Eigene Rezepte weitergeben?

Hey, also ich backe schon seit Jahren sehr gerne und leidenschaftlich, daher habe ich auch einige Rezepte die ich sozusagen selbst "erfunden" habe.

Jetzt haben mich ein paar Bekannte um Rezepte gefragt, soll ich "meine" Rezepte nun weitergeben oder nicht.

Dazu muss ich sagen, dass ich eigentlich kein Problem damit hätte, aber eine Freundin meinte ich soll es mir gut überlegen ob ich das wirklich will.

Also was würdet ihr machen?
LG

(Ich weiß natürlich, dass das grundsätzlich kein riesen Problem ist, aber mich würden ein paar Meinungen interessieren.)

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Ich gebe natürlich alle Rezepte weiter.
Warum auch nicht, ich freu mich doch, wenn es den Leuten so gut geschmeckt hat, dass sie das Rezept wollen.

Schwierig ist allerdings oft, dass "meine Rezepte" oft nur in meinem Kopf existieren und ich da viel nach Gefühl mache. Ich weiß gar nicht, wieviel Gramm Mehl auf wieviel Wasser, das sehe ich am Teig... das aufzuschreiben ist schwierig.

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So ging es mir mal mit meiner Schwiegermutter. Ich fragte sie nach dem Rezept für ihre Rouladen. Als ich wissen wollte, wieviel Salz, meinte sie: "eine Frau hat das im Gefühl..."
Damals war ich jung verheiratet und war wohl entweder noch keine Frau oder hatte noch keine Frauengefühle.

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Hi,
ich habe auch ganz viele nach "Gefühl-Rezepte". Ganz schwierig die weiterzugeben. Aber, das "Gefühl" kommt doch auch mit der Zeit. Mit 24 Jahren, frisch in der neuen Wohnung, da hat mein damaliger immer das Fleisch gemacht, ich die Beilagen. Er hatte schon das Gefühl dafür.

Den typischen Schichtsalat, Sellerie-Mais-Ananas-Eier-Gek.Schinken-Lauch, schmeckt bei mir "besser", sagen alle Bekannten und Freunden.

Auf die Antwort, was ich anders mache, sag ich immer "alles ist abgelaufen" - mit einem Augenzwinkern.

Auch der Käsekuchen, mit der gek. Milch, ist das Rezept von meiner Mutter. Mein Kuchen schmeckt ihr aber besser, als ihrer.

Gruß

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Ich bin Konditormeisterin, meine Rezepte gebe ich niemanden weiter. Auch keine Kochrezepte ect.

Ich sammel sie alle in einer Mappe, die dann meine Kinder bekommen, wenn ich alt bin. ;)

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Meine besonderen Rezepte, auch die z.B. von meinem Mann, habe ich in einem Ordner gesammelt und meiner Tochter geschenkt, Bekannte bekommen die nicht.
08/15 Rezepte, die auch nur aus dem Internet habe oder aus einer Zeitung, gebe ich auch weiter.
LG Moni

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Darf ich fragen, warum du die nicht an Bekannte weitergeben magst? Interessiert mich wirklich.

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Weiß nicht, ist vielleicht eine Macke, ein Familiending #cool Mit einigen Rezepten, besonders welche von meinem Mann, sind persönliche Dinge, Erzählungen, Ereignisse verbunden, die einfach der Familie gehören.
Ich habe ein besonderes Rehbratenrezept "erfunden", die Rezepte meines Mannes waren totaler Eigenbau, welche er sich komplett selber beibrachte, als er alleine lebte vor meiner Zeit und die echt total genial schmeckten und alle ein "kleines Geheimnis" haben.
Oder - als die Kinder noch klein waren, war die Samstagsabend-Tradition: baden, ein besonderes Essen, zusammen fernsehen. Und diese Rezepte sind auch in dem Buch, meine Tochter hat die Tradition übernommen.
In dem Buch sind auch Lieblingsessen meiner Enkelin bei Oma drin, die ich etwas abgewandelt habe für ihren Geschmack, z.B. ihre Lieblings-Käsesoße von mir, die ich auch selber erfand nach ihrem Gusto, ihre Lieblingshühnersuppe (auch einen Siedfleisch-Eintopf, der so in keinem Kochbuch steht ;-) ).
Ich hoffe, Du verstehst, wie ich das meine.
Wenn Freunde zu mir zum Essen kommen und es schmeckt ihnen, beantworte ich schon, wie es gemacht wurde. Unsere "Familienrezepte" sind zu 90% einfache Hausmannskost, die ich da ohnehin eher nicht koche.
LG Moni

PS: Ich habe es sehr schade gefunden, dass meine Mutter nie ein Kochbuch geschrieben hat mit den böhmischen Rezepten ihrer Heimat, gezeigt hat sie mir da auch nichts. Deswegen hab ich das Kochbuch für meine Tochter angelegt - und es wird immer noch ergänzt, ist ein Ringbuch.#koch Vielleicht hat auch meine Enkelin später Interesse dran, durchgeblättert hat sie es schon.

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Warum sollte man die denn nicht weitergeben? 😉 Ich nehm doch keinen Schaden davon, wenn jemand meine Rezepte nachkocht oder bäckt?
Ausnahme wäre hier, wenn man mit den Rezepten noch Geld verdienen möchte bzw. sie sozusagen dienstlich nutzt, z.B. als Bäcker, Koch oder Buchautor.

Ich freue mich, wenn es schmeckt und teile Rezepte gern. Schwierig ist eher, da tatsächlich die richtigen Mengen aufzuschreiben, da ich eher nach Gefühl koche und ggf. schaue, was weg muss.

Übrigens ist einer meiner wertvollsten Besitze (zumindest emotional) ein Kochbuch mit Familienrezepten. Das haben meine Omas, Tanten und Eltern, Bruder geschrieben - je mit ihren beliebtesten Gerichten.

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Bei einigen Backrezepten bin ich wirklich komisch und gebe die nicht weiter.
Ich habe mal ein Rezept an eine Bekannte weitergeben, die das dann auch fleißig weiter gab. Ende vom Lied war, das der Kuchen dann überall serviert wurde und er den Reiz für mich verloren hatte

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Kommt aufs Rezept an, bei vielen Sachen habe ich kein Problem, mein Kässpätzlerezept bewache ich aber mit meinem Leben. Da kann kommen wer will, ich koch es ihm/ihr gern, aber das Rezept bleibt meins. Das ist eine Eigenkreation (wenn jemand wissen würde, was da alles drin ist, würde er vor der Kalorienmenge eh zurückschrecken 😇).