Hallo...ich komme von einem netten Mädelsabend heim mit denen ich auch das Mental load diskutiert habe und nu isses weg das thread
So dann also was neues
Irgendwie sind wir bei den Modebegriffen hängen geblieben
Viele Dinge gab es doch auch früher das Kind hatte nur einen anderen Namen
Zb der Zappelphilip oder Klassenclown, Feuerteufel, Wüterich
Heute sagen wir
ADHS, Hochsensibel,willenstarkes Kind, autistische Züge
Sie ist schwermütig
Heute Depression oder Burnout
Asoziale Familie war der Begriff für Eltern die den Alltag nicht geregelt bekamen
Ist das jetzt unser Mental load?
Ich denke das es Mental load und die Folgen davon auch schon früher existiert haben nur konnte man sich nicht mit der ganzen Welt darüber austauschen höchstens mit der Nachbarschaft deswegen erschien es weniger präsent
Fallen euch auch noch früher/heute Begriffe ein.
Grüße
Modebegriffe
Da ich Germanistik studiert habe, könnte i h zahlreiche Begriffe aufführen 😂
Sprache ist immer im Wandel! Das ist natürlich auch gut so. Und es ist immer gut, wenn man Dinge benennen kann! Denn nur so kann man „Probleme“ sichtbar machen und bestenfalls auch Lösungen finden.
Gilt doch letztlich für physische und psychische Krankheiten/Probleme.
Sexualisierte Gewalt/ Übergriffigkeit (Arbeitskollegin an den Po) früher oft als Kavaliersdelikt bezeichnet.
Und auch hier zeigt sich finde ich wieder, wie wichtig der Einsatz der korrekten Sprache ist, um zu zeigen was für eine Belastung oder auch Straftat dahintersteckt.
Hallo,
die Diskussion, die du meinst, wurde nach "Persönlichkeit" verschoben- vielleicht, damit dieses Unterforum endlich mal genutzt wird
Du hast völlig Recht - es ist wichtig, Dinge zu benennen. Ob mit einem altmodischen oder neuen Begriff, darüber kann mam streiten.
Wobei mir bei mental load der alte Begriff fehlt - alle, die das als "normalen Alltag" bezeichnen sagen ja nur, dass sie keinen "load", also keine Belastung, haben. Kann ja sein.
Solange Männer (zusammen mit Senior und Knechten) auf einem Hof für das Feuerholz, den Umgang mit großen Tieren und schwerem Gerät und die Ernte zuständig waren und die Frauen (mit Hilfe von Seniorin und Mägden) für den Gemüsegarten, das Feuer, Kinder, Mahlzeiten und Wäsche zuständig waren,
gab es wohl wirklich kein mental load.
Nur eine Menge harter Arbeit.
Dann kam die Industrialisierung.
Und solange im gehobenen Bürgertum der Mann genug Geld ranschaffte und die Frau mit Hilfe von Dienstboten für Haushalt und Kinder zuständig war, gab es wohl auch kaum mental load.
Wenn das Geld nicht reichte, sah die Sache schon anders aus...
Als es dann nach dem 2.Weltkrieg zusätzlich viele Frauen gab, die ohne ihren Mann oder mit zusätzlicher Berufstätigkeit und ohne Dienstboten "Haus und Hof" stemmen mussten, wurde das Müttergenesungswerk gegründet.
Damals ging man allerdings noch davon aus, dass Frauen externe Hilfe bekommen müssen, wenn die Last von Haushalt, Kindern, Lebensplanung und ggf Arbeit zu groß ist.
Heute weiß man, dass Männern gar kein Gen fehlt, das sie daran hindern würde, eine dreckige Toilette als solche zu erkennen, einen Kindergeburtstag rechtzeitig zu planen oder an den Geburtstag von gemeinsamen Freunden zu denken
Mit anderen Modebegriffen ist es ähnlich. Wie gut, dass man einem Zappelphilip nicht mehr nur ins Gewissen reden muss, bis er als Erwachsener Selbstmord begeht - es gibt gute Therapien und sogar Medikamente gegen ADHS, falls es nötig wird. (Und dass Unruhe auch andere Faktoren haben kann, machte und macht ja nur die Entdeckung vonADHS schwerer.)
Bei Hochsensibiltät bin ich mir noch nicht sicher. Wenn ich lese, dass das 20% aller Kinder haben, frage ich mich schon, ob das nicht eher ins normale Spektrum fällt.. Aber es mag auch Kinder geben, für die es ein Segen ist, wenn die Eltern auf diese Art erklären können, warum sie nicht rund um die Uhr den Fernseher laufen lassen dürfen oder das gesamte Wochenende auf dem Jahrmarkt.
Also letztliche auch hier: ein Begriff, über dessen inhaltliche Bedeutung Konsens herrscht, hilft.
Über die inhaltliche Bedeutung von mental load wird noch viel diskutiert.
Was vielleicht wirklich daran liegt, dass manche modernen jungen Frauen keinen haben ... oder es nicht zugeben wollen... beides gibt es sicher.
"Asoziale Familie war der Begriff für Eltern die den Alltag nicht geregelt bekamen
Ist das jetzt unser Mental load?"
Wie wäre es, sich erst kurz einzulesen, bevor man solchen Unsinn schreibt? Mental load gibt es in jeder Familie, vor allem in denen, die ihren Alltag sehr gut geregelt bekommen. Manche Eltern teilen sich den familiären Mental Load ganz gut auf, aber in den meisten Familien bleibt der Großteil davon der Frau und Mutter überlassen, ohne dass die Familie dies überhaupt bemerkt oder bei der Arbeitsaufteilung berücksichtigt. Das ist ein Problem, häufig auf individueller Ebene und auch bei dem Versuch mehr Gleichberechtigung in der Gesellschaft herzustellen. Und um sich mit dem Thema auseinandersetzen zu können, braucht es eben eine Bezeichnung.
Ich finde den Begriff Mental Load und das meiste, was damit zusammenhängt bzw. was es beinhaltet, auch völlig übertrieben. Da ist es für die Person in Elternzeit schon zu viel einen Arzttermin zu vereinbaren, was man doch locker beim Spazierengehen machen kann, Termin im Handy speichern und gut ist. Einkaufen, Essen und Trinken musste man doch auch schon bevor man Kinder hatte und dass Pommes und Bratwurst nunmal nicht täglich auf den Tisch kommen, sollte doch beim letzten angekommen sein. Solche Probleme, wie was schenke ich der Mutter meines Mannes usw. Sind doch hausgemacht. Niemals würde ich mir da stunden- oder gar tagelang den Kopf drüber zerbrechen. Und ja, Männer haben auch Alltagssituationen zu bewältigen. In einer funktionierenden Familie wird doch danach geschaut, wie alle am besten zurecht kommen und dieses 50/50 und wer hat mehr Freiheiten usw. ist doch einfach nur Aufrechnerei. Wenn ich zwei Stunden mit Kinderwagen spazieren war, ist das doch Freizeit, während der Mann zum Beispiel arbeitet. Kinder werden immer nur als Belastung wahrgenommen und das ist sehr traurig.
Es geht bei der Mental Load nicht darum, den Termin zu vereinbaren, sondern darum, daran denken zu müssen, dass und wann (Zeitraum) dieser Termin stattfinden muss.
Und es geht auch nicht automatisch darum, dass es einem "zu viel" ist. Im Idealfall ist die Mental Load nämlich so verteilt, dass es genau nicht zu viel ist.
In meinem Elternhaus war es zum Beispiel so, dass mein Vater alles gemacht hat, was meine Mutter ihm aufgetragen hat: Geburtstagskarten schreiben, Weihnachtsgeschenke einkaufen, das Haus putzen, etc. Das war nie eine Diskussion. Aber mein Vater hat fast keine dieser Aufgaben selbst gesehen. Man musste sie ihm immer sagen. Und das war der Punkt, der für meine Mutter belastend war und immer wieder zu Reibereien geführt hat. Weil sie immer alles im Blick haben musste, damit nichts vergessen wird.
Für mich eindeutig toxisch und narzisstisch. Momentan der einzige Trennungsgrund.
Mein Ex ist narzisstisch. -Herzlichen Glückwunsch, dass du dich aus dieser toxischen Beziehung lösen könntest.
Das ist für mich aber keine gute Entwicklung der Worte, weil sie die echten Narzissten und toxischen Beziehungen verschleiern.
Früher hat halt nicht mehr gepasst, der Ex war doof und vielleicht ein Ego-Schwein.
Und übergriffig ist auch so ein Wort, dass inzwischen alles meint, was einem nicht passt und immer nur in eine Richtung geht - nämlich Leute, die zu einem übergriffig sind. Nie war mal jemand selbst übergriffig.
Diese Begriffe kenne ich tatsächlich aber nur von Urbia. In meinem realen Umfeld habe ich noch nie auch nur einen einzigen davon gehört.
Den toxischen Ex, der Narzisst ist, kennen ich auch im realen Leben. Also, zumindest die Zuschreibung, so finde ich ihn ganz nett.
Übergriffig bin ich mir tatsächlich auch nicht sicher, wie oft mir das real begegnet ist. Der mental load aber auch eher weniger
Es ist schwierig, wenn eine Bezeichnung zu einem Modebegriff wird. Das macht aber nicht die Bezeichnung an sich schlecht.
Mental Load ist eine Bezeichnung für die unsichtbaren Aufgaben, die anfallen. Die gab es schon immer. Ich kann mir vorstellen, dass es heute mehr ist. Allein, weil zum Beispiel Kindergeburtstage viel aufwendiger gefeiert werden als noch in meiner Kindheit - oder überhaupt im Gegenüber zur Kindheit meiner Großeltern.
Mental Load hilft auch gerade in Zeiten, wo sich das Familienbild von "Alleinverdiener und Hausfrau" wandelt (bzw. schon gewandelt hat) zu verschiedensten Modellen, in denen beide in irgendeinem Umfang arbeiten. An Dinge denken zu müssen - auch wenn sie jemand anderes dann erledigt - kostet viel Energie.
Das hat nichts mit asozial zu tun oder damit, überfordert zu sein. Im Idealfall ist die Mental Load schließlich so verteilt, dass sie für niemanden zu einer Belastung wird.
ADHS darf nicht zu einer Pseudo-Diagnose für alle energiegeladenen Kinder werden. Aber für Kinder und Erwachsene, die wirklich ADHS oder ADS haben, ist es eine enorme Erleichterung, dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt. So wird ihnen das Leben leichter gemacht. Ohne diese Diagnose hätte meine Cousine vermutlich kein Abi geschafft.
Depression und Burnout sind auch nicht dasselbe wie Schwermütigkeit. Die Diagnose ist wichtig, damit den Menschen geholfen werden kann.
Das könnte man jetzt für jede der Bezeichnungen durchspielen.
"Allein, weil zum Beispiel Kindergeburtstage viel aufwendiger gefeiert werden als noch in meiner Kindheit..."
Entschuldige, wenn ich widerspreche (offtopic):
Ich leite einen Seniorenchor, fast alle Sänger Ü70.
Die hatten vor Jahren sehr wenig Verständnis dafür, dass ich nur Termine wahrnehmen kann, bei denen ich Kleinkind und Stillbaby untergebracht habe ("ach, bring die Kinder doch mit zur Arbeit".. ) Es gab niemanden, der Erfahrung mit zwei beruftätigen Partnern und Kleinkind hatte!
Als ich aber neulich die Probe wegen eines Kindergeburtstages um eine Stunde nach hinten verschoben habe, schlug mir eine solche Welle des verständnisvollen Mitleids entgegen
Und die Storys, wie sie damals nach Kindergeburtstagen abends fix und fertig auf dem Sofa hingen und erstmal einen Schnaps brauchten waren wunderbar und allen Damen und Herren(!) in sehr präsenter Erinnerung.
Ich fand es hingegen gar nicht so schlimm - ich durfte ja abends arbeiten, während mein Mann die überdrehten Kinder ins Bett brachte
Ich hatte auch tolle Kindergeburtstage und für meine Eltern war es auch anstrengend. Aber sie waren selbst mal beim Geburtstag meiner Nichte dabei und haben gesagt, dass es damals alles viel weniger und entspannter war.
Es war auch nur ein Beispiel für Dinge, die sich einfach verändert haben. Da gibt es sicher noch viel mehr.
Ja diese Sachen gab es früher auch, aber früher wurde alles stillschweigend hingenommen.
So meine Meinung.
Es wurde sich nicht so sehr zu psychischen Krankheiten geäußert, da man ganz schnell einen Stempel bekommen hat.
Wenn man heute sagt man geht zur Therapie, dann tut man was für seine psyche.
Wenn man noch vor ein paar Jahren gesagt hat man geht zur Therapie, wurde man seltsam angesehen.
Sobald ein Kind nicht wie die anderen Kinder war,war es schnell ein Problemkind und die dazu gehörigen Eltern asozial.
Heute wird viel individueller behandelt.
Früher gab es auch eher die autoritäre Erziehung heute ist eher Erziehung auf Augenhöhe.
Ich finde die Entwicklung gut, man darf nur nicht in das andere extreme fallen.
Nicht jeder Mensch, dem es gerade nicht so gut geht hat gleich Depressionen.und nicht jedes Kind, welches spät spricht könnte gleichzeitig ein autist werden.
In der guten alten Zeit, Anfang 1990er, hat sich der Vater einer Schulkameradin in der Garage mit dem Auto vergast, weil er wegen einer unmittelbar bevorstehenden Zwangsvollstreckung nicht mehr länger verheimlichen konnte, dass die Familie wegen seiner gescheiterten Geschäftstätigkeit finanziell komplett ruiniert war. Die Leute waren früher nicht psychisch gesünder. Die, aus der Boomer-Generation, die heute davon reden, dass es das früher alles nicht gab, sind in der Regel die, die das Glück hatten, ohne gravierende Probleme durchzukommen. Die, die's nicht geschafft haben und alle die, die wegen Suff und Drogen vorzeitig abgelebt sind, sind halt mittlerweile weitgehend vergessen, weil es dreissig Jahre oder mehr her ist.
Liebe TE,
auf Mental Load gehe ich mal nicht weiter ein. Da wird mir zuviel diskutiert. Nur soweit, das ist normales Familienleben nicht mehr und nicht weniger.
Naja Modebegriffe, die mir in den letzten Jahren so um die Ohren flogen.
Denglisch: https://de.wikipedia.org/wiki/Denglisch
Manchmal hört sich das gruselig an, wenn man deutsch spricht. Ist aber geläufig
Oder ich wurde mal angesprochen, wenn dein Sohn autistisch ist und du nicht, dann bist du neurotypisch. Ich erst mal ähä:
https://de.wikipedia.org/wiki/Neurotypisch
<<<Zuerst wurde der Begriff von der Autism-Rights-Bewegung als eine Bezeichnung für Nicht-Autisten eingeführt,[4] später wurde das Konzept von der Neurodiversitätsbewegung und von Wissenschaftlern aufgegriffen.[5][6][7] In diesem Zusammenhang wird der Begriff zum Teil auch in einem eingeengten Sinne verwendet, der nicht nur Menschen im Autismusspektrum ausschließt, sondern auch solche mit anderen neurologischen Normabweichungen.<<
Und ich denke uns werden noch viele etwas seltsam vorkommenden Begriffe um die Ohren fliegen.
LG Hinzwife