Gefangen im Kinderwunsch

Huhu,

ich habe seit über 4 Jahren einen überfüllten Kiwu mit 2 FG, ich kann gut nachfühlen, wie es dir geht. Fühl dich gedrückt ❤️

Es ist wichtig, dass du dir selbst viel Gutes tust (davon wirst du nicht besser schwanger, sondern für dich selbst).

Hast du darüber nachgedacht, dir eine neue Stelle zu suchen? Ich hatte auch eine sehr stressige Arbeit mit starker Überlastung wegen Personalmangel und dazu noch eine widerliche Chefin. Ich habe festgestellt, dass ich entweder beruflich oder privat Belastungen vertrage, aber nicht beides gleichzeitig. Ich habe (intern) gewechselt und dann zwar immer noch sehr viel zu tun, aber mit einem sehr lieben und verständnisvollem Vorgesetzen, ohne Druck. Damit ging es mir schon viel besser.

Jetzt zu Corona-Zeiten kann man zwar vieles nicht tun, aber es gibt auch die Chance, neue oder alte Hobbys (wieder) zu betreiben. Ich wandere viel und genieße die Natur, außerdem habe ich wieder angefangen zu stricken.

Wenn das alles noch nicht das richtige ist, dann scheue dich nicht davor, professionelle Hilfe anzunehmen.

Ich war bisher nur zu 2 Terminen bei einer Psycho-sozialen Beratung (über das BGM meines Arbeitgebers), das hat mir auch schon gut geholfen.

LG Luthien mit ⭐⭐

Der Beitrag könnte von mir sein. Wir sind 2,5Jahre im Kinderwunsch. ich war noch nie schwanger, hatte aber somit auch noch nie eine FG. So richtig hab ich keine Diagnose und Angst, dass mir die Zeit davonläuft und wir 6-8 ICSI-Versuche brauchen, um schwanger zu werden und um es dann hoffentlich auch zu bleiben.

Ich war gestern in einer Online-Selbsthilfegruppe für Frauen/Männer/Paare mit Kinderwunsch und auch wenn es teilweise ziemlich traurig war, es war schön unter meinesgleichen zu sein. Alle haben die gleichen Gedanken, Ängste und Sorgen, sind verzweifelt und suchen Hilfe. Schön, dass es sowas gibt. Vielleicht hilft dir das?

Mein Leben steht auch gefühlt still. Die Arbeit wird immer mehr, die Kollegen immer weniger und am liebsten würde ich wechseln, aber blöd, wenn man immer damit rechnen muss, bald schwanger zu sein. Vor Corona hatten wir die Urlaube auch schon ohne Flüge geplant und sind stattdessen mit dem Auto herumgereist. Jetzt geht ja gar nix mehr. Außerdem sind wir mittlerweile seit fast 3 Jahren verlobt und wollten eigentlich direkt nach einem Baby heiraten. Wusste ja keiner, dass es so lange auf sich warten lässt. Aber in Corona sind eh keine Feiern möglich. Ich war viel Joggen vor der 1. ICSI. Seitdem hab ich mit Überstimulation und Co. zu kämpfen, dass ich mich nicht traue Laufen zu gehen.

Ich geh stattdessen viel Spazieren, höre viele Podcasts und Hörbücher, lese viel etc. Das lenkt etwas ab und ich hab meine Bewegung.

Was mich immer - mal mehr mal weniger positiv - nach vorne blicken lässt, ist die Diagnostik: Ich hab nach einem Zyklus eigentlich immer einen Plan, was als nächstes Untersucht werden soll. Klar, hat man irgendwann alles durch, aber soweit sind wir noch nicht. Ich versuche außerdem an meinen Körper und die Embryonen zu glauben. Gemeinsam schaffen die das. Irgendwann. Da bin ich mir sicher.

Die Angst abzulegen, kann man glaub ich nie. Selbst wenn ich dann mal schwanger bin, hätte ich wahrscheinlich bis zur Geburt Angst, dass was mit dem Baby nicht stimmt oder irgendwelche Werte bei mir nicht passen und ich es nicht gut genug versorge...

Hallo Mana,

ich erkenne vieles in deinem Text wieder, möchte mich jetzt aber auch meinen Vorschreiberinnen anschließen.

Ich bin jetzt auch seit 2,5 Jahren dabei. Vor zwei Jahren bin ich zweimal kurz hintereinander natürlich schwanger geworden. Beide sind früh abgegangen. Seitdem hat sich keine Schwangerschaft eingestellt und es liegt ein langer Weg voll Diagnostik hinter uns. Wenn du magst, dann schau mal in meine VK.

Im Dezember war meine erste ICSI negativ, ich bin in ein riesiges Loch gefallen, allerdings nicht für lange.

Es muss ja weiter gehen. Man hat (wahrscheinlich) nur dieses eine Leben und das sollte man sich egal in welcher Situation schön machen so gut es geht.

Ich bin in Therapie, das ist gut und kann ich empfehlen.

Nach der zweiten Fehlgeburt hat mir das Buch „Das große Glück der kleinen Dinge“ sehr weitergeholfen. Es geht dort um Dankbarkeit. Ich glaube, dass mir das nun auch während der Corona-Krise geholfen hat.

Ja, auch ich finde es richtig doof, dass ich mich während des Kinderwunsches durch Corona nun schlechter ablenken kann, aber ich bin dankbar dafür, dass mich Corona entschleunigt hat. Das ist ja auch gut im Kinderwunsch. Ich habe viel mehr gelesen im letzten Jahr. Ich habe davor immer gejammert, dass ich dafür zu wenig Zeit hätte.

Ich habe wieder angefangen zu häkeln. Ich gehe viel spazieren und mache Sport.
Mein Mann und ich verbringen viel Zeit miteinander und haben wieder mehr Gesellschaftsspiele ausprobiert. Das tut alles gut.

Vor mir liegt im Moment noch das 6-Minuten-Tagebuch. Das habe ich während meiner ersten ICSI zufällig gewonnen, aber noch nicht angefangen. Man nimmt sich da jeden Tag Zeit aufzuschreiben, was gut war und was man erreichen möchte. Ich will das jetzt mal in Angriff nehmen. Vielleicht ist das ja auch etwas für dich.

Ich sende dir viele positive Gedanken.

Mach es dir hübsch

Hallöchen,

2 Jahre Kinderwunsch und mehrere FG's....ein Auf und Ab, dazu einen bescheidenen Job mit sehr viel Stress, fast kein Privatleben mehr, gesundheitlich angeschlagen. Dazu der Gedanke das ich einfach unfähig bin. Mein Alter dazu mit Ende 30. Mein Mann war oft am Rande der Verzweiflung und wollte aufhören. Wir rieben uns stellenweise selbst total auf.
Ich habe nach der 2. FG die Notbremse erstmal mit meine Job gezogen und mir etwas gesucht, was mir Spass macht, auch wenn der Verdienst weniger ist. Das war der erste Schritt. Dann haben wir mehrere Untersuchungen gemacht. Genetik, Gerinnung und die Schilddrüse. Alles gut. Zum Schluss bin ich zu Dr Pfeiffer wegen Immunsystem und Killerzellen und Plasmazellen.
Das war vermutlich der Schlüssel zum Erfolg, ich bin in der 16. SSW.
Aber es war eine harte Zeit und ich fühle mit dir 😘.
Ich habe versucht trotz allem mein Leben zu genießen und wenn es nur eine Pizza vom Lieferdienst ist auf die man jetzt Lust hat, ein Glas Rotwein und ein Film auf Netflix. Einfach runterkommen.
Auch wenn es, gerade bei Corona sauschwer ist.
LG TattooMum und alles Liebe 🍀


PS das mit den Zähnen kenne ich ..mir ist ein Stück abgebrochen und das Ende vom Lied ist ...ich hab nun nen Backenzahn weniger. 2 Tage hab ich nur geheult... inzwischen kann ich damit umgehen 😊

Hallo Mana,

Es wurden dir ja schon viele gute Ratschläge gegeben, da will ich mich nicht wiederholen. Was mit noch geholfen hat, war mein altes Hobby wieder zu beleben.
Ich habe vor knapp einem Jahr wieder mit dem Reiten angefangen. Auch während dem Lockdown kann man einzelreitstunden nehmen. Es ist großartig mit dem pferd umzugehen und zu reiten. Die reitstunden sind für mich wie kleine Therapieeinheiten, da mich das alles irgendwie tief in der Seele berührt.
Auch wenn du bisher nichts mit Pferden zu tun haben solltest, ist es vielleicht ein Versuch werden. Da muss man sich ganz anders mit dem eigenen Körper auseinander setzen und das einlassen auf das Pferd ist auch wundervoll.
Ganz nebenbei trainiert das sehr gut den Beckenboden 😉
🥰