Opa überfährt fast sein Enkelkind

Mein Schwiegervater ist schon ein älterer Mann. Er kommt oft bei uns vorbei um meinen Mann beim Arbeiten am Haus und im Garten zu unterstützen. Zurzeit bauen sie ein Gartenhäuschen.
Mein Schwiegervater wohnt ein paar Straßen weiter, kommt aber grundsätzlich mit dem Auto. Ich finde, dass er eine schlechte Reaktion hat, er ist schwerhörig und außerdem sieht er auch nicht mehr gut.
Unsere Kinder, 3 und 7 Jahre, haben im Hof gespielt und er fährt rückwärts mit seinem Mercedes in die Einfahrt.
Meine dreijährige Tochter saß gerade auf dem Boden und hat mit Kreide gemalt. Er hat sie komplett übersehen! Mein Sohn hat sie dann im letzten Moment zur Seite gezogen, sonst wäre sie überfahren worden!!! Zum Glück hat mein Großer das mitbekommen und seine Schwester gerettet.

Ich will, dass er endlich aufhört mit Autofahren. Er hat schon mehrfach kleinere Unfälle und Blechschäden verursacht.
Was soll ich tun, wenn er nicht einsieht, mit dem Fahren aufzuhören? Muss ich ihn dann bei der Polizei anzeigen?

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Abgesehen davon, dass der Opa vielleicht wirklich nicht mehr fahren sollte:

Ein auf dem Boden sitzendes Kind wäre wahrscheinlich von jedem übersehen worden, das ist leider schon sehr häufig vorgekommen.

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Sehe ich auch so. Auch auf dem Bobbycar sitzende Kinder sind von Eltern schon übersehen worden. Daher wäre mein Tipp an jeden: Die Einfahrt ist kein Spielbereich. Die Kinder so früh wie möglich dafür sensibilisieren.

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doppelt

Bearbeitet von edge-of-reason
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Was sagt denn dein Mann dazu?

Wenn SV sich von dir nichts anhören möchte, dann hole mehr ins Boot. Den eigenen Sohn, deinen Mann eben oder ggfs. auch SM.

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"Muss ich ihn dann bei der Polizei anzeigen?"

Auf welcher Rechtsgrundlage willst du ihn denn anzeigen? Wenn er dich nicht geschädigt hat, sehe ich da keine Möglichkeit.

Ich verstehe schon, dass es nach deiner Schilderung besser wäre, wenn er nicht mehr Auto fahren würde. Aber ich befürchte du hast da wenig Handhabe, außer ihm ins Gewissen zu reden.

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Wenn sich Opa als nicht geeignet zum Führen eines Kraftfahrzeuges eignet, muss ihm die Fahrerlaubnisbehörde den Führerschein entziehen. Das heißt der erste Weg wäre die zuständige Fahrerlaubnisbehörde, nicht die Polizei. Ich würde wahrscheinlich beim Kraftfahrzeugbundesamt anfragen, mich durchzufragen oder bei der Gemeinde. Ich gehe davon aus, dass er dann darauf untersucht wird, ob er fahrtauglich ist. Wer die Untersuchungen durchführt weiß ich nicht, ich tippe mal auf Hausarzt, Augenarzt, MPU.


Die Entscheidung sollte aber abgewägt werden, ist halt Familie.

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Bloß weil irgendjemand behauptet, Opa wäre nicht mehr fahrtüchtig, wird natürlich kein Fahrerlaubnisentzugsverfahren eingeleitet und auch keine amtsärztliche Untersuchung angeordnet.

Wäre ja noch schöner, wenn ein Anschwärzen sowas auslösen würde.

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Gottseidank ist das nochmal gut gegangen!

Wie hat er denn reagiert?
War er erschrocken?
Was hat dein Mann gesagt?

Leider ist es ja so, dass man niemanden zwingen kann, den Führerschein abzugeben.
Ich finde, dein Mann sollte auf ihn einwirken und ihn überzeugen, dass er nicht mehr fahren soll.
Der Vorfall sollte doch ein guter Anlass / Warnhinweis sein!

Nur leider wollen alte Menschen oft den Führerschein nicht aufgeben, da sie sonst plötzlich total isoliert und unselbstständig sind.
Denn das Laufen ist ihnen oft auch zu anstrengend...


Bietet ihm an, ihn mit eurem Auto abzuholen - auch wenn es nur ein paar Straßen weiter ist.
Könnt ihr evtl. für ihn einkaufen?
Lebt er alleine? Oder kann die Schwiegermutter noch fahren?
Rechnet ihm vor, dass ein Auto samt Versicherung, Benzin, Werkstatt etc. im Jahr deutlich mehr kostet, als ein paar Mal das Taxi zu nehmen.

Ich drücke euch die Daumen, dass er einsichtig wird.

Und: wenn du weißt, dass er kommt, nie die Kinder im Hof spielen lassen, oder dabei sein!

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Als erstes würde ich wohl die Einfahrt für andere Autos sperren.

Dann rede mit deinem Mann und mit der SM.
Dann redet gemeinsam mit ihm.

Ein Arzt kann einen Führerscheinentzug anordnen soweit ich weiß, wenn es wirklich erhebliche körperliche und kognitive Einschränkungen gibt. Evtl. in die Richtung mal informieren.

Ansonsten verstehe ich, dass das ein riesiger Schock war, aber es hätte tatsächlich auch passieren können, wenn der SV nicht alt wäre.
Manchmal gibt es tote Winkel im Auto.
Überlege daher bitte noch mal sachlich ob er wirklich nicht mehr fähig ist oder ob das eine Einmalige schlimme Situation war.

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Puh, dass ich echt heftig. Ihr könnt deinen Schwiegervater eigentlich nur dafür sensibilisieren, dass er nicht auf euren Hof fährt. Und auch die Kinder müssen die Einfahrt immer im Blick behalten, damit genau sowas eben nicht passiert.

Wir haben es leider nicht geschafft meinen Opa, trotz mehrfacher kleiner Blechschäden, vom Autofahren abzuhalten. Er ist gefahren, bis er es nicht mehr selbst in die Garage geschafft hat.

Alles Gute

Bearbeitet von asl80
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Leider passiert das nicht nur Großeltern, sondern auch Eltern. Es gab da schon richtig schlimme Unfälle.
Daher mein Tipp an euch:
Die Einfahrt ist freizuhalten und kein Spielbereich! Erst Recht nicht, wenn Besuch erwartet wird.

Wenn mein Mann kommt, schaue ich immer, dass die Kinder in dem Moment woanders im Garten sind. Sie wurden auch sensibilisiert, dass sie unbedingt zur Seite gehen müssen, wenn unser Tor aufgeht.
Wenn Besuch erwartet wird, dürfen sie sich nicht im Torbereich aufhalten.

Das ist erst einmal das was ihr in der Hand habt und aktiv zur Sicherheit beitragen könnt.
Dann bleibt euch nur an die Vernunft des Opas zu appellieren, da ja scheinbar öfter was passiert.
Ihr könntet ihm zum Geburtstag ein Fahrsicherheitstraining schenken. Vielleicht macht er es ja.

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Danke für die Antworten. Mein Mann und ich wollen versuchen ihm in einem (weiteren) Gespräch klarzumachen, was für furchtbare Konsequenzen es haben kann, wenn er weiterhin fährt.
Er könnte auch noch gut zu Fuß gehen. Wir schauen jetzt, dass wir die Hofeinfahrt mit einer Kette o.Ä. absichern und er nicht mehr einfach rückwärts bei uns reinfahren kann.
Er wäre ohne Auto nicht sozial isoliert. Er wohnt direkt neben einem kleinen Laden, in dem er alles für den täglichen Bedarf braucht. Bis zu uns sind es nur ein paar Minuten zu Fuß.
Ich hoffe, dass ihm das nun eine Lehre war und er nicht in Zukunft irgendjemand anderen gefährdet, nur weil er unbedingt mit dem Auto durch die Gegend eiern muss.
Wenn das nichts bringt werden wir es über den Hausarzt versuchen.

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Und was ist mit den Stimmen im Beitrag, die darauf hinweisen, das eine Einfahrt kein Spielplatz ist...zumindest keiner ohne Aufsicht? Darauf gehst du ja gar nicht ein.

Es geht doch nicht nur um den Schwiegervater, auch fremde Autos könnten dort wenden wollen, der Prostbote, Paketlieferant.....es ist eure Verantwortung, wenn die Einfahrt nicht gesichert ist.....hast du noch nichts vom Toten Winkel gehört? Dich noch nie damit auseinandergesetzt, was man aus einem Auto sehen kann und was nicht?

Ich kenne es überhaupt nicht, das so kleine Kinder (also dreijährige) alleine in der Einfahrt spielen, insofern kein geschlossenes(!) Tor vorhanden ist.

Für mich wälzt du hier die eigene Verantwortung ziemlich ab, Opa ohne Führerschein bringt euch eben nicht mehr Sicherheit, das ist doch Augenwischerei. Eine Kette auch nicht, die könnte auch übersehen werden, das Kind ignoriert sie oder es bekommt eine Idee und rauscht auf die Straße! Aber klar, ist natürlich schöner, wnen man alles auf jemand anderen abwälzen kann.

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Ich seh das ganz genauso - das Problem ist nicht der Opa, egal wie fahrtüchtig der jetzt ist. Und eine Kette löst das Problem nicht. Das Problem ist in meinen Augen das unbeaufsichtigte Spielen eines Kleinkindes (!) in der ungesicherten Einfahrt. Und hier ist in meinen Augen auch Dein letzter Satz extrem wichtig! In dem Alter sind Kinder noch total impulsiv. Das Kind muss nur irgendetwas spannendes auf der Straße sehen, schon rennt es los. Es ist super, dass der 7jährige so toll reagiert hat, als der Opa mit dem Auto kam. Aber die Verantwortung wollte ich einem 7jährigen nicht aufbürden.

LG

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Eine Einfahrt ist kein Spielplatz, bei einem Unfall wäre es genauso eure Schuld gewesen, da ist es egal wie alt derjenige ist der gerade in die Einfahrt reinfährt. Unser Nachbar hat auf gleiche Art mal seine Tochter angefahren und der war da erst 30.
Ehe ihr deinem Vater den Führerschein wegnehmt bringt euren Kindern bei wo man spielen darf und wo nicht.

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Das stimmt nicht, eine Einfahrt ist keine öffentliche Strasse, wer als Autofahrer jemanden dort überfährt, ist 100% Schuld, sonst niemand. Wer ohne Einweiser ohne Sicht rückwärts in eine Einfahrt mit spielenden Kindern fährt, ist ohnehin nicht fahrgeeignet. Es ist dieser typische Autofetischismus, dass Kinder nicht mal mehr vor dem Haus spielen können, weil irgendwer auf die Idee kommen könnte, rückwärts aufs Gelände zu fahren.

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Die Schuldfrage ist im Nachhinein völlig irrelevant. Da hat man andere Sorgen und wäre dann froh gewesen die Situation vermieden zu haben.

Eine Einfahrt ist in erster Linie nun mal für Autos gebaut. Hat mit Autofetischismus nichts zu tun. In der Einfahrt haben Kinder aus Sicherheitsgründen nichts verloren. Ohne Aufsicht erst Recht nicht.

Soll ich dir sagen warum viele rückwärts auf ihr Gelände fahren? Man hat das Problem mit der geringen Sicht sonst beim Rausfahren. Ich fahre vorwärts in meine Einfahrt und rückwärts raus. Das Rausfahren ist nicht besonders spaßig, weil man wenig sieht. Ich fahre daher besonders vorsichtig und langsam. Das sollte man natürlich bei einer Einfahrt immer tun. Aber das sollten alle tun: Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger. Es ist einfach ein besonderer Gefahrenbereich.

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