Guten Morgen ihr Lieben,
dass ich so einen Beitrag hier verfassen würde, hätte ich wohl selbst nicht mehr geglaubt.
Aber von vorne:
Mein Mann und ich wünschen uns seit über 2 Jahren ein Kind. Als es über 8 Monate nicht geklappt hatte, wurde ich langsam unruhig. Meine Sorgen, dass bei einem von uns (oder gar beiden?) etwas nicht stimmen könnte, wuchsen. Ich wurde von Zyklus zu Zyklus verzweifelter. Auf meinen Wunsch hin ging mein Mann zum Spermiogramm (war alles in Ordnung) und ich ließ meine Eileiter mittels Ultraschall und Kontrastmittel prüfen (alles in Ordnung, beide durchlässig).
Meine Frauenärztin wollte nichts weiter unternehmen und sagte, dass alles so super aussehen würde (hatte ihr Temperaturkurven mitgebracht, sie hatte US gemacht, der Zyklus war regelmäßig, ein ES fand statt...) und wir sicher nur Geduld bräuchten.
„Die hat leicht reden...“ dachte ich mir, als ich wieder einmal das Behandlungszimmer frustriert und traurig und ohne neue Erkenntnisse verließ. Wenn man wenigstens gewusst hätte, woran es liegt!
Nach 1,5 Jahren unerfülltem Kinderwunsch hatte ich einen ziemlichen Tiefpunkt, die Verzweiflung war groß. Ich suchte eine Heilpraktikerin auf, die auf Kinderwunsch spezialisiert ist. Auch hier hörte ich: entspannen Sie sich, konzentrieren Sie sich auf andere Dinge, innerer Stress ist nicht gut usw. Ich konnte es langsam nicht mehr hören... und gefühlt überall um mich herum gab es neue Schwangerschaften und Babys. Scheinbar mühelos und einfach klappte es bei allen anderen - nur bei uns nicht.
Ich setzte mich gedanklich mit einer Bauchspiegelung auseinander (hatte aber immer totalen Respekt davor und wollte eigentlich keine), dachte an Endometriose, und daran, dass unsere Gene evtl. nicht zusammen passen könnten und an alles mögliche andere. Es musste bei so vielen vergeblichen Versuchen doch eine Ursache geben!
Als ich mich erneut verzweifelt bei meiner Frauenärztin vorstellte, verschrieb sie mir Progesteron, damit ich das Gefühl hätte, „aktiv etwas zu tun“. Bei manchen würde es damit klappen, sagte sie. Zwei Zyklen lang nahm ich in Famenita in der 2. Zyklushälfte, außer Schwindel und Übelkeit brachte es mir nichts. Ich wurde auch damit nicht schwanger.
Das Jahr 2018 neigte sich dem Ende zu, mit meiner Ablenkung und Ruhe, die mir zeitweise gelungen war, war es vorbei.
Es stand Weihnachten bevor, ich war sehr emotional und traurig, dass auch dieses Jahr wieder ohne schwanger geworden zu sein enden sollte. Ich vereinbarte einen Termin für Februar in einer Kinderwunschklinik.
Mein Mann blieb die ganze Zeit optimistisch und meinte, das würde schon noch klappen. Ich fragte mich immer wieder, woher er seinen Optimismus nahm.
Als im Dezember meine Tage kamen war die Verzweiflung groß und ich nur noch am weinen. Vielleicht müsste ich mich damit abfinden, dass es einfach nicht sein soll...
ich nahm dennoch die verschriebenen Medikamente der Heilpraktikerin (das war der 3. Zyklus, in dem ich sie nahm):
Neurodoron von Weleda
Melissa Phosphorus Comp. von Weleda
Alchemilla von Ceres
Als meine Tage 4 Tage überfällig waren, glaubte ich bis gestern nicht an eine Schwangerschaft. Ich hatte Ziehen im Unterbauch und war mir sicher, sie würden bald beginnen und hätten sich eben verschoben. Ich versuchte, meine Hoffnung zu unterdrücken und redete mir ein, dass ein Test sowieso nur negativ ausfallen und in einer Enttäuschung enden würde.
Warum sollte es nach über 2 Jahren jetzt geklappt haben?!
Als ich es dann nicht mehr aushielt und endlich Gewissheit wollte - fest in der Überzeugung, mich dann auf meine verschobene Menstruation einstellen zu können - traute ich meinen Augen kaum.
An Zyklustag 32 (von sonst 27/28) eindeutig positiv!
Warum es so lange gedauert hat, weiß ich nicht. Aber es ist passiert, woran ich zwischendurch wirklich den Glauben und die Hoffnung verloren hatte: ich bin schwanger!
Es kann auch nach längerer Zeit noch „einfach so“ klappen.
Der Text ist sehr lang, ich habe ihn bewusst so detailliert geschrieben, um euch Hoffnung zu machen und zu zeigen, dass es auch noch klappen kann, wenn man sich das nicht mehr vorstellen kann.
Vielleicht ist eine Heilpraktikerin auch eine Möglichkeit für euch, ich weiß es nicht. Die passenden Medikamente sollten aber auf jeden Fall verordnet und nicht einfach so eingenommen werden.
Ich hoffe nun, dass alles gut geht und wir im September ein gesundes Baby in den Armen halten dürfen.
Falls ihr Fragen habt oder ich euch irgendwie helfen kann, dürft ihr euch gerne melden.
Und jetzt wünsche ich euch noch, dass ihr dieses Glück auch ganz bald erleben dürft.
Und besonders denen, die auch schon lange darauf warten ❤️
Liebe Grüße
auch bei uns ist alles in Ordnung. Denken beide recht positiv...bis auf ein paar "Zusammenbrüche" zwischendurch. Aber die gönne ich mir bei der langen Zeit