Hallo meine Lieben
Ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch. Und es war alles andere als schön Zu Anfang ging es noch ganz gut. Es waren ein Herr von der Geschäftsleitung (der hat alle Fragen gestellt), ein Chef von einer anderen Filiale und eine Dame vom Betriebsrat. Ich habe mich vorgestellt und es begann auch ganz locker. Dann kam der erste Hammer! "Wir haben ja gar keine Bewerbungsunterlagen von Ihnen!" Ich hab mich ja auch nicht beworben, sondern wollte "nur" ne Versetzung (diesen Antrag auf Versetzung hatte der "nette" Herr auch dabei). Nach diesem Versetzungsgesuch bekam ich die Einladung zum Vorstellungsgespräch (seltsamerweise auch ohne Bewerbungsunterlagen ). Ich habe vor meinem ersten Kind in einer anderen Niederlassung gearbeitet, und bin nach der Geburt umgezogen. Dass ich eine Bewerbung schicken sollte, stand nie zur Debatte. Ausserdem gibt es in unserem Unternehmen durchaus eine Personalstelle, die Personalakten beherbergt. Da drin steht eigentlich alles über mich (selbst die negativen Sachen!). Und dann hat er mich gute 20 Minuten darüber ausgefragt, wie ich meine Kinder unterbringe, wenn ich auf Arbeit bin. Also ehrlich, das geht den doch einen Sch...dreck an! Einerseits finde ich es gut, wenn sich ein Chef darüber Gedanken macht. Aber wenn ich sagen, dass ICH dabei kein Problem sehe und alles geregelt ist, dann sollte doch irgendwann mal Schluss sein, oder? Ich hab dann erklärt, dass mein Mann recht flexibel mit den Arbeitszeiten ist und er dann arbeitet, wenn ich zu Hause bin. Ansonsten gehen die Kids (dann 3 Jahre und 1 Jahr) in die KiTa. Ja und was ist wenn eins krank wird, oder die KiTa zu hat... Dauernd hat er irgendwelche neuen Horrorszenarien gefunden Ich bin dann langsam richtig sauer geworden, schließlich ging es um mich und nicht um meine Kinder Immerhin weiß er, dass ich verheiratet bin und zwei Kinder habe. Aber mehr hat er von mir nicht erfahren, weil er immer wieder auf diesem einen Thema rumgehackt hat. Dann musste ich noch ein Verkaufsgespräch führen, das ging wenigstens halbwegs, denn dass kann ich ja (hab ich ja schließlich gelernt ) Und anschließend wollten sie wissen, welche Qualifikationen ich habe. Zum Glück fiehl mir gestern abend noch ein, dass ich ja wenigstens meine Beurteilungen und Quali-Zeugnisse mitnehmen könnte Die konnte ich dann auch "vorweisen", aber er wollte sie nicht mal genau sehen "Ja, das ist ja alles schon sooooo lange her und da hat sich ganz viel verändert!" Logisch, ich bin ja auch seit Februar 2004 zu Hause!
Alles in allem bin ich dann nach 45 Minuten wieder raus (mit dem Hinweis, dass man sich melden wird) und ich erst mal ins Auto und geheult. Ich war sauer, gekränkt und wütend ohne Ende! Da will Deutschland Kinder haben und dann sowas! Dann sollen sie halt generell bei mir im Unternehmen sagen, dass Mütter mit Kindern nicht mehr weiterbeschäftigt werden, als sie dann bei einem Vorstellungsgespräch nackig zu machen. Sie wollten noch ganz genau wissen, wie denn mein Mann arbeitet. Das ging mir dann doch etwas zu weit und ich hab gesagt, das es funktioniert (sonst würde ich schließlich nicht wieder arbeiten gehen wollen ).
Also, wer bis hier hin gelesen hat dem sage ich schon mal und sorry für das viele
LG
Berit mit Jörn (fast 3) und Jule (8 Monate)
mies gelaufenes Vorstellungsgespräch *bitte um Aufbauung*
Hallo berit,
willkommen in der Wirklichkeit
Bei mir lief/läuft das jast in JEDEM VG ab...wo bleibt ihr Kind, was ist wenn xy passiert...oder dies oder jenes...ich hab da Routine drin
Zum kotzen, aber was soll´s...
Lg
na super... Aber das ist doch wirklich zum kotzen, oder? Was mich nur super genervt hat, ist, dass der Mann bestimmt hundertmal nachgefragt hat. Trotzdem ich sagte, dass es bei der Betreuung der Kinder kein Problem gibt (zur Not kann ich immer noch ne Tagesmutter dazunehmen, aber das geht den doch nix an, oder?)...
Mein Gott, ich werd mir das schon ordentlich durchdacht haben, BEVOR ich beschlossen habe, wieder arbeiten zu gehen
für den
Berit
leider muss ich sagen das ich deinen evtl neuen chef verstehe.
wir haben uns in ein funktionierendes team eine junge mutter mit 2 kindern geholt.. funktionierte die probezeit wunderbar.. kaum war diese vorbei war ständig was anderes weswegen sie später oder gar nicht kam oder früher ging. ist natürlich für den rest des teams nicht unbedingt ne feine sache, vorallem wenn mehr arbeit da ist als zu bewältigen.
das sie die feiertage frei hatte, war für uns eine selbstverständlichkeit, immerhin war sie die einzige mit "familie", allerdings hatte einer der jüngeren kollegen eine freundin die noch zur schule ging und die einzige zeit in der er urlaub mit ihr haben konnte dementsprechend die ferien waren.. nichtmal da kontne man sich auf madame verlassen... ärgerlich wurds dann als wir durch zufall draufkamen, das madame shoppen geht oder sich im sommer an badeteichen aalte ( man sollte sowas halt nicht unbedingt per gästebuch austauschen )
ICH würde auch nur noch nach sonem "verhör" ne mutter einstellen. das is kein abwerten von deiner person, sondern einfach schlechte erfahrungen mit leuten die ihre kinder als ausrede hernehmen um sich ein leichteres leben auf kosten der anderen zu machen.
das mit dem solang her ist auch normal, sie wollen wissen ob du evtl am laufenden geblieben bist oder wie dus dir vorstellst die veränderungen wieder reinzuholen ( gut, weiss nicht in welcher branche du bist, aber zumindest bei uns ist das so, halt mich derzeit auch am laufenden, damit ich fix wieder drin bin)
hab nix dagegen mütter mit kind(ern) einzustellen, aber seit diesem erlebniss will ich alles ganz genau wissen, weil es leidet die arbeitsmoral, die kollegen und irgendwo bin ich als cheffe verantwortlich dafür, das es meinen mitarbeitern gut geht und sich keiner benachteiligt fühlt.
ich unterstell dir nicht das du deine kinder vorschieben würdest, aber ich unterstelle ( ähm ich WEISS) das ich in der beziehung einfach panisch geworden bin
bin übrigends beim wiedereinstieg auch mutter und musste ein ähnliches verhör über mich ergehen lassen und das obwohl ich in meine alte position zurückkehre ( und ich nehme keine elternzeit, das macht männe)
einfach nicht zu herzen gehen lassen, selbst wenn die dich nid nehmen, immer ruhig und selbstbewusst bleiben ( auch wenns nicht leicht ist)
wenns geht besorg dir irgendwoher was, das dich auf den neuesten stand bringt, dann kannste beim nächstenmal glänzen wenns wer anschneidet das du ja schon so lange weg seist.
spricht aber für ein unternehmen wenns ned nach der personalakte geht.. ich hab vor 6 jahren mal nem damaligen vorgesetzten gehabt und mich verfolgt seitdem der ruf eine schwierige person zu sein, die keine kompromisse eingeht
Das er nachgefragt hat ist ja in Ordnung, aber dass er alle Eventualitäten nachfragt, die irgendwann in hundert Jahren mal vorkommen könnten... Sorry, aber irgendwo hat man doch auch noch Privatsphäre. Das Vorstellungsgespräch ging 45 Minuten, davon gingen 20 Minuten nur für dieses Thema drauf. Das ging mir wirklich auf den Wecker!
Ich habe mir durchaus vorher Gedanken wegen den Kindern gemacht und mit meinem Mann verschiedene Problemsituationen durchgesprochen. Aber er kann relativ unproblematisch von der Arbeit weg, wenn was sein sollte. Das hab ich auch so im Gespräch gesagt, aber der gute Mann hat einfach nicht locker gelassen.
Was mich noch mehr ärgert, er weiß absolut gar nix von mir und meine beruflichen Qualitäten, da er nur auf diesem einen Thema rumgehackt (ja ich nenn es mal so) hat. Und wie und wo und warum mein Mann arbeitet, geht ihn ja nun wirklich nix an. Ausserdem bin ich die Letzte, die ihre Kinder vorschiebt... Aber dazu, dass zu sagen, bin ich ja leider nicht gekommen
Hi,
was Du in dem Vorstellungsgespräch über Deine Kinderbetreuung beschrieben hast ist leider oft in der Durchführung letztendlich mehr Wunschdenken als das, was wirklich eintritt, von daher verstehe ich den Chef durchaus, dass er mehrfach nachfragt. Vielleicht hat er ja auch schon die eine oder andere Mutter eingeholt, die dann ganz schnell von der harten Wirklichkeit eingeholt wurde und deren Gerüst der perfekt organisierten Betreuung schnell eingestürzt ist.
Der Normalfall sieht halt leider so aus, dass Mütter durchaus bei schwerer Erkrankung der Kinder wochenlang ausfallen können, das Arztbesuche der Kinder grundsätzlich zu Arbeitszeiten stattfinden, dass KiTas in aller Regel 6 Wochen im Jahr zu haben - und das natürlich und verständlicherweise während der Schulferien, wo alle, die schulpflichtige Kinder haben auch gerne Urlaub haben wollen.
Fazit: Mütter sind normalerweise relativ unflexibel, was Überstunden angeht (ich rede nicht von Ausbeutung, aber Überstunden ab und zu gehören meiner Meinung nach zu einem qualifizierten Job dazu), sie fallen gerne mal von jetzt auf gleich aus, wenn das Kind morgens plötzlich Anzeichen von Masern oder Windpocken zeigt, sie bekommen oft ernsthafte Probleme, wenn die KiTa von jetzt auf gleich wegen Läusen zumacht.
All das ist normal und hat nichts mit Verschulden oder bösem Willen der Mütter zu tun. So ganz nebenbei wird oft genug die Arbeitsleistung der Mütter selbst dann beeinflusst, wenn sie trotz aller Probleme im Büro ist. Alle Mütter in meiner Firma mussten dann immer laaaaaange Gespräche mit ihren kranken Kindern zu Hause führen, per Telefon - selbst wenn der Mann oder die Oma aufgepasst hat. Waren übrigens alles schon Schulkinder. Und wenn das alles nicht der Fall war, dann stand Stress zu hause auf der Tagesordnung - der erste Liebeskummer der Kiddis oder schlechte Schulleistungen oder das Problem, dass der Schulbus wegen Schnee nicht gefahren ist. All das hat nicht dazu beigetragen, dass Mütter die gleiche Leistung erbracht haben wie nicht-Mütter.
Dass sie dafür eine Menge anderer, wichtiger Qualitäten entwickeln und verbessern, wird halt eher - wenn überhaupt - auf den zweiten Blick erkannt.
Ich kann die Skepsis jedes Chefs verstehen. Und es ist sein gutes Recht, sich vorher zu informieren, ob Du für alles, was Du jetzt als "Ausnahme" siehst und was vielleicht in einem Jahr schon "traurige Realität" ist gerüstet bist.
Denn viel zu viele Mütter sind es nicht und geraten dann gewaltig ins Schwimmen, vor allem, wenn nicht zwei rüstige Omas in unmittelbarer Nähe wohnen.
Zu den beruflichen Fragen kann ich nur sagen, dass es total normal ist, eine berufliche Lücke von 3 Jahren anzusprechen. Trotz Elternzeit - die zukünftigen Chefs interessiert Deine Qualifikation, und die ist nun mal seit 3 Jahren nicht genutzt worden. "Familienmanagement" als Qualifikationsmaßnahme ließe sich vielleicht gut verkaufen, aber von alleine kommt da garantiert keiner der Chefs drauf...
Ich habe übrigens immer einen kompletten Satz meiner Bewerbungsunterlagen bei mir - ein geschulter Personaler braucht für einen Lebenslauf nur Minuten, und mir ist es sicher bei einem Drittel meiner Vorstellungsgespräche passiert, dass mein Gegenüber die Unterlagen nicht griffbereit hatte.
Zum Aufbauen kann ich Dir nur sagen: nimm dieses Gespräch als das, was Dir vermutlich überall begegnen wird. Nimm es als Schulung, und sei beim nächsten Mal besser vorbereitet.
Viele Grüße und fürs nächste Mal viel Erfolg,
Miau2 mit Maximilian *12.05.06
Hallo Berit,
nur kurz, mir gehts noch etwas extremer, da ich alleinerziehend bin und hier in der Stadt keinerlei Verwandte oder ähnliches habe, was denkst Du, wie ICH gepiesackt werde??!!
Kopf hoch, brust raus, wenn s da nix wird, kriegste was anderes!!!
LG
Wuschel