Habe ich eine Angststörung/ Depression oder ist es normal wie ich fühle?

Ihr Lieben
Ich brauche Euren Rat!
Ich habe mir endlich den Wunsch erfüllt und habe mein drittes Wunschkind ( 4 Monate alt).
Ich bin in Elternzeit aber kann einfach mein Leben nicht genießen.
Seit dem Krieg bin ich wie versteinert und in Schockstarre. Ich konnte deshalb schon die Schwangerschaft nicht genießen. Ich wache morgens auf und bin voller Angst. Ich lese sofort die Nachrichten uns habe Angst dass wieder etwas schlimmes passiert ist. Ich liebe es Mama zu sein und bin froh dass ich mir nochmal den Wunsch erfüllen konnte. Ich kann es aber vor lauter Angstgefühle nicht genießen.
Ständig möchte ich obwohl ich kaum Kontakte habe andere um mich herum haben um mich zu beruhigen. Aber ich habe bis auf meine Familie niemanden. Ich schaue jeden Tag in den Foren nach ob die Leute noch normale Sorgen haben oder ob auch andere so eine Angst wegen dem Krieg haben. Ich schaue dann aber in Babyforen und hoffe nichtd zu finden. In Angstforen traue ich mich nicht nachzusehen da mich das verunsichern könnte. Ich habe so eine Angst um meine Kinder dass es weh tut. Ich kann mich an nichts mehr erfreuen, ich verliere den Kontakt zu meinem Mann da ich in eigenen Problemen versinke und ich das Gefühl habe er versteht es nicht. Über normale Thmen kann ich seit Februar nicht mehr sprechen da sie mich nicht interessieren. Ich bin gefangen in der Nachrichtenblase. Jeden Tag habe ich die pure Angst und bin nur froh wenn wir den Tag noch überstehen. Ich kann vor meinen älteren Kindern kaum noch Lebensfreude vermitteln.
Tagsüber halte ich mein Baby im Arm und höre traurige Lieder. Ich achte in Gesellschaft nur noch darauf ob andere vom Krieg reden oder ob doch noch alles normal ist. Ich achte auf jedes Wort und jede Stimmungslage.
Was soll ich bloß tun und vor alle die Frage, ist das normal in dieser Zeit oder ist es krankhaft?
Ich bitte um Hilfe!#zitter

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Hallo,

die Ängste und Sorgen wegen dem Krieg in Europa, tragen sicher die allermeisten in sich. Es ist ja auch spürbar/greifbar - von leeren Supermarktregalen über Energiekrise - es betrifft das Kollektiv.

Dennoch - bei allen Bedenken:

Dein Verhalten geht - meiner Meinung nach-, über das normale Maß weit hinaus und ich frage mich, ob der Krieg in der Ukraine nur stellvertretend - quasi als Symptom - für eine ganz andere Problematik bei dir steht.

Dein Alltag ist beeinträchtigt, du entfernst dich von deinen Lieben - das ist nicht gesund.

Ich rate dir, sprich zeitnah mit deinem Hausarzt. Oder ruf als Soforthilfe eine entsprechende (Sorgen -)Hotline in deiner Region an.
Du befindest dich schon zu lange in diesem Stimmungstief, ich denke, da ist Unterstützung wichtig.

Alles Gute.

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Ja, das geht in richtig angststörung.

Wenn du nicht möchtest, dass es so bleibt, lass dir sehr schnell von einem Psychotherapeuten helfen, bevor es sich festsetzt.

Ließ bewusst keine Nachrichten!

Beschäftige dich gezielt mit Dingen, die dir Freude bereiten.
Koch dein lieblingsessen
Triff dich mit einer freundin die du schon lange nicht mehr gesprochen hast.

Was ich damit sagen möchte: leg deinen Fokus woanders hin und nicht auf die Probleme dieser Welt.
Du verpasst deine Kinder.

Liebe Grüße
Von einer Mama mit schlimmer angststörung, die den 1.Geburtstag ihres Kindes leider in der psychatrie verbrachte, weil sie sich nur noch mit solchen sinnlosen Problemen beschäftigt hat, die wir überhaupt nicht ändern können.

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Danke für eure netten Antworten.
@ Mathilda das tut mir Leid mit der psychiatrischen Klinik. Ich hoffe es hat dir etwas geholfen.
Darf ich fragen was Deine Ängste waren?

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Hallo,
Ich hatte Todesangst.
Völlig irrational, für andere nicht zu begreifen, aber für mich völlig echt.

Es fing an wie bei dir, mit der Angst vor den Geschehnissen der Welt und ging dann über in eine akute hypochondrie, die mich bis heute täglich begleitet.
Mein Leben ist massiv eingeschränkt.

Der Auslöser ist bei mir immer Streß.
Die Angst habe ich 24/7, aber richtig akut wird es eben nach Stress, welcher sich mit 2 Kindern nicht vermeiden lässt.


Lg

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Oh je ich fürchte bei mir ist es genauso. Ich habe den ganzen Tag über nur noch Angst.
Ich fühle mich als würden wir vor einem Abgrund stehen.
Ich liebe meine Kinder so sehr und ich möchte sie nicht in dieser Welt nicht leiden sehen.
Alles ist so sinnlos geworden. Wofür sollen sie noch lernen ( für die Schule), wofür soll man noch Dinge tun ( wie Gartenarbeit) wenn bald der Krieg ausbricht?
Ich kann so wirklich nicht mehr. Ich bin am Ende und für meine Kinder keine vorbildliche gut gelaunte achtsame Mama mehr. Ich versinke in meiner Medienwelt. Wenn ich mir vornehme es sein zu lassen dann fühle ich mich noch schlechter und unsicherer. Es ist der Horror.
Ich hoffe es geht Dir besser und Du kommst jetzt besser damit zurecht :-(

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Mir geht es ganz ähnlich. Aber ich habe es teilweise in den Griff.
Die Medien möglichst meiden bzw extrem verringern. Den Moment genießen bzw auch mit dem Partner mal drüber reden.
Akzeptieren was man nicht ändern kann

Ist nicht einfach das umzusetzen und bei mir klappt es leider auch nicht immer gut aber es hat mir schon etwas aus der schockstarre geholfen