Hallo ihr Lieben,
ich stelle mir aktuell immer öfter die Frage, wie ein Job mit einer großen Familie zu vereinbaren sein kann. Ich habe aktuell noch keine Kinder, aber eigentlich schon immer den Wunsch nach 3 oder 4 Kindern, wobei mir natürlich bewusst ist, dass überhaupt nicht planbar ist. :)
Dennoch freue ich mich über eure Erfahrungsberichte. Hab ihr eine lange Auszeit vom Job genommen und habt euch, nachdem alle Kinder bereit für den Kindergarten waren, eine neue Stelle gesucht? Und besteht da überhaupt Interesse von Seiten der Arbeitgeber einen Job an jemanden mit wenig Berufserfahrung und viel Elternzeit zu geben. Theoretisch könnten das bei vier Kindern ja eine Berufsfreistellung von über 10 Jahren sein, beziehungsweise ein ständiges Kommen und Gehen.
Oder sind bei euch die Väter in Elternzeit gegangen? Sind eure Kinder vielleicht schon vor dem dritten Lebensjahr in einer Kita fremdbetreut worden? Oder von Oma und Opa. Und gibt es hier jemanden, der sagt Kind und "Karriere" ist möglich, obwohl man selbst Elternzeit nimmt.
Wie schon erwähnt, ich freue mich riesig über Erfahrung und ein wenig Mutmacherei!
Liebe Grüße, Ida :)
Viele Kinder und Karriere
Hallo Ida,
wir haben vier Kinder, wollte ich auch immer schon. Allerdings war ich beim ersten Kind deutlich ü 30 und hatte damit auch ein gewisses berufliches Standings. Elternzeit bei den ersten Dreien gab es so richtig nicht, da damals selbständig.
Wir haben halt unser Ding gemeinsam gemacht, mein Mann und ich. Hab ich gearbeitet, hat er aufgepasst, war er in seinem Job, war ich zu Hause und wenn es gar nicht anders ging, hab ich das Kind auch mal mit zur Arbeit genommen. War so gut wie anstrengend, hat aber gepasst für uns als Familie.
Großeltern hatten wir damals schon keine in der Nähe, haben uns aber ein Netzwerk aufgebaut.
Mit dem vierten Kind stand bei uns dann eine Veränderung an, inkl. Umzug über ein paar hundert Kilometer. Da bin ich ins kalte Wasser gesprungen, für die Karriere meines Mannes und hab in der alten Heimat alles aufgegeben. Etablierte Selbständigkeit…
Da mein Berufszweig sehr von Kontakten und persönlichen Empfehlungen lebt, dachte ich, nie im Leben wieder einen Job zu bekommen, vier Kinder, das älteste gerade mal in der ersten Klasse und keinerlei Netzwerk vor Ort. Ich hatte schon gedanklich meine neue „Freizeit“ verplant; und dann:
Denkste. Eine einzige Bewerbung hab ich geschrieben. Die Stelle passte aber auch sowas von… Da hab ich direkt nach dem Babyjahr wieder losgelegt. Ich hab allerdings auch das Glück, wirklich gerne zu arbeiten.
Haken an der Geschichte: Während mein Mann einen deutlichen Karrieresprung gemacht hat, bin ich mit den Kindern die Karriereleiter hinuntergestiegen, ich möchte fast gefallen sagen. Es ginge sicher auch wieder anders, bzw. aufwärts. Das täte mir sicherlich für mein Gleichgewicht sehr gut, ich bin momentan aber nicht bereit, die damit verbundenen Veränderungen auf mich zu nehmen. Ich tobe mich neben der Arbeit an anderen Stellen aus.
Die Kinder sind alle recht früh in die Krippe gegangen. Wir hatten durchaus das Gefühl, dass sie davon profitiert haben. Das muss aber jede Familie für sich entscheiden. Für uns hat es gepasst.
Viel Erfolg auf Deinem Weg und alles Gute!
Solina
Hi,
auch ohne Karriere, sind die Kinder mit 2, 5 Jahren und 11 Monaten in den Kindergarten gegangen. Hätte es schon früher gegangen, wäre der Große mit 2 Jahren gegangen, da ich da wieder eingestiegen bin.
Bist Du bei einer Behörde, fällst Du nur hoch, egal wie lange du pausierst. Bist Du in der freien Wirtschaft, würde ich erstmal paar Jahre Berufserfahrung sammeln, und nach spätestens 1 Jahr wieder einsteigen. Ob dann dein Mann Elternzeit nimmt, oder das Kleine in die Krippe geht, mußt Du/Ihr entscheiden.
So vielfältig die Berufe, der Urbia Mütter sind, so vielfältig die Kinderzahl und Vorgehensweisen.
Bei mir auf dem Land, kommst Du ohne Randbetreuung nicht hin, auch ohne Karriere. Der Fahrtweg beträgt minimum 20 Minuten, eher 45, und wenn Du um 16 Uhr Feierabend hast, hat es die Erzieherin auch.............das Kind muß dann von Deiner Person des Vertrauens abgeholt werden, und betreut, bis du zu Hause bist.
Ich war 12 Jahre Teilzeit, mit unterschiedlichen Stunden, Tagen und auch mal 20 Monate nur 13 - 17 Uhr. Danach Vollzeit bis 17 Uhr. Es mußten immer die Großeltern die Randbetreuung machen. Den Freitag wechselten die Großelternpaare ab.
Meine Freundin war 18 Jahre daheim, 3 Kinder, keinerlei Randzeitenbetreuung. Ihr Mann stieg auf, machte noch den Bürgermeister.................dann ein Anruf, bei dem alten Arbeitgeber, Oberfinanzbehörde. Sie sofort wieder einen Job, gleichgestellt dem alten. Und seit 8 Jahren, geht es dann vorwärts, in kleinen Schritten, aber geht. Das sie in den vergangen 8 Jahren, mehr krank war, als ich in meinen 32 Jahren Berufstätigkeit, geschenkt. Auch das sie nur 12 Jahre Berufserfahrung hat, egal, es geht weiter.
Also, Augen auf bei der Berufswahl, bei der Wahl des Kindergartens und des Wohnortes, vom Mann ganz zu schweigen.
Gruß