Hallo an alle,
als ich mich entschieden habe, freiwillige Feuerwehr beizutreten, gibt es keine Ruhe in meiner Familie. Ich fühle mich wie gespalten: einerseits ein großerTraum, andererseits eine Familie. Mein Mann ist dagegen, weil er meint es ist ein großes Risiko, die Verletzungen bei Einsätzen zu bekommen. Er sagte er wird nie ruhig schlafen können, da er weiß ich werde irgendwo im Atemschutzmaske ins Feuer laufen, über den Leiter hoch klettern, oder irgendwo beim Unwetter oder Waldbrand sein, wo auch verschiedene Gefahren sein können. Die Eltern und Verwandten denken ich bin verrückt gegangen und jetzt ist unsere Kommunikation aufs Minimum gelaufen. Nur meine Tochter und Sohn finden es großartig, dass ihre Mutter zur Feuerwehr will. Es gibt doch bestimmt viele Familien, bei denen einer oder eine von Eheleuten bei freiwilliger Feuerwehr ist. Wie kann man einerseits einen Traum verwirklichen und andererseits auch zu erreichen, dass die anderen endlich mal meine Entscheidung akzeptieren und es wieder Frieden in der Familie ist?
Ich will zu freiwilliger Feuerwehr, die ganze Familie ist dagegen. Wie kann man am besten einem Kompromiss finden? Gibt es eine andere mögliche Lösung?
Ich glaube nicht, dass man ohne gründliche Ausbildung und Eignungsprüfung direkt bei einem Waldbrand oder in einem brennenden Haus eingesetzt wird.
Erkundige dich doch mal bei deiner örtlichen Feuerwehr.
Dein Mann hat wahrscheinlich zu viele Katastrophenfilme angeschaut.
Ich finde deine Idee gut. Es fehlt doch überall an Feuerwehrleuten.
Super Idee! Mach es! Feuerwehrleute genießen meinen größten Respekt.
Ich glaube aber auch, dass das Risiko, sich im "normalen Alltag" zu verletzen, bestimmt um einiges größer ist.
Davon ab, gibt es für ja auch die verschiedenen Lehrgänge, die man erstmal absolvieren muss, bevor man aktiv in der Feuerwehr mitmachen kann. Neue Leute werden bestimmt nicht von jetzt auf gleich bei den richtigen Einsätzen mitgenommen.
Lg
Elsa01
Ich bin seit 25 Jahren bei der FF und Mutter einer 9jährigen Tochter. Mein Mann ist selbst nicht bei der Feuerwehr, aber er unterstützt es.
Seitdem ich Mutter bin, bin ich nicht mehr so aktiv wie früher. Dafür gibt es diverse Gründe, aber ich will es ab dem kommenden Jahr schaffen, wieder mehr zu den Dienstabenden zu gehen da ich merke, dass mein Ausbildungsstand deutlich schlechter geworden ist. Einsätze bin ich in den letzten Jahren aber weitestgehend immer mitgefahren.
Ich würde sagen, schaut es euch gemeinsam an. Warst du schon einmal bei einem Dienst eurer örtlichen FF? Informiert euch, was das bedeutet. In meiner Feuerwehr gibt es auch 2 Paare mit Kindern, die sich natürlich immer absprechen müssen, wer wann geht.
Bei der FF gibt es für gwöhnlich keinen Zwang, dass du Atemschutzgeräteträger werden musst. Ich bin seit meiner Schwangerschaft nicht mehr tauglich. Letztes Jahr habe ich mal die G26.3 versucht und bin durchgefallen.
Erstmal geht es langsam los. Vor der Grundausbildung gilt für neue Mitglieder im Einsatz oftmals "bis zum Verteiler". Wie groß ist euer Ort? Wie hoch sind die Einsatzzahlen? Wir haben hier z.B. zwischen 20 und 60 Einsätzen im Jahr und die meisten sind eher unspektakulär.
Wichtig wäre noch, dass du deiner Familie mit dem Thema Feuerwehr nicht zu sehr auf die Nerven gehst. Wenn du eintrittst, darf die FF nicht über der Familie stehen. Werde nicht zur "Heißdüse". Natürlich soll man aktiv sein, aber man muss die Balance halten.
Das Problem ist, dass keiner in meiner Familie zuvor mit Feuerwehr zu tun hatte. Deshalb wegen des Unwissens kommt das Problem. Vor einiger Zeit hat man im Fernsehen das Film "Backdraft" ausgestrahlt. Dass ich mehr Fragen als Informationen dadurch bekommen habe ist klar: wieso laufen die Feuerwehrleute munter durch den Feuer, ohne zuvor Atemschutz anzulegen?.. Für meine Familie und Verwandten war das nicht offensichtlich. Jedes mal, wenn ich versuche darüber zu reden, stoße ich auf einen enormen Widerstand. Die Eltern meinen, es ist zu gefährlich und man kann da bestimmt leicht ums Leben kommen. Meine Verwandten fassen sich den Kopf: Oh Gott, sie ist wieder in einer Uniform! Und mein Mann ist nicht begeistert, weil er meint er wird nie Ruhe haben, weil er denkt dass die Feuerwehreinsätze zu gefählich sind... Alle meine Argumente, dass ich ins Feuer nicht sofort laufe, dass ich zuerst mehrere Lehrgänge belegen muss, bevor ich überhaupt mit der Tätigkeit beginne, dass ich nicht allein Feuer lösche, dass dafür die Schutzausrüstung gibt, werden nicht gehört.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Aber ich lasse mich von der Idee nicht abbringen. Es ist mein großer Traum, schon seit langer Zeit. Und ich wäre glücklich, wenn ich endlich freiwillige Feuerwehr beitreten könnte.
Wenn deine Familie nicht verstehen kann, dass Filme nicht die Realität sind, dann wird es vermutlich schwer.
Habt ihr schonmal gemeinsam Feuer und Flamme geschaut? Da werden zwar auch die eher spektakulären Einsätze gezeigt, aber auch einiges von dem "Kleinkram".
Hat eure FF eine Homepage, auf der über die gefahrenen Einsätze berichtet wird? Das zeigt ja sehr viel deutlicher die Realität eurer Wehr. Wir hatten dieses Jahr gerade mal 2 Feuer und ich weiß nicht wieviele Türöffnungen. Brände sind eher die Seltenheit. Meistens sind es technische Hilfeleistungen.
Letztendlich bist du ein freier Mensch und es kann dir niemand verbieten, es zu machen. Aber die Familie muss eben mitziehen, sonst wird es unangenehm.
Wie ist denn sonst so deine Situation. Arbeitest du und wenn ja, wann? Ich bin an 3 Vormittagen in der Woche zu Hause. Das ist für die FF Gold. Wir haben zwar selten wochentags vormittags Einsätze, aber wenn, sind wir manchmal nur zu dritt. Vielleicht zieht das als Argument. Dass es eben kaum noch Leute gibt, die bereit sind diesen Job zu machen. Viele sind eben völlig falsch informiert und denken, sie selbst könnten das doch gar nicht.
Wie bereits gesagt, nimm den Kontakt zu deiner Ortswehr auf (wenn er nicht schon besteht). Schnack deinen Mann mit zu einem Dienstabend und lasst euch alles zeigen. Wie groß ist der Aufwand für die Grundausbildung bei euch? Das ist ja auch schon von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Könnt ihr das als Familie leisten? Das sind alles Fragen, die vorher geklärt sein müssen.
Ich war in der Armee beim Atemschutz. Dafür trainiert man wochenlang, du wirst sicher nicht frisch anfangen und dann gleich Atemschutz machen. Ich habe mich tatsächlich bei einer Übung verletzt und nachher nie mehr Atemschutz gemacht. Die Übung war ausgelegt für Leute von der Berufsfeuerwehr, die sind einfach noch mal mindestens zwei Stufen trainierter als ich es je war... Das heisst nicht, dass dir sowas auch passiert oder dass du zwingend Atemschutz machen musst. Du wirst für den Anfang wohl kleinere Brötchen backen, deine Familie wird sich daran gewöhnen. Ich an deiner Stelle würde es machen.
Mein Mann war früher bei der Feuerwehr und ich bin so so so froh, dass er es nicht mehr ist 😅
Wir haben damals in der Kleinstadt gewohnt, 25.000 Einwohner, 70 Feuerwehrleute, 500 Einsätze im Jahr.
Etwa die Hälfte der Einsätze nachts.
PIIPIIIPIIIPIIIPIIIPIIIPIIIIEEEEEP 😱😱😱😱😱😳🙄
Fast jede Nacht. Mal zwei Nächte Ruhe, dann drei mal in einer Nacht.
Zu 95% Fehlalarme (meist verwirrte Menschen im Altersheim, die den lustigen roten Knopf drücken = Vollalarmierung, weil wenns im Altersheim mal wirklich brennt gehts rund)
Oder so geistreiches Zeug wie Ölspur 🙄
Wenn er allerdings nen richtig echten Einsatz hatte, hatte ich zwar Angst um ihn, ja. Aber ich bin auch geplatzt vor Stolz dass MEIN MANN da mit Atemschutz reinläuft 🥰🥰🥰
Die meisten Feuerwehrleute gehen aber nicht wirklich ins Feuer. Die verlegen die Schläuche, koordinieren, bedienen das Equipment etc usw. Und jeder einzelne ist wichtig! Es gibt da ja zig verschiedene Aufgaben.
Meinem Mann gefiel auch der Zusammenhalt in der Truppe, der fast schon militärische Drill, das Training, die Uniformen, einfach alles.
Mittlerweile leben wir in einem dorf mit unter 50 Einsätzen im Jahr. Mein Mann ist nicht mehr in der Feuerwehr. Ich genieße die ruhigen Nächte. Kleinkind reicht mir 😅
Was die Familie angeht.
Mach einfach. Lass dich nicht von deinen Träumen abhalten.
Du hast ja nicht vor das Haus zu verkaufen oder die Kinder zur Adoption frei zu geben.
Du willst einfach "nur" in einen Verein eintreten, und hast dafür sogar einen gesellschaftlich sehr wertvollen und geachteten Verein ausgesucht.
Du kannst dich auch beim Handball verletzen. Oder beim Yoga. Oder beim Skifahren. Oder beim Treppen steigen. Vermutlich kommt letzteres deutlich häufiger vor als Verletzungen bei Feuerwehreinsätzen. Das wird geübt und trainiert und geübt und trainiert... Woche für Woche für Woche. Auch in der Dorffeuerwehr mit nur 50 Einsätzen im Jahr. Es wird jede Woche irgendwas trainiert.
Obwohl schon inaktiv möchte ich darauf noch antworten.
Deine Familie spinnt und hat keine Ahnung, tut mir leid. Deine Kinder sind spitze.
Bevor du überhaupt in gefährliche Situationen kommst, da wird viel Zeit vergehen und dann wirst du entsprechend ausgebildet und vorbereitet sein. Ich würde mich da gar nicht auf so unsinnige Diskussionen einlassen, die von Unwissenheit und übertriebenen Ängsten geprägt sind.
Das, was eigentlich nur auf den Tisch kommen muß, das ist die Tatsache mit der Bereitschaft....sowohl ind er Familie, als auch beim Arbeitgeber. Da muß man drüber reden. Und leider brauchst du da wieder deine Familie hinter dir....zumindest solange deine Kinder noch Betreuung brauchen.
Die freiwillige Feuerwehr bietet ja mehrere Ebenen an, auf denen man aktiv werden kann. Von daher, ran an die Bulletten, schnupper rein und schau, welche Möglichkeiten dir offen stehen und welchen Weg du dort gehen möchtest, dann kannst du auch deine Familie sicherlich mit Fakten überzeugen.
Laß dir deinen Traum nicht von anderen zerstören, stehe zu dir und deinen Wünschen.
Nachtrag, weil wieder erst später Verlauf gelesen: Keine Ahnung, was da schief gelaufen ist, aber was du da beschreibst, kenne ich überhaupt nicht von der Feuerwehr....im Gegenteil. Natürlich muß man sich, wie überall, erst langsam kennenlernen, zurechtfinden und ankommen. Und ganz ehrlich, wenn ein fehlender Spind dich aufregt, dann ist dein Traum sicherlich nicht so groß, wie du es hier darstellst. Und was willst du überhaupt mit einem Spind, am ersten Schnuppertag?