Welche Nationalität hättet ihr euch wohl selbst ausgesucht?

Guten Morgen,

wir waren gestern Abend mit unserer Freundes-Clique schön essen und hatten viel Spaß! WIr haben ganz viel gequatscht und gelacht.;-)

Ein Freund von uns hatte gestern an einem Punkt mal eine Frage aufgeworfen, die ich im Nachhinein echt interessant/lustig fand: welche Nationalität hättet ihr euch selbst gegeben, wenn ihr euch das vor eurer Geburt hättet aussuchen können.
Daraus entstand dann wirklich eine witzige Diskussionsrunde.

Das ulkige dabei war, dass wirklich kein einziger aus unserer Runde sich in dem Fall zu einem Deutschen gemacht hätte - jeder hätte ein anderes Land als Geburtsort bzw. eine andere Nationalität gewählt!#rofl

Ich selber ertappte mich dabei, wie ich mich selbst wohl zur Niederländerin gemacht hätte. Ich kann auch nicht erklären warum, ich mag diese fröhlich-lockere Art der Niederländer einfach....die sehen vieles nicht ganz so eng und verklemmt wie die Deutschen- sind oftmals nicht so "spießig" und auf Regeln bezogen...#hicks

Mein Mann hätte sich wohl theoretisch zum Kanadier gemacht. Auf Nachfrage warum, erwähnte er, dass er das Land einfach toll finde mit seiner unendlich weiten und unberührten Natur (er ist beruflich schon häufiger in Kanada gewesen) und außerdem hätte das Land keine besonders negative Vorgeschichte (was man jetzt leider von Dtl. überhaupt nicht sagen kann!#augen) und sei in der Weltpolitik niemals großartig aufgefallen. Außerdem gab er zu, dass es auf erweiterter Basis einfach durchaus von Vorteil sein kann, wenn man englischer Muttersprachler wäre....ja, mit Fremdsprachen hatte er in der Tat es noch nie so!!#rofl

Unsere Freunde von uns hätten sich wohl zu folgenden Nationalitäten gemacht:
- 2 Skandinavier (Schweden oder Norweger)
- 1 Schweizerin
- 1 Australier
- 1 US-Amerikaner

Mit teilweise ähnlichen Begründungen wie mein Mann und ich!

Und das hat mich nun irgendwie neugierig gemacht - deshalb würde es mich mal interessieren, wie andere Leute das so sehen. Was für eine Nationalität hättet ihr euch selbst gegeben, wenn ihr euch das vor eurer Geburt hättet aussuchen können? Und warum eigentlich? Begründungen wären sicherlich auf der Basis auch ganz interessant!;-)

Euch einen schönen Sonntag und viele Grüße!#winke

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Ich bin Deutsche und würde das nicht ändern. Ich lebe gerne hier und schätze dieses Land. Ich glaube wir sollten dankbar sein, für all die Möglichkeiten die wir hier haben (Elternzeit, günstige Universitäten, gute medizinische Versorgung etc.) Ich schäme mich nicht für meine Nationalität.

Aber ich bin sicher, dass wird einem wieder negativ ausgelegt.

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Hallo,
ich fühle mich als Deutsche so wohl, dass ich mir nicht vorstellen könnte, eine andere Nationalität zu haben. Eine andere Nationalität ändert ja nicht den Charakter des Menschen.
Und ehrlich? Ich brauche eine gescheite Struktur und "Regeln", das ist mir in vielen anderen Ländern einfach zu locker.
LG
Elsa01

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Erst einmal danke für deine Antwort.

"das ist mir in vielen anderen Ländern einfach zu locker. "

Und was genau findest du daran so schlimm? Irgendwie hat das einen Hauch von "negativ", so wie du das formulierst. Sind das dann automatisch alles unstrukturierte "Chaoten" in deinen Augen oder wie muss ich das verstehen?

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Nein, das sind sicherlich nicht alles unstrukturierte Chaoten, um Himmels Willen.....da gibt es hier sicherlich auch genug von.....
Aber ich eher ein Freund von "deutscher Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit", also das, was vielen Ausländern auch einfällt, wenn sie etwas über den Charakter von Deutschen sagen sollen. Ich kann es hassen, wenn man einen festen Termin nicht einhält oder unentschuldigt zu spät kommt. Sollte man es absehen, dass man es eben nicht schafft, zur verabredeten Zeit am Treffpunkt zu sein. Ein paar Minuten sind ok., aber mehr als 10 Minuten finde ich absolut unzuverlässig. Ggf. kann man sich kurz melden, wenn man merkt, man schafft es nicht pünktlich. Wir haben so ein Paar im Freundeskreis, die kommen grundsätzlich zu jeder Verabredung zu spät...und nein....sie haben keine Kinder, die vielleicht auf den letzten Drücker noch irgendetwas haben, weshalb man nicht pünktlich los kann....
Auch so dieses "komme ich heute nicht, komme ich morgen" ist ja wohl bei unseren europäischen Nachbarn sehr beliebt. Da bin ich auch eher der Typ "was Du heute kannst besorgen..." (Du kennst den Spruch)....

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Meine Nationalität ist nicht deutsch, ich bin aber hier geboren & aufgewachsen.

Ich würde mir keine andere aussuchen, als die, die ich habe.
Ich liebe die Kultur meiner Wurzeln, die Traditionen, die Sprache und die Warmherzigkeit der Menschen untereinander. Das ist das, was mich in Deutschland oft an meine Heimat denken lässt: „wieso sind die Menschen hier so kalt, so distanziert, so unfreundlich, so oberflächlich?“
Empfindet natürlich jeder anders. Ich weiß aber vieles an meinen Wurzeln wertzuschätzen und würde daher meine Nationalität nicht ändern.

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Schade, dass Du solche Erfahrungen hast. Ich lebe hier z.B. seit über 40 Jahren in einer Siedlung mit oft wechselnden, aber auch beständigen Nachbarn und es gibt immer welche, die einem helfen - und man hilft auch selber gerne - wir sind hier sicher 6 oder 7 Nationaliäten - Alt und Jung. Während Corona war das so schön, wie jeder aushalf, auch wenn es nicht gesetzeskonform war, aber es wurde niemand im Stich gelassen.
LG Moni

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In der Nachbarschaft helfen wir uns auch gegenseitig oder Menschen, die sich eben kennen aber ich finde die Menschen generell kälter als da wo ich herkomme, dort sind allerlei Menschen super herzlich, sei es in der Stadt, im Geschäft, im Trubel, beim arzt usw.

Ist eigentlich auch gar nicht negativ gemeint, für mich ist Deutschland meine Heimat aber ich empfinde die Menschen einfach als kälter ohne das negativ zu meinen.

Alleine als schwangere ist es mir extrem aufgefallen aber auch unter Familien mit Kindern, hier muss man sich öfter mal dumm anschauen lassen, wenn man stillt oder ein Kind den Zuckerstreuer im Café runterwirft, das ist da wo ich herkomme eben anders. Sind kleine aber feine Unterschiede, natürlich gibt es die aber umgekehrt auch so.

Es gibt auch etliche Dinge, die ich dort schlechter finde als hier und die ich hier umso mehr wertzuschätzen weiß aber gerade was Kultur angeht bin ich froh die zu sein, die ich bin. Jemand anderes aber würde wohl denken oh ne, dies oder jenes aus der Kultur wäre gar nichts für mich. Und das ist auch okay so :)

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Ich bin ziemlich froh Deutsche zu sein und hier zu leben.
Ich habe an Deutschland nicht wirklich was auszusetzen.
In den meisten anderen Ländern würde ich wohl schon allein aufgrund meiner vielen Krankheiten inzwischen arbeitslos sein, keine Unterstützung vom Staat erhalten und auf der Straße leben.
Ich liebe meine Familie, meinen Mann und meine Freunde. Ich lebe echt gern hier und kann mir nicht vorstellen, dass es woanders besser wäre.

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"Das ulkige dabei war, dass wirklich kein einziger aus unserer Runde sich in dem Fall zu einem Deutschen gemacht hätte - jeder hätte ein anderes Land als Geburtsort bzw. eine andere Nationalität gewählt!"
Das ist wahrscheinlich typisch für Deutsche. Die schämen sich fast für ihre Nationalität.

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Ich kenne die Lebensweisen einiger anderer Nationalitäten durch Verwandte und Freunde und nein - ich möchte weder in den USA noch sonstwo leben sondern bin sehr zufrieden, Deutsche zu sein und viele Annehmlichkeiten zu genießen, die in anderen Ländern nicht selbstverständlich sind.
Eine meiner Nichten ist mit einem Amerikaner verheiratet und lebte immer wieder dort in versch. Bundesstaaten - wenn er bald in Rente ist, werden sie in Deutschland leben.
Eine Bekannte kehrte nach fast 25 Jahren aus Ungarn nach Deutschland zurück - hat alles so seine Gründe.
LG Moni

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Ich bin nicht Deutsche, aber ich wohne in Deutschland, weil mein Mann deutsch ist. Von meinen Großeltern sind 3 Stück deutsch und dann sind sie in meine Heimat gezogen.
Unsere Kinder haben 2 Pässe. Das finde ich gut, weil ein bisschen von beiden Ländern in ihnen ist.
Ich habe auch überlegt, ob ich deutsch werde. Ich wohne ja in Deutschland, aber ich kann nicht zur Wahl gehen und so etwas. Aber ich habe gesagt: Nein, das mache ich nicht.
Meine Heimat ist tief in mir drin. Ich finde nicht alles gut von meinem Land, aber das ist ja in keinem Land so.
Ich finde Deutschland schön, obwohl ich meine Heimat auch vermisse. Ich bleibe hier, bis ich sterbe. Aber ich bin trotzdem nicht deutsch.
Das ist aber nicht wegen der Vergangenheit von Deutschland.

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Ich finde ja, die Nationalität sagt genau so viel oder weniger über einen Menschen aus, wie sein Sternzeichen. Beidem werden gewisse Eigenschaften nachgesagt, aber ich glaube nicht daran.

Ich mag unser Land in all seiner Vielfalt - was das 'deutsch' ja schon wieder sehr relativiert - und hätte mir jetzt kein anderes ausgesucht, in dem ich leben wollte. Ich habe viele Nationalitäten kennengelernt und bei jeder gab es sture, verbohrte, fröhliche, herzliche, kalte, ablehnende, freundliche, hilfsbereite Menschen.

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Das kann man sich doch immer noch aussuchen: Einfach auswandern und sich einbürgern lassen🤷‍♀️
Ich bin zufrieden hier in Deutschland und würde nicht tauschen.

Ich habe jetzt aber mal aus Interesse meinen Mann gefragt. Seine Mutter stammt aus Namibia, er hatte also die Chance auf eine doppelte Staatsbürgerschaft, hatte aber von Anfang an nur die deutsche.
Er meinte, es wäre ein "nice to have", aber er bedauert nicht, dass er sie nicht hat.