von mir mitgemacht und fand sie trotzdem alle liebenswert. 🥰
Hallo meine Liebe,
ich bin Ende 30 und ja ich würde sagen ich habe mich selbst gefunden. Ich weiß was mir gefällt und was nicht, ich bin zufriedener als mit Mitte 20 und würde sagen ich bin angekommen. Trotzdem ist es aber so, dass ich gerne neue Stile ausprobiere, sei es als Deko oder bei Kleidung. Nur weil mir in diesem Sommer die Deko zusagt, heißt das nicht, dass ich die nächsten 2 Sommer immer noch die gleiche Deko mag. Also Abwechslung darf es doch bitte sein, sonst ist es langweilig. Ich hatte auch Jahrelang einen bestimmten Duft der mir gut gefallen hat, jetzt habe ich einen neuen ausprobiert. Also ich finde nicht, dass sich selbst finden etwas mit Ausprobieren zu tun hat. Man muss nicht 40 Jahre immer das gleiche tragen, machen, mögen.
Liebe Grüße
Juliane
Hast du dich wirklich noch nicht selbst gefunden oder möchtest du nicht akzeptieren, dass das einfach du bist?
Jemand der sich nicht auf einen Stil reduzieren möchte, jemand der nicht jeden Tag gleich riechen möchte etc?
Das kann eben auch Teil der Selbstfindung sein, indem man sich einfach akzeptiert wie man ist.
Dass kann auch mal bedeutet, dass man vielfältig und wechselhaft ist. Das muss nicht zwangsläufig etwas schlechtes sein.
Ich hab übrigens auch nicht den Duft... ich hab bestimmt zwanzig oder fünfundfünfzig Parfümfläschchen auf der Kommode und im Bad... je nachdem was ich anziehe und welche Jahreszeit wir gerade haben😅
Ich hab auch nicht den Kleidungsstil, sondern bin auch da wechselhaft. Vom Trainingsanzug für den Spielplatz, bis zum Abendkleid ist alles dabei, was den Platz im Kleiderschrank allerdings sehr belastet😂 je nachdem was ich vorhabe und wie ich mich fühle.
Diese Vielseitigkeit ist einfach Teil von mir und warum nicht?
Ich schreibe mit rechts und links. Meine Schrift ist auch je nach Laune anders, was viele ziemlich lustig finden😅
Ich hab ursprünglich etwas ganz anderes studiert, als was ich jetzt mache. Hab zwischenzeitlich auch noch einen anderen Studiengang eingelegt und ist das das Ende der Fahnenstange? Ich fürchte nein😛
Ich liebe Bücher und nicht mal da hab ich ein Genre, dem ich treu bleibe. Es steht hier allerlei im Bücherregal.
Es sind halt Teilbereiche im Leben. Dafür bin ich was Ordnung und Haushalt betrifft ziemlich starr😂 wehe die Gardine sitzt schief oder mein Mann hat die Klorolle im Wc falsch herum eingelegt😱😱
Ich weiß auch nicht immer was ich möchte.
Ich hab eine grobe Vorstellung und es gibt Komponente in meinem Leben, wie meine Familie, die unantastbar sind. Aber der Rest? Ach, gibt eben frischen Wind.
Meinen Mann wird es mit mir auch nie langweilig😂
Und was soll ich sagen, wer rastet der rostet, Vielseitigkeit ist nichts verkehrtes, wenn es nicht ausartet.
Ich bin in einigen Dingen sanguinisch in anderen cholerisch, hab melancholische Anteile und auch phlegmatische sind durchaus vorhanden.
Ein gesunder Geist ist da einfach im Gleichgewicht.
Sich selbst lieben, wie man ist und das positive binden eigenen Eigenschaften erkennen ist meiner Meinung nach der beste Weg sich selbst zu finden.
Und... gelegentlich ist es auch nicht gänzlich schlecht sich auch mal zu verlieren... nur so findet man auch Neues und kann sich weiterentwickeln und weiter entfalten. Jemand der nie vom Kurs abweicht wird auch nie einen neuen Weg finden.
Gruß Jule
Das sind ganz schön oberflächliche Dinge, die du mit Selbstfindung verbindest. Wie sind denn deine Wertvorstellungen? Deine ethischen und moralischen Vorstellungen? Wofür kannst du dich begeistern? Was sind deine Hobbys? Worüber tauschst du dich aus? Das erscheint mir wichtiger für die Persönlichkeit, als irgendein ein Duft oder Klamottenstiel...
Ich glaube, für solche Dinge wie "mich selbst finden" bin ich zu plump oder unsensibel, oder was auch immer. Im Gegensatz zu meinen Schlüsseln, meiner Handtasche, meiner Brille finde ich mich immer sehr leicht, ich bin ja da.
Ernsthaft, ich finde es völlig normal, verschiedene Wohn- oder Kleidungsstile schön zu finden, ich geh so gern in die Oper wie zu Liedermachern oder aufs Rockkonzert.
Mir ist nicht ganz klar, was du meinst, wie man sich finden soll...
Na Gottseidank denkt noch jemand so wie ich
Ich bin 66 Jahre alt und hatte schon sooviele Haarfarben, Kleidungsstile, Parfümsorten, Schmuckvorlieben, Lesevorlieben und was weiß ich noch alles.
Nur meine Grundsätze von Ehrlichkeit, Anstand und Freundschaft blieben von jung an so ziemlich gleich. Sicher kommen mit den Lebenserfahrungen ein paar Modifizierungen dazu, aber grundsätzlich hasse ich immer noch Lügner, Angeber, Blender, Egoisten und neidzerfressene Menschen. Das war schon mit 15 so und bleibt auch.
Ich habe mich noch garnie "gesucht" - ich bin, wie ich bin. Kann mit Selbstfindung auch nicht viel anfangen 🥴
LG Moni
So wie du es darstellst, klingt es total negativ 😅
Ich bin auch so und fühle mich eigentlich ganz wohl damit, ehrlich gesagt.
Das Leben ist ein Prozess und ich finde es völlig normal, gewisse Dinge zu überdenken und zu ändern. Und es ist eben auch jeder anders! Manche sind am zufriedensten, wenn sie bleiben wie sie immer sind, alles tun wie sie es immer tun usw und andere verändern sich und ihr Leben nunmal gern in unregelmäßigen Abständen.
Das beste ist wohl, du nimmst dich selbst einfach so an, wie du bist! Du bist eben ein Mensch, der Veränderungen mag und diese sogar anstrebt. Das ist doch durchaus auch eine tolle Eigenschaft!
Selbstfindung mache ich nicht an den von dir genannten Beispielen fest. Da bin ich nämlich wie du und probiere mich gerne aus.
Selbstfindung heißt für mich, dass ich mit mir selbst im Reinen bin. Und das bin ich.
Mehr braucht es für mich nicht.
Hallo
Dein Text hätte von mir stammen können. Ich bin nun gut zehn Jahre älter als du, und es ging und teilweise heute noch geht es mir gleich. Einerseits das Rastlosgefühl und das Bedürfnis, verschiedene Sachen auszuprobieren (Farbe Nagellack, Einrichtung, Sportschule.. ), bis "der" Stil gefunden ist, andererseits die Suche nach einem Geschmack, der zeitlos hält. Ich bin mittlerweile mit den meisten meiner getroffenen Wahlen zufrieden. Dennoch möchte ich auch nicht outdated werden und halte bei gewissen Dingen immer wieder Ausschau nach was Anderem.
Die Schrift hat sich zum Glück stabilisiert, und ich bin richtig stolz auf das Endresultat. Ich schreibe jetzt automatisch immer gleich. Das hat mir eine innere Ruhe gebracht.
Lass dir noch ein paar Jährchen Zeit, das kommt schon.
LG