Problematische Fernbeziehung mit Kinderwunsch & schlechtes Spermiogramm

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Alles ist sehr anstrengend für mich, und ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann.#zitter

(Sorry, schonmal für den langen text #sorry)

Mein Freund (35) und ich (34) sind seit 8-9 Jahren zusammen, und wir haben uns als Studenten kennengelernt. Wir leben seit etwas mehr als einem Jahr in einer Fernbeziehung, und seit 2,5 Jahren versuchen wir, schwanger zu werden.

Mein Freund hat im Ausland eine tolle Stelle mit netten Kollegen gefunden. Wir versuchen, uns alle sechs Wochen zu treffen, aber er wohnt 1.300 km von mir entfernt, also müssen wir alles gut planen.

Seit er im Ausland arbeitet, müssen wir uns um viele bürokratische und rechtliche Dinge kümmern, und wir sind damit komplett allein. Oft ist er deshalb überfordert, schlecht gelaunt und äußerst pessimistisch.
Wenn etwas nicht so läuft, wie er es geplant hat, zieht er sich komplett zurück. Dann ist er ständig an seinem Handy, und ich bin Luft für ihn. Vielleicht will er einfach alleine sein und alles mit sich selbst ausmachen. Vielleicht ist das typisch für Männer und Frauen. Er arbeitet bei Problemen einfach noch mehr, statt sich Unterstützung zu holen. Er arbeitet oft 50-60 Stunden pro Woche. Das macht mich wütend und gleichzeitig mache ich mir Sorgen um ihn. Er erzählt seiner Familie und seinen Freunden kaum, wie schlecht es ihm geht.

In den letzten sechs Wochen hat er nur 2-3 Mal bei mir angerufen und mir nur 1xnette Nachricht geschickt. Ich habe ihm gesagt, dass wir ausgemacht haben, dass wir uns täglich 5 Minuten sprechen, aber ich muss immer den ersten Schritt machen. Ich fühle mich damit nicht wohl. Er sagte mir, dass er es im Moment nicht schafft. Er meint es nicht böse. Ich denke dann, dass ich es nicht wert bin, dass er mich fünf Minuten lang anruft. Alles andere schafft er, aber einen fünfminütigen Anruf schafft er nicht.

Jetzt haben wir seit vier Wochen sein erstes Spermiogramm. Die Qualität ist leider nicht so gut, und die Anzahl beträgt nur 6 Millionen. Er denkt nun, dass wir es erst ab 40 Jahren schaffen werden, ein Kind zu bekommen. Ich habe mit meiner Kinderwunsch-Ärztin gesprochen. Sie empfiehlt eine Insermination. Aber trotz der Empfehlung meiner Ärztin ist er in ein emotionales Loch gefallen. Er sagt mir nur, dass er Schuld wäre, dass es mit dem Kinderwunsch nicht geklappt hat usw.

Was würdet ihr tun? Habt ihr Tipps für mich? Oder sollte ich mir gleich professionelle Hilfe suchen? 🙈

1

Wie stellt ihr euch die Fernbeziehung mit Kind vor, wenn ihr jetzt schon Probleme habt? Also ihr solltet euer Leben erst einmal aufräumen bevor ihr da noch ein Kind rein setzt. Kann mir unter diesen Bedingungen nicht vorstellen, dass das gut endet, vorallem wenn eure Kommunikation ja auch schon Schwächen aufzeigt.

Er ist jetzt schon überfordert und da willst du ehrlich noch ein Kind rauf packen?

Bearbeitet von Pinguinbaby89
2

Ohne Hilfe wird es sowieso nicht funktionieren, so selten wie ihr euch seht.

Insemination mit kryokonserviertem Sperma wäre wohl die einfachste Lösung.

Ob es in der Situation klug ist, ein Kind zu bekommen, ist eine andere Frage.

Wird sich die Situation in absehbarer Zeit ändern? Hättest du die Möglichkeit, deine Elternzeit bei ihm zu verbringen oder kommt er irgendwann zurück? Oder möchtest du das Kind als quasi Alleinerziehende bekommen?