Hallo liebe Urbia Community,
Seit einiger Zeit verfolge ich regelmäßig als stille Leserin die Threads und dazugehörigen Kommentare in diesem Forum.
Und langsam muss ich den Dampf ablassen, der sich mittlerweile bei mir gestaut hat. Vorab, ich greife niemanden persönlich an und möchte auch nicht, dass sich jemand durch mich angegriffen fühlt. Was aber tatsächlich wünschenswert wäre, dass einige ihre Verhaltensweise wenigstens kurz gedanklich reflektieren.
Vor allem ist mir das hier im Partnerschaftsforum und Babyforum aufgefallen und stößt mir langsam aber sicher immer mehr bitter auf.
Wie kann das sein, dass man für jede Kleinigkeit extrem angegangen wird??? Jedes Wort wird auf die Mutter aller Goldwaagen gelegt und nicht zu selten die/der TE fast schon mit Kommentaren zerfleischt. Da verliere ich echt den Glauben an die Menschheit. Ist es so schwer konstruktiv und objektiv zu bleiben?? Oder liegt es an der Anonymität, dass sich manche einfach alles erlauben?
Diese "Gutmensch" Denkweise ist so unglaublich toxisch hier! Es wirkt schon fast aufgezwungen wie manch einer damit umgeht. Okay, wir haben jetzt schon bald 2024 und mittlerweile ist die Welt eine andere als sie es noch vor 50 Jahren war und das ist auch sehr gut so. Man muss es einem aber doch auch nicht so vermiesen, oder?
Was ich meine:
Fragt eine Mutter zb ob das bei ihrem Baby normal ist oder wie gewisse Dinge mit Baby gehandhabt werden, wird ihr direkt auf "liebevolle" Art und Weise vor Augen geführt, was sie falsch gemacht hat und was ihr da eigentlich einfällt (Ich meine, wie kann sie nur??) Beispiel: Der TE ist aufgefallen, dass ihrem Baby öfter mal der Kopf wegkippt, so als hätte es einen Sekundenschlaf. Was wird als erstes kommentiert? "Was ist das Baby überhaupt noch wach? Das arme Ding wird ja gequält weil du sie immer noch wachhältst. Du solltest dich was dafür schämen" (Sinngemäß)
Ernsthaft? Nur weil es Babys gibt, die beim ersten Müdigkeitsanzeichen einschlafen können muss das doch nicht auf alle zutreffen? Oder habt ihr alle perfekte Bilderbuchbabys? Wenn ja, freuts mich, aber bitte geht nicht davon aus, dass es jedem so geht wie euch. Das ist nämlich ein sehr eingeschränkter Horizont.
Auch wird immer auf die ach so böse Schwiegermutter losgegangen. Überraschung: Mein Verhältnis zu meiner Schwiegermama ist auch nicht das rosigste aber immer noch besser als das zu meiner Mutter. Ja, sowas gibt's auch.
Diese Art, sich selber als Übermama darzustellen, als würde man selber alles richtig machen und den anderen Dummchen nur Ratschläge geben zu müssen, ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Hier in dem Forum geht's erst richtig los, wenns um die Partnerschaft geht.
Was soll das? Eifersucht wird so dargestellt als wäre allein das schon ein Trennungsgrund. Egal ob die Person nur einen Hauch an eifersüchtigen Zügen zeigt oder damit komplett über alle Grenzen hinaus geht (Letzteres kann natürlich mit einer Trennung einher gehen). Da sehe ich aber einen gewaltigen Unterschied. Natürlich, Eifersucht ist keine Eigenschaft mit der man prahlen kann, aber manchmal erweckt es hier den Eindruck, als sei sie schlimmer als ein Seitensprung. Aber wenns dann doch zu einem Seitensprung kommt, geht das natürlich überhaupt nicht. So oder so kann man es also niemandem recht machen. Und liebe Leute, nur weil ihr es als normal erachtet, wenn euer Partner oder eure Partnerin allein mit dem gegenteiligen Geschlecht die ganze Nacht feiern geht, muss das nicht jeder gut finden. Genauso finden es einige wohl normal, wenn der Partner mit fremden Frauen flirty schreibt oder sich die Arbeitskolleg/innen nackt vorstellt und sich daran "erfreut". Ganz ehrlich, wenn mein Mann so etwas abziehen würde, wäre er ganz ganz schnell nicht mehr Teil meines Lebens. Genauso andersrum auch. Und dazu stehen wir auch. So wie manche aus der Community offensichtlich für genau das Gegenteilige stehen. Und wisst ihr was? Macht halt. Lebt eure Beziehung so aus wie ihr es für richtig erachtet. Leben und leben lassen. Aber dieses ständige Zerfetzen von Personen, die nicht so ticken wie ihr, geht gar nicht und ist ungemein nervig. Mein Mann und ich leben eine glückliche Ehe mit ihren normalen Höhe- und Tiefpunkten. Und Ja!!! Das bedeutet in unserer Wahrnehmung auch gewissermaßen in bestimmten Bereichen eine Einschränkung. Was aber nicht heißt, dass das eine Ankettung ist. Natürlich hat mein Mann weibliche Freundinnen mit denen ich mich auch super verstehe und die ich gerne zu uns nach Hause einlade. Er arbeitet auch in einem Beruf, der hauptsächlich von Frauen ausgelebt wird und er liebt seine Arbeit und liebt es Zeit mit den Kolleg/innen zu verbringen. Bin ich da eifersüchtig? Keine Spur. Es kommt eben immer auf das richtige Maß an. Und nur weil einige von euch da wohl gar keine Grenzen haben (nicht abwertend gemeint), heißt das aber nicht, dass ihr die Grenzen der anderen nicht akzeptieren müsst. Wichtig ist, dass beide in einer Beziehung gleich ticken. Sind beide gar nicht eifersüchtig und leben sich frei aus, bitteschön. Haben beide aber gewisse Grenzen und Ansprüche an die sie sich in der Ehe halten, ist das auch gut und sollte so von allen anderen auch akzeptiert werden. Also BITTE für die Zukunft;
Bemüht euch doch alle um ein besseres Miteinander. Zerfetzt nicht gleiche jede/jeden TE in der Luft, ohne dass ihr die genauen Hintergründe kennt, denn letztendlich kennt ihr nie jede einzelne Sichtweise und jeden Aspekt der Geschichte. Da kommt es nämlich immer auf den Erzähler an. Und vor allem, zwingt eure Werte niemand anderem auf. Gerne erzählen wie das bei euch so läuft und welche Tipps oder Erfahrungen ihr gemacht habt aber bitte lasst doch dieses Fingergezeige was der/die TE in euren Augen alles falsch macht in ihrer Beziehung. Denn letztendlich ist es genau das. IHRE Beziehung und nicht EURE.
Und wenn man schon Emanzipation und Weltoffenheit so groß schreibt, gehört für mich auch dazu, andere Sicht- und Denkweisen zu akzeptierten, solange diese niemand anderem schaden. Alles andere ist einfach nur Heuchelei, denn - oh Wunder - es gibt nicht immer nur die eine richtige Meinung und schon gar nicht ist eure immer die richtige.
So, und jetzt könnt ihr sehr gerne schreiben, ob ihr genauso denkt oder ob ihr das anders seht. Bleibt dabei aber gerne auf einem angenehmen Niveau, ganz ohne Schuldzuweisungen und Beleidigungen ;)
In diesem Sinne,
LG
Reni
Das große Problem in der Community
Ich verstehe was du meinst, absolut. Ich glaube aber, wenn man damit nicht umgehen kann, sollte man lieber die Finger vom Forum lassen, man braucht schon ein dickes Fell um die Antworten die wichtig sind zu selektieren. Ansonsten ist es halt einfach so das Menschen verschiedene Meinungen haben und da ist es glaub ich normal das es halt zu Meinungsverschiedenheit kommt, wäre ja auch sonst langweilig ?
Natürlich kommts dann immer wieder vor das man dann verurteilend wird, das ist nicht schön aber gibt ja auch genug Menschen die ( versuchen) das möglichst sachlich und rational zu formulieren.
Finde ich gut, dass du das nochmal erwähnst. Es ist nicht mein Ziel, da alle über einen Kamm zu scheren. Viele können sachlich und rational bleiben. Nur gibt es eben die Ausnahmen, die mir bei Urbia doch recht häufig über den Weg laufen.
LG
Reni
Nicht zu vergessen das manche Beiträge ja auch nicht rational sondern verständlicherweise emotional verfasst werden. Wenn dann von der selben Person der Xte Beitrag kommt, dass ihr Mann fremdgeht sie sich aber nicht trennen kann ( oder ähnliche Themen die ja immer wieder kommen) dann ist es glaube ich auch menschlich wenn man nicht immer nur "nett" antwortet sondern halt auch mal direkt wird.
Ich verstehe dich! Wenn ich darf würde ich gern einen Punkt hinzufügen. "Waaaaaas du willst dein Kind in die Kita geben. Das ist soo schlecht sagen Studien" gegen "oje wenn es nicht in die Kita geht ist das so schlecht sagen Studien" das nervt.... Es muss jeder selbst wissen was für die die eigene Familie ist, aber immer das eigene Weltbild anderen aufdrücken nervt mich - von beiden Seiten!
Oh ja die Liste lässt sich (leider) beliebig weit fortführen😬😂
Nicht zu vergessen die "Vegan-Selbstanbau-zuckerfrei"-Fraktion gegen die "Was-schmeckt-soll-gegessen-werden-Fleisch-Schoki"-Fraktion. 😅
Gefühlt gibt es bei einigen Themen keine Grautöne, sondern nur Schwarz-Weiß.
Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.
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Ich denke, dass man da unterscheiden sollte zwischen "deutlich andere Meinung" und "Beleidigung".
Manche hier haben eine sehr klare Meinung, die nicht unbedingt mit meiner meinung zusammen fällt (ich habe öfter Beiträge verfasst, in denen ich Fragen zur offenen Ehe beantworte). Dafür wurde ich auch schon angegangen.
Grundsätzlich finde ich aber die verschiedenen Meinungen als sehr fruchtbar. Dafür schreibt man ja irgendwo öffentlich in einen großen Pool. Um seinen Horizont zu erweitern.
Wenn jemand eine grundsätzlich andere Meinung hat, dann ist das erstmal ein toller wertvoller Beitrag.
Schade wird es dann, wenn jemand beleidigt wird.
Was ich bemängele ist das fehlende Eingehen auf Fragestellungen. Manche Beiträge werden zerpflückt über Themen, um die es gar nicht ging, weil sich jemand am Wortlaut stößt. Dabei müsste doch jedem klar sein, dass man in Beiträgen sich kurz hält und dadurch die ein oder andere Situation verfälscht (schon gar nicht objektiv) dargestellt ist.
Ist klar dem Geschlechterverhältnis geschuldet, aber das Messen mit zweierlei Maß ist zuweilen wirklich anstrengend. Manchmal hat man echt den Anschein, der Mann per Urbia-Definition sollte arbeiten, Asche ranschaffen und ansonstem die Füße stillhalten.
Frau hat psychische Probleme: Zuspruch, "was macht denn dein Mann? / Dann muss dein Mann jetzt eben mal mehr übernehmen"
Frau berichtet über die psychischen Probleme des Mannes: "Der soll sich zusammenreißen / TrEnN dIcH!!1eins / Also, wenn der bis Datum x nicht y gemacht hätte, dann würde ich [hier Endzeitszenario einfügen]"
Frau berichtet über Sexflaute: Empathie, Tipps
Mann berichtet über Sexflaute: "Du spielst daheim bestimmt ständig Taschenbillard und machst bzgl. Haushalt und/oder Kind keinen Finger krumm, kein Wunder, dass du dauernd bumsen willst"
Frau erzählt von Affäre: "Naja, das ist schon scheiße von dir, aber dein Mann hat dich wahrscheinlich nicht permanent auf Händen getragen, da passiert sowas schon mal"
Mann berichtet von Affäre: "OMG, schichtet den Scheiterhaufen!! Und die Scheiß-Affärenfrau, wie kann sie nur?! Also, MEIN moralischer Kompass ist ja top und ich würde NIEMALS blablabla..."
Bzgl. Eifersucht: Das hat weniger mit "anders ticken", denn mit Selbstwertgefühl (bzw. dessen Abwesenheit) zu tun. Fällt besonders auf, wenn in dem Kontext die Begriffe "Damen" und/oder "Weiber" fallen. Dass sich daran gestoßen wird, kann ich nachvollziehen.
Es ist Hl. Abend, habe viel zuviel leckeres Essen im Bauch und ich sitze auf meinem Sofa und lache schallend.
Du hast sooo recht.
Ich habe oft genug richtiggehend Mitleid mit den armen Männern, die öffentlich zum Abschuss freigegeben werden - und ich bin immerhin 17 Jahre hier.
Es fehlt noch was: "Mann" soll Kind zeugen, Asche ranschaffen und bitte zudem den Großteil der "Care-Arbeit" übernehmen, er tut doch eh immer zu wenig....
Gut, es gibt wirklich viele Faultiere - aber trotzdem...der Tenor der Antworten wiederholt sich ständig, genauso wie "trenn dich, du findest doch jederzeit einen Mann auf Augenhöhe, der Dich wertschätzt...." 🙄
Aha, nur wo man den findet, schreiben die Damen nie....sooo dick gesät sind die Top-Männer, die einem beseelt um den Hals fallen, nun wirklich nicht.
LG Moni
Es gibt mit Sicherheit Beiträge die man sich schenken kann, allerdings muss man bei Fragen auch mit Gegenwind rechnen und die Erwartung zu haben, dass die Orientierung der Antworten immer auf das Wohlbefinden der TE abzielt, empfinde ich als recht selbstgerecht.
Eindeutige Beleidigungen kann man sich kneifen, aber nicht jeden Beitrag der sehr deutliche Worte findet, muss man als Beleidigung auffassen.
Z.B. Wenn eine TE klar äußert, dass sie Weihnachten mit ihrem Kleinstkind am liebsten vor dem Fernseher verbringt, muss sie damit rechnen, dass Andere dies traurig finden und nachfragen, ob sie auch sinnvollen Zeitvertreib kennt.
Oder, die 100. TE, die beschreibt, dass sie ja den armen Hund gerettet hat und nun nicht klar kommt, bekommen einige nun mal echt Wut im Bauch, da diese geretteten Hunde oft genug letztlich im Tierheim landen (mit einem dann wirklich schlimmen Lebenslauf ala Beißvorfall). Die Antwortenden haben nun mal dasselbe Recht ihre Wut zu äußern, wie die TE mit ihrer Verzweifelung.
Ebenso die Stiefeltern, die ellenlang berichten, wie schlecht es ihnen wegen ihrer „Bonuskinder“ geht,, müssen damit umgehen können, dass Andere eben den Fokus auf die Kinder und deren emotionale Lage und Wohlbefinden legen.
Jeder der irgendwas verfasst, muss in dieser anonymen Welt damit rechnen, dass Andere auch emotional reagieren, da man die Empfindlichkeiten und Triggerpunkte überhaupt nicht kennt.
Fürs Umflauscht werden, ist ein Forum (meiner Meinung nach) der völlig falsche Ort, dafür ist die Welt zu groß.
Im Zweifel melden, Beiträge werden unabhängig geprüft und entsprechend beurteilt.