Ich überlege aus der Kirche (evangelisch) auszutreten , da ich mit der Institution Kirche nichts mehr anfangen kann. Und ich hab irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht zum Gottesdienst gehe, das möchte ich mir ersparen.
Ich glaube an Gott und werde das weiterhin tun und auch meinen Kindern vermitteln, aber halt nicht mehr als Mitglied der Kirche.
Hat das von euch jemand gemacht und ist damit jetzt zufriedener? Wie leicht fällt es euch euren Glauben ohne Kirche auszuüben?
Aus der Kirche austreten trotz Glaube?
Hallo,
Ja ich hier!
Ausgetreten aus der Kirche aus diversen Gründen, an Gott glaube ich trotzdem noch.
Es muss einem klar sein, dass man dann eben auch nicht mehr offizieller Taufpate o.ä.werden kann.
Für mich nach Jahren definitiv immer noch die richtige Entscheidung!
Gruß
Ja ich bin vor ca. 6 Jahren ausgetreten trotz Glaube. Mir geht es sehr gut damit.
Ich war eh nie ein großer Kirchgänger.
Dennoch waren wir diese Weihnachten ausnahmsweise in der Kirche.
Meine Kinder sind evangelisch getauft.
Habe ich auch gemacht, ich bin der Steuern wegen aus der Kirche ausgetreten und glaube weiterhin. in die Kirche bin ich sowieso nie gerne und nur unter Zwang gegangen.
Aus dem Grund ist der Neffe meines Mannes auch ausgetreten. Und dann lernte er eine Frau kennen, "bayrisch-katholisch" , und die kirchliche Trauung war nicht möglich. Glaub mir, der Wiedereintritt war deutlich schwieriger als der Austritt!
Darüber sollte man sich halt im Klaren sein, dass solche Dinge (nicht nur die Trauung sondern eben auch ein kirchliches Begräbnis) eben nicht mehr möglich sind, wenn man ausgetreten ist.
LG
Das ist als gläubiger Mensch aber dann in den allermeisten freikirchlichen Gemeinden möglich, auch ohne Mitglied zu sein. Die dortigen Pastoren führen natürlich auch Beerdigungen entsprechend durch.
Das muss man also nicht über die Landeskirche machen
Ich war die meiste Zeit meines Lebens Agnostiker. Kirchenmitglied war ich trotzdem, ich wurde als Baby getauft. Für mich hat sich irgendwie nie die Frage nach einem Austritt gestellt.
Ich bin froh, dass ich nie ausgetreten bin.
Heute bin ich Christ. Die Kirche war aufgrund meiner Mitgliedschaft eine der ersten Anlaufstellen (nicht die Einzige) als wir auf Sinnsuche waren. Dort begegnete man uns offen und herzlich. Bis zum Glauben war es ein weiter Weg, auch für meinen Mann (Atheist aus atheistischem Elternhaus).
Heute gibt der Glaube uns viel Kraft. Gott hat uns durch die schwerste Zeit unseres Lebens getragen und hat uns dabei durch unsere Pfarrerin und verschiedene Gemeindeglieder besondere Menschen an die Seite gestellt, die uns helfen.
Heute bin ich froh, dass ich nie ausgetreten bin. Denn all das Geld, das ich jahrelang "umsonst" gezahlt habe, hat anderen Leuten genau das ermöglicht, was auch wir bekommen haben - auch mein Mann und unser Sohn, bevor beide Kirchenmitglieder waren: Sie konnten in der Kirche Kraft und Hoffnung schöpfen, durch schwere und gute Zeiten begleitet werden, Gemeinschaft und Rückhalt erleben.
Das macht mich froh.
Ich könnte mir nicht vorstellen, den Glauben ohne die Kirche zu leben.
Natürlich beten wir auch zu Hause. Aber der Gottesdienst, der Chor, die Gemeindefeste, die Gesprächsrunden ... das alles ist etwas anderes und da bekomme ich etwas, das ich zu Hause mit meinem Mann und meinem Sohn nicht bekomme.
Das Abendmahl und die Taufe sind mir auch sehr wichtig.
Und ich bin zwar nicht dumm, aber ich bin nicht besonders fest was die Bibel und all das angeht. Reli habe ich irgendwann abgewählt - und was lernt man da schon groß. Die Bibel kann ich auch alleine lesen, aber ganz ehrlich: Vieles davon verstehe ich nicht. Es hilft mir, wenn mir dann erklärt wird, warum gefragt wird, ob die Eltern des Blindgeborenen gesündigt haben. Oder warum "sie wird ihren Sohn Immanuel nennen" zitiert wird, wenn Maria das Kind doch "Jesus" nennt. Und auch der Bezug zu Heute, was es mit mir zu tun hat. Und die Anregungen, die über mein eigenes Blickfeld hinausgehen.
Hallo,
spannend finde ich, was dich an der "Institution" denn stört.
Ich lese als Hauptgrund dein schlechtes Gewissen - wem gegenüber?
Gerade in der evangelischen Kirche gibt es ja gar keine "Sonntagspflicht".
Ich selbst bin aus der katholischen Kirche ausgetreten. Hier störte mich die Haltung der Institution zu Verhütungsfragen, der Umgang mit weiblichen Mitarbeitern und eine Exklusivität im Abendmahlsverständnis, die ich theologisch unbegründet finde.
(Das als Kurz-Grund. Der Prozess der Konversion - ich bin dann in die evangelische Kirche eingetreten - war natürlich etwas länger und bedachter.)
Die evangelische Kirche hat viel weniger dieser strikten Punkte - natürlich gibt es moralische und theologische Ansichten, die Konsens sind, aber insgesamt ist die hierarchische Struktur viel geringer ausgeprägt, weshalb es eine viel größere Diversität gibt als in der katholischen Kirche.
Daher noch mal die Frage:
Was stört dich denn?
Und eine Bitte, falls du wirklich austrittst:
Dann bitte konsequent.
Keine kirchliche Beerdigung, keine Weihnachtsgottesdienste. Keine Teilnahme an kirchlichen Gruppen (Pfadfinder, Krabbelgruppe, Kindergottesdienst) etc. Kein Kindergarten, der einen kirchlichen Träger hat.
Das mag jetzt klingen, als wollte ich dich abhalten. Nein, das soll es nicht. Aber dein Post erwähnt die Gottesdienste als einzigen Teil kirchlichen Lebens. Bitte bedenke gut, was ausgerechnet an der Institution Kirche noch alles dran hängt.
Denn a la Lindner einfach kirchliche Dienste (ja, auch den Weihnachtsgottesdienst!) kostenlos in Anspruch zu nehmen, wenn man bewusst ausgetreten ist, finde ich unmöglich. Das wirst du sicher nicht vorhaben, aber ich wollte es erwähnen.
LG
Ich finde Gottesdienste langweilig, sie geben mir nichts.
Dass ich dann auch keine Dienstleistung in Anspruch nehmen darf, stimmt so nicht. Jeder kann in die Kirche gehen, wenn er möchte. Hab ich aber gar nicht vor.
Kindergarten geht hier nichts anders, da das der einzige Kindergarten der Gemeinde ist.
Meine Kinder sind ja auch getauft, das ist mir schon wichtig, um sie unters Gottes Schutz zu stellen. Wie gesagt ich sehe nur keinen Sinn in der Kirche für mich persönlich. Spenden tu ich jeden Monat für viele verschiedene Institutionen und das reicht mir.
Beerdigen lass ich mich in einem Friedwald, ganz ohne Kirche.
Lindner wird sehr wahrscheinlich auch eine ordentliche Spende dagelassen haben.
P.S. anonym bin ich jetzt nicht mehr
"Dass ich dann auch keine Dienstleistung in Anspruch nehmen darf, stimmt so nicht. Jeder kann in die Kirche gehen, wenn er möchte."
Sehr richtig. Du darfst.
Ich finde es aber im höchsten Grade unmoralisch und dreist, bewusst aus der Kirche auszutreten und dann deren "Dienstleistungen" in Anspruch zu nehmen.
Beispiel Kindergottesdienst. Die Kinder selbst zahlen keine Kirchensteuer. Aber die Pfarrerin, die denselben liebevoll vorbereitet, bekommt ein Gehalt.
Beispiel Weihnachtsgottesdienst. Meine Gemeinde musste in diesem Jahr den Tannenbaum kaufen - es gibt nicht mehr genug Kirchenmitglieder, die einen spenden würden. Von den gestiegenen Energiekosten, Gehalt von Pfarrer, Küster, Organist, Chorleiter und Reinigungspersonal mal gar nicht zu reden.
Also ja, Gottesdienste stehen alle Menschen offen. Weil sie eben KEINE Dienstleistung sind, sondern eine gemeinsame Feier der Gemeindemitglieder.
Daran aber "einfach so" teilzunehmen, obwohl man sich am Gehalt der oben genannten Personen nicht beteiligen will, finde ich dreist.
(Übrigens genauso dreist, wie die Personen, die beim Sommerfest des Turnvereins auf der Wiese erscheinen und sich den Bauch mit kostenlosen Würstchen vollschlagen, obwohl sie nicht zum Verein gehören. Gibt's auch.)
Hi,
"nur weil jemand in die Kirche geht, ist er noch lange kein Christ ! Man wird ja auch nicht zu einem Auto, wenn man in der Garage steht !"
Ich bin kein Kirchgänger, aber versuche christlich zum Leben zugehen.
Die letzten 2 Pfarrer, haben leider wieder "den ganz normalen Gottesdienst" eingeführt. Der Pfarrer zwischen meiner Konfirmation, 1988 und 1998, war der Innovativste. Der hat die Kirche voll bekommen. Es waren damals 3 Orte, seit 5 Jahren sind 5 Ort zu betreuen. Aber nicht in jedem, war jeden Sonntag Gottesdienst.
Der Innovative hatte oft Abends, oder auch Samstags spätnachmittags ein "Event", ein super Pfarrer. Er hatte jetzt nochmal 2 Jahre, Vertretung bei uns gemacht. Die Kirche war wieder voll.
Der Pfarrer vor ihm.................ja, jeder Mensch hat seine Eigenarten. Aber er hat so "schrecklich" beerdigt, er wurde auch überhaupt nicht fertig. Er war der Pfarrer, der in der Zeit meines Sohnes Konfirmation, zuständig war.
Bei 4 Konfirmanden aus unserem Ort, bekamen wir als einzige keine Einladung, zum 1. Elternabend. Der Elternabend, 5 Orte gesamt, hatten 3 Familien, 2 Einladungen bekommen. Er hat es persönlich gemacht, nicht die Pfarrsekretärin. Ich ihm sofort Bescheid gegeben, wann die Englandfreizeit ist, nicht das das mit der Konfirmation oder Vorstellung, zusammen rasselt. Bescheid gegeben im Oktober, 1. Februar kam der Termin für die Konfifreizeit und Vorstellung.............er wäre in England gewesen. ...............Wäre nicht Corona gewesen............
Auch mussten alle Gottesdienste für die "Stempelkarte" nachgeholt werden. Oft saßen wir 2 + Küster, in einem der 4 Orte, im Gottesdienst, extra hingefahren........
Und dann, weiß er nicht mal meinen Namen, als ich ihm, 3 Monate nach der Konfirmation, Frohe Weihnachten wünsche, und ich bin "eine Frau aus dem Ort", als seine Frau nachfragt, wer ich denn gewesen bin.
So Pfarrer sind für mich ein Grund, auszutreten. Die einen "nine to five Job" machen, und für die es keine Berufung mehr ist.
Aber austreten, kann ich dann doch nicht...............da ich immer denke, als 1. wird doch dann an den evangelischen Einrichtungen gespart........
Da unser Kleiner in 2 Jahren konfirmiert wird, ist es jetzt sowieso noch nicht aktuell. Vielleicht bekommen wir auch wieder einen "brauchbaren Pfarrer". Mal schauen.
Alles Gute
"Und dann, weiß er nicht mal meinen Namen, als ich ihm, 3 Monate nach der Konfirmation, Frohe Weihnachten wünsche, und ich bin "eine Frau aus dem Ort", als seine Frau nachfragt, wer ich denn gewesen bin."
Das geht noch schlimmer. Wir haben seit gut einem Jahr einen indischen "Hilfspfarrer", der bei uns in der Kirche freitags die Werktagsmesse hält. Mein Sohn war am 30.12. (und auch vorher schon häufiger bei diesem Pfarrer) als Messdiener eingeteilt (also vor der Messe in die Sakristei, umziehen, dann mit dem Pfarrer gemeinsam in die Kirche einziehen... - Messdiener kann man grundsätzlich erst nach der Erstkommunion werden). Am 6.1. (also genau eine Woche später) hat der selbe Pfarrer den Aussendungsgottesdienst für die Sternsinger gehalten und bei diesem Gottesdienst meinem Sohn einen Segen erteilt, statt ihm die Kommunion auszuteilen. Ich erwarte ja gar nicht, dass ein Pfarrer bei allen Gemeindemitgliedern die Namen kennt (wobei unser leitender Pfarrer zumindest die aktiven Mitglieder kennt, auch wenn er manchmal die Namen verwechselt ), aber die Messdiener sollte er zumindest vom Sehen her kennen - ganz davon abgesehen, dass unser Sohn mit seinen 1,57 sicher nicht mehr wie ein 3.Klässler aussieht .
Aber unabhängig davon hat dieser Inder schon vorher bewirkt, dass ich den Glauben an die Institution Kirche so langsam verliere. Er war nämlich vor seiner Stelle bei uns in der Pfarrei beschäftigt, in der die mittlerweile verstorbene Patentante meines Mannes lebte. Und bei der kam er regelmäßig zum Austeilen der hl. Kommunion. Und dabei kam es dann zu verschiedenen Vorfällen, die schlichtweg untragbar waren. Mein Mann, der für seine Patentante eine Art Kindesersatz war (sie war kinderlos) und ihre Pflege organisiert und unterstütz hat, war drauf und dran Anzeige zu erstatten, hat aber vorher noch einmal mit dem leitenden Pfarrer der Pfarrei gesprochen und ihm alle Vorfälle geschildert. Der Pfarrer war zunächst einmal verwundert, weil es wohl in der Vergangenheit schon ähnliche Beschwerden gab und der Inder deswegen gar keine Krankenkommunion mehr austeilen sollte und hat meinem Mann hoch und heilig versprochen, dass er persönlich dafür sorgen wird, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann. Und nun kommt dieser Inder in unsere Pfarrei und unser Pfarrer weiß von nichts! Mein Mann ist nach wie vor so sauer, dass er vor der Kirche umkehrt, wenn er nur das Auto dieses Mannes sieht (und wir sind früher fast jeden Sonntag in die Kirche gegangen!)
Wobei mir der Mann natürlich irgendwie auch leid tut. Was die katholische Kirche in Deutschland mit den indischen Patres macht, grenzt m.E. an Ausbeutung. Deren Gehalt geht nämlich an den Orden in Indien und die Patres bekommen nur ein bescheidenes Taschengeld, von dem sie aber auch wieder ihre Familien in Indien unterstützen.
LG
......oh man.........
Bis auf den 2005er, fand ich die nachfolgenden Pfarrer im kath. Ort meines Mannes super. Dort bekam ich kein Abendmahl, da Evangelisch.................seitdem steh ich auch nicht mehr. Die können selbst an der trockenen Oblate ersticken. Bei uns gibt es inzwischen auch wieder Oblaten, aber die 2 Pfarrer davor, hatten immer selbstgebackenes Brot. Und bei uns gibt es ja einen Schluck Wein/Traubensaft. Becher für Becherchen, seit HIV.
Der Onkel ist so "schön" beerdigt worden. Auch die Gottesdienste ob in der Kirche oder in der Gemeindehalle, wegen Kirmes. Ob es der Brasilianische war, oder die anderen 3 deutschen Pfarrer.
Die sind ja so "Katholisch", macht ein Diakon den Gottesdienst, fahren sie alle in den Nachbarort. Nur die ohne Fahrzeuge, sind dann im Gottesdienst.
Aber so eine Ausbeutung von dem indischen Pfarrer............richtig ist das wirklich nicht.
Ich bin gläubig, nicht religiös...bin aber in der Kirche. Warum? Weil mit der Kirchensteuer nicht nur die Kirche an sich, sondern auch Kindergärten, Jugendrinrichtungen, Pfadfinder, Diakonie, Suchtberatung, Schuldnerberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung etc bezahlt werden.
Nein, ich trete nicht aus, weil meine Steuern vielen Menschen zu Gute kommen.
Ich gebe zu, ich hab es kurz überlegt aber dann verworfen.
Wir haben kirchliche Kindergärten, kirchlich geförderte Beratungen zu vielen Themen.
Allein die telefonseelsorge ist so wichtig.
Ich bin auch evangelisch.
Katholiken könnte ich eher verstehen, aber es fehlen halt auch bei dem Verein das Geld.
Ich sehe es als Entwicklungshilfe.
Und wer weiss, vielleicht brauche ich die irgendwann doch....