Die ungewisse Zukunft

Hallo,

um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, was ich mir von diesem Beitrag erhoffe. Ich bin momentan so am grübeln. Komme da nur schwer wieder raus. Es geht um die Zukunft der ganzen Welt. Ich habe sehr Angst vor einem dritten Weltkrieg. Für mich ist dieser eigentlich schon vorprogrammiert. Unser Kind ist gerade mal ein halbes Jahr alt. Ich genieße jede Sekunde, entschuldige mich in was für eine Welt ich ihn gebracht habe. Ich hab einfach nur Angst. Die Inflation, die Preise, Eigentum wird mehr und mehr verkauft ...dann Russland / Ukraine / Nato. Es zermürbt mich.
Komme da momentan gar nicht richtig raus. Habe Angst um meine Familie, mein Kind.

1

Dann hol dir therapeutische Hilfe. Alleine damit du deine Ängste nicht überträgst.

2

Ich empfehle News-Fasten. Konzentrier dich auf das Hier und Jetzt.
Leb so, dass du denkst, dass du den Planeten nicht durch dein Verhalten den gibst.

3

Ich schaue seit ungefähr drei Jahren keine Nachrichten und lese nur sporadisch um nicht ganz hinterher zu sein.
Und weißt du was? Mir geht es gut dabei. Es war schon immer so, dass eine Katastrophe die nächste gejagt hat und das wird auch immer so bleiben. Tja, sollen wir deshalb jeden Tag betrübt sein? Was können wir an den vielen vielen vielen Problemen ändern? Was kann ich konkret gegen den Krieg tun? Gar nichts! Jetzt könnte ich darüber furchtbar betrübt sein oder einfach mein Leben leben. Dafür habe ich mich entschieden.

25

Genau das mache ich auch…
Ich konnte es nicht mehr hören/lesen überall Horrorszenarien.. es hat so gut getan Nachrichten auszublenden ☺️

4

Ich hab letztens die Zeitung in der Hand gehalten, die zu meiner Geburt erschien. Meine Eltern hatten sie aufgehoben.

Ob die Welt da soooo viel besser war? Ich glaube nicht 🙈 aber als Kind betraf mich das alles ja nicht so. Und es gab eben einmal täglich ne Zeitung und fertig, inzwischen bekommst du es halt dank Internet ja im Fall der Fälle mehrfach täglich um die Ohren gehauen, da bekommt man schon das Gefühl, es wäre „dramatischer“.

Der Klimawandel macht mich auch nachdenklich, da bin ich ehrlich. Da tut es mir schon leid, dass unsere Kinder die Konsequenzen noch deutlicher spüren werden. Daher versuche ich durchaus, da etwas zu ändern, ein Bewusstsein zu schaffen und was zu tun. Klappt nicht immer super, aber ich bemühe mich.

Ansonsten hab ich wohl auch einfach etwas naives „Gottvertrauen“, dass sich alles irgendwie schon fügen wird. Ich hoffe es zumindest sehr! So wie meine Eltern es auch immer taten. Irgendwie geht’s immer weiter. Weils weiter gehen MUSS!

7

Doch, doch, die Welt war zumindest in der Schweiz objektiv gesehen schon besser für die Generation meiner Eltern. Mein Vater hat das erste Mal mit 73 die Erfahrung gemacht, dass man etwas auch gegen Geld gerade nicht kaufen kann, sinkende Reallöhne gab's in seinem Arbeitsleben praktisch nie. Manchmal redet er heute noch wie aus einer anderen Zeit. Nach dem zweiten Weltkrieg bis weit in die 2000er Jahre hinein gab's für den Mittelstand in der Schweiz praktisch keine ernsthafte Krise. Meine voraussichtliche Rente ist bei gleichem hypothetischem Einkommen noch 40%-50% von der meiner Eltern, der Wohlstandsverlust zwischen der Generation meiner Eltern und meiner Generation damit recht erheblich.

Die Frage ist, ob man den ganzen Tag darüber lamentieren sollte, dass früher alles besser war (oder vielleicht auch nur, dass man damals die Probleme noch besser schön reden konnte). Meiner Meinung nach nicht. Aber wenn die Leute sagen, dass sie es früher härter hatten: Alle die, die im 2. Weltkrieg auf der Welt waren, die in einer kommunistischen Diktatur aufgewachsen sind etc.: Ja. Die anderen nicht.

11

Echt, das Beispiel Schweiz zeigt, dass die Welt früher besser war? Frag mal Deine Mutter, ab wann sie wählen durfte.
Einfach mal googeln, Frauenwahlrecht Schweiz.

Es kommt immer sehr auf die Perspektive an.
Auch wenn man in Deutschland sagt "früher war es besser". Gewalt gegen Kinder, Verfolgung von Homosexuellen, Todesfälle im Straßenverkehr... naja, ich bin froh, jetzt zu leben und nicht in den 50ern, als eine Verwandte meiner Mutter mit 13 Jahren schwanger war, nicht ausreichend aufgeklärt, es erst kurz vor der Geburt gemerkt hat und die ganze Familie umziehen musste, weil das Leben in diesem Dorf unerträglich wurde.

weitere Kommentare laden
5

Ich würde dir auch zum "News fasten"raten. Mache ich seit über einem Jahr, ab und an lese ich mal kurze Überschriften in Tageszeitungen, das wars auch schon. Viel bekomme ich auf der Arbeit durch Kollegen mit. Das reicht mir.
Außerdem hilft es, wenn du dich vielleicht auf ein Thema konzentrierst und tust, was DU tun kannst (weniger Müll, bewusster Wasser und Energie nutzen, Konsum überdenken...) sowas halt. Oder Spenden sammeln...Ich hab in meiner Elternzeit im Flüchtlingsheim ehrenamtlich gearbeitet. Dadurch habe ich mich nicht so tatenlos zusehend gefühlt.

Ich würde in der jetzigen Zeit keine Kinder bekommen wollen, glaube ich. Aber ich habe 3, die ich über alles liebe und denen ich versuche Respekt für Menschen und die Umwelt beizubringen.

6
Thumbnail

Von Krieg ung finanziellen Unsicherheit habe ich gar keine Angst..gab ja schon mehrmals..aber letzte Woche war ich sowas von schockiert!!
Es gab ein Rituale mit mein Mann nach jedes Transfer.Er ist immer zu Hause geblieben mit mir am nächsten Tag und wir waren im der Nachbarortschaft spazieren am See und schön Frühstücken..Letzte versuch Februar und seit dem waren wir erst wieder mal letzte Woche dort.Ich hörte es von TV,Radio,Internet aber da sein und es erleben war echt erschütternd!!
Unsere See gibt es nicht mehr wort wörtlich verschwunden!Keine Vögeln oder Enten denen ich in meinem Gedanken mit dem endlich kommende Kind gefüttert habe beim spazieren gehen..Das hat mir Angst gemacht .Also ja Klimawandel ist da und grausam fragt nichts passiert einfach auch wenn du deine Kredit zählst, 12 Std pro Tag arbeitest oder gute Mutter bist.
Zwichen die 2 Fotos sind nur 7 Monate 😔

8

Hallo,

Meine Eltern waren zur Zeiten der Kuba Krise Kinder. Zu diesem Zeitpunkt stand die Welt an Rande der atomaren Vernichtung. Als meine Eltern junge erwacshe waren herrschte die Ölkrise, wo man das Ende des Wohlstands und der Wirtschaft vorraussagte. Ich kam zum Natodoppelbeschluss zur Welt, da lag wider eine atomare Bedrohung in der Luft und das mitten in Deutschland. Meine Geschwister wurden kurz vor bz kurz nach Tschernobyl geboren, da gab es konkreten Anlass zur Sorge, denn immerhin ging der atomare Fallout auch bei uns runter.

Die schwere Euro und Wirtschaftskrise in den 2010 Jahren hat einen riesigen Schäden angerichtet. Der weit größer war wie der aktuelle Schaden.

Ja es herrscht ein Krieg in Europa, aber auch in den 90zigern hatten wir in Europa Krieg und Terror (IRA, Eta) und trotzdem wurden Kinder geboren. Also die Zeiten früher waren nicht sichere oder besser. Sie waren ei Fach anders. Und man hatte noch nicht das mediale Bombedemon was man heute hat.

Ja die Preise steigen, aber wir lebten auch in eine billig und Überflussgesellschaft. Jetzt beginnen sich einige uaf das wesentliche zu besinnen. Uns trifft die Preissteigerung nur leicht, da wir beide gute Jobs haben. Auch wen wir bald zwei Kinder haben sehe ich gelassen in die Zukunft. Die Wirtschaftskrise 2010 bis 12 hat uns viel schlimmer getroffen. Mein Mann 1,5 Jahre in Kurzarbeit und ich auch einige Monate, das war hart, denn da mussten wir jeden Cent zweimal umdrehen. Das hat uns gelehrt gute Rucklagen zu bilden. Man kann auch gut ohne Eigentum leben. Dann lebt man zu Miete. Eigentum war schon immer ein gewisser Luxus, den sich nur ein Teil der Gesellschaft leisten konnten. Und wer sein Eigentum spitz auf knapp finanziert hat, der war einfach fahrlässig und bekommt jetzt die Quittung. Dass die Zinsen stiegen werden war schon vor 2 3 Jahren in Gespräch, also weit vor der aktuellen Krisen.

Du solltest dir dringend professionelle Hilfe suchen um deine defousen Ängste in den Griff zu bekommen. Und eine mediale Entziehungskur machen. Denn deine Ängste schaden deinem Kind mehr als alle Krisen der Welt.

Statistisch und historisch gesehen leben wir hier in Europa in denn stabilsten und sichersten Zeiten. Und wir hier in Deutschland haben ein sehr gutes sozial System. Keiner muss hungern oder auf medizinische Versorgung verzichten. Kinder können in die Schulen gehen und haben Kiste lösen Zugang zu Bildung. Das solltest du dir vor Augen halten.

LG Morgaine

9

Mir geht es genau so wie dir.
Ich habe eh psychische Vorbelastung und meine Angststörung gerade eben so überwinden, da steht der 3. WK vor der Tür. Mein jüngstes Kind ist 14 Monate alt.

Aber ich rede viel mit meinen Eltern und es tut mir gut, wenn die mir sagen, früher gab es XY auch. Wie das mit dem Krieg. Sind Jahrgang 66.

10

Achso: mittlerweile mache ich auch Newsfasten. Ich kann und will es nicht mehr hören.
Das, was ich beim Einkaufen sehe, reicht mir.

21

Der 3. Weltkrieg stand schon mehrfach in den letzten Jahrzehnten vor der Tür.

https://www.swr.de/swr2/wissen/die-kubakrise-1962-als-der-kalte-krieg-fast-zum-atomkrieg-wurde-swr2-wissen-2022-10-14-100.html

https://www.deutschlandfunk.de/am-rande-des-atomkriegs-100.html

Krisen des Kalten Krieges
Krisen, die zu einem dritten Weltkrieg zwischen den Supermächten hätten führen können, waren zum Beispiel die Blockade Berlins (1948/49), der Koreakrieg (1950-53), der Vietnamkrieg (1946-75), die Kubakrise (1962) oder der Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan (1979).

Alles in 3 min per Google gefunden....

weiteren Kommentar laden
12

Ich stelle dir jetzt ein paar ganz provokative Fragen: Wo hast du vor der Zeugung deines Kindes gelebt? Gab es da keine Nachrichten? Keinen Geschichtsunterricht? Keine Anzeichen vom Klimawandel? Keine hungernden Menschen? Keine Kriege, keine Bomben, keine entführten Kinder und vergewaltigten Frauen, Frauen ohne Rechte? Die Annexion der Krim? Überfall auf Georgien? Keine Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Machthabern? Keine Serienmörder? Keine Verbrechen an Menschen? Hast du nicht mitbekommen, das sogar in Europa noch Menschen leben wie vor 100Jahren, ohne Chancen auf eine gute Bildung, gute ärztliche Versorgung, arm wie die Kirchenmäuse? Dann schau einfach mal nach Rumänien. Wo warst du, als die Lieferketten anfingen ins stocken zu geraten? Gab es keine Pandemie bei dir?
Also, in welcher verflixten Bubble hast du gelebt, das du von all dem Drama i den letzten Jahren vor deiner Haustür nichts mitbekommen hast und dich trotzdem für ein Kind entschieden hast?

All das und noch viel mehr hat immer (!) existiert, als du geboren wurdest, als deine Mutter geboren wurde, deine Großmutter, deine Ur-Großmutter....das ist unsere Welt, wie sie schon sehr lange ist und immer bleiben wird. Die Zukunft war schon immer ungewiss, basta.

Du versinkst gerade in Selbstmitleid, mehr steckt hinter deinen Tränen und deinen Entschuldigungen nicht. Dir wird gerade bewußt, welch heftige Verantwortung du mit der Geburt eines Kindes übernommen hast. Und wenn dich diese Verantwortung überfordert, dann such dir Hilfe, das ist völlig okay....aber hör auf, die aktuelle Sau, die durchs Dorf getrieben wird vorzuschieben.

Die Ukraine, hm....den Menschen dort war spätestens seit 2014 klar (ach was, schon immer), was noch passieren wird und trotzdem wurden dort seit dem viele Kinder geboren. Sie waren und sind bereit für ihre Freiheit zu kämpfen, aber sie schaffen es nicht alleine und haben das große Glück, das die Welt diesmal nicht wegschaut oder zur Tagesordnung, wie sonst eigentlich immer. Der Krieg und seine Folgen hält uns einen Spiegel vor, er macht uns mal bewußt, wie zerbrechlich Dinge wie Freiheit, Demokratie, Frieden, Welthandel sind.

Weltfrieden gab es noch nie, wird es nie geben.

14

Amen.

16

Sehr gute Antwort, finde ich.
Aber wenn man sieht, wie viele der TE empfehlen, sich einfach keine Nachrichten mehr anzuschauen, wundere ich mich nicht dass Menschen auf einmal ganz überrascht sind, wenn der Krieg mal nicht mehr so weit weg ist (bzw. wirkt) wie in den letzten Jahrzehnten…

weitere Kommentare laden