Schöne Erinnerungen aus den 90-2000:)

Die unbeschwerte Kindheit der 90er Jahre, als Kind an nichts denken zu müssen.
Kein Internet und kein Handy, wer was benötigt hat, ging in eines der vielen kleinen Geschäfte in der Stadt.
Die Sensation, wenn ein oder zweimal jährlich das Paketauto die Straße entlang fuhr und tatsächlich für uns ein (Quelle-) Paket dabei hatte.

In den 90igern bekam ich meine ersten beiden Kinder....
Alles an Kinderkleidung war völlig bunt.

Frufo...das andere Überraschungsei fällt mir dazu ein. 😀

Ansonsten war es die Zeit in der sich bei mir viel Neues auftat.
Ich erfuhr das erste Mal was über Montessori, über Anthropologische Ärzte , Thema Wasser und Salz, Fahrschule, usw.....

Ich habe da studiert. War eine aufregende Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere.

Ich bin 1977 geboren, also die ersten Jahre der 90er habe ich gefühlt in einer Telefonzelle gelebt. Von zu Hause durfte ich ja nicht so viel telefonieren, weil das so teuer war und meine beste Freundin auch noch eine andere Vorwahl hatte. Da wurden mir dann ein, zwei Mark in die Hand gedrückt und wenn weg, dann Leitung tot.

Mit Grauen erinnere ich mich an Leggins und Oberteile, die nicht wussten, ob sie Kleid oder Shirt sein wollten und knisternde, viel zu bunte Trainingsanzüge, die mit Sport nichtmal was zu tun haben wollten. Dürfte aber wohl eher noch 80er gewesen sein.

DAS Geräusch dieser Jahre ist für mich auf jeden Fall der Internet-Einwahlton des Modems und der Vorwurf meiner Oma 'warst du schon wieder in diesem Internet', wenn meine Telefonleitung ihrer Aussage nach stundenlang belegt war. :)

Meinen Mann habe ich in den 90ern kennengelernt, geheiratet auch, in den 2000ern sind unsere Kinder zur Welt gekommen, der Große ist ein 00er, ja, war eine aufregende, schöne Zeit.

Ich finde, 'unsere' Generation, also in den 70er, 80er Geborene haben wirklich das Privileg, extrem viel Tolles (mit-)erlebt zu haben. Wir wissen noch, wie es ist, in einem Europa der Grenzen zu leben, ohne Internet, kennen Walkmans, Telefone mit Leitungen und Tante-Emma-Läden. Wir haben die technische Entwicklung miterlebt und sind auch jetzt noch jung und flexibel genug, uns auf noch mehr Neues einzulassen.

Wenn ich mir heute die Nachrichten ansehe, denke ich auch oft an den Irak-Krieg zurück und an die Ängste, die ich damals durchaus hatte. In der Schule war das ein großes Thema damals, von Tschernobyl brauchen wir gar nicht reden, meine Oma hat mich wochenlang im Haus 'eingesperrt' (ja, gut, war auch noch 80er).

Aber irgendwie habe ich doch noch so ein bisschen Restvertrauen in die Menschheit, dass ich mir denke, am Ende werden wir doch mal die Kurve kriegen und ich hoffe, es noch mitzuerleben.

Mixtapes! Als Freundschaftsgeschenk oder als Einstieg in einen Flirt… selbst aufgenommen. Ich warte noch heute bei einigen Songs auf die Verkehrsnachrichten, die ich mitsprechen konnte, weil sie aus Versehen auf genommen wurden.

Und ich finde, es gab mehr Jugendkultur… da gab’s die, die aussahen als ob sie direkt zur Loveparade wollten, die Emos, die damals noch Gothics hießen, Punks, Metaller, die jungen Liberalen mit Aktenkoffern in der Schule.. heute empfinde ich die Jugend viel uniformierter und viel unpolitischer und uninteressierter.

Yes-Törtchen (mit Alkohol), Wunderkugeln mit 7000 E-Stoffen, lange Nachmittage ohne Social Media im Freibad…wir hatten immer nur 3 Programme zuhause. Ich war damals total geflashed, als ich bei Freunden erstmals MTV geguckt habe.

In der WG später haben wir Stunden damit verbracht, Songs bei Napster runterzuladen mit 56k-Modem… und immer wollte jemand telefonieren oder der Download brach ab. Herrlich. Man hatte eine echte Wertschätzung für die hart erkǎmpften Songs!

* Tapes aufnehmen und verschenken
* in der Telefonzelle im Telefonbuch irgendeine Nummer wählen und nach dem Sohn fragen (daraus ergab sich doch tatsächlich eine richtige Freundschaft, weil wir ganz ähnliche Interessen hatten und der andere genauso neugierig war wie ich)
* die erste zum Haareraufen hohe Internetrechnung, weil das für mich noch ganz neu, aber eben auch ganz schön teuer war
* Briefe schreiben
* Faxe verschicken (z. B. als Antwort auf Durchsagen im Radio)
* ewig lange Sommer im Freibad
* gefühlt ewig lange Autofahrten in den Urlaub im Süden
* mit einem großen 5-Mark-Stück im Tante Emma Laden bei Oma Süßigkeiten aussuchen dürfen
* Rollschuh fahren
* Ed von Scheck an der Pommesbude kaufen
* ganz viel Sorglosigkeit

Oh das war eine sehr schöne Zeit, erinnere mich gerne daran.
Waren stundenlang draußen auf dem Spielplatz mit allen Nachbarskindern.
Dann gab es noch
-Frufoo
-Diddl
-Walkman
-Tamagotchi
-bubble gum mit Tattoos
-Kirschenlollys
-Schnullerketten oder diese Diamantenringe
-Gameboy
Uvm

Die Zeit war für mich damals nicht einfacher als jetzt, sondern anders. Ich denke gern an frühere Freundschaften zurück, an den Familienzusammenhalt und daran, wie leicht das Leben ohne Einschränkungen und chronische Erkrankungen gewesen ist.

Ich dachte doch tatsächlich, dass ich für immer gesund sein werde. Eben wie damals als Kind und Teenie.