Die Frage steht ja schon oben 👆
Letztens hat mir eine Nachbarin gesagt sie kann es nicht verstehen denn wenn ihre Tochter jetzt krank wird durch ein Unfall dann liebt sie die Tochter ja trotzdem.
Irgendwie hat mich das zum nachdenken gebracht.
Wie steht ihr zu dem Thema ?
Ich will niemanden was vorwerfen nicht falsch verstehe. Ich möchte einfach gerne wissen wie ihr dazu steht
Wie steht ihr zu Abtreibung wegen down Syndrom?
Wie standen in der ersten Schwangerschaft kurz vor so einer Entscheidung, wenn kurzzeitig gab es einen Verdacht darauf und wir haben ganz klar gesagt, dass für uns persönlich Trisomie 21 absolut kein Grund für einen Abbruch wäre.
So erging es uns in der 1. intakten Schwangerschaft auch.
Wir haben gehofft, dass es bitte "nur" eine Trisomie 21 ist und keine Trisomie 13 oder 18. Wir haben es in der Schwangerschaft nicht endgültig testen lassen (für T13 und 18 waren die Ultraschallauffälligkeiten irgendwann zu gering und wir konnten für uns ausreichend aufatmen) und haben uns überraschen lassen. Unser Sohn ist kerngesund, würde aber mit Trisomie 21 nicht weniger geliebt werden 🥰
Eben, 13 und 18 sind ja leider wieder eine ganz andere Sache, aber für uns war 21 auch definitiv kein Grund.
Liebe TE,
ein sehr schwieriges Thema, wo ich eher neutral bin. Das muss jeder selber wissen. Ich hatte bei beiden meiner Söhne Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Bei beiden wurde kein Downsyndrom festgestellt. Aber jetzt kommt das Große Aber. Es lassen sich nicht alle Behinderungen über Fruchtwasseruntersuchung feststellen. Mein Jüngster hat auch keine Anomalien. Ist körperlich sehr fit. Es wurde aber mit 6 Jahren Frühkindlicher Autismus festgestellt. Man sieht ihm das äußerlich nicht an. Ja meine Güte, dann ist es eben halt so. Ich liebe mein Kind trotzdem sehr trotz Einschränkungen.
Man muss hier vorsichtig sein, ich habe hier schon Threads erlebt, Da wurde schon fast gehetzt gegen Frauen die mit einem Trisometrie 21 Kind schwanger waren. So etwas finde ich einfach nur fürchterlich und so etwas macht mich auch wütend.
LG nachdenkliches Hinzwife
Stimme hier zu. Ich habe jemandem im engen Freundeskreis, der bei T21 abgetrieben hat. Das war keine einfache Entscheidung und sie hat sich nach der Abtreibung auch direkt in die Therapie begeben.
Ich denke, hätte jeder unbegrenzt Ressourcen würde man sich häufiger für ein behindertes Kind entscheiden. Das ist leider in der Realität nicht so.
Das ist schön, dass du da nochmal drauf hinweist. Ich habe auch eine Bekannte, die ein Kind mit einem sehr seltenes Syndrom (Prader Willi) bekommen hat und vermutlich einen ebenso hohen Pflegeaufwand wie ein Kind mit Trisomie 21 und solcher Sydrome gibt es unendliche. Man kann nicht alles abchecken im Leben und sich auch nicht auf alles vorbereiten. Die „Sicherheit“ die man da bekommt bei diesen Tests ist eben nur eine Scheinsicherheit.
Für uns ist klar,es gibt keinen Grund ein Kind in einer intakten Partnerschaft abzutreiben,wir könnten nicht damit leben so eine Entscheidung zu treffen.
Mit welchem Recht?
Meine Nichte hat mir mal erzählt,es ist für Sie ganz schwer das ihr Bruder nicht leben dürfte und sie eben doch leben darf….
Wie meint sie denn das? Hat ihre Mutter abgetrieben und es ihr gesagt?
Ja,sie haben über Abtreibung gesprochen und die Mutter hat es erzählt
Hi,
bei mir war es so:
Vor jeder Schwangerschaft war ich überzeugt, dass ich niemals ein behindertes Kind austragen würde. Aber kaum war ich schwanger, habe ich ganz anders geredet, außer dem normalen Ultraschall habe ich keine weiteren Untersuchungen machen lassen, da ich mich für das Kind entschieden hatte.
Heute bin ich froh dass ich diese Entscheidung niemals treffen musste.
VG
Tattel
Hallo
Wir haben uns gegen die verschiedenen Tests entschieden, einfach aus dem Grund dass das Ergebnis für uns nichts geändert hätte. Meistens ist es ja so das eine schwere Behinderung auch beim normalen Ultraschall auffällt.
Grundsätzlich finde ich es aber schwierig eine Situation zu bewerten wenn man es selber nicht erlebt hat. Wer weiss ob man dann nicht doch anders reagieren würde. Ich wünsche niemandem eine solche Entscheidung treffen zu müssen. Es geht ja nicht nur um das Kind sondern auch um die ganze Familie und das Umfeld. Ich habe es öfters erlebt dass Menschen schon fast dafür verurteilt wurden das sie sich für ihr Kind entschieden haben, obwohl sie von der Behinderung wussten. So nach dem Motto: selber schuld, du hättest ja abtreiben können. Das finde ich unfassbar grausam.
"Grundsätzlich finde ich es aber schwierig eine Situation zu bewerten wenn man es selber nicht erlebt hat. Wer weiss ob man dann nicht doch anders reagieren würde."
Ich könnte jetzt nicht mit Sicherheit sagen, ob ich bei dem Entschluss, jedes Kind zu bekommen, geblieben wäre, wenn ich während der Schwangerschaft eine Zufallsdiagnose bekommen hätte, der Schrecken nach der Diagnose, bevor ich mein Kind gesehen und auf dem Arm hatte, war doch heftig. Ich bin aber immer noch froh, dass ich es nicht vorher wusste und nie entscheiden musste.
Ich hätte das zu verschiedenen Zeiten in meinem Leben unterschiedlich gehandhabt.
Als wir unsere beiden geplanten Wunschkinder bekommen haben, haben wir verschiedene Tests nur gemacht, um uns ggf rechtzeitig vorbereiten zu können.
Kinder mit Trisomie 23 haben z.b. eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen bestimmten Herzfehler. Dafür wiederum hatten wir ein bestimmtes Krankenhaus wählen müssen.
Also ziemlich genaue Planung - mein Mann kannte durch den Beruf seiner Eltern viele Kinder mit verschiedenen Einschränkungen, so dass diese Gedanken nahe lagen. Abtreibung war damals völlig ausgeschlossen - wir nehmen das Kind, das wir bekommen, da gab es für uns nichts auszusuchen.
Ob ich ein ungeplantes Kind mit Trisomie 23 tatsächlich bekommen würde, kann ich ehrlicherweise nicht einfach so bejahen.
Als Studentin hätte ich mir zur Not vorstellen können, parallel ein Kind groß zu ziehen. Andere Frauen schaffen das ja auch... Aber da denkt man eben auch immer an den Normalfall und nicht an ein Kind, das u.U. viele Therapien braucht. (Ich kenne eine Frau, die ihr Studium aus genau so einem Grund abbrechen musste und dann später eine Ausbildung mit klarer umrissenen Zeiten und insgesamt weniger Aufwand (und weniger Geld) gemacht hat.)
Jetzt im höheren Alter wäre eher die Überlegung, ob ich das meinen Kindern und auch meinem Mann noch zumuten kann. Wobei letzterer ja auch mitreden würde und ein eher strikterer Abtreibungsgegner ist als ich.
Bei geplanten Kindern finde ich die Ansicht deiner Nachbarin sehr sympathisch. Denn man wollte ein Kind. Dieses Kind, egal, welche Haarfarbe es bekommt, ob es stottert oder ob es wg eines Autounfalls oder wegen Sauerstoffmangel unter der Geburt nur sehr rudimentär Lesen und Schreiben lernt... ..
Es gibt aber immer Lebenssituationen, die für die Mutter und das zukünftige Kind sehr schwierig sind. Wenn dann noch so etwas in top kommt, verstehe ich gut, dass das Pendel dann noch stärker in Richtung Abtreibung geht.
Was oft unterstellt wird, ist ja so eine Leichtfertigkeit: Oh, Behinderung. Dann treiben wir ab und versuchen es noch mal. Ich glaube aber, dass so eine Einstellung tatsächlich sehr selten ist - zum Glück!
Streiche die 3en und ersetze durch 1en...
Keine Ahnung, was meinem Handy da einfällt.
Ich habe letztes Jahr eine Patientin begleitet, die sich für einen Abbruch entschieden hat. Ich bin für sie da gewesen, habe organisiert und getan was ich konnte, weil sie mir anfangs sehr leid tat, auch wenn es mir sehr schwer gefallen ist. Bis die ganze erste Diagnostik gelaufen war war sie leider schon am Ende der 18. SSW.
Allein das finden einer Klinik, die einen Abbruch aufgrund einer T21 macht, hat sich als große Hürde erwiesen. Die Kliniken hier im Umkreis haben sich alle dagegen ausgesprochen, und ich kann das auch nachvollziehen.
Eine T21 kann so vielfältig sein, von kaum merkbar bis schwerst behindert kann da alles dabei sein und präpartal kann man absolut keine sichere Aussage dazu treffen. Deswegen kann ich wie gesagt alle Ärzte verstehen, die den Abbruch ablehnen, ich würde es auch nicht machen.
Für sie selbst hat sich das ganze Leben verändert, Familie und Freunde haben es nicht verstanden und sich gegen sie gestellt. Die Nachbarn haben sie richtig fertig gemacht, sodass sie umziehen mussten. Dann hat sie nach dem Abbruch Bilder des toten Kindes in ihrem WhatsApp-Status geteilt, und irgendwie - auch wenn mir das einerseits total schwer fällt es auszusprechen - kam mir da so langsam der Gedanke auf, dass das Ganze auch irgendwie eine Art "Show" war. Sie hat ihre Trauer fast schon "gefeiert", wollte Mitleid, hat sich in Selbsthilfegruppen gesetzt und ihr Leid geklagt in einer Gruppe von Eltern, die ihr Kind aufgrund eines IUFTs oder einer schweren Krankheit gehen lassen mussten, aber das nicht in der Hand hatten. Und hat sich dann aufgeregt, dass diese Eltern sie nicht verstehen konnten und ihr kein Mitgefühl entgegen gebracht haben.
Ich mags mir gar nicht vorstellen, da sitzt man in einer Gruppe und trauert um sein verstorbenes Kind und dann kommt eine Frau daher, die ihres nicht wollte aufgrund einer Krankheit, die so vielfältig sein kann, aber i. d. R. kein Todesurteil ist. Ich kann verstehen, dass das für diese anderen Eltern ein Schlag ins Gesicht sein muss.
Das T21-Kind war übrigens ein Junge, und dabei wollte sie doch unbedingt ein Mädchen. Als wir ihr die endgültige Diagnose mitteilten sagte sie "es wäre schlimmer, wenn es ein Mädchen wäre".
Naja, seit sie wieder schwanger ist ist die Trauer nahezu verflogen, sie sind wieder in die alte Nachbarschaft zurück und alles ist bestens.
In der Klinik damals hat sich bei einer Patientin erst in der 39. SSW die Diagnose bestätigt und auch sie wollte unbedingt noch einen Abbruch (und musste dafür bis nach Bonn fahren, dort gab es einen Arzt, der den Eingriff vornahm). Das ist für mich ehrlich gesagt schrecklich und ich bin sehr froh, dass man Ärzte in der Gyn. dazu nicht zwingen kann - und ich bin wahrlich kein Abtreibungsgegner.
Letztendlich muss das jede Schwangere für sich selbst entscheiden. Das bedeutet aber nicht, dass Außenstehende alle verstehen und gutheißen müssen.
Ich bin sehr gespannt, was bzgl. dieser Diagnostik auf uns zu kommt, jetzt wo der Harmonytest Kassenleistung ist...
In der 39. SSW muss man ein fertiges, ausserhalb des Uterus lebensfähiges Kind ja aktiv töten mit einer Spritze, das ist für mich Mord. Dass das überhaupt jemand macht, finde ich krass. So ein Arzt hat seine Bezeichnung für mich nicht verdient.
Diese Vorgehensweise wird ab der 24. / 25. Woche praktiziert. Ab da wäre das Baby potenziell lebensfähig.
Hallo,
ich war bei der Geburt meines Sohnes schon 34. Ich habe keinerlei Untersuchungen diesbezüglich machen lassen, ich hätte es auch mit Down Syndrom genommen.
Das 2. Kind habe ich verloren, das hätte ich abtreiben lassen mit so einer Diagnose. Einfach weil mein 1. Kind schon so anstrengend war und ist (ADHS) und ich das nicht geschafft hätte.
Bei uns kann das ja glücklicherweise jeder selber entscheiden.
LG