Hallo liebe User*innen,
ich bin neu hier und habe gleich eine Frage.
Im Laufe meines beinahe 56 -jährigen Lebens habe ich mir eine Menge Feinde gemacht. Wie ich das "geschafft" habe, ist mir bei den Meisten nicht ganz klar, obwohl ich mir schon seit vielen Jahren Gedanken darüber mache, bei einigen Psychologen war, Leute frage, die mir wohlgesonnen sind und auch die Leute gefragt habe, die mich "hassen", was der Grund für diese Abneigung, mir gegenüber, ist. Leider bekam ich keine Antwort darauf. Die, die mich mögen, können nicht verstehen, warum mich so viele Leute nicht mögen, genauso die Psychologen. Und die Leute die mich nicht mögen, können nicht verstehen, warum ich sie Frage, da ich das anscheinend selber wissen müsste und geben mir wohl deshalb keine Antwort....
Mich belastet dieser Unfrieden mit all diesen Leuten sehr, obwohl ich so gut wie keinen Kontakt mit ihnen habe und würde gerne Frieden schließen.
Bei einigen habe ich das immer mal wieder versucht. Das Resultat war, dass sich die Fronten eher noch verhärtet haben. Ein Grund dafür ist wohl, weil ich wissen möchte, warum sie mir so böse sind. Und ich dann leider meinen Mund nicht halten kann. In meiner Erinnerung gab es keine so schlimmen Konflikte. Es gab Meinungsverschiedenheiten und es gab auch mal Streit. Warum diese Konflikte aber so oft mit Kontaktabbruch enden, verstehe ich nicht. Mein Mann sagt mir immer wieder, dass ich sehr dominant bin. Und ja, ich vertrete meine Meinung schon und habe meist sehr viele Argumente. Wenn mein Gegenüber aber gute Argumente dagegen hat, lasse ich mich auch gerne davon überzeugen. Ich entschuldige mich auch sofort, wenn ich etwas falsch gemacht habe und gebe meine Fehler auch gerne zu, wenn ich einen Fehler gemacht habe.
Ich selber empfinde mich nicht als dominant, sondern zweifle sehr oft an mir und zerbreche mir sehr oft den Kopf darüber, warum schon wieder jemand so böse auf mich ist und was ich schon wieder falsch gemacht habe.
....das nur, damit ihr meine Persönlichkeit etwas einschätzen könnt.
Vielleicht hat hier jemand eine Idee, was ich falsch mache und wie es mir gelingen könnte, Frieden zu schließen.
LG Hannah
Frieden schließen, wie mache ich das?
Hallo!
Ich bin auch so eine, die eine Menge Kontaktabbrüche in ihrem Leben hat. Das hat verschiedene Ursachen. Wie du gab ich dafür immer nur mit die Schuld. Wir alle wollen nur geliebt werden und wenn das mal nicht klappt, muss das ja an mir liegen.
Mittlerweile denke ich, dass eben alles seine Zeit hat, auch manche Beziehungen. Die können eine sehr lange Zeit sehr gut funktionieren und plötzlich passt es nicht mehr. Vor einigen Monaten habe ich zum ersten Mal eine Freundschaft bewusst beendet. Ich habe das begründet, ich habe mich verabschiedet. Es war eine gute Zeit, aber dann ist es einfach nicht mehr gegangen. Das war schwer, fühlt sich aber jetzt besser an als all diese diffusen Kontaktabbrüche, für die es augenscheinlich keinen wirklichen Grund gab.
Man kann nicht alle lieben und nicht alle lieben einen. Wenn du Menschen hast, die dich mögen, dann spielt es doch keine Rolle, wer dich warum nicht mag.
Menschen, die ich nicht so gern mag, begegne ich weiter freundlich,aber distanziert und freue ich, wenn ich keinen Kontakt haben muss. Das wird denen mit mir genauso gehen. Ich muss denen nicht sagen, warum ich sie nicht mag, und will ebenso wenig wissen, warum sie mich doof finden.
Den Frieden musst du wahrscheinlich mit dir selbst schließen und nicht mit den Personen, die dich nicht so sehr mögen. Die werden schon ihre Gründe haben.
LG
Danke für deine Antwort und für deinen Rat, wahrscheinlich hast du Recht.
Mir macht es nur Angst, nicht zu wissen, warum das immer wieder passiert. Denn dann passiert es womöglich auch bei den Menschen, die mir sehr am Herzen liegen. Und weil ich das auf keinen Fall möchte, bin ich im Umgang mit ihnen sehr unsicher. Allgemein bin ich inzwischen sehr unsicher und halte mich, wenn möglich, von Leuten fern.
Fernhalten ist nicht die Lösung. Es sei denn, du bist ganz gern allein. Das kommt bei mir nämlich hin. Manchmal gehen mir alle auf den Geist, dann muss ich allein sein.
Ja, Kontaktabbrüche geschehen auch mit Menschen, die einem am Herzen liegen. Jene Freundin lag mir so sehr am Herzen, das kann ich kaum in Worte fassen. Tut sie noch. Dennoch traf sie für sich Entscheidungen, die ich nicht mittragen konnte. Mehr kann und will ich dazu nicht sagen. Dieser bewusste Abbruch war ganz schwer und hat sehr lange gedauert. Das war keine schnelle Entscheidung. Jetzt im Nachgang merke ich, dass wir beide uns auch lange viel vorgemacht haben, weil wir beide vieles nicht sehen wollten. Im Grunde ist das eine Ent-Täuschung im besten Sinne des Wortes.
Ich habe auch keinen Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie. Das war keine bewusste Entscheidung und ich habe lange gebraucht bis ich das meiste verstanden habe. Seitdem denke ich, dass manchmal ein Fass zu voll werden kann. Dann läuft es über und dann stellt sich die Frage, ob man Beziehungen aufrecht erhalten muss, weil es sich so gehört, oder ob man nicht doch den eigenen Weg mit anderen Menschen weitergeht. Es passiert, weil wir uns alle ständig ändern. Manche begleiten uns nicht für immer. Manchmal gibt es nur eine Pause, manchmal verschwindet wer ganz.
Das hier ist nicht das Patentrezept. Ich liege noch oft genug daneben und hätte vieles gern anders. Unsicher bin ich ebenfalls öfter als das nötig ist. Am Ende merke ich aber jedes Mal, dass ich mit mir in Frieden sein muss und nicht mit allen Mitmenschen.
Wie viele solcher Kontaktabbrüche hattest Du denn schon?
Es kann wirklich an Deiner dominanten Art liegen. Nicht jeder kann damit umgehen. Und es hat ja offenbar mit diesen Leuten vorher Streit gegeben. Du scheinst Dein Gegenüber gerne argumentativ zu erschlagen. Nicht jeder ist dem rhetorisch gewachsen und vor allem mögen es auch die wenigsten Menschen. Du klingst da schon sehr rechthaberisch.
Ich habe es auch schon erlebt, dass Menschen sich von mir abgewendet haben. Und ja -auch ich bin eine dominante Person. Bei einer Freundin weiß ich den Grund bis heute nicht, was mich lange belastet hat.
Manchmal setzt man beim anderen auch einfach bestimmte Trigger. Ich habe zB eine Freundin, die sich mir ständig unterlegen fühlt. Da muss ich schon sehr darauf achten, was ich sage. Das ist manchmal anstrengend.
Ich finde es gut, dass Du Dich hinterfragt.
Hallo Rubanke,
über deine Antwort habe ich länger nachdenken müssen.
Besonders, das du mich auch als dominant einschätzt. Darf ich fragen, an was genau du das festmachst?
Das, glaube ich zumindest, ist ein wichtiger Ansatz. Denn ich selber empfinde mich nicht als dominant, sondern als leichtgläubig, naiv und dumm.
Über das Wort "dumm" musste ich auch etwas länger nachdenken. Aber doch, ja, so empfinde ich mich. Den Grund dafür weiß ich. Meine Mutter sagte mir regelmäßig, wie dumm und naiv und leichtgläubig ich bin.
Natürlich denke ich darüber auch immer wieder nach. So sehr ich mich von diesen Aussagen distanzieren wollte, weil sie mir nicht gut tun, so sehr, bin ich, tief in mir, davon überzeugt, dass sie Recht hat.
Ja, das stimmt, dass ich meist sehr viele und sehr gute Argumente habe. Denn ich bin meist, auf "alle" Eventualitäten, vorbereitet. Grade weil ich mich für naiv, leichtgläubig und dumm empfinde, "muss" ich vorbereitet sein.
Diese Leute, mit denen ich diese Probleme habe, sind allesamt Menschen, die der Meinung sind, sie haben es verdient, bevorzugt behandelt zu werden....weil sie älter sind, länger im Betrieb arbeiten, meine Mutter ("nur" weil die meine Mutter ist), mein älterer Bruder (nur weil er älter ist).
Und allesamt haben die Gemeinsamkeit, dass sie mich damit manipulieren wollen, Sachen zu machen oder nicht zu mache nur aus ihrer angeblichen Machtposition heraus.
Hallo,
Du lebst in einem toxischen Umfeld, das Dich, wenn Du Dich widersetzt, mit Kontaktabbruch bestraft.
Nicht Du bist das Problem, sondern die Anderen. Du kannst das nicht ändern, nur sie selber können sich ändern. Leider kann man diese Art von Änderung nicht "erzwingen" mit Gesprächen / Aussprachen. Dafür müssten jahrzehntelange Überzeugungen umgeworfen werden, fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Du kannst nur für Dich damit abschließen, wenn Du siehst, dass nicht Du schuld bist an den Kontaktabbrüchen, sondern diese passieren, weil die Anderen in ihrem festgefahrenen Denken gefangen sind.
Alles Liebe.
Für mich war in dieser Beziehung der entscheidende Fortschritt, dass ich einsehen musste, andere Menschen nicht ändern zu können, und wenn ich mich auf den Kopf stellte. Und wenn ich Haare auf den Zähnen hätte, was mir aber eh nicht in die Wiege gelegt ist.
Ich war mit mir selbst nicht im Frieden, ich war in einer Art innerem Krieg und seelischer Unerfülltheit.
In meinem ungebremsten Egoismus und Selbstgerechtigkeit habe ich zahllose Mensch verletzt. Meine Rechtfertigung war immer, dass "ich es ja gut meinte" und die anderen nur von meiner "richtigen" Position überzeugen müsste.
Ich musste erst durch eine Lebenskrise ein Verständnis für innere Demut erlangen, um anderen Menschen einfach unkommentiert zuhören zu können. Auch wenn mir Menschen und deren Äußerungen noch so sehr gegen den Strich gehen, kann ich das einfach so stehen lassen und meinen Frieden damit machen. Ich genieße es mittlerweile, einfach mal nichts zu kommentieren.
Wenn ich mit grenzwertigem oder übergriffigem Verhalten konfrontiert werde, reagiere ich jetzt sehr defensiv. Ich stelle mir vor, der betreffende Mensch wäre geistig noch kränker wie ich selbst, ich könne aber höchstens versuchen, durch ein kurzes Gebet zu helfen.
Mein innerer Friede und meine neu gewonnene Selbstliebe waren der Schlüssel für meinen Neuanfang.
Der Satz "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" drückt das erschütternd gut aus. Wenn du dich nicht selbst lieben kannst, wirst du immer auch eine gestörte Beziehung zu deinen Mitmenschen haben, die dich unglücklich macht.
Hallo Christoph,
vielen lieben Dank für deine Antwort. Ja, das hört sich gut an und könnte auch der richtige Weg für mich sein. Deshalb kopiere ich mir deine Antwort in mein "One Note" damit ich sie mir immer wieder durchlesen kann.
Das wird auf alle Fälle ein harter Weg für mich. Am schwierigsten wird, mit mir selber Frieden zu schließen. Da aber alle Antworten auf meine Frage sehr positiv waren, fällt es mir vielleicht leichter, mich selber nicht ständig so fertig zu machen. Denn bisher dachte ich sehr oft, das mit mir irgendetwas nicht stimmt.
LG
Von dem was du schreibst und wie du von dir selber sprichst, erinnerst du mich an eine enge Person.
Und ja, diese wirkt sehr dominant obwohl sie wohl oft mit sich selber kämpft und leider an ihrer Liebenswürdigkeit zweifelt.
Sie kann unglaublich liebenswert sein und ist eine besonders liebe Mama zu ihren Kindern!
Aber aufgrund ihrer inneren Selbstzweifel hat sie wohl immer das Gefühl um „Sichtbarkeit“ kämpfen zu müssen, dadurch drängt sie sehr häufig alle anderen beiseite und sich in den Vordergrund..
Dies führt leider dazu, dass sie zu allem und jedem eine Meinung hat und dies auch mit sehr guten Argumenten tut.
Aber ich muss meine Lebensführung nicht verteidigen, obwohl es gute Argumente gegen manche Punkte gibt.
Beispiel: Motorrad fahren, ja es ist gefährlich, macht mir trotzdem Spaß! Das muss ich nicht ausdiskutieren.
Andere Beispiele: Mein Mann und unsere Beziehung, Verhütung, Putzen, unser Garten, etc. etc.
Übrigens über ihr Leben darf man nicht diskutieren, da der eigene Partner nicht depressiv ist und bei Kinder und Erziehung darf man sich schon mal gar nicht äußern, da man keine Kinder hat.
Denk einfach mal drüber nach, ob du nicht etwas oft ungefragt deine Meinung sagst zu Dingen die dich nicht wirklich etwas angehen.
Hallo Olaffan,
früher war sicher öfter mal, das ich mich ungefragt irgendwo in irgendetwas eingemischt habe, was mich im Grunde nichts angeht. Inzwischen mache ich das nicht mehr. Deshalb läuft jetzt einiges besser. Ich sage nur noch etwas dazu, wenn ich gefragt werde oder wenn es mich betrifft.
Genauso, wie andere nicht möchten, dass ich mich einmische, möchte ich das jetzt auch nicht mehr.....und da wird's schwierig.
"Da komme ich dann mit meinen Argumenten dagegen"....und dann passieren diese Kontaktabbrüche.
Mein Leben unterscheidet sich auch sehr von dem anderer. Mir ist das egal, wie andere Leute leben, denn ich weiß, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt.
Diese Leute, mit denen ich diese Probleme haben, sind jedoch der Meinung, nur ihre Art zu leben ist richtig.
In meinen Augen geht ein friedvolles zusammenleben aber nur mit gegenseitiger Akzeptanz und Respekt.
Ich merke aber auch grade hier im Forum, umso länger die Diskussion geht, umso mehr Leute bringe ich gegen mich auf.
Sobald ich anderer Meinung bin und Gegenargumente bringe, verschlechtert sich die Stimmung....ist das nicht eigenartig?
Ich erkenne hier aber die Dynamik sehr gut. Wie Christoph schrieb, sollte ich einfach mal nur zuhören und nichts dazu sagen.....zumindest dann nicht, wenn ich anderer Meinung bin.
Danke auf alle Fälle für deine Antwort.
GlG.
Nein es ist nicht eigenartig, dass Du hier Leute gegen Dich aufbringst. Denn Du meinst teilweise nur gute Argumente zu haben, hast sie aber nicht. Ich kenne Dich nicht, mir ist es schnuppe, wie Du lebst und was Du hier schreibst. Ich versuche nur Dir zu helfen und auf Dein Problem einzugehen. Aber wie viele hier im Forum scheinst Du nur Bestätigung dafür zu wollen, dass es immer an den anderen liegt.
Ich versuche es dennoch noch einmal und ich finde Beispiele sind dafür gut geeignet.
Jeder weiß wie umweltschädlich Flugreisen sind. Man braucht darüber nicht zu diskutieren. Dennoch gibt es viele Menschen, die in den Urlaub fliegen. Die wollen dann keine "guten Argumente " hören
Die kennen sie selber, haben sich aber trotzdem für eine Flugreise entschieden.
Leben und leben lassen. Oder eben damit klarkommen, dass diese Menschen nicht mehr zum Freundeskreis gehören. Genau diese gegenteilige Akzeptanz und der Respekt, die Dir angeblich wichtig ist, machst Du doch mit Deinem Behatrren auf "gute Argumente " kaputt.
Ich bin zwar 20 Jahre jünger als du, aber kenne das sehr gut.
Mein Naturell ist sehr selbstständig, stark und ehrlich.
Wenn mir etwas nicht passt, spreche ich es an..damit wollen und können viele Menschen ( vor allem Frauen ) nicht umgehen.
Ich lebe eine extrem offene Sexualität, arbeite in meinem Traumjob, habe einen tollen Partner, 2 wunderbare Kinder und ein schönes Haus. Alles alleine erarbeitet. Ohne jegliche Abhängigkeit von irgendjemandem.
Das ist bedrohlich und ruft Neid hervor. Da wir von klein auf gesagt bekommen, dass Neid ein verbotenes Gefühl sei, können wir nicht damit umgehen. Wir lernen es einfach nicht. Und so wächst die Unzufriedenheit in den Herzen der anderen. Diese wird auf uns BossLadys projiziert. Es ist einfacher den Fehler bei anderen zu suchen.
Ich für meinen Teil liebe es alleine zu sein. Wenn jemand ein Problem mit mir hat ist das okay. Was mich aber fuchsig macht sind Lästereien und da werde ich auch direkt aktiv.
Alles andere lasse ich links liegen. Wer nicht hinter mir steht, steht mir im Weg. Ganz einfach.
Hallo,
ja, ich wirke auch stark und spreche an, wenn mir etwas nicht passt und das ist es, was mein Mann als dominant bezeichnet.
....und das ist es, was meiner Mutter, meiner Kollegin, meinen Cousinen ect. nicht passt. Ich soll kuschen, weil ich jünger oder nur die Tochter bin, weil ich noch nicht so lange im Betrieb bin, keinen Doktortitel habe oder nur eine Frau bzw. nur die Ehefrau bin....
Richtig. Als Frauen sollen wir uns anpassen.
Hallöchen,
ich bin 19 Jahre jünger aber mittlerweile an einem Punkt gekommen wo ich mir sage: Mir doch egal ob die mich mögen oder nicht.
Hab gelernt ich kann nicht mit jedem befreundet sein.. es gibt so viele verschiedene Charakterzüge wie es Menschen auf diesem Planeten gibt und nicht alle sind kompatibel miteinander. Leben und leben lassen ist da die Devise.
Ich kann niemanden zwingen mich zu mögen und mit mir befreundet zu sein.
Und das ist auch gut so... ich hab nur eine Hand voll gute Freunde für die ich durchs Feuer gehen würde und das reicht vollkommen. :D
Einfach dran denken.. man kann nicht jeden mögen.
LG
Hallo,
der richtige Weg ist also wirklich, das ich mit mir selber Frieden schließe und mich nicht ständig verunsichern lasse.
LG
Ich las mal den Spruch "Wenn mehrere Tanzpartner sich beschweren, dass du nicht tanzen kannst, dann liegt es wohl an dir."
Du schreibst, du hast viele Argumente. Aber Menschen lassen sich ungern belehren. Wenn deine dominante Art dazukommt, kann es schnell passieren, dass du als rechthaberisch und Kluscheißer angesehen wirst. Frage dich dochmal, wie und warum es dir wichtig ist deine Argumente bei den Leuten vorzubringne. Ich habe gelernt, dass einfach Zurückhaltung und eine "Ist mir egal"-Einstellung in bestimmten Situationen besser hilft. Die Selbstwahrnehmung kann sich sehr von der eigenen unterscheiden.
Also Leute die lieber den Kontakt abbrechen als ein Gespräch zu suchen, können selber mit der Situation nicht umgehen. Es ist dann was passiert, was der anderen nicht gefällt. Vielleicht auch mehrfach. Aber anstatt es anzusprechen, wird solange gewartet bis sich zu viel aufgestaut ist. Am Ende kann der andere gar nicht mehr genau sagen, was das Problem, weil das eigentliche schon wieder in den Hintergrund geschoben wurde.
Ich finde es deswegen, dass es öfter an schlechter Kommunikation liegt.
Dazu wollen manche Leute nur Bestätigung haben. Wenn du diese nicht gibst, egal ob sie im unrecht sind, wirst du aussortiert. Viele wollen sich mit sich selber nicht auseinander setzen und haben am liebsten nur Leute um sich haben die alles genauso sehen wie sie selber. Wenn du ihnen zeigst, dass ihr Weltbild nicht stimmt, wollen sie mit dir nichts zu tun haben.
Trotzdem sollte man in manchen Situationen auch wissen, wann man mit seiner Meinung sich zurück halten muss. Ich weiß, dass ist auch nicht immer einfach, aber vorallem in der Arbeit kann es manchmal nötig sein.
Aber bitte suche den Fehler nicht nur bei dir. Eine fehlgeschlagene Kommunikation hat immer zwei Parteien und wenn die andere nur nicht sagt, dass sie verletzt sich fühlt.
Ich habe mir alle Antworten nochmal durchgelesen und dann nochmal über alles nachgedacht.
Mir fiel auf, dass ein Teil mich für rechthaberisch hält und der andere Teil nicht, obwohl alle das gleiche von mir gelesen haben und keiner mich persönlich kennt.
Dann dachte ich nach, wie das wohl möglich ist.
Das einzige was mir dazu einfällt ist, dass das nicht an dem liegen kann, was ich schrieb, sondern wie es von euch wahrgenommen wurde. Es kann dann doch nicht (nur) an mir und meiner Ausdrucksweise liegen, sondern mit der persönlichen Erfahrung jedes einzelnen hier.
...oder liege ich mit meiner Einschätzung falsch?
Deshalb ist das wohl auch mit den anderen Leuten so, mit denen ich zu tun habe. Je nachdem wie die persönliche Erfahrung bzw. die Persönlichkeit ist, werde ich positiv oder negativ wahrgenommen.
Ändern kann ich die Meinung derer jedenfalls nicht, die mich negativ wahrnehmen. Denn sobald ich versuche, mich zu erklären, wird das als Argument verwendet, dass ich tatsächlich so rechthaberisch bin, wie sie gleich schon dachten.
Genau so ist es!
Immer spielen die eigenen Erfahrungen, Erwartungen, Erziehung mit, wenn wir auf andere treffen! Wir leben und wachsen nicht in einem luftleeren Raum auf, sondern sind beeinflusst von unserem Umfeld.
Dieses wirkt sich auf unsere Entwicklung auf, auf unsere Reaktionen und Gedanken. Man muss schon sehr reflektiert sein, sich dessen bewusst zu werden/sein und es annehmen oder gar seine Prägung verändern zu wollen und können.