Fahrradhelm Kind ja, erwachsener nein

Ich würde gerne die Erklärung von den Leuten die genau das machen mal wissen. Also wer darauf besteht, dass das Kind einen Helm tragen muss, aber selber keinen aufsetzt.
Was denkt ihr wird das Kind machen sobald ihr selber nicht mehr dabei seid? Oder bei einem Unfall euch was passiert?

Ich trage als erwachsene alleine für meine Sicherheit einen Helm. Nicht weil ich mir nicht traue, sondern den anderen Verkehrsteilnehmern. 😅

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Hallo,

nach meiner Meinung sollten alle Fahrradfahrer einen Helm tragen und Eltern dabei selbstverständlich Vorbild für die Kinder sein.
Der Papa meines Patenkindes hat als Neurologe auf der Unfallstation eines großen Krankenhauses gearbeitet.
Wenn er von all den Fahrradfahrern erzählt, die als Patient dort gelandet sind, wo der Helm so viel Schlimmes verhindert hätte, kauft man sich freiwillig einen Helm und trägt ihn bei jeder Fahrt!!!

LG Sabine

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Und wer davon nicht überzeugt ist, darf gerne mal vorbeikommen und meine Oma besuchen. Ja, gerade die, die meinen das auf kurzen Strecken und ganz langsam ja nichts passiert.

Mit 40 Jahren, mein Papa war 12, ist sie komplett unschuldig 20m vom Haus entfernt von einem Autofahrer überfahren worden in einer SPIELStraße auf dem Weg zu Arbeit. Kein Helm auf, die Frisur wurde durch das Öffnen der Schädeldecke, die Operationen am Gehirn und nicht zuletzt 45 Jahre Wachkoma trotzdem zerstört.
Desweiteren wurde die Kindheit meines Vaters zerstört, die Ehe meiner Großeltern, meine Möglichkeit, meine Oma richtig kennenzulernen. Die Möglichkeit, zu arbeiten, bei der Hochzeit vom eigenen Kind zu tanzen, die Geburt des Enkelkindes mitzuerleben ebenfalls. Nun wird der Urenkel eingeschult und Oma hat immer noch ne hässliche Frisur, weil die Pfleger im Pflegeheim das durch Personalmangel nun wirklich nicht jeden Tag schaffen. Ganz zu schweigen davon, dass sie seit Jahren das Bett nicht mehr verlassen konnte.

Und an diejenigen, die nicht nur Angst um ihre Frisur haben, sondern auch noch meinen, sie haben nicht gerne irgendwas enges am Kopf: Liebe Leute, was genau denkt ihr, wie viele MRTs und CTs ihr in unfassbar engen Röhren durchstehen müsst und wie viele Druckverbände ihr tragen werdet und wie oft euch IM Gehirn rumoperiert wird, wenn ihr ohne Helm auf den Kopf fallt?!

Meine Oma ist 85. Sie hat ALLES die letzten 45 Jahre verpasst. Und wenn euch das egal ist und ihr sagt euch ist das nicht so wichtig, ihr wollt nicht euer Kind aus der Schule abholen und Eis essen gehen, ihr wollt den Abiball verpassen, die Hochzeit, ihr wollte keine Reisen mehr machen, Silberhochzeit ist eh doof und an eurem Enkelkind habt ihr auch kein Interesse - ok, euer Leben.
Aber habt ihr mal nachgedacht, wie es euren Kindern damit geht?! Wie sie die nächsten 45 Jahre keine Mama mehr haben? Wie sie neben ihrem Studium sich um ihre sabbernde Mutter und den Streit um Versicherungsleistungen und Hilfmittel kümmern müssen? Wie euer Partner nie wieder mit seiner Frau auf einer Ebene kommunizieren kann, weil ihr nur noch stöhnen und ohne Tränen weinen könnt?

Kinder lieben ihre Eltern. Und Eltern können ihre Kinder gar nicht so sehr hassen, als dass sie ihnen freiwillig ein Leben mit schwerbehinderten Mutter antun wollen, weil der ihre Frisur beim Fahrradfahren wichtiger war...

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Weil Erwachsene besser fahren und nicht so oft vom Fahrrad fallen.

Die Erklärung funktionierte bei unserem Sohn ganz gut. Er ist eher wild unterwegs :D

Aber es war ehrlich nie so ein großes Thema: Sie tragen alle ihre Helme brav und man muss sie auch nicht daran erinnern. Da auch alle Freunde einen Helm tragen, ist es auch nicht uncool. Auch die älteren Kinder, die hier in die weiterführende Schule fahren, tragen zu 90 % einen Helm.

Ich selbst habe das Problem, dass ich einen Fahrradunfall hatte als Kind, mit Helm (war damals 11). Mich hat ein Auto trotz angezeigten Richtungswechsel, noch versucht zu überholen, in dem Moment in dem ich dann rübergezogen habe.

Passiert ist bis auf ein paar Abschürfungen an Knie und Händen nichts, dank Helm.
Aber seitdem kann ich nichts enges länger am Kopf haben. War eine Katastrophe als ich während meiner Ausbildung auch mal in die Kundenbetreuung musste und dann die Headsets Pflicht waren.
Ich hatte keine Kopfverletzung oder so, war alles gut, aber trotzdem kann ich das Gefühl nicht mehr haben. Ich trage auch keine Mützen im Winter, wenn dann nur ganz weiche oder eben die von der Jacke, die ist schön weit am Kopf.

Basecaps gehen im Sommer, weil ich die ja etwas weiter stehen lassen kann. Stirnbänder, Haarreife etc. gehen gar nicht.

Ich schaue auch immer, dass wir nach Möglichkeit auf Fahrradwegen unterwegs sind, wenn wir fahren und das ist bei uns zum Glück auch sehr gut möglich.

Meine Kinder sind also immer brav mit Helm unterwegs, ohne das ich einen tragen muss.
Ich habe vor kurzem gesehen, dass es jetzt auch so Helmmützen gibt, die sehen irgendwie bequemer aus. Evt. probiere ich das mal aus, ob das bei mir geht. Aber die werden ja auch eng sitzen müssen, damit es schützt.

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Ok das sehe ich mal als einen Sonderfall. Aber das können ja nicht die vielen Erwachsenen erklären.

Aber ich kenne genug, wo ab Jugendalter so 12/13 wo man mehr mit Freunden auch mal unterwegs ist, dann er Helm sobald man aus der Sichtweite der Eltern war ab war, weil man sich ja dann auch so groß schon fühle und damit das ja nicht mehr nötig war.

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naja, ein bisschen Rebellion gegen die Eltern ist wohl normal.

Ich hoffe einfach, dass meine Kinder verstanden haben, wie wichtig der ist und ihn daher auch später noch freiwillig tragen.

Das ist wie mit dem Anschnallen. Man kann es den Kindern nur vermitteln und erklären und muss dann hoffen, dass sie sich auch bei anderen Eltern anschnallen, die es ggf. nicht so genau nehmen.

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alle tragen einen Helm, dr Sturz ist für einen Erwachsenen noch gefährlicher als für ein Kind

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Kommt ja ein bisschen auf das Alter an. Einem Teenager kann man nicht mehr verkaufen, dass man selber besser Fahrrad fährt.

Ich selber bin letztes Jahr böse gestürzt. Hatte die Schulter gebrochen,…& einiges anderes. Ohne Helm wäre das übler geendet. DAS ist mein Argument. Und das zieht auch bei den Teenies.

Es gibt viele Dinge, die Eltern vermeintlich dürfen und Kinder nicht. Alkohol trinken. Auto fahren. Zigaretten rauchen. Wach bleiben bis man umkippt. Usw da braucht man ja nun auch nichts erklären.

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Ich hatte lange Zeit keinen Helm. Solange die Kindr klein waren (bis so 5 Jahre) haben sie auch nie nachgefragt. Ich bin eigentlich täglich gefahren, da wie auch kein Auto hatten bis Kind 2 geboren war und in den 2 Jahren Elternzeit das Auto auch nicht für den Alltag genutzt haben. Aber nur in 30 Zonen bei uns im Wohngebiet mit moderatem Anwohnerverkehr.Und ja... das ist tatsächlich eine riesige 30 zone. Alle Wege zu Kita, Einkauf waren so erreichbar.
Später hatte ich einen, aber da sind wir nicht mehr sooo viel Rad gefahren. Bzw nur mein Mann mit Kindern, da ich weiter weg gearbeitet habe. Mein Mann fährt schon immer nur mit Helm.
Seid nun Kind 1 vor 3 Jahren in die erste Klasse kam, äußerte sie ihr Sorge über mich.
Der 2te Grund ist, dass ich wieder täglich (nach Umzug) mit dem Rad zur Arbeit fahre, nun aber Hauptstraßen, mit Straßenbahnschienen, "steilen Bergen", Kopfsteinpflaster. Das Gefahrenpotenzial hat sie extrem erhöht.
Seit dem fahre ich mit Helm. Und ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen, wie ich je so unvorsichtig sein konnte.
Ich hasse es trotzdem. Ich habe viele lange dicke Haare und es ist unglaublich warm unter dem Helm. Und ich empfand auch nur ein sehr teures Modell als angenehm für die tägliche und längere Nutzung. Das geht meinen Kindern ebenso. Echt heftig, was man da für Preise hat für einen Helm.

Bearbeitet von Bekks
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Ist mir auch ein Rätsel. Genauso wie Eltern die mit zu kleinen Kindern, auf dem Radweg und alle ohne Helm... es gibt die irrsten Dinge.

Aber ich versuche nicht drüber nachzudenken.

Ich habe irgendwann angefangen Helm zu tragen (ich fahre täglich und auch sehr zügig) und fühle mich ohne total unsicher. Mein Sohn ist zum Glück auch noch so, aber wer weiß was ist, wenn die Pubertät mal zuschlägt.

Bearbeitet von emmi1980
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Letztens gesehen: Komplette Familie ohne Helm und die Kinder turnten im Lastenrad rum🤦‍♀️

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Neugeborenes im Tragetuch liebe ich auch.

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Ich kann ed auch 0 verstehen, dass soviele Jugendliche und Erwachsene.ohne Helm fahren. Bei uns auf dem Dorf mit Elektro oder Diesen kleinen E-Rollern. Versteh ich nicht. Mein Vater hatte letztes Jahr auch erst einen Unfall mit Elektrobike und der Helmnist gerissen, will mir nicht vorstellen was ihne passiert wäre. Meinen Mann muss ich auch immer zwingen. Er sagt immer er fährt doch keine Rennen. Abe rich habe auch keine Lust ihn dann zu pflegen, wel er eine Schädelverletzung hat, die so vielleicht hätte verhindert werden können. Und kaum vorstellbar, in unserem Kiga durften bis vor kurzen alle Kinder im Gelände ohne Helm fahren, ich fand das sehr gefährlich, weil auch viele kleine kinder einfach über die Wege laufen und kinder nunmal Gefahren nicht so abschätzen können. Grosse Bäume und harte Gegenstände gegen die man fallen könnte haben wir auch genug

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Bei uns in der Nähe hat sich gerade ein Kind zu Tode stranguliert im Kindergarten. Zwar nicht mit einem Helm sondern mit einem Stelzentopf, aber das hätte genauso gut mit einem Helm passieren können.

Daher bin ich sehr froh, dass die Kinder bei uns im Kindergarten ohne Helm fahren dürfen, denn die Erzieher können ihre Augen nicht überall haben. Mal abgesehen davon, dass die Helme dann von den Kindern eh nicht richtig angezogen und angepasst werden, weil sie das gar nicht können.

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Ehrlich gesagt, verstehe ich deine Frage nicht so ganz!

Selbstverständlich bestanden wir darauf, dass unser Sohn einen Helm trägt! Er ist 16 und trägt immer noch seinen Helm und das obwohl wir NIE einen anhatten.

Mein Mann ist raucher, selbstverständlich haben wir das unserem Kind nie erlaubt.
Wir gehen nicht vor Mitternacht ins Bett, selbstverständlich musste unser Sohn zu einer früheren Uhrzeit ins Bett.
Mein Mann und ich trinken auch mal Alkohol, selbstverständlich, durfte/darf das unser Sohn nicht.

Es gibt sooo viele Beispiele...

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Interessehalber:

Wieso bestehst du bei deinem Sohn darauf?

Er ist körperlich ja schon mehr Erwachsener als Kind und Rad fahren kann er sicher auch schon. Also warum genau ist es dir so wichtig, dass du darauf bestehst?

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"Wieso bestehst du bei deinem Sohn darauf?"

Als er klein war, weil mir seine Sicherheit sehr wichtig war, selbstverständlich auch noch ist!

Jetzt mit seinen 16 Jahren, ist das bei uns überhaupt kein Thema. Eine Diskussion gibt es schlicht nicht. Er trägt einfach seinen Helm. Es kann zwar in wirklich sehr seltenen Ausnahmen passieren, dass er ihn vergisst, aber das kommt vielleicht 1-2x in einem jahr vor. Wir führen kein Gespräch von wegen: "Du musst deinen Helm tragen." oder "Warum muss ich meinen Helm tragen?". Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, obwohl wir Eltern nie einen angezogen haben.

In seinem Freundeskreis tragen tatsächlich auch ALLE immer noch ihren Helm, obwohl das auch bei den anderen Eltern untrschiedlich war/ist, ob sie Helmträger sind oder nicht.

Ich muss aber auch sagen, ich hatte nie ein Problem damit meinem Kind die Unterschiede zwischen ihm und uns Eltern zu erklären. Ich hatte auch kein Problem ihm zu erklären, dass wir Eltern nicht frei von Fehlern sind, dennoch haben wir eine Verantwortung ihm genüber. Für ihn war das verständlich genug! ;-)

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Bei uns vor der Kita hat die Mehrheit der Eltern keinen Helm auf.
Ich verstehe das auch nicht. Ich trage selbstverständlich einen, schon seit der 5. Klasse. Mir egal, ob das uncool aussieht.

Die Mutter der besten Freundin meiner Tochter sagte letztens "eigentlich müsste ich doch auch mal Helm tragen, wegen Vorbild und so".
Ich habe nur mit "ja" geantwortet.
Das ist Wochen her. Helm trägt sie weiterhin nicht.

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"eigentlich müsste ich doch auch mal Helm tragen, wegen Vorbild und so".
Ich habe nur mit "ja" geantwortet.

Mal ganz ehrlich, nur weil wir ein Kind haben, haben wir unser Leben nicht auf das Niveau eines (Klein-)Kindes geändert.
Mein Sohn ist damit aufgewachsen, dass es selbstverständlich Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen gibt! Das stand NIE zur Diskussion!

Als Erwachsene machen mein Mann und ich vieles, was unser Sohn nicht darf/nicht durfte, das war bei uns NIE ein Problem.

Ich habe mein Kind immer für intelligent genug gehalten, dass es diesen Unterschied verstehen kann. Meine Eltern haben mich auch immer für intelligent genug gehalten, dass ich diesen Unterschied verstehe, als ich noch Kind war, und ehrlich gesagt, ist mein Umfeld auch so aufgewachsen, dass für Kinder und Erwachsene nicht ausnahmslos die gleichen Regeln gelten. Keiner aus meinem Umfeld hatte je ein Problem mit diesem Unterschied!

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"Mal ganz ehrlich, nur weil wir ein Kind haben, haben wir unser Leben nicht auf das Niveau eines (Klein-)Kindes geändert."

Du findest es niveaulos, für Deine eigene Sicherheit und Gesundheit zu sorgen? Echt jetzt?

Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen, weil sie unterschiedliche Dinge können und vertragen. Aber das gilt doch nicht für Gefahren im Straßenverkehr. Einen schweren Sturz beim Radfahren stecken auch Erwachsene nicht immer besser weg als Kinder. Im Gegenteil. Oftmals sind die Verletzungen da sogar wesentlich schwerer.

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