Hallo,
Seit einigen Monaten plagen mich Zukunftsängste aufgrund der Entwicklungen die momentan in der Welt stattfinden: corona, ukraine konflikt wg Russland oder Klimawandel oder Die gesicherte strombereitstellung.
Ich mach mir momentan übertrieben sorgen das meine Kinder kein schönes und unbeschwertes leben irgendwann mehr führen können und man ums Überleben kämpfen müssen.
Mittlerweile kann ich auch keine Nachrichten mehr lesen,hören oder schauen weil mich das emotional total belastet.
Diese Gedanken haben seit corona angefangen und die letzten Monate verschlimmert und ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll...Ich sorgen mich seitdem jeden Tag um meine kinder (2 und 5 jahre alt). Natürlich versuche ich jeden tag mit den Kindern was schönes zu machen und Ihnen ein schöne Kindheit zu bescheren. Aber auf manche Entwicklungen hab ich kein Einfluss.
Kennt das jemand? Wie geht's euch damit?
Mit Zukunftsängsten umgehen
Nunja, solche Ängste habe ich ab und zu auch. Schon zwischen mir und meinen Eltern gibt es einen Unterschied. Meine Eltern konnten sich mit vergleichbarer Ausbildung locker ein Haus leisten, hatten einen lebenslangen Arbeitgeber, eine Rente in garantiert 75% des letzten Gehalts usw. In meiner Generation sieht das ganz anders aus. Zwischen mir und meinen Grosseltern geht der Vergleich aber schon klar zu meinen Gunsten aus. Meine Grosseltern hatten als Schweizer zwar keinen Krieg, aber seit ich Vater bin, kann ich mir ein bisschen vorstellen, wie es ist, monatelang am Stück irgendwo im Bunker zu sitzen und sich zu fragen, wie es der Familie zuhause geht, die weitgehend ohne Männer unter 60 zurecht kommen muss, und ob die Deutschen nicht vielleicht doch irgendwann kommen. Zu der Zeit konnte man ja nicht zwischendurch mit dem Handy telefonieren oder chatten.
Verteilungskämpfe um Ressourcen werden sicher härter geführt werden, und mit China als Hegemon fahren wir in Europa nicht besser als mit den USA, im Gegenteil. Die Generation meiner Eltern hatte in ihrem Leben bis zur Rente praktisch jedes Jahr Wirtschaftswachstum und jedes Jahr mehr Möglichkeiten als im Jahr zuvor. Historisch gesehen ist das eher die Ausnahme. Man kann versuchen, seinen Kindern möglichst alles mit auf den Weg zu geben, was nützlich sein könnte. Eine glückliche Kindheit und eine stabile Beziehung zu den Eltern gehört da aus meiner Sicht sicher dazu.
Hallo Soulclaw90,
ja - ich denke viele Mütter oder Väter teilen Deine Gefühle, ich zum Teil auch.
Es ist eine neue Art der Angst, Kriege z.B. sind brutal und es bleibt einem keine "Wahl" zum überleben.
Diese unsichtbare Bedrohung und Orientierungslosigkeit unserer Zeit macht enorm unsicher.
Wir haben hier auch keine geschichtliche Erfahrung und unsere Eltern und Großeltern auch nicht, die sind eher Experten im Überleben im Krieg und Mangel.
Das Du diese Angst erkennst und sie auch mitteilst spricht aus meiner Sicht für Deine reale Einschätzung.
Nimm Deine Angst an, rede mit Anderen darüber und versuche zu überlegen was das Beste ist was Du/wir tun können, es ist wie gesagt eine neue Situation in der Geschichte.
Wir waren noch nie so weit entwickelt und hatten noch nie so eine Situation.
- und: Versuche Dich zu entspannen und manchmal die "Lage" auszublenden und einfach nur eine schöne Zeit mit Deinen Kindern und der Familie zu haben, ein paar Stunden hier und da geht das schon.
Liebe Grüße