Wie verkraftet ihr andere Schwangere und Kinder?

Hallo zusammen,
Wie haltet ihr besuche bei Freunden aus die Schwanger sind oder süße Kinder haben?
Bei uns wissen alle Freunde und Familie bescheid in welcher Situation wir stecken und wir können auch offen drüber reden, aber das hilft nur bedingt.

Meistens kann ich Schwangere und Kinder gut ertragen, sber heute zb ging es plötzlich nicjt mehr.
Stunden auf einem Fest ging es gut und dann musste der Kleine meiner Freundin plötzlich herzlich wegen mir lachen.
Ich sah mich um und 6freunde alle mit Kindern waren um mich und lachten mit.

Und ein Gedanke kam:“ Man die haben alle das was wir uns so sehr wünschen seit 2Jahren.“
Und dann musste ich gegen Tränen kämpfen, wie so oft.
Eine zeitlang kann ich das weinen aufschieben und die Gedanken unterdrücken und weiter machen, aber es geht nicht lange.
Dannnkippt meine Stimmung und ich brauche eine Weile um mich da wieder rauszuweinen wenn ich alleine bin.

Wie macht ihr das wenn es euch überkommt?
Man will ja auch nicht stöndig seinem Umfeld einen vorheulen😬es ist und bleibt nunmal ne doofe Situation und die zieht sich ja leider..
Habt ihr da tricks?

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Hat mir nie viel ausgemacht.

Bei einer Nachricht einer neuen Schwangerschaft musste ich kurz schlucken, habe mich aber immer gefreut.

Mein Kinderwunsch begann mit einer FG aus dem 1. ÜZ, danach hat es ewig nicht geklappt, spontan nie wieder.

Kurz nach der FG waren 1 Cousine, 2 Freundinnen und 3 Kolleginnen schwanger, egal wo ich hin kam, es gab kein anderes Thema mehr.

Mein Umgang damit: radikale Offenheit und radikale Akzeptanz.

Ob tausend andere Frauen schwanger werden oder nicht, hat absolut nichts mit mir zu tun, es geht davon kein Stück besser oder schlechter.

Und wenn ich jetzt mit meinem Kinderwagen über die Spaziermeile fahre, sieht mir niemand an, dass ich dafür über 6 Jahre, 3 FG, 21 erfolglose Behandlungen und eine Eizellspende im Ausland gebraucht habe.


LG Luthien mit ⭐⭐⭐ und 👶

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Hey,
Das freut mich für dich ♥️dein Weg war ja auch ohne das schon lang und schwer genug..🙈

Mir hat es irgendwie auch sehr lange nichts ausgemacht.
Ich bin auch offen dazu.
Ich freue mich auch für jeden, aber an manchen Tagen kommt dann irgendwann leider seit kurzem neid und trauer hoch.
Ich Hoffe das es einfach wieder verschwindet. Ich will das nicht.

Ich bin absolut kein neidischer oder missgünstiger Mensch.
Eher im Gegenteil nirmalerweise, aber irgendwie sind die Gefühle plötzlich da und kommen immer wieder mal durch..
Ich will das nicht aber gegen Gefühle kann man irgendwie schwer was machen.
Oder doch?

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Nein, gegen Gefühle kann man nicht viel machen.

Sie haben ihre Berechtigung und man sollte sie zulassen - aber sich nicht davon beherrschen lassen.

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Bei uns sind es einige Jahre mehr als bei euch und meine große Angst ist, dass wir das Jahrzehnt bald auch noch voll machen bevor sich unser Kinderwunsch endlich erfüllt. Ich möchte gar nicht die "Warterei" gegeneinander aufwiegen, denn ein unerfüllter Kinderwunsch ist ein unerfüllter Kinderwunsch ist ein unerfüllter...usw. :-( Ich möchte nur sagen, ich bin "geübt" darin, "andere Schwangere und Kinder zu verkraften". ;-)

Kinder, Babys, haben mir noch nie etwas "ausgemacht". Das ist schließlich das, was ich mir sehnlichst herbeiwünsche. Es strengt mich auch nicht an, mich mit den Kindern anderer bei Familienfeiern oder -treffen zu beschäftigen. Mir fällt immer ein Spiel ein, das die Langeweile hebt, ich habe zwei geduldige Ohren für laaange Erzählungen über Monstertrucks oder Freundinnen in der Kita, und ich hab auch nichts dagegen, mal ein paar Stunden das schlafende Baby durch die Gegend zu tragen, damit die Mama in Ruhe ein Gespräch unter erwachsenen Menschen führen kann.
Ich muss da also nichts "verkraften".

Wenn es darum geht, andere Schwangere und ihren Zustand "auszuhalten", sehe ich es eigentlich 1:1 wie Luthien: Ob diese Frauen schwanger sind oder nicht--es ändert an meiner Situation nichts. Wenn ich mich für sie und mit ihnen freue, dann öffne ich mich selbst auch für Positives, für die Vorfreude, das gespannte Warten ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, welchen Namen es bekommt, welchen Charakter dieser kleine Mensch haben wird. #verliebt
Würde ich missgünstig und verbittert nun ein großes Ding daraus machen dass andere etwas haben was ich will, wäre das 1. ein Charakterzug, welchen ich an mir absolut nicht gerne sehen möchte, und 2. würde mir diese Verbitterung und das Schmollen absolut nichts bringen, und im schlimmsten Fall auch noch einen Keil zwischen mich und andere Menschen treiben, und mich selbst isolieren.
Manch eine mag sich vielleicht zurückziehen, vor sich hin schmollen, ja gar neidisch sein, ich sehe das aber als absolut destruktives Verhalten an, das nichts an der Ausgangssituation ändert.
Wenn ich höre, dass jemand in meiner Umgebung schwanger ist (die meisten in meinem Umfeld schaffen es wohl auf Anhieb #rofl), dann atme ich tief durch, halte kurz inne, suche mir emotionale Unterstützung bei jemandem der mich versteht, und freue mich dann für die Schwangere mit.

Das heißt nicht, dass ich nicht die Überforderung auch verstehe. Ich halte es für mich nur nicht gut, mich diesen negativen Gefühlen auszuliefern--weil sie nämlich nichts Konstruktives zu meiner Ausgangslage beitragen. Stutzig werde ich bei Beiträgen, in denen Frauen erzählen, "böse" Gedanken gegenüber Schwangeren und deren Babys zu haben. Das klingt für mich nach so einem großen Hilfeschrei und heftiger Überforderung, dass ich professionelle Hilfe für angebracht halte. Da ist etwas heftig durcheinander geraten was Frustrationstoleranz und Regulation von Gefühlen angeht. Ich hoffe, sollte sich jemand davon nun angesprochen fühlen, dass diejenige einsieht, dass professionelle Unterstützung bei der Bewältigung dieser heftigen Emotionen sehr gut helfen kann. Die meisten Kinderwunschpraxen arbeiten auch mit Psychologen zusammen, welche speziell in diesem Kontext arbeiten.

Geknickt bis hin zu sauer bin ich nur, wenn irgendwelche Menschen (ohne dass ich um Rat gebeten habe und ohne dass diese Menschen auch nur den Hauch einer Ahnung von Unfruchtbarkeit und Kinderwunschbehandlungen haben) mir Ratschläge erteilen und dabei für den Ernst meiner Situation absolut keinen Respekt zeigen: "Warum adoptiert ihr kein Kind?", "Fahrt doch einfach mal in den Urlaub", und mein Klassiker und Lieblingsrat "Ihr müsst euch einfach nur mal entspannen", gleichauf mit Ferndiagnosen a la "Xy müsste nur mal abnehmen, dann würde es auch klappen" oder "Xy möchte wahrscheinlich insgeheim gar kein Kind, deshalb wird sie nicht schwanger".
Ich versuche auch solche Herablassungen nicht an mich ran zu lassen und mir tun diese Menschen eher Leid für ihren Mangel an Empathie, aber zu sagen es würde mich nicht tierisch nerven, wäre auch gelogen.

Bearbeitet von EfeuIvy
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Hey wow danke für die lange Nachricht.

Natürlich du hast recht das andere Schwanger sind hat nichts mit mir zu tun und die Kinder können da auch nichts für.
Und es iist meine größte Sorge, dass ich mich isoliere und meine Kontakte verliere, weil ich ständig traurig bin und keinem zur last fallen will.
Das will ich ja aufkeinenfall.
Ich hoffe sehr das es gerade nur eine phase ist und es wieder verschwindet.

Ich finds ganz furchtbar das ich diese Gefühle plötzlich habe, da gerade Kinder nie ein Problem waren.. bis heute.
Bei Schwangeren hatte ich das schonmal im ersten Moment aber das ging schnell wieder weg.
Bei Kindern bisher nie!
Ich trage auch Babys umher, denn die schlafen auf mir irgendwie immer gut und schnell ein. Bin da wohl ein gutes Schlafmittel für.

Ich verstehe diese Gefühle nicht und will so eine Seite nicht an mir.
Und ja Professionell behandeln lassen sollte sich meiner Meinung nach so gut wie jeder der im Kinderwunsch steckt.
Tuh ich nebenbei auch.

Und nein böse Gefühle habe ich nicht gegenüber Kindern oder schwangeren.
Ich bin dann nur an meine Situation erinnert und werde einfach nur traurig.

Lg

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Ich glaube, die Gefühle die du hast sind ganz normal. Ich redete oben von Beiträgen von ganz anderem Kaliber!
Dass man mal traurig ist und die Welt nicht mehr versteht, oder denkt "eigentlich sollte ich mich doch für andere mehr freuen" usw, ist sicher absolut normal. Es IST ja auch traurig, dass es bei einem selbst einfach nicht klappen will. Du darfst deine Gefühle anerkennen, du darfst sie durchleben, aushalten, aber du darfst auch wieder hoffnungsvoll nach vorne sehen und die negativen Gefühle dürfen positiveren Gefühlen weichen. Wichtig ist, dass du dich nicht ganz in so ein Loch fallen lässt. Wenn du nicht isoliert sein möchtest, dann ganz banaler Rat: isoliere dich einfach nicht. Begib dich in die Gesellschaft von Menschen, die dich mögen, die dir gut tun, mit denen du gerne zusammen bist. Du darfst wenn es dir zu viel wird auch sagen "Ich finde es so schön mit euch zusammen zu sein und freue mich unglaublich für euch, und gleichzeitig bin ich auch etwas traurig weil ich mir das selbe wünsche, aber es in so weiter Ferne zu sein scheint". Vielleicht bekommst du mehr Unterstützung und Zuspruch als du jetzt denkst. :-)

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Hallo Walle,

ich versteh dich sehr sehr gut. Ich bin inzwischen die Einzige in meinem Freundeskreis, die keine Kinder hat. Auch meine kleine Schwester ist vor mir Mama geworden. Es ist immer wieder hart und ich muss immer wieder schlucken. Ich zieh mich immer wieder in der Hoffnung auf mein Wunder hoch. Ich beschäftige mich mit bald 36 auch immer mehr mit dem Gedanken ‚was wenn…‘
Es ist wirklich nicht einfach, wenn der Körper ‚nicht macht was er soll‘ und Anderen fällt es so leicht.
Dir alles Gute 🍀

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Es ist tagesform und situationsbedingt. Mal vertrage ich alle um mich herum andere Tage nicht. Habe gelernt damit offen um zu gehen.

Ich probiere Termine mit Kindern kurz nach meiner Periode nicht zu legen, weil ich da am anfälligsten bin. Wenn es nicht geht, dann sage ich es genau aus diesem Grund.
Wenn eine Situation plötzlich auftritt kurz sich zurück nehmen und schauen, ob man damit klar kommt. Also raus aus der Situation und erst einmal schauen wie es einem geht. Die anderen haben damit ja nichts zu tun, sondern man ärgert sich über die eigene Situation. Eine Freundin nimmt mich dann immer in den Arm. Sie sagt auch es ist besser, wenn ich absage, weil ich sie mit Kind nicht ertrage, weil sie dann weiß was los ist.

Ansonsten plane ich sehr viel. Mache gerne spontan was und versuche das Leben zu genießen. Aber ich weiß auch, dass es ok ist nach einem Tag wo ich mit Kindern zu tun habe auch mal im Bett zu heulen und die Wut über die Situation einfach mal zuzulassen. Weil solange ich wütend bin und traurig über die anderen bin, finde ich noch die Kraft weiter zu machen. Dazu ist es auch irgendwie tröstlich, dass wenn man in der Familie und Freunde Kinder um sich hat. Man sollte es genießen, denn diese Kinder sind auch irgendwann groß und wollen mit uns nicht mehr so viel zu tun haben.

Bearbeitet von Pinguinbaby89
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Hi Walle, ich kann deine Gefühlslage auch total gut nachvollziehen. Ich befinde mich jetzt exakt 3 Jahre im KiWu und es gibt Freundinnen, die schon das 2. Kind in dieser Zeit entbunden haben. Anfangs hat mir das überhaupt nichts ausgemacht aber zwischenzeitlich ist mein Nervenkostüm diesbezüglich echt ziemlich dünn geworden.

Weder Schwangere noch Babys triggern mich aber die Gesprächsthemen der Muttis sind für mich tatsächlich "ein Problem".
Bzw. anders gesagt finde ich es teilweise etwas rücksichtslos, wie unbeholfen Mütter mit Frauen ohne Kinder umgehen.
Man kann sich diesen Situationen natürlich nicht immer entziehen aber ehrlich gesagt versuche ich Kontakte zu meiden, die mir einfach nicht gut tun.
Ich war zum Beispiel schon immer ein Mädel, dass sich unter Jungs extrem wohl fühlt. Ich fand schon immer, dass die Stimmung und Gespräche (für mich) viel entspannter sind. Und in dieser momentan sehr angespannten und belastenden KiWu Zeit tun mir Männergespräche/-Abende sooo gut.

Ich weiß nicht, ob das hier irgendjemand weiterhilft aber das ist mir eben spontan zu deinem Post eingefallen 😅

Ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Glück, dass du/ihr bald auch euer kleines Wunder in der Händen halten dürft.