Angelehnt an mehrere Beiträge in diese Richtung und meinen eigenen Gedanken, ob es noch ein weiteres Kind geben soll, frage ich mich, ob man so viele Kinder haben kann. Natürlich eine etwas überspitzte Frage, ich denke, die wenigsten würden sagen, „mein letztes Kind war zu viel“. Aber vielleicht könnt ihr es ja an Merkmalen festmachen, die Frauen beziehungsweise Familien bei dem weiteren Kinderwunsch unterstützen können.
Anzeichen für zu viele Kinder?
In meinem Bekanntenkreis gibt es Familien mit 3Kindern, wo ich denke, es sind zu viele. Das finde ich aus folgenden Gründen:
- der Mann bringt sich wenig in die Kinderbetreuung/Erziehung ein, der Mental Load liegt nur bei der Mutter
- die Kinder können z.B. mit 5Jahren nicht radfahren, mit 7Jahren noch nicht schwimmen, nicht Schuhe binden... weil dafür die Zeit fehlt
- das Kind hat öfter die Hausaufgaben nicht komplett, Schulmaterial fehlt, Zettel werden nicht oder zu spät abgegeben (Überforderung mit der Organisation, es fehlt auch die Zeit dem Kind diese Organisation beizubringen und darum tut sich das Kind in der Schule schwer.
- wichtige Therapien/Entwicklungshilfen/Diagnostik werden zu spät in Anspruch genommen aus Zeitmangel (z.B. Logopädie, ADHS Diagnostik, Legasthenie usw...)
Das sind Merkmale, die ich bei manchen Familien beobachtet habe wo mir die Kinder etwas leid taten. Ich habe auch drei Kinder und im Vorfeld viel überlegt ob ich allen gerecht werden kann.
Ich kann dir nur teilweise Recht geben. Zum Beispiel beim Schwimmen - mit meinem Sohn haben wir schon ab dem 5. Lebensjahr immer wieder das Schwimmen geübt. Sind viel Baden und im Urlaub gewesen. Dennoch hat er bis zur ersten Klasse komplett dicht gemacht. Er wollte ins Meer. Ist sogar mit uns Schnorcheln gegangen. Sicher Schwimmen, dafür musste es bei ihm erstmal Klick machen. Dito mit dem Schuhe binden. Meine Kids haben sich bis zu einem bestimmten Alter einfach geweigert. Jetzt mit 10 Jahren akzeptieren sie Schnürsenkel. Also ja, dass können indizieren sein, aber nicht immer ist Überforderung der Grund.
Das Selbe ist beim Schulmaterial - wenn die Eltern selbst eher Chaotisch veranlagt sind, dann ist dieser Punkt eher schwierig. Meine Kids leben hauptsächlich beim Papa. Der ist organisatorisch der absolute Chaot. Er nimmt sich viel Zeit für die Kinder beschäftigt sich viel. Aber mit Terminen und Schulmaterial tut er sich schwer. Hier unterstütze ich so gut es geht aus der Ferne. Dennoch hatte mein Sohn in den ersten Jahren häufig Schulmaterial vergessen oder Zettel zu spät abgegeben. Also auch hier muss genau differenziert werden, woran es liegt. Nicht in jedem Fall ist es Überforderung.
Warum muss man eigentlich mit 5 Rad fahren und mit 7 schwimmen? Ich frage mich woher dieser "Druck" kommt? Oder bin ich so weltfremd aufgewachsen? 🤔 Ich habe irgendwann in der Grundschule Rad fahren gelernt und schwimmen auch, so 3./4. Klasse. Damals auf meinen Dorf war das total normal so.
Oder ist das der Grund warum ich heutzutage kein Fahrrad und kein Seepferdchen besitze? 😅🤔
- schlechte finanzielle Lage: Man sollte aus eigener Kraft in der Lage sein, sich und seine Kinder zu ernähren (plötzliche Unfälle, Arbeitslosigkeit ist was anderes). Wenn man vorher schon weiß, dass es finanziell sehr eng wird, sollte man sich das gut überlegen
- Überforderung: wenn man physisch oder psychisch schon mit den bisherigen Kindern ans Limit kommt, sollte man so ehrlich zu sich selbst sein, sich einzugestehen, dass man kein weiteres Kind bekommen sollte
- Vernachöässigung der bisherigen Kinder
Ich finde, es macht nicht die Anzahl der Kinder aus, sondern rein die Gegebenheiten.
Jammern hier Frauen mit 1 Kind, weil alles an ihnen hängen bleibt und sie sich überfordert fühlen, dann sollten sie schon ein 2. Kind und/oder ihre Beziehung in Frage stellen.
Andere wuppen 5 Kinder plus TZ-job und alles ist paletti.
Sobald man sich mit der Situation nicht wohlfühlt, sollte man (zumindest bis sich die Lage bessert) die weitere Familienplanung auf Eis legen. Meine Meinung.
Ach ja. Und finanzielle Unabhängigkeit setze ich auch voraus, um mehrere Kinder in die Welt zu setzen.
Wenn das Elternpaar noch eigene Pläne für die Zukunft hat.
Meine Eltern mussten aufgrund einer Tierhaarallergie bei ihrem ersten Kind (meine Schwester) alle Tiere abschaffen, dabei wollten sie immer gerne eine nebenberufliche Landwirtschaft.
Schön und gut, als meine Schwester mit 20 auszog, wurden also Tiere angeschafft. Ich war 13. Von heute auf morgen veränderte sich alles:
- Jeden Abend kam mein Vater von seinem Vollzeitjob nach Hause, zog sich um und ging Tiere versorgen. Bei meiner Mutter ähnlich, sie war eine Stunde eher als mein Vater Zuhause, wollte aber in dieser Stunde ihre Ruhe. Dass wir uns da meist das erste Mal am Tag sahen und ich was erzählen wollte, spielte keine Rolle.
- Das Abendessen gab's nicht mehr um 19 Uhr, sondern frühestens um 21 Uhr. Für mich viel zu spät. Also keine Familienessen mehr unter der Woche.
- Anstatt Spielenachmittag mit meinem Vater am Sonntag Nachmittag konnten wir nur noch mit spazieren gehen oder Tiere versorgen, wenn wir Zeit mit ihm verbringen wollten.
- Die Rituale an Heiligabend wären hinfällig, weil oft genug ein Schaf Nachwuchs bekam. Pünktliches Abendessen? Unwahrscheinlich. Bescherung? Eher hektisch. Gemeinsam in die Kirche? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
- Meine Brüder wurden für Arbeiten auf dem "Hof" bezahlt. Ich durfte Samstags die ganze Wohnung putzen und habe nicht einmal ein Dankeschön zu hören bekommen.
Und diese Veränderungen kamen, ohne dass ich oder meine anderen Geschwister in die Entscheidung eingebunden wurden. Ich habe oft versucht, zu sagen, dass mir dies oder jenes wichtig ist. Spielte keine Rolle. Ich war ja schon 13.
Man kann sich vorstellen, wie die Beziehung zu meinen Eltern ist. Und welche Werte ich nun als Mutter Versuche umzusetzen. Fakt ist, dass es bei uns nur bei zwei Kindern bleiben wird, weil ich meine Kinder begleiten möchte - nicht, bis sie groß genug sind, um sich selbst zu beschäftigen, sondern solange wir als Familie zusammen wohnen.
Deswegen, wenn Eltern noch eigene Zukunftspläne haben, sollte darauf geachtet werden,vum man dann noch die zeitlichen und nervlichen Ressourcen hat, um sein Kind zu begleiten und auch dessen Bedürfnisse weiterhin zu sehen und zu erfüllen.
Anderes, wie die finanzielle Situation, etc, wurden ja bereits genannt.
Das ist schön ge- und beschrieben, damit kann ich mich persönlich auch total "identifizieren". Mein Mann und ich betreiben ein sehr ressourcenaufwändiges Hobby welches in irgendeiner Form wohl uns unser Leben lang begleiten wird, wir wollen es auch so, und wir leben dafür!
Mit einem Kind ist das alles noch machbar, es bedarf einer gewissen Struktur, und alles was früher entspannt zu zweit möglich war, ist nun vor allem im ersten Babyjahr etwas aufwändiger und nicht mehr ganz so, wie es eben früher war. Aber es ist okay, und es wird ja auch mit jedem Jahr wieder ein Stück weit leichter
Aber für mich bzw. uns ist hier die Grenze. Wir lieben unser Kind über alles, wollen aber ebenfalls unseren (Lebens-)Traum leben und genießen. Ich möchte aber auch für mein Kind da sein, und nicht das Gefühl haben, dass mir mein Kind einen Teil meines Lebens "wegnimmt".... und schon gar nicht möchte ich, dass ich mein Kind einfach so "mitlaufen" lassen muss, weil ich sonst nicht mehr glücklich werde.....
Wenn das Kind von Anfang an mit diesem Hobby und den Routinen aufwächst, ist das natürlich auch nochmal was anderes. Das Kind kennt es nicht anders. Klar kommt vielleicht der Punkt, an dem sich das Kind mit dem Hobby der Eltern nicht mehr identifizieren kann oder will. Da muss man dann schauen und sprechen, welche Familienzeiten noch bleiben. 🙃
Aber wenn sich der Alltag eines Teenagers von heute auf morgen ändert, die Eltern immer nur in Hektik sind und sich das Gespräch bei den wenigen gemeinsamen Familienessen nur noch um die Tiere dreht, dann ist das... Schrecklich. Gar nicht mehr gesehen zu werden, dass kleine Wünsche nicht mehr umsetzbar sind (z. B. ein Ritual an Heiligabend, das auch nur zehn Minuten gebraucht hätte). Jeder Mensch ist anders, und auch Kinder haben eigene Wünsche/Bedürfnisse.
Ich musste immer helfen, aber der Preis ist, dass meine Eltern mich eigentlich gar nicht richtig kennen.
Es ist ja nicht schlimm, eigene Interessen zu haben. Aber Kinder suchen sich ja nicht aus, geboren zu werden, und dann hat man als Elternteil eben die Verantwortung und sollte ja auch die 20 Jahre in die Zukunft planen können.
Klar, es war eine andere Generation. Aber man kann ja daraus lernen. 🙃
Wenn man keinen Raum für Unvorhergesehens hat.
Ich habe die letzten beiden Jahre einfach zu viel sch... erlebt um zu denken, dass man alles gut planen kann. Natürlich wünscht man sich ein langes, glückliches Leben.
Man muss aber finanzielle Kapazitäten haben, dass man von einem Gehalt die Familie ernähren kann, denn man kann einfach nicht damit rechnen, dass mit Kind(ern) beide erwerbstätig sein können und beide Eltern gesundheitlich in der Lage sind.
Man muss zeitliche Ressourcen haben, unvorhergesehenes zu lösen. Häufig korrelieren die zeitliche Ressourcen mit familiären Ressourcen, was ziemlich unfair ist, aber die Realität. Wenn mein Krebs bekommt, muss ich es über Monate/Jahre schaffen, sowohl dieses Kind als auch die Geschwister zu betreuen. Genauso andersherum - wenn ich gesundheitlich ausfalle, muss es trotzdem für den Rest der Familie möglich sein, zu leben und nicht nur zu überleben.
Man muss genügend Freiräume haben, physisch und psychisch. 2x/Woche Logopädie ist absolut nichts besonderes, im Gegenteil, genauso wie eine LRS-Diagnose oder ADHS oder sonst was. Das alles ist auch im Regelfall super behandelbar. ABER es braucht unendlich viel Zeit. Ein Kind mit Logopädiebedarf 2x die Woche nachmittags irgendwo hinzufahren, wird keinen langanhaltenden Erfolg verschaffen. Auch LRS kann man "heilen", aber eben nicht mit Notenbefreiung, sondern stundenlangen Lernen im 1:1-Setting. Wenn ich das nicht leisten kann, mich bei Schulproblemen etc. die Nachmittage stundenlang mit einem Kind zu beschäftigen (weil beide Nachmittags arbeiten müssen, die Geschwister nicht betreut sind, etc.) funktioniert das nicht. Theoretisch kann man hervorragend Tagespläne aufstellen wie man um 6 Uhr aufstellt und um 16 Uhr das Kind aus Kita abholt etc., faktisch muss man aber einfach mit Krankheit, Handwerkern, Terminen oder sonst was rechnen.
Das sind so meine Gedanken als Mutter und als Lehrerin dazu. Ich finde das sind enorm hohe Anforderungen und realistisch betrachtet nur von sehr sehr wenigen Menschen erreichbar. Man kann nicht gleichzeitig finanziell und zeitlich flexibel sein und dann noch eine flexible Familie im Hintergrund haben.
Dementsprechend ist es bei uns ein Kind, was wir bestmöglichst großziehen. Schaffen würden wir vermutlich auch mehr, aber ich finde nicht, dass es bei Kindern ums ÜBERLEBEN geht, sondern vorallem ums Leben.
Das sind aber sehr hohe Ansprüche und dann dürfte es keine Familie mit zwei oder mehr Kindern geben.
Du als Lehrerin bekommst vieles an Diagnosen mit, aber ich glaube das ist nicht unbedingt die Regel. Viele Familie schaffen es gut zwei und mehr Kindern groß zu ziehen und leben dabei sehr glücklich und es handelt sich dabei keineswegs um ein überleben. Ich würde behaupten meine beiden Kinder sind beide sehr fit, gut entwickelt und ich habe nicht den Eindruck den beiden nicht gerecht zu werden. Aus der reinen Angst raus, was alles passieren könnte, nur ein Kind zu bekommen, finde ich schade. Wenn das die generelle Lebenseinstellung ist, nimmt man sich persönlich viel selbst und dürfte rein theoretisch auch in kein Auto mehr einsteigen, denn auch da gibt es Risiken.
Ich habe ja selbst gesagt, dass das sehr hohe Ansprüche sind.
Auch ich habe immer von einer Großfamilie geträumt, muss mir aber eben eingestehen, dass wir ohne familiäre Unterstützung (die wir eben nicht haben) nicht jeweils alleine die Familie finanzieren könnten, hätten wir mehrere Kinder. Wir haben auch beides keine Jobs, wo wir nachmittags verlässlich Elterntaxi spielen können oder gezielt Stunden reduzieren oder so. Mit einem Kind bekommen wir das hervorragend hin.
Ich muss sagen, dass meine Eltern, auch beide VZ arbeitend, das auch mit zwei Kindern grandios hinbekommen haben. Aber sie hatten eben auch Großeltern, die immer Back-Up waren. Das hatten wir nie. (Meine Schwiegermutter würde an dieser Stelle sagen dass sie es auch ohne Großeltern und mit drei Kindern grandios hinbekommen hat, aber angesichts differenzierender Meinungen darüber in der Familie und die Meinung ihrer Kinder darüber, ob 3 Kinder nicht für sie 3 zu viel waren, lasse ich das jetzt mal außen vor 🤣).
Ich würde es eher nicht mit "man darf in kein Auto einsteigen" betrachten, sondern mit "man sollte kontrollieren, ob der Autofahrer einen Führerschein hat".
Ein Restrisiko bleibt immer und überall, aber es wäre halt verantwortungslos, sich und seine Kinder von einem betrunkenen 14-jährigen über die Autobahn kutschieren zu lassen.
Natürlich kann das gut gehen! Und wenn er nur nen halben Promille hat und seit er 5 ist Auto fährt, vermutlich sogar ohne Unfall oder maximal nem kleinen Blechschaden irgendwo auf der Strecke.
Aber man sollte sich halt überlegen, auch wenn es gerade draußen regnet und stürmt und die Strecke 100km sind und man wirklich gerne im warmen Auto fahren würde, ob es nicht trotzdem die sinnvoller Entscheidung ist, die Bahn oder das Fahrrad zu nehmen oder ganz zuhause zu bleiben, wenn man seine Kinder gesund und glücklich ans Ziel bringen will.
Da kenne ich (auch durch den Beruf meiner Mutter…) leider einige, aber das sind echt extrem Beispiele.
Wenn eine Familie schon Kinder abgenommen bekommen hat und fröhlich weiter Kinder produziert, finde ich das extrem schlimm.
Wenn die vorhandenen Kinder „auffällig“ sind (nicht richtig entwickelt, werden nur vorm TV geparkt usw) und dann trotzdem noch das nächste und übernächste Kind kommt… da muss ich mir echt auf die Zunge beißen, um nichts zu sagen!
Ansonsten denke ich schon, dass man auch mit seinen Aufgaben wächst. Ja, manchmal denkt man vielleicht „warum tust du dir das an, du warst doch eh ausgelastet genug“. Aber die meisten „normalen“ Menschen kriegen es dann ja trotzdem irgendwie hin 😅
Puuh.
Schwierige Frage...
Ich würde ja fast allen hier genannten Punkten total widersprechen. Für mich gibt es kaum ein Kriterium außer dem eigenen Wunsch. Ich nehme mal 3 Kriterien, denen ich widersprechen möchte, mal raus:
1. Therapie Termine
Noch nie haben Kinder so viele Therapien besucht wie aktuell. Die Therapiequote pro Kind ist exponentiell gestiegen. Natürlich gibt es Fälle, wo Kindern mit Problemen perfekt durch die Therapien geholfen wird. In den allermeisten Fällen werden heute in Therapien aber Auffälligkeiten "geheilt", die kaum der Rede wert sind und eigentlich keiner Therapie bedürfen.
Eins meiner Lieblingsbeispiele sind Zahnspangen. Es gibt nur wenige, tatsächlich behandlungsbedürftige Befunde. Der Rest ist Mode. Machen doch alle so... Notwendig ist das aber nicht. Es ist ja nicht einmal ästhetisch. Später haben die ehemaligen Jugendlichen nach innen gebogene Zähne oder Flecken auf den Zähnen. Und nicht wenige Erwachsene haben Zahnprobleme, WEIL sie eine Zahnspange getragen haben.
2. Lernen am Nachmittag
Äh. Nein. Das sollte man tunlichst vermeiden. Auch Kinder brauchen einfach nur Freizeit. Mit zunehmenden Alter ist damit Zeit gemeint, die NICHT von Eltern beaufsichtigt wird. Davon bekommen Kinder heute viel zu wenig.
3. Finanzielle Mittel
Das bedeutet im Umkehrschluss, ärmere Menschen dürfen keine Kinder bekommen? Und von allen unvorhergesehenen Dingen, die im Familienleben so passieren können, ist das wohl das häufigste. Viel Geld führt oft zu verwöhntem, unselbstständigen Nachwuchs.
Vermutlich meist du damit zu großen Teilen meinen Beitrag.
1.) Ich persönlich sehe viele Therapien bei vielen Kindern sehr kritisch, weil ich sehe, wie wenig sie bringen (da hatte ich vor ein paar Jahren noch eine andere Meinung zu). Das, was Logopäden, Ergotherapeuten etc. pp. Leisten, können Eltern in Kombination mit Musik- und Sportverein in den meisten "unspektuakulären" Fällen mindestens genauso gut.
Therapie sind jedoch die Lösung für gestresste Eltern, die eben nicht die Zeit haben (völlig verständlich!) selbst in dem Thema zu arbeiten.
Beim Thema Zahnspangen reagiere ich etwas gereizt, weil ich selbst meine gesamte Teeniezeit über eine Tragen musste, es verflucht habe und heute wunderschöne Zähne habe. Mein Mann hatte nie eine weil Zähne ja voll in Ordnung und bis heute ganz massive Probleme. Unser Sohn meinte neulich: "Papa, wenn du nicht immer zum Zahnarzt müsstest, dann könnten wir von dir freien Zeit 3 Wochen mehr Urlaub machen im Jahr!".
Recht hat er leider. Was da durch den Kopf meiner SE gegangen ist, die die Zähne ignoriert haben bzw. sich gegen eine Zahnspange entschieden haben, weiß ich nicht.
Es heißt ja nicht, dass man eine haben muss. Aber es heißt, dass die Eltern die Kapazitäten haben MÜSSEN, die mit der Therapie einhergehen, wenn eine Notwendig ist.
2.) Kinder haben heutzutage viel zu viel freie Zeit ohne Beaufsichtigung der Eltern. Diese verbringen sie dann vor Handy und iPad. Eltern haben immer weniger Kapazitäten, ihre Kinder bei ihren Hobbies zu unterstützen, und wenn es nur ist das Kind zu einem Freund zu fahren oder gemeinsam Blumentöpfe zu töpfern oder in den Laden für Ton zu fahren (ganz plakatives Beispiel dafür, dass "Beaufsichtigung" nicht notwendig ist, aber die Beschäftigung der Eltern mit den Interessen des Kindes. Aber dazu muss man eben Zeit haben, und das hat man heutzutage schon ohne mehrere Kinder wenn beide arbeiten kaum noch.
3.) Ja, ich finde, dass ärmere Menschen noch deutlich mehr über ihre Fanilienplanung nachdenken sollten als reiche. Denn Zeit ist Geld und es ist einfach ein Dilemma, wenn das Kind besondere Unterstützung benötigt, wochenlang im Krankenhaus liegt, Hilfsmittel braucht die die KK nicht zahlt und dann ohne Rollstuhl dasteht, da die Eltern das nicht zahlen können. Und auch nicht bei den Therapien dabei sein können und das Kind alleine im Krankenhaus liegen muss, weil beide Eltern eben arbeiten gehen müssen. Dabei geht es noch nicht mal so ums Einkommen - wenn ich ein verlässliches soziales Netzwerk habe, welches ich für Babysitting und co. nicht entlohnen muss und mir vielleicht sogar an Weihnachten was ins Portmonaie steckt oder sogar ein Haus/Wohnung vererbt, habe ich deutlich bessere Voraussetzungen als wenn ich ein paar Euro mehr verdienen, aber mich um alles selbst kümmern muss. Aber in irgendeiner Art und Weise muss ich einen finanziellen Puffer für unvorhergesehenes haben.
Welchem Bericht entnimmst du das mit der Logopädie und den Zahnspangen?
Wenn man einfach nicht genug Spaß an Kindern, an Pädagogik, der Familienzeit und den Erledigungen die damit zusammenhängen hat..
Man sollte verantwortungsvoll sein, ausreichend Mitgefühl und Empathie für Kinder haben. Sie lieben und versorgen wollen. Man sollte auch eine gewisse Intelligenz besitzen und nicht hinterm Mond leben.
Eltern die ständig von Stress sprechen wenn Kinder um sie herum sind,
Menschen die ständig auf der Suche nach "me time" -ohne die eigenen Kinder- sind, sollten finde ich nicht viele Kinder machen ....
1 Kind ist für solche Menschen ja oftmals schon zu viel (auch aus deren Sicht)
Geordnete Verhältnisse müssen sein, fürs Nötigste muss es finanziell reichen (auch ab und zu ein Schwimmbadbesuch, Unternehmungen usw).
Schuldenfrei und finanziell sehr gut gestellt sein muss man finde ich jetzt nicht so wichtig, wenn auch schön. Aber wer ist das heutzutage schon.
Einen Hauskredit beispielsweise, finde ich z.B. machbar so lange man die Schulden regelmäsig und geordnet tilgt. Es gibt auch viele arme Familien mit glücklichen Kindern und tollen, lieben Eltern.
In Deutschland hat man zudem die Sicherheit, das man selbst bei tiefen Schicksalschlägen über die Runden kommen kann und es für das nötigste reicht.
Schwere Situationen kännen jeden treffen die zu finaziellen Einbußen führen können wie z.B. plötzlicher Tod des Partners, schwere Erkrankung, plötzliche Kündigung des Arbeitgebers wegen Insolvenz, Verdienstausfall....
Am besten spart man dafür etwas an.
Die Geburtenrate in Deutschland ist im Moment zu niedrig und daher sind mehr Kinder auch vom Staat soweit ich weiß ausdrücklich erwünscht...